Thema: Filmtagebuch
23. April 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
umgehend danach, auch im Heimkino
Kaufmans Remake von Don Siegels Invasion of the Body Snatchers (USA 1956; dazu sehr gelungen jump-cut.de) ist intellektuell gesehen schon etwas sattelfester als Boris Sagals Verarbeitung diverser Sozialängste im zuvor gesehenen Omega-Mann (USA 1971). Im fiktionalisierten Rahmen bringt er, ähnlich wie der hie und da etwas an seinen Produktions- und Vermarktungsbedingungen kränkelnde Futureworld (USA 1976), die paranoiden Ängste jener Dekade an deren Endpunkt auf den Pulp-Punkt. Vielleicht stellt diese Fiktionalisierung, die sich also loslöst von dem konsequent auf zeitgenössiche, sozio-politische Phänome verweisenden Gestus des klassischen 70er Paranoia-Kinos, schon eine Überwindung dar: Soziale Krise goes Genrefilm. Die Konventionen haben wir vorher eingeübt, jetzt wollen wir uns nur noch gruseln. Die 80er lugen ja auch schon um die Ecke.
Macht aber alles gar nichts, denn Kaufmans Film ist dennoch erhaben. An manchen Stellen habe sogar ich mich gegruselt und ich möchte behaupten: Als Genrefan muss da schon einiges geschehen, um mich soweit zu bringen. Beispielsweise die letzten Szenen des Films, wie da, im Kontext gesehen, der Terror der Normalität, die Angt der Anonymisierung in der Masse, auf den Punkt gebracht wird, ohne viel technischen Schnick-Schnack, einfach nur durch Präsentation, das ist schon mehr als fabelhaft. Und dann natürlich der Schluß selbst, dieser typischer 70er-Schluß - Erstarren, Verzweiflung, Gänsehaut.
Genrekitsch sicherlich, aber vom Feinsten.
imdb | mrqe
Kaufmans Remake von Don Siegels Invasion of the Body Snatchers (USA 1956; dazu sehr gelungen jump-cut.de) ist intellektuell gesehen schon etwas sattelfester als Boris Sagals Verarbeitung diverser Sozialängste im zuvor gesehenen Omega-Mann (USA 1971). Im fiktionalisierten Rahmen bringt er, ähnlich wie der hie und da etwas an seinen Produktions- und Vermarktungsbedingungen kränkelnde Futureworld (USA 1976), die paranoiden Ängste jener Dekade an deren Endpunkt auf den Pulp-Punkt. Vielleicht stellt diese Fiktionalisierung, die sich also loslöst von dem konsequent auf zeitgenössiche, sozio-politische Phänome verweisenden Gestus des klassischen 70er Paranoia-Kinos, schon eine Überwindung dar: Soziale Krise goes Genrefilm. Die Konventionen haben wir vorher eingeübt, jetzt wollen wir uns nur noch gruseln. Die 80er lugen ja auch schon um die Ecke.Macht aber alles gar nichts, denn Kaufmans Film ist dennoch erhaben. An manchen Stellen habe sogar ich mich gegruselt und ich möchte behaupten: Als Genrefan muss da schon einiges geschehen, um mich soweit zu bringen. Beispielsweise die letzten Szenen des Films, wie da, im Kontext gesehen, der Terror der Normalität, die Angt der Anonymisierung in der Masse, auf den Punkt gebracht wird, ohne viel technischen Schnick-Schnack, einfach nur durch Präsentation, das ist schon mehr als fabelhaft. Und dann natürlich der Schluß selbst, dieser typischer 70er-Schluß - Erstarren, Verzweiflung, Gänsehaut.
Genrekitsch sicherlich, aber vom Feinsten.
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