Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
30.03.2003, Heimkino
... und am nächsten tag dann das sequel. machen wir's kurz und schmerzlos, auch hier mit einem wort: unterirdisch.
schade, mr. hark.
... und am nächsten tag dann das sequel. machen wir's kurz und schmerzlos, auch hier mit einem wort: unterirdisch.
schade, mr. hark.
° ° °
Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
29.03.2003, Heimkino
keine gefangenen! hier geht's ab sekunde 1 hoch auf 180, das tempo wird weitgehend gehalten, am ende dann, im furiosen endfight, wird einmal flugs die schallmauer durchbrochen. das ist dann schon atemberaubend, nicht nur für den bösewicht.
klar, der film ist stulle, hochgradig inkohärent und macht sich auch keinerlei mühen, irgendwelche storyelemente jenseits ihrer bloßen auswirkungen auf den plot zu erklären oder gar nachvollziehbar zu gestalten. die daten-pipeline zwischen fbi und der polizei in hongkong anzuzapfen, das ist offenbar ähnlich easy wie einen account bei gmx anzulegen: "drin!", wie's uns-bobbele einst in die kamera sprach. aber noch viel einfacher ist es dann offensichtlich für jet li, ein entsprechendes gegenprogramm zu erstellen, das er dem, wie stets, sympathischen lau ching wan fertig auf cd-rom gebrannt in die flossen drücken kann. doch was soll all der geiz? die macher juckt das gar nicht, dann juckt es mich doch erst recht nicht, zumal sich BLACK MASK wie kaum ein zweiter film seiner schwächen voll bewusst ist, aus diesen gar keinen hehl macht, sondern sich lieber auf seine stärken konzentriert!
diese wären: furiose actionsequenzen, eine genial campige superhelden-geschichte (die eigentlich auch 1:1 als parodie durchgehen könnte), sowie keine langen erklärpausen, unnötig belastende storyelemente oder charakteretablierungen, wie es sie in vergleichbaren, us-amerikanischen pendants immer anzugähnen gibt. BLACK MASK schert sich einfach mal um nix, gibt volles rohr auf die 12 und bietet einfach nur hirnverbranntes popcorn-kino zum herzlich ablachen, und das gänzlich ohne diesen albernen, naja, "charme" jener filmen, die immer besonders gerne mit diesem etikett versehen werden: also kein blödes fratzen-ziehen, keine dümmlichen witze, kein slapstick, allein das obligatorische mädel-dummchen nervt ein wenig. wenigstens entwickelt sich mit der aber auch keine love story - glück gehabt! entfesseltes kino at its best also, das, was man am hongkong-genrekino so liebt. oder einfach mit einem wort: schweinegeil
keine gefangenen! hier geht's ab sekunde 1 hoch auf 180, das tempo wird weitgehend gehalten, am ende dann, im furiosen endfight, wird einmal flugs die schallmauer durchbrochen. das ist dann schon atemberaubend, nicht nur für den bösewicht.
klar, der film ist stulle, hochgradig inkohärent und macht sich auch keinerlei mühen, irgendwelche storyelemente jenseits ihrer bloßen auswirkungen auf den plot zu erklären oder gar nachvollziehbar zu gestalten. die daten-pipeline zwischen fbi und der polizei in hongkong anzuzapfen, das ist offenbar ähnlich easy wie einen account bei gmx anzulegen: "drin!", wie's uns-bobbele einst in die kamera sprach. aber noch viel einfacher ist es dann offensichtlich für jet li, ein entsprechendes gegenprogramm zu erstellen, das er dem, wie stets, sympathischen lau ching wan fertig auf cd-rom gebrannt in die flossen drücken kann. doch was soll all der geiz? die macher juckt das gar nicht, dann juckt es mich doch erst recht nicht, zumal sich BLACK MASK wie kaum ein zweiter film seiner schwächen voll bewusst ist, aus diesen gar keinen hehl macht, sondern sich lieber auf seine stärken konzentriert!
diese wären: furiose actionsequenzen, eine genial campige superhelden-geschichte (die eigentlich auch 1:1 als parodie durchgehen könnte), sowie keine langen erklärpausen, unnötig belastende storyelemente oder charakteretablierungen, wie es sie in vergleichbaren, us-amerikanischen pendants immer anzugähnen gibt. BLACK MASK schert sich einfach mal um nix, gibt volles rohr auf die 12 und bietet einfach nur hirnverbranntes popcorn-kino zum herzlich ablachen, und das gänzlich ohne diesen albernen, naja, "charme" jener filmen, die immer besonders gerne mit diesem etikett versehen werden: also kein blödes fratzen-ziehen, keine dümmlichen witze, kein slapstick, allein das obligatorische mädel-dummchen nervt ein wenig. wenigstens entwickelt sich mit der aber auch keine love story - glück gehabt! entfesseltes kino at its best also, das, was man am hongkong-genrekino so liebt. oder einfach mit einem wort: schweinegeil
° ° °
Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
28.03.2003, Heimkino
nun also, der neuen CINE MAGIC ASIA-reihe von e-m-s sei dank, auch in deutsch. und ich muss sagen: einer der wenigen filme, denen eine synchro gut tut! die vorliegende ist nicht nur technisch zufriedenstellend (man vergleiche etwa die grauenhafte porno-synchro von RINGU oder die anderer asiatischer filme), sie nimmt dem film zudem noch etwas dieses seltsamen "franzen-flairs", den der film im original versprühte: eine produktion mit blick auf einen pan-asiatischen markt ist das, dementsprechend geht's zu wie in babylon: kantonesisch, japanisch, englisch, kantonesisches japanisch, japanisches kantonesisch, kantonesisches englisch, japanisches thailändisch und das ganze aber bitte mit rückflug - denkbar wirr also, das ganze, zumal man dann auch noch kiloweise sub-titles im bild hatte. diese sprachlichen wirrnisse entfallen nunmehr, hier wird brachial gleichgeschaltet, auch wenn im deutschen dialog noch immer von der eigentlichen, sprachlichen vielfalt die rede ist ("sie können aber gut japanisch!", "Sprechen sie japanisch?" etc.). so kann man sich die multilingualität prima dazu denken, ohne großartig abgelenkt zu werden. fein.
der film an sich ist nicht gerade johnny tos bester (um den titel streiten sich derzeit RUNNING OUT OF TIME und sein neuer, P.T.U., auf der berlinale gesehen), sicher aber auch nicht sein schlechtester. everygirl's darling andy lau alias tok, der cinephile killer mit hang zur ästhetik, sagt gleich zu beginn "die geschichte ist nicht die originellste, aber der stil war klasse" und das ist durchaus als die prämisse von FULLTIME KILLER zu verstehen: gleich 4 off-erzähler gibt es da, und wie die story denn nun wirklich endet, das bleibt der persönlichen fantasie überlassen. endet er so wie es etwa chin am ende erzählt? so wie der polizist es sich anschließend zurecht fantasiert? oder wieder vollkommen anders? gab es überhaupt einen showdown? war der noch nötig? ist das gesehene alles nur illustration des im film geschrieben buches? hat am ende johnnie to gar spike jonzes "adaptation" vorweggenommen? das ist sehr reizvoll, das konzept, es ist auch FULLTIME KILLERs stärke, leider ist es aber auch mit recht als seine schwäche auslegbar: das ist zwar alles neu und aufregend, zudem hervorragend in szene gesetzt und choreographiert, somit also hongkong-kino der besten tradition, stößt aber auch aufgrund seiner narrativen fragilität und seinem weiter oben bereits angesprochenem, seltsam "ausgefranzten" dasein schnell vor den kopf. unterm strich eben typisch to: wagemutig, experimentierfreudig, stets die grenzen des genres, in dem er sich gerade bewegt, ausreizend und neu-definierend. das macht das ganze interessant und frisch, ohne zweifel, doch nicht jedes experiment bietet auch ein rundum befriedigendes ergebnis.
kein film, mit dem man neulinge im weiten feld des asiatischen films anzufixen versuchen sollte, interessantes action-kino mit angenehm intellektuellem touch ist es aber allemal.
nun also, der neuen CINE MAGIC ASIA-reihe von e-m-s sei dank, auch in deutsch. und ich muss sagen: einer der wenigen filme, denen eine synchro gut tut! die vorliegende ist nicht nur technisch zufriedenstellend (man vergleiche etwa die grauenhafte porno-synchro von RINGU oder die anderer asiatischer filme), sie nimmt dem film zudem noch etwas dieses seltsamen "franzen-flairs", den der film im original versprühte: eine produktion mit blick auf einen pan-asiatischen markt ist das, dementsprechend geht's zu wie in babylon: kantonesisch, japanisch, englisch, kantonesisches japanisch, japanisches kantonesisch, kantonesisches englisch, japanisches thailändisch und das ganze aber bitte mit rückflug - denkbar wirr also, das ganze, zumal man dann auch noch kiloweise sub-titles im bild hatte. diese sprachlichen wirrnisse entfallen nunmehr, hier wird brachial gleichgeschaltet, auch wenn im deutschen dialog noch immer von der eigentlichen, sprachlichen vielfalt die rede ist ("sie können aber gut japanisch!", "Sprechen sie japanisch?" etc.). so kann man sich die multilingualität prima dazu denken, ohne großartig abgelenkt zu werden. fein.
der film an sich ist nicht gerade johnny tos bester (um den titel streiten sich derzeit RUNNING OUT OF TIME und sein neuer, P.T.U., auf der berlinale gesehen), sicher aber auch nicht sein schlechtester. everygirl's darling andy lau alias tok, der cinephile killer mit hang zur ästhetik, sagt gleich zu beginn "die geschichte ist nicht die originellste, aber der stil war klasse" und das ist durchaus als die prämisse von FULLTIME KILLER zu verstehen: gleich 4 off-erzähler gibt es da, und wie die story denn nun wirklich endet, das bleibt der persönlichen fantasie überlassen. endet er so wie es etwa chin am ende erzählt? so wie der polizist es sich anschließend zurecht fantasiert? oder wieder vollkommen anders? gab es überhaupt einen showdown? war der noch nötig? ist das gesehene alles nur illustration des im film geschrieben buches? hat am ende johnnie to gar spike jonzes "adaptation" vorweggenommen? das ist sehr reizvoll, das konzept, es ist auch FULLTIME KILLERs stärke, leider ist es aber auch mit recht als seine schwäche auslegbar: das ist zwar alles neu und aufregend, zudem hervorragend in szene gesetzt und choreographiert, somit also hongkong-kino der besten tradition, stößt aber auch aufgrund seiner narrativen fragilität und seinem weiter oben bereits angesprochenem, seltsam "ausgefranzten" dasein schnell vor den kopf. unterm strich eben typisch to: wagemutig, experimentierfreudig, stets die grenzen des genres, in dem er sich gerade bewegt, ausreizend und neu-definierend. das macht das ganze interessant und frisch, ohne zweifel, doch nicht jedes experiment bietet auch ein rundum befriedigendes ergebnis.
kein film, mit dem man neulinge im weiten feld des asiatischen films anzufixen versuchen sollte, interessantes action-kino mit angenehm intellektuellem touch ist es aber allemal.
° ° °
Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
27.03.2003, Heimkino
nein, dem ritual, jedem neuen film des einstigen großmeisters des "danse macabre" mit wehmütigem gegreine, früher, als er noch in hongkong tätig war, wäre er doch viel besser gewesen, zu begegnen, werde ich mich jetzt nicht anschließen. das macht jeder, das kann jeder, keine lust drauf.
trotzdem ist WINDTALKERS, um es auf den punkt zu bringen, ein unnötiger bis ärgerlicher film. eine banale charakterisierung, eine eher langweilige geschichte, ein nur als gescheitert zu bezeichnender versuch, zwischen den beiden protagonisten eine pathetische männerfreundschaft zu etablieren, machen aus dem film rein narrativ schon mal eher belangloses, wäre dann doch wenigstens die an woo so hochgeschätzte formale brillanz gegeben. denn machen wir uns nichts vor - so banal seine jüngeren filme wie FACE/OFF oder OPERATION:BROKEN ARROW im vergleich auch gewesen sein mögen, man bekam zumindest ab und an was für's auge geboten. doch auch wenn es in WINDTALKERS an allen ecken kracht und blitzt, so sind solche Hinkucker kaum gegeben, wohl schon allein sujet-bedingt: aus den wirren des kriegsgeschehens elegante shoot-outs zu destillieren, stellt wohl eine kaum lösbare aufgabe dar. so fliegt zwar alle paar minuten irgendwer in zeitlupe durch die luft, auch die eine oder andere blutrote fontäne ergießt sich wie gewohnt quer durchs bild, ansonsten rennen cage und co jedoch wie beim jungs-spiel in der kiesgrube - früher gerne "kriegeles" oder "schießeles" genannt - plump und steif herum, das gewehr stolz vor sich her tragend. fehlt ja eigentlich nur noch, dass die buben das maschinengewehrgeräusch guttural imitieren, um den eindruck zu vollenden. dass zudem alle paar einstellungen der schatten des kamerateams über dem bild klebt, versaut einem sogar noch die wenigen gelungeneren momente des wuseligen treibens.
den film unterscheidet von der kriegs-action-gülle, wie es sie in den 80ern zuhauf gegeben hat, eigentlich wirklich nur das budget, das sich entsprechend auf den look des ganzen niederschlägt. ansonsten ist das mit reinem gewissen vernachlässigbarer trash, genauso wie nicolas cage einfach kein actionstar ist, schon gar kein melancholisch gebrochener. da hilft auch sein hundeblick in kombination mit etwas make-up am ohr nicht
nein, dem ritual, jedem neuen film des einstigen großmeisters des "danse macabre" mit wehmütigem gegreine, früher, als er noch in hongkong tätig war, wäre er doch viel besser gewesen, zu begegnen, werde ich mich jetzt nicht anschließen. das macht jeder, das kann jeder, keine lust drauf.
trotzdem ist WINDTALKERS, um es auf den punkt zu bringen, ein unnötiger bis ärgerlicher film. eine banale charakterisierung, eine eher langweilige geschichte, ein nur als gescheitert zu bezeichnender versuch, zwischen den beiden protagonisten eine pathetische männerfreundschaft zu etablieren, machen aus dem film rein narrativ schon mal eher belangloses, wäre dann doch wenigstens die an woo so hochgeschätzte formale brillanz gegeben. denn machen wir uns nichts vor - so banal seine jüngeren filme wie FACE/OFF oder OPERATION:BROKEN ARROW im vergleich auch gewesen sein mögen, man bekam zumindest ab und an was für's auge geboten. doch auch wenn es in WINDTALKERS an allen ecken kracht und blitzt, so sind solche Hinkucker kaum gegeben, wohl schon allein sujet-bedingt: aus den wirren des kriegsgeschehens elegante shoot-outs zu destillieren, stellt wohl eine kaum lösbare aufgabe dar. so fliegt zwar alle paar minuten irgendwer in zeitlupe durch die luft, auch die eine oder andere blutrote fontäne ergießt sich wie gewohnt quer durchs bild, ansonsten rennen cage und co jedoch wie beim jungs-spiel in der kiesgrube - früher gerne "kriegeles" oder "schießeles" genannt - plump und steif herum, das gewehr stolz vor sich her tragend. fehlt ja eigentlich nur noch, dass die buben das maschinengewehrgeräusch guttural imitieren, um den eindruck zu vollenden. dass zudem alle paar einstellungen der schatten des kamerateams über dem bild klebt, versaut einem sogar noch die wenigen gelungeneren momente des wuseligen treibens.
den film unterscheidet von der kriegs-action-gülle, wie es sie in den 80ern zuhauf gegeben hat, eigentlich wirklich nur das budget, das sich entsprechend auf den look des ganzen niederschlägt. ansonsten ist das mit reinem gewissen vernachlässigbarer trash, genauso wie nicolas cage einfach kein actionstar ist, schon gar kein melancholisch gebrochener. da hilft auch sein hundeblick in kombination mit etwas make-up am ohr nicht
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Thema: Altes Filmtagebuch
16. November 03 | Autor: immo
27.03.2003, Kino Rollberg
"Die Hölle, das sind die anderen!"
"In welchem Teufelskreis wir auch immer sind, ich denke, wir sind frei, ihn zu durchbrechen. Und wenn die Menschen ihn nicht durchbrechen, dann bleiben sie, wiederum aus freien Stücken, in diesem Teufelskreis.
Also begeben sie sich aus freien Stücken in die Hölle."
(beides: Jean-Paul Sartre)
"Dort, in Baltimore, würde uns keiner kennen!"
(Julianne Moore als Ms. Whittaker)
"Die Hölle, das sind die anderen!"
"In welchem Teufelskreis wir auch immer sind, ich denke, wir sind frei, ihn zu durchbrechen. Und wenn die Menschen ihn nicht durchbrechen, dann bleiben sie, wiederum aus freien Stücken, in diesem Teufelskreis.
Also begeben sie sich aus freien Stücken in die Hölle."
(beides: Jean-Paul Sartre)
"Dort, in Baltimore, würde uns keiner kennen!"
(Julianne Moore als Ms. Whittaker)
° ° °
lol