Thema: Kinokultur
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Vielleicht bin ich pedantisch, zugegeben. Aber den Text hier über die als solche, laut Arsenal-Scheffin und Moderatorin Birgit Kohler, zwar nicht intendierte, dann aber doch gewordene Podiumsdiskussion "Schreiben über Film", zu der vergangenen Samstag das Kino Arsenal lud und bei der ich auch publikumsseits zugegen war, nun ja, diesen Text also, äh, ich find' ihn ungelungen.
Das fängt ja schon gut an, wenn Michael Baute als Hausmeister von "newfilmcritic" bezeichnet wird. Groß und breit wird da diskutiert, dass der Titel des spontan gegründeten Weblogs - und es heißt numal new filmkritik und nicht irgendwie so anders - sich durchaus namentlich an die alte Tante der deutschen Filmkritik, nämlich die Filmkritik, der Gott der Filmkritik hab' sie selig, anschmiegt. Und dass das doch auch, so Baute einmal, ein bisschen eine Last manchmal ist, weil, kann man ja nicht einfach so sagen, wir sind das jetzt, die neue Filmkritik. Wurscht, im Artikel heißt's dann "newfilmcritic", weil man wohl nicht zu- oder hin-, sondern halt weggehört hat oder eben einfach keine Ahnung. Wenigstens mal in die Ankündigung hätte man dann wenigstens schauen können, da steht's doch richtig drin, ma' echt jetz. Ich find', das macht man so, könnt' ich mich aufregen, aber Wurscht.
Kommt nämlich noch schlimmer. Da wird eine Vorstellungsrunde als "für das Publikum wichtig" bezeichnet, die irgendwann [vor allem, sorry kolik.film, aber: vor allem im ersten Beitrag] ziemlich nervenzermürbend langweilig war, weil zumindest ich jetzt nicht unbedingt interessiert dran bin, lange zu erfahren, wie und ob und wieso nicht Autoren bei einer Printpublikation nun große oder kleine Beiträge zur Entlohnung erhalten. Von da springt der Text dann munter zu einem Einwurf, der ganz [gaaaanz] am Ende kam, der allerdings auch so gar nicht seiner textuellen Wiedergabe im Feuilleton entspricht: Gesagt wurde, wenn ich das richtig gesehen habe: aus der Riege der eben alten Filmkritik , dass auf dem Podium das Wort Politik nie gefallen sei. Im Diskussionsbericht nun steht drin: Die Magazine lassen, laut Vorwurf, die Politik außen vor. Hä? Wie? Was? Kaffee auf Notizblock gesaut? Was solln das? Und warum wird das mit der Frage nach der DVD - kam als Frage vor dem "Vorwurf" und hatte auch so rein gar nüscht mit Poltik zu tun - gekoppelt, als hätte da wer seine DVD-Vorspulereien mit Politischheit verwechselt? Dabei hat doch grad der Knörer sehr eloquent geantwortet auf den Einwurf: Ästhetische Einstellung gleich ethische Einstellung und halt wenigstens so implizit bollitisch deshalb und da geht's dann halt auch drum, in der Kritik, beim Schreiben, dass man da hinschaut, festhält und so, halt drüber schreiben, was die da machen. Und dass der Kosslick, nee also echt, wenn der kommt mit politisch, dann is Feierabend. Fand ich 'ne okaye, ziemlich gute Antwort, aber is offenbar egal, DVD klingt gut, vorspulen, zurückspulen, bastelkram halt, webzweinull, so machmer des, kiwitt-kiwitt.
Richtig keck kurios wird's dann kurz darauf. Da versagt alles. Man könne ja wohl nicht nur im Elfenbeinturm des eigenen Wohlgeschmacks vor sich hin hausen und brausen. Da würde man ja gar nicht mehr eingreifen, in Debatten und Diskurse, was eben gerade so los is'. Gerade zuletzt habe man's doch wieder gesehen, "Der Untertan" (!) als der in Kino kam, wo Nationalsozialismus usw. hassenichgesehen, dann noch Geschichtsbild und der böse Onkel Hitler, um den es ja wohl geht, denn gerade ein Film wie "Der Untertan", wo ganz doll böse, da muss man intervernieren. Schreibt die Autorin so in einer Tour, als wäre das alles da so gesagt worden.
Kapiernse nich? Ich auch nich. Weil: Hä, "Der Untertan"? Meint wohl "Der Untergang", geh ich mal schwer von aus. Und auch um den war's ja gar nicht gegangen. In echt war's gegangen - und zwar die ganze Zeit - um "Das Leben der Anderen". Also sowas von völlig andere Baustelle, ist schließlich ein Stasi-Film. Kein Hitler, kein Nationalsozialismus. Von den beiden hat auch keiner was gesagt, da. Nur halt: Warum "Das Leben der Anderen", ja, mein Gott, da hätte man was schreiben können, aber eben auch nicht, ja sicher, er interessierte halt aber auch nicht so richtig (was ja auch gut so ist). Und darum entbrannte sich das eben so ein bisschen, aber eben auch nur ein bisschen, mit Eingreifen und Debatten und ob Hausmeister Baute, der ja wirklich am Tag zuvor, wie er mir im Aufzug noch sagte, eine Wand gestrichen hatte, nun dafür verantwortlich ist, dass belehrend über den schlechten deutschen Film gesprochen, halt falsch: geschrieben wird. Aber: "Der Untertan" und Nazi - falscher Film und dann sowieso schon falsches Thema. Alles, was in dem Text berichtet wird, was in der Veranstaltung zum Thema Nationalsozialismus und Hitler gesagt wurde, war da halt echt einfach mal noch nicht einmal als Ahnung präsent, halt so gar nich.
Also, ich versteh das nich. Journalisten sollen doch Notizen machen. Und wenigstens genau zuhören. Also ich weiß noch so bisschen, was da gesagt wurde, und von wem. Ohne Notizen. Und ich krieg' noch nicht mal Geld dafür. Und dann schreibt die dann auch noch drüber über den Text "Richtiges sehen und Wichtiges schreiben". Hat sie für sich selbst aber nicht als gültig erklärt, sag ich mal. "Nich so richtig zuhören und halt dann rumrhabarbern" fänd' ich als Überschrift besser. Is doch wahr.
Das fängt ja schon gut an, wenn Michael Baute als Hausmeister von "newfilmcritic" bezeichnet wird. Groß und breit wird da diskutiert, dass der Titel des spontan gegründeten Weblogs - und es heißt numal new filmkritik und nicht irgendwie so anders - sich durchaus namentlich an die alte Tante der deutschen Filmkritik, nämlich die Filmkritik, der Gott der Filmkritik hab' sie selig, anschmiegt. Und dass das doch auch, so Baute einmal, ein bisschen eine Last manchmal ist, weil, kann man ja nicht einfach so sagen, wir sind das jetzt, die neue Filmkritik. Wurscht, im Artikel heißt's dann "newfilmcritic", weil man wohl nicht zu- oder hin-, sondern halt weggehört hat oder eben einfach keine Ahnung. Wenigstens mal in die Ankündigung hätte man dann wenigstens schauen können, da steht's doch richtig drin, ma' echt jetz. Ich find', das macht man so, könnt' ich mich aufregen, aber Wurscht.
Kommt nämlich noch schlimmer. Da wird eine Vorstellungsrunde als "für das Publikum wichtig" bezeichnet, die irgendwann [vor allem, sorry kolik.film, aber: vor allem im ersten Beitrag] ziemlich nervenzermürbend langweilig war, weil zumindest ich jetzt nicht unbedingt interessiert dran bin, lange zu erfahren, wie und ob und wieso nicht Autoren bei einer Printpublikation nun große oder kleine Beiträge zur Entlohnung erhalten. Von da springt der Text dann munter zu einem Einwurf, der ganz [gaaaanz] am Ende kam, der allerdings auch so gar nicht seiner textuellen Wiedergabe im Feuilleton entspricht: Gesagt wurde, wenn ich das richtig gesehen habe: aus der Riege der eben alten Filmkritik , dass auf dem Podium das Wort Politik nie gefallen sei. Im Diskussionsbericht nun steht drin: Die Magazine lassen, laut Vorwurf, die Politik außen vor. Hä? Wie? Was? Kaffee auf Notizblock gesaut? Was solln das? Und warum wird das mit der Frage nach der DVD - kam als Frage vor dem "Vorwurf" und hatte auch so rein gar nüscht mit Poltik zu tun - gekoppelt, als hätte da wer seine DVD-Vorspulereien mit Politischheit verwechselt? Dabei hat doch grad der Knörer sehr eloquent geantwortet auf den Einwurf: Ästhetische Einstellung gleich ethische Einstellung und halt wenigstens so implizit bollitisch deshalb und da geht's dann halt auch drum, in der Kritik, beim Schreiben, dass man da hinschaut, festhält und so, halt drüber schreiben, was die da machen. Und dass der Kosslick, nee also echt, wenn der kommt mit politisch, dann is Feierabend. Fand ich 'ne okaye, ziemlich gute Antwort, aber is offenbar egal, DVD klingt gut, vorspulen, zurückspulen, bastelkram halt, webzweinull, so machmer des, kiwitt-kiwitt.
Richtig keck kurios wird's dann kurz darauf. Da versagt alles. Man könne ja wohl nicht nur im Elfenbeinturm des eigenen Wohlgeschmacks vor sich hin hausen und brausen. Da würde man ja gar nicht mehr eingreifen, in Debatten und Diskurse, was eben gerade so los is'. Gerade zuletzt habe man's doch wieder gesehen, "Der Untertan" (!) als der in Kino kam, wo Nationalsozialismus usw. hassenichgesehen, dann noch Geschichtsbild und der böse Onkel Hitler, um den es ja wohl geht, denn gerade ein Film wie "Der Untertan", wo ganz doll böse, da muss man intervernieren. Schreibt die Autorin so in einer Tour, als wäre das alles da so gesagt worden.
Kapiernse nich? Ich auch nich. Weil: Hä, "Der Untertan"? Meint wohl "Der Untergang", geh ich mal schwer von aus. Und auch um den war's ja gar nicht gegangen. In echt war's gegangen - und zwar die ganze Zeit - um "Das Leben der Anderen". Also sowas von völlig andere Baustelle, ist schließlich ein Stasi-Film. Kein Hitler, kein Nationalsozialismus. Von den beiden hat auch keiner was gesagt, da. Nur halt: Warum "Das Leben der Anderen", ja, mein Gott, da hätte man was schreiben können, aber eben auch nicht, ja sicher, er interessierte halt aber auch nicht so richtig (was ja auch gut so ist). Und darum entbrannte sich das eben so ein bisschen, aber eben auch nur ein bisschen, mit Eingreifen und Debatten und ob Hausmeister Baute, der ja wirklich am Tag zuvor, wie er mir im Aufzug noch sagte, eine Wand gestrichen hatte, nun dafür verantwortlich ist, dass belehrend über den schlechten deutschen Film gesprochen, halt falsch: geschrieben wird. Aber: "Der Untertan" und Nazi - falscher Film und dann sowieso schon falsches Thema. Alles, was in dem Text berichtet wird, was in der Veranstaltung zum Thema Nationalsozialismus und Hitler gesagt wurde, war da halt echt einfach mal noch nicht einmal als Ahnung präsent, halt so gar nich.
Also, ich versteh das nich. Journalisten sollen doch Notizen machen. Und wenigstens genau zuhören. Also ich weiß noch so bisschen, was da gesagt wurde, und von wem. Ohne Notizen. Und ich krieg' noch nicht mal Geld dafür. Und dann schreibt die dann auch noch drüber über den Text "Richtiges sehen und Wichtiges schreiben". Hat sie für sich selbst aber nicht als gültig erklärt, sag ich mal. "Nich so richtig zuhören und halt dann rumrhabarbern" fänd' ich als Überschrift besser. Is doch wahr.
° ° °
kommentare dazu:
tschill,
Montag, 16. April 2007, 16:23
Mönsch, bestimmt war dieses Gewurschtel Untertan-Untergang-Lebenderanderen ein voll subtiles Statement zur Neuauflage der Totalitarismustheorie. Du weißt schon, Stasi is the new Nazi und so.
Naja, wenn ich es recht bedenke, ist die Tante wirklich nur einfach schlampert.
Naja, wenn ich es recht bedenke, ist die Tante wirklich nur einfach schlampert.
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