Donnerstag, 17. März 2005
Thema: Kinokultur
To celebrate one hundred years of Chinese cinema, Hong Kong Film Awards just release a list of The Best 100 Chinese Motion Pictures. 1948's black and white classic Springtime in a Small Town by director Fei Mu is rank No. 1 on the list. Among 103 films on the list, there are 11 films from China (pre-1949), 13 films from the mainland China (post-1949), 61 films from Hong Kong (no surprise, since the list was prepare by Hong Kong filmmakers), 16 film from Taiwan (post-1949), 1 Hong Kong and the mainland China co-production and 1 Taiwan and Hong Kong co-production.

Die Liste ist hier. [via]


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Dienstag, 15. März 2005
Thema: Kinokultur
In der neuen Ausgabe von Film Comment findet sich ein ausführliches Portrait des Bollywood-Altsuperstars Amitabh Bachchan. David Chute zeichnet darin die recht dynamisch verlaufende Karriere des wohl bekanntesten Gesichts Bollywoods nach.
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Montag, 14. März 2005
Thema: Kinokultur
The Mad Fox aus dem Jahre 1962 war sicher eine der großen Entdeckungen der diesjährigen Berlinale (meine Eindrücke hier) und lässt auf einen großen Schatz schließen, den die Filmografie Tomu Uchidas noch in sich birgt. Nach der Retrospektive in Tokyo (siehe auch Ulrich Gregors Text in epd 02/2005) und Rotterdam (der Festivaltext dazu hier) bleibt zu hoffen, dass Tomu Uchida auch in Deutschland (Berlin?) in absehbarer Zeit an dafür geeigneter Stelle (Arsenal?) gewürdigt wird. Bis dahin begnügen wir uns mit dieser Flaschenpost von Midnight Eye, dem Online-Expertenmagazin zum japanischen Film, in der mancher Film des Regisseurs näher vorgestellt wird.

Eine Übersicht über die in Rotterdam gezeigten Filme gibt es hier auf der Website des Festivals.

PS: Weitere Texte zu Uchida hier auf Bright Lights und - leider nur französisch (was ich kaum bis nicht kann) - hier auf der Website des Festivals Larochelle.



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Sonntag, 13. März 2005
Thema: Kinokultur
Das Kunst- und Kulturonlinearchiv UBUWEB war schon für manche Entdeckung gut. Ganz besonders erfreulich ist das neueste Update: Eine Zusammenstellung/Sammlung von Kurzfilmen aus dem Fluxus-Zusammenhang, eine avantgardistische Filmbewegung in Tradition der Futuristen und von Dada, die sich im New York der 1960er Jahre bildete.

UBUWEB dazu in eigenen Worten:

Films by Nam June Paik, Dick Higgins, George Maciunas, Chieko Shiomi, John Cavanaugh, James Riddle, Yoko Ono, George Brecht, Robert Watts, Pieter Vanderbiek, Joe Jones, Eric Anderson, Jeff Perkins, Wolf Vostell, Albert Fine, George Landow, Paul Sharits, John Cale, Peter Kennedy, Mike Parr, Ben Vautier. (16 mm, b&w/color, 120 minutes, 1962 - 1970)

Starting in the early sixties, Fluxus followed in the footsteps of the Futurist and Dada avant-gardes, going against the established grain of Fine Art and Official Art and promoting imposture as an aesthetic dimension.

Fluxus interdisciplinary aesthetic brings together influences as diverse as Zen, science, and daily life and puts them to poetic use. Initially received as little more than an international network of pranksters, the playful artists of Fluxus were, and remain, a network of radical visionaries who sought to reconcile art with life.

Dating from the sixties and compiled by George Maciunas (1931-1978, founder of Fluxus), this is a document consisting of 37 short films ranging from 10 seconds to 10 minutes in length. These films (some of which were meant to be screened as continuous loops) were shown as part of the events and happenings of the New York avant-garde. Made by the artists listed above, they celebrate the ephemeral humor of the Fluxus movement.


Hier.


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Thema: Kinokultur
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Ein neuer Film von Werner Herzog ist im Kino, The White Diamond (angelaufen.de ~ filmz.de), seit drei Tagen schon und ich bekomme es jetzt erst mit. Ja überhaupt wird mir die Existenz des Films jetzt erst bewusst. Vielleicht sollte ich mich dem aktuellen Kinogeschehen doch mal wieder verstärkt zuwenden ...

Bemerkenswert an den (ohnehin rar gesäten) Kritiken zum Film finde ich aber die gewisse Hilflosigkeit, auch wenn der Film gelobt werden soll. Manche entdecken die Tatsache, dass Herzogs "fiktionale" Motive auch ins dokumentarische Werk hineinstrahlen, auf eine Weise, als wäre es das erste Mal, dass das zu festzustellen ist (man stelle sich eine erstaunte Bemerkung vor, dass Tarantino ja Filmpastiches erstellt ...). Andernorts wirft man die Frage in den Raum, ob Herzog wohl die Stoffe für fiktionale Filme ausgegangen seien - als ob seine dokumentarischen Arbeiten streng nicht-fiktional seien. Generell stellt sich die Ahnung ein, dass Herzogs Dokumentararbeiten von den Rezensenten bislang kaum wahrgenommen wurden - aufgrund ihrer Kaum-Verfügbarkeit mag dies lange Zeit verzeihbar gewesen sein. Doch mit der Herzogreihe von Kinowelt stehen mittlerweile nahezu alle Dokumentationen dem Zugriff bereit. Man könnte also eigentlich wissen, in welchem Zusammenhang man schreibt. (okay, zugegeben, klingt jetzt kritischer als es eigentlich sein müsste, war mir halt nur am Rande aufgefallen)

Bezeichnend: In Berlin läuft der Film in zwei Kinos.


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Thema: Kinokultur
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Eine neue, leicht absurde Beschlagnahmung ist zu melden: Großangriff der Zombies, ein rüpelhafter Flick von Umberto Lenzi aus dem Jahre 1980, wurde jüngst von den Aktivisiten einer offenbar unterbeschäftigten Staatsanwaltschaft aus dem Verkehr gezogen - in der englischsprachigen DVD-Fassung von Anchor Bay. Die zahlreichen deutschen (ungeschnittenen) DVD-Editionen wurden bislang nicht angerührt und stehen auch weiterhin in Verleih und Verkauf. Aber dennoch wurde es nach 25 Jahren, die es den Film schon gibt, auch endlich einmal Zeit, dass diese Gefahr für Frau und Kind - Nation und Gesellschaft, ja Leib und Leben nicht zu vergessen - endlich mal gebannt wird. Ganze von dieser Pest in Filmgestalt heimgesuchte Landstriche können nun endlich wieder aufatmen und beruhigt in eine bessere, heilvolle Zukunft blicken. Schon jetzt zeigt sich, dass die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen spürbar abgenommen hat: Wo dereinst Waffen und Totschlagmaterial in die Schule gebracht wurden, finden sich nunmehr Blumen und Duftkissen als mögliche Präsente für Freund Mitmensch im Schulranzen. Danke!


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Samstag, 12. März 2005
Thema: Kinokultur
Versucht man das Werk Metzgers einzuordnen, kommt man nicht so recht voran. Das Genre ist zumeist der Sex-Film. Aber halt, keine voreiligen Schlüsse ziehen - Radley Metzger hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was dem Klischee des Sex-Films entspricht. Weder hat er Filme wie Schulmädchen-Report gemacht noch Filme der Art, wie sie derzeit im deutschen Privat-Fernsehen laufen.

Radley Metzger schwebt irgendwo zwischen künstlerischem Anspruch und Sexploitation. Keiner seiner Filme wirkt billig oder reißerisch. Sie bestechen durch gute schauspielerische Leistungen, hervorragende Ausstattung und brilliante Optik. Seine Filme bieten viele erotische Szenen, jedoch steht der Sex selten im Mittelpunkt. Um dem geneigten Leser Radley Metzgers Werk näherzubringen, will ich im folgenden nicht nur seine Filme vorgestellen, sondern auch den Kontext, in dem sie entstanden sind.


Elegante Erotika - Die Filme von Radley Metzger - Online-Dossier.

Auf diesen offenbar sehr entdeckenswerten Auteur bei filmforen.de aufmerksam gemacht worden.


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Thema: Kinokultur
- 1. According to your biography your interest in pornography started ex negativo: out of a classical feminist critic of pornography. How did your attitude change back then?

-When I was younger (almost ten years ago) I was involved in anarchist / feminist movement. I left them because : - They didn't know what they were talking about. Especially about porn, they thought they were able to write texts against porn but they didn't know anything about this. They write feminist theories after watching one or two movies and say "porn is always like this, and always like that...". Someone like me is able to talk or to write about porn. Why ? Because it has been my job first as an actress, then as a director, and now as a producer, for more than 6 years. Because I've watched thousands of movies and have an excellent culture about this. Since 1969, about 200 000 porn movies have been directed. How feminists could write theories after watching two or three movies ??? Contrary to them, I'm able to make a difference between interesting directors and bad directors, feminist movies and misogynist movies, good plots and bad plots, etc...


Das Dilemma der klassisch-feministischen (und gottlob im feministischen Diskurs zunehmend in den Hintergrund tretenden) Kritik an der Pornografie auf den Punkt gebracht. Ovidie, Pro-Sex- und Pro-Porn-Feministin - und selber Regisseurin und Produzentin - im Interview für das :Ikonen:-Magazin.


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Freitag, 11. März 2005
Thema: Kinokultur
Erste Lebenszeichen vom Fantasy Filmfest! Zwar ist vom Programm des Hauptfestivals im Sommer natürlich noch nichts Näheres bekannt - das wäre wohl auch zuviel verlangt -, doch kann man bereits die Filme der Aufwärmveranstaltung "Nacht der 1000 Schreie", die das FFF seit kurzem jährlich durchführt, nennen. Gezeigt werden:

Night Watch, ein Boxoffice-Hit aus Russland, der auch schon auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde.

Kung Fu Hustle, der neue Klopper von Stephen Chow mit zahlreichen Hong Kong Film Awards Nominierungen.

Ferpect Crime (sic!), der neue Film des spanischen Kultregisseurs Alex de la Iglesia.

Cursed, der neue Film von Wes Craven, der allerdings in der US-Presse ziemlich viel Haue einstecken musste.

Steamboy, der neue Anime von Akira-Macher Katsuhiro Ôtomo und der bislang teuereste japanische Zeichentrickfilm der Filmgeschichte. Nachtrag: Hoberman hat den Film aktuell in der Village Voice besprochen.

Die Termine: Stuttgart 01./02. April, München 02./03. April, Nürnberg 08./09. April, Frankfurt 09./10. April, Hamburg 15./16. April, Berlin 16./17. April.

Erstmals gibt es keine Pauschalkarten mehr, sondern nur Einzeltickets, deren Preis sich nach Uhrzeit und Länge der jeweiligen Vorführung richtet. Ein Programmheft wird in den Städten ab Ende März ausliegen.


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Thema: Kinokultur
So schön das alles für die Kunden ist, zumindest für den echten Filmliebhaber hat es auch echte Nachteile: Nicht mehr ganz so aktuelle Filme und Klassiker verschwinden - nachdem sie einmal Zeitschriften-verramscht wurden - aus den Regalen der Verleiher und aus dem regulären Verkauf. Mittelfristig könnte das Angebot so sogar an Tiefe verlieren: Wer dann nicht kaufend "zugeschlagen" hat, hat den Film im Sinne des Wortes verpasst. Vielleicht aber hat sich dabei sogar jemand etwas gedacht, denn könnte es ein besseres Verkaufsargument geben?

So das Fazit dieser ansonsten recht interessanten Geschichte zum Phänomen der Beipack-DVDs, die in letzter Zeit zunehmend von Bedeutung werden.

Was mich daran stört: Dieses ewig betuliche Ja-nicht-über-die-Grenzen-schauen, ja nicht den Leser überfordern oder ihm gar neue Horizonte erschließen. Wie völlig wurscht ist es, was im deutschen DVD-Markt geschieht, wenn es in Frankreich, Korea, Hongkong, sonstwo noch unendlich viele Filme im Angebot gibt, die ihren Sprung nach Deutschland ohnehin nie schaffen, dabei aber wesentlich sehenswerter sind? Wie wurscht ist es, ob hier das Angebot infolge solcher Beipack-Scheiben ausgedünnt wird, wenn man seine DVDs ohnehin seit Jahr und Tag über das Internet im Ausland bestellen sollte - weil dort qualitativ oft besser und obendrein noch günstiger? Wie absurd ist es, sich um den deutschen DVD-Markt solche Sorgen zu machen, wenn der auch so schon beschissen und kleinkariert genug ist, dass es ohnehin fast schon egal ist, was dort geschieht? Warum den Leuten Angst machen (und damit sogar die befürchtete Entwicklung eigentlich erst noch forcieren), wenn man ihnen vielmehr eine ganze neue Filmwelt eröffnen könnte - mit hoher Qualität, schönen Editionen, Filmen, die man ansonsten kaum zu sehen bekäme, schon gar nicht in der dvd-kulturellen Wüste, die da Deutschland heißt?

Mannmannmann ...


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lol