Thema: Blaetterrauschen
21. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein Schlag in die Fresse des Feminismus, Artikel aus dem Intro über Shinya Tsukamotos Snake Of June (Japan 2002), schon vor längerer Zeit im Heft erschienen und ich hatte mich damals schon sehr aufgeregt, jetzt eben via swen im Internet entdeckt.
Für's Protokoll: Einen "Schmarren" - Venker will einen solchen im Film erkannt haben - stellt allenfalls diese absurde "Ideologiekritik" dar, die so zu bezeichnen eigentlich den Begriff schon beschmutzt. Bodenlos, was hier an Halbgewusstem, Nichtverstandenem und kaum Gekonntem zu einem Gebräu von neunmalkluger Penetranz vermischt wird, das dem Film mit jedem Satz Gewalt antut. Alles im Namen mackerhafter Selbstinszenierung des Autoren. Als Feminist in diesem Falle, paradoxerweise.
mrqe | filmz.de
Für's Protokoll: Einen "Schmarren" - Venker will einen solchen im Film erkannt haben - stellt allenfalls diese absurde "Ideologiekritik" dar, die so zu bezeichnen eigentlich den Begriff schon beschmutzt. Bodenlos, was hier an Halbgewusstem, Nichtverstandenem und kaum Gekonntem zu einem Gebräu von neunmalkluger Penetranz vermischt wird, das dem Film mit jedem Satz Gewalt antut. Alles im Namen mackerhafter Selbstinszenierung des Autoren. Als Feminist in diesem Falle, paradoxerweise.
mrqe | filmz.de
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
17. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Eine alte Ausgabe vom Tip aus der Altpapiertonne gefischt, heute morgen darin Roland Husckes Text "Saddam tried to kill my daddy" über das jüngste und ältere Rachekino gelesen. Zu dem Entschluss gekommen, dass dieser Tip besser im Altpapier geblieben wäre.
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
14. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Well, they even made those prisoners in Iraq be nude and simulate sex acts! America's always been very uptight about sex, though ? we like violence. Sex in American movies, and even in my own, is either grotesque, scary, comical, or something to fear. I play on that in my movie with the notion of sexual compulsions, which I think can be very funny, although I don't know how funny they are in real life."
Interview mit John Waters.
"The Bush Administration Is Waging a War on Porn While Soldiers Waging War in Iraq Make Porn"
Dan Savage auf thestranger.com.
[via greencine]
Interview mit John Waters.
"The Bush Administration Is Waging a War on Porn While Soldiers Waging War in Iraq Make Porn"
Dan Savage auf thestranger.com.
[via greencine]
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
13. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Wie beim Snuff Porno, der den realen Mord eines Opfers zeigt und zu hohen Preisen illegal gehandelt wird, musste Nicholas Berg nur sterben, damit sein Tod gefilmt werden konnte." Bernd Pickert kommentiert die Leerstelle auf Seite 1 der heutigen taz.
Ganz im Ernst: Dieser Platzhalter ist gut. Er ist sogar wichtig. Nicht, weil Augen zuzudrücken wären, wo es grässlich wird. Sondern weil die Rolle der Medien in einem solchen Fall zumindest thematisiert werden muss, die Dopplungen ins Unendliche einer solchen Tat zumindest an einer Stelle nicht stattfinden.
Aber, liebe taz, muss eine solche (richtige und wichtige) Stellungnahme gleich mit dem Mythenstricken Hand in Hand gehen? Muss eine solche Stellungnahme gleichzeitig in die Untiefen der bürgerlich-verschreckten Entrüstung hinabgleiten und das Schreckgespenst vom "Snuff Porno" an die Wand projeziert werden, noch dazu in einem Indikativ, der Kennertum suggeriert, wo einfach nur Angst vor Videokassetten und dezentralisiert angefertigten Medieninhalten herrscht? Wo doch jeder weiß, dass von der Existenz von "Snuff Pornos" nur der weiß, der, beispielsweise, schon von fiktiven Splatterfilmen nichts wissen will. Forscher wie David Kerekes oder auch hierzulande Jörg Buttgereit haben jedenfalls nach Jahren von Recherche keinen Snuff Porno (der dieser Definition auch stand hält) auftun können. Anzunehmen ist, dass wir es hier mit einem verzögerten Echo der Mondo- und Kannibalenfilmwelle der frühen 70er zu tun haben - die in der wenig später losbrechenden Homevideo-Welle ihren Teil zur Mythenbildung "Snuff Videos" beitrugen.
Liebe taz, so wichtig ich Eure heutige Leerstelle im Konzert der Video- und Mediendiskurse finde: Sie rechtfertigt noch keinen spekulativen Sensationsjournalismus, der sich im Indikativ des so-ist-es-zu-wissen verbirgt. Dazu ist das Thema zu wichtig, der Anlass zu tragisch. (mal ganz davon ab: Wie soll das Video eines extra hierfür begangenen Mordes auch sonst gehandelt werden, wenn nicht illegal?)
Ganz im Ernst: Dieser Platzhalter ist gut. Er ist sogar wichtig. Nicht, weil Augen zuzudrücken wären, wo es grässlich wird. Sondern weil die Rolle der Medien in einem solchen Fall zumindest thematisiert werden muss, die Dopplungen ins Unendliche einer solchen Tat zumindest an einer Stelle nicht stattfinden.
Aber, liebe taz, muss eine solche (richtige und wichtige) Stellungnahme gleich mit dem Mythenstricken Hand in Hand gehen? Muss eine solche Stellungnahme gleichzeitig in die Untiefen der bürgerlich-verschreckten Entrüstung hinabgleiten und das Schreckgespenst vom "Snuff Porno" an die Wand projeziert werden, noch dazu in einem Indikativ, der Kennertum suggeriert, wo einfach nur Angst vor Videokassetten und dezentralisiert angefertigten Medieninhalten herrscht? Wo doch jeder weiß, dass von der Existenz von "Snuff Pornos" nur der weiß, der, beispielsweise, schon von fiktiven Splatterfilmen nichts wissen will. Forscher wie David Kerekes oder auch hierzulande Jörg Buttgereit haben jedenfalls nach Jahren von Recherche keinen Snuff Porno (der dieser Definition auch stand hält) auftun können. Anzunehmen ist, dass wir es hier mit einem verzögerten Echo der Mondo- und Kannibalenfilmwelle der frühen 70er zu tun haben - die in der wenig später losbrechenden Homevideo-Welle ihren Teil zur Mythenbildung "Snuff Videos" beitrugen.
Liebe taz, so wichtig ich Eure heutige Leerstelle im Konzert der Video- und Mediendiskurse finde: Sie rechtfertigt noch keinen spekulativen Sensationsjournalismus, der sich im Indikativ des so-ist-es-zu-wissen verbirgt. Dazu ist das Thema zu wichtig, der Anlass zu tragisch. (mal ganz davon ab: Wie soll das Video eines extra hierfür begangenen Mordes auch sonst gehandelt werden, wenn nicht illegal?)
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
13. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Es mag hart klingen, aber mich haben diese Bilder nicht besonders entsetzt. Ich habe solche Szenen im Kopf, etwa aus den KZ?s, aus Splatter- und Pornofilmen. Wir können diese Bilder verdrängen, aber dann geben wir uns jener Illusion hin, die die harmlosen Ausgaben der Tagesschau verbreiten: dass wir in einer halbwegs zivilisierten Welt leben. Aber eine Öffentlichkeit, die immer noch so tut, als hätte sie nicht gewusst, welche Verwüstungen der Krieg anrichtet, ist scheinheilig. Neu ist einzig die Zirkulation im Internet, in den elektronischen Medien, in Zeitungen."
Klaus Theweleit in der SZ.
Im Web zu finden unter anderem als american_iraq_beheading_nick_ berg.wmv.
Klaus Theweleit in der SZ.
Im Web zu finden unter anderem als american_iraq_beheading_nick_ berg.wmv.
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
10. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird 50. "Viele Kritiker meinen, das reiche auch."
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
03. Mai 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Gegen die Entfremdung sollte man vielleicht an vielen Ecken Polizisten aufstellen, die jedem zuhören müssen, der sie voll quatschen will.
Detlef Kuhlbrodt. 1.Mai. taz.
Detlef Kuhlbrodt. 1.Mai. taz.
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
29. April 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Cannes muss uns dankbar sein!
Ja was soll das nun sein? Satire auf irgendwelche "wir"- und "uns"-Ressentiments? Oder liegt da doch ein Fünckchen Verbindlichkeit drin? Denn mit Petzold, Dresen, Akin (naja okay, der Becker wird auch genannt) zählt Nicodemus ja durchaus von Cannes in der Vergangenheit nicht wahrgenommene Optionen auf.
Wie auch immer, ich sage: Das war nix. Der Nachgeschmack bleibt schal, wie von altem Kraut, auch wenn da überspitzt wurde, nicht alles scheint augenzwinkernd gemeint zu sein.
Ja was soll das nun sein? Satire auf irgendwelche "wir"- und "uns"-Ressentiments? Oder liegt da doch ein Fünckchen Verbindlichkeit drin? Denn mit Petzold, Dresen, Akin (naja okay, der Becker wird auch genannt) zählt Nicodemus ja durchaus von Cannes in der Vergangenheit nicht wahrgenommene Optionen auf.
Wie auch immer, ich sage: Das war nix. Der Nachgeschmack bleibt schal, wie von altem Kraut, auch wenn da überspitzt wurde, nicht alles scheint augenzwinkernd gemeint zu sein.
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
27. April 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Es ist zu bedauern, dass jene "sehr kompetente Praktikantin" offenbar der Kompetenzen nicht genug besaß, um auch folgendes Buch zu kennen: Umberto Eco: Derrick oder die Leidenschaft für das Mittelmaß (dtv)
Dann wäre solcherlei grotesker Unfug vielleicht nicht passiert (wenn man die darin zu findende Kolumne Politisch korrekt oder intolerant? gelesen hätte nämlich, die bei weitem nicht in das blecherne Horn bläst, das man nun angesichts des Titels vielleicht schon zu hören meint).
[via hermetisches café]
Dann wäre solcherlei grotesker Unfug vielleicht nicht passiert (wenn man die darin zu findende Kolumne Politisch korrekt oder intolerant? gelesen hätte nämlich, die bei weitem nicht in das blecherne Horn bläst, das man nun angesichts des Titels vielleicht schon zu hören meint).
[via hermetisches café]
° ° °
Thema: Blaetterrauschen
24. April 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Dinge, die ich nicht verstehe: Warum spart man sich in einer elegant, flüssig und dennoch anspruchsvoll geschriebenen Filmkritik wie dieser hier in der Neuen Zürcher Zeitung nicht einfach so alberne, nichtssagende und vollkommen unnötige Flaxereien wie "die amerikanische Filmtarantel" - dann schon lieber fünfmal in zwei Sätzen "Quentin Tarantino" schreiben als, mal ehrlich, so'nen Kindergarten-Bockmist und sich damit den ganzen Text versauen.
Kill Bill 2 firmiert für mich im übrigen schon jetzt unter den Enttäuschungen des Jahres, da hat sich der Meister leider gründlich verhoben. Später mehr.
Kill Bill 2 firmiert für mich im übrigen schon jetzt unter den Enttäuschungen des Jahres, da hat sich der Meister leider gründlich verhoben. Später mehr.
° ° °
lol