Donnerstag, 31. März 2005
Thema: good news
Morgen startet die Adaption von Frank Millers düsterer Comic-Reihe Sin City in den us-amerikanischen Kinos. Hoberman schreibt für die Village Voice:

Pulp Fiction by rote, Sin City ultimately twists back into its first story. But more than just the narrative comes full circle—in a way it's the history of pulp. All the visual ideas that the savvy comic-book artists of the '40s swiped from Citizen Kane return as the zombie accoutrements of pure digitalia. For all its graphic splendor, watching Sin City is like spending two hours in a state-of-the-art wax museum. Rodriguez loves his material so much that he embalmed it.

Das lässt aufhorchen!

Ein Mensch mit dem, in diesem Zusammenhang, amüsanten Nachnamen Halbfinger berichtet in der New York Times:

If Quentin Tarantino's "Reservoir Dogs" and "Pulp Fiction" shocked audiences with up-close gore, and his "Kill Bill" movies racked up record numbers of spurting arteries and flying body parts, his pal Robert Rodriguez's "Sin City," which opens in 3,300 theaters nationwide tomorrow, may set a new mark for its stomach-churning versatility.

Try this for range: cannibalism, castration, decapitation, dismemberment, electrocution, hanging, massacres, pedophilia, slashings and lots and lots of torture.


Könnte es einen passenderen Ausstieg für die Weinsteins aus dem Disney-Imperium geben als einen Film, der sich dergestalt auf einen Nenner bringen lässt? Don't think so!

Ich, als Freund solcher Moritaten, freue mich!


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Freitag, 25. März 2005
Thema: good news


MovieWeb.com präsentiert ein erstes Review zu The Devil's Rejects, dem herbeigesehnten Sequel zu House of 1000 Corpses von Rob Zombie. House ist einer der besten (und unterhaltsamsten und klügsten) Neo-Terrorfilme der letzten Jahre und stellt eine kunterbunte Achterbahnfahrt durch das bizarre Archiv des modernen Horrorfilms dar. Das euphorische Review lässt jedenfalls darauf hoffen, dass der zweite Teil dem ersten in nichts nachsteht (wobei solche super-frühen Reviews natürlich meistens over the top ausfallen, wer würde schon "hey, ich war bei der allerallerersten Vorführung von XY dabei und es saugte Arsch galore!" schreiben, wenn man so irre wichtig ist?).

Hier die offizielle Website mit weiteren, freudig stimmenden Eindrücken.


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Dienstag, 15. März 2005
Thema: good news
Viele Gerüchte lagen in letzter Zeit bzgl. Tarantinos nächster Projekte in der Luft. Viel Licht ins Dunkel bringt dieses Feature auf filmfocus.co.uk. Im Gespräch erläutert Tarantino seine nähere (und entferntere...) Zukunft. Inglorious Bastards wird erneut als nächstes Projekt bekräftigt, der ominöse Film auf Mandarin wird ebenfalls kurz herbeigezogen, ferner malt Tarantino sich eine rosige Zeit als Kinobetreiber für die Zeit jenseits der 50 (er ist jetzt 41 - beim derzeitigen Arbeitstempo sind dann wohl noch 2,3 Filme drin ...) aus.

Am wichtigsten aber ist wohl folgendes, was wortwörtlich wiedergegeben werden soll:

" "Kill Bill: The Whole Bloody Affair is definitely getting a wide release," he told us, "actually, that'll probably be the first movie that Miramax, under their new company, will be releasing theatrically. It's the Japanese version, that's why I call it that, you know, it should probably come out in the next few months. It's going to be NC-17 in America. We couldn't do that when Disney owned the place but now Disney's the fuck outta there we can do anything we want! It's gonna be off the hook!"

... als hätten wir es nicht schon vorher geahnt. All das Gerede von wegen "unterschiedliche Fassungen, weil auch Eastern früher weltweit in unterschiedlichsten Fassungen ausgewertet wurden", etc.pp. war bloß hohles - Disney war schuld! Eine deutsche Auswertung der integralen Fassung steht zu erhoffen.


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Montag, 14. März 2005
Thema: good news
Last Life in the Universe von Pen-ek Ratanaruang war eines der großen "stillen Highlights" der letzten Zeit aus dem asiatischen Raum. Im Westen auf breiter Basis kaum bemerkt, etablierte sich der bedächtig inszenierte, skurril-lakonische Film unter den Aficionados schnell als Konsensfilm.

Monkeypeaches.com konnte nun der Produktionsgesellschaft Fortissimo Films erste Details zum nächsten Film des Regisseurs entlocken, mit dessen Dreharbeiten Ende Februar begonnen wurde:

"This psycho-thriller centers around a Macau chef's battle against the guilt of killing his lover and the more immediate threat to his life in Thailand where he is hiding from the justice."

Auch diese Produktion ist wieder eine pan-asiatische: Der japanische Superstar Asano Tadanobu gibt, begleitet von der südkoreanischen Darstellerin Gang Hye-Jung, erneut die Hauptrolle. Die Kameraarbeit übernahm einmal mehr Christopfer Doyle, die zweite Hauptrolle geht an Eric Tsang, gedreht wird in Macau, Hongkong und Bangkok.

Nach dem großen Last Life in the Universe - einer jener Filme im übrigen, die während der Sichtung gar nicht so spektakulrä sind, nach der Sichtung aber zunehmend wachsen - bin ich auf diesen neuen Film schon sehr gespannt.


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Sonntag, 13. März 2005
Thema: good news
Die letzten Abende hat mein Porno-Fernseher (sprich: jener welcher im Schlafzimmer, hahaha...) vor allem Friday the 13th-Folgen (die ich in der Tat im Mülleimer gefunden habe!) wiedergegeben, so als Nebenberieselung, wie man abends oft auch nebenher Radio hört. Was ich mitbekommen habe, bestätigte meinen bisherigen Eindruck (ich war nie sonderlicher Fan der Reihe): Ödes, langweiliges Abspulen uninteressanter Ungewitztheiten (eben drum).

Von daher kann die Reihe nur gewinnen, wenn das, was im Guardian in voller Länge zu lesen ist, sich wirklich bewahrheiten sollte:

Reports in the trade magazines Variety and the Holly wood Reporter said New Line has decided to go upmarket, recruiting the director of Pulp Fiction to make the "ultimate Jason Voorhees movie".

Tarantino is reportedly intrigued by the idea of putting his stamp on Jason and if the project does develop it could be the first film he directs outside Miramax Films.

Tarantino's agent has confirmed the meeting with New Line but pointed out the director frequently takes months if not years between projects.

Chris Hewitt, news editor at the film magazine Empire, said Tarantino's interest in the project appeared to be genuine.


Aber mal so ganz ehrlich gesagt: Ich bin sehr skeptisch (was die wirkliche Realisierung betrifft, aber auch das dann mögliche Resultat).

Update, 14.03.2005:
Das Empire Magazine hat Tarantino darauf angesprochen. Die knackige Antwort:

“What’s happening with Friday The 13th? Nothing at all! It’s a complete lie. I like Jason and everything, but I’ve no intention of directing a movie! New Line talked to me about it, but it was a complete fabrication, that article. I would love to do a horror film. I’m just saying it’s not going to be Friday The 13th…”


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Samstag, 12. März 2005
Thema: good news
Panik House Entertainment ist ein noch recht junges DVD-Label aus den USA (siehe meine Meldung im Jump Cut DVDBlog), das sich - wie viele andere auch - auf das asiatische Kino versteht. Was vor kurzem noch nach nur einem weiteren Anbieter für die allenthalben irgendwo auf den Markt geworfenen, zeitgenössischen japanischen Horrorfilme aussah, könnte sich nun in absehbarer Zeit zu einer fulminantem Quelle für klassische Exploitationfilme aus Japan mausern.

Zumindest die jüngste Ankündigung auf der Website stellt dies in Aussicht: In der Reihe "Pinky Violence - Japanese Bad Girl Cinema" soll eine hübsche Sammlung von Sukeban-Filmen aus den 70er Jahren auf DVD veröffentlicht werden. Dabei handelt es sich - analog etwa zu den Filmen aus der selben Zeit mit Pam Grier - um den pinku eiga nicht unverwandte Filme, in denen "Bad Girl Delinquents" die Straße fest in ihrer Hand halten und dem Mob zeigen, wo der Hammer hängt. Freunde des funky cinema werden an dieser Reihe sicher ihre helle Freude haben - ich bin jedenfalls schon jetzt gespannt wie ein Flitzebogen!

Schon allein die historischen Filmplakate stellen ein 70s Exploitation Vergnügen par excellance in Aussicht:

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Donnerstag, 10. März 2005
Thema: good news


Mit Tears of the Black Tiger machte der thailändische Regisseur Wisit Sasanatieng auf internationalen Festivals von sich reden. Das grellbunte, formal grotesk überdrehte, dabei aber nie beliebig hingetupfte Western-Drama ist einer der (im besten Sinne) wildesten und vielleicht auch einer der besten Filme, die das asiatische Kino in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

Freudig stimmt da die Nachricht seines neuen Films. Der heißt Citizen Dog und kann hier auf offizieller Website besucht werden. Der Trailer (15 Mb, wmv) stellt jedenfalls schon mal ähnliche Turbulenzen in Aussicht, wobei die humoristische Note nochmal stärker betont scheint. Da mit einem deutschen Kinostart wohl kaum zu rechnen ist, bleibt zu hoffen, dass der Film ja vielleicht vom Fantasy Filmfest für einige Vorführungen nach Deutschland gebracht wird.

Das Gute ganz zum Schluss: Eine asiatische DVD-Veröffentlichung steht offenbar unmittelbar bevor. [via]

PS: In den Kommentaren habe ich einige Screenshots aus dem Trailer gepostet.

PPS: Ebenfalls sehr schön: Das Infosheet mit zahlreichen Bildern auf der altehrwürdigen Kinolounge.de.


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Mittwoch, 9. März 2005
Thema: good news
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Samstag, 26. Februar 2005
Thema: good news
Noch nicht viel habe ich vom neuen Film mit (nicht von) Takeshi Kitano gehört. Ein Kurzinterview auf chosun.com [via] erhellt ein wenig die Hintergründe des offenbar recht blutrünstigen Films. Zusammengefasst wird der Film wie folgt:

58-year-old actor/director Kitano Takeshi, who stars in Korean-Japanese director Sai Yoichi's film "Blood and Bones," comes off as a monster. "Blood and Bones" is the record of a "beast" who lives only for his own body. Depending on the viewer, the term "beast" might not seem excessive. The film documents the tumultuous life of Kim Jun-pyeong, an abusive ethnic Korean in Japan who moves in 1923 from Korea's Jeju Island to Osaka in order to make a life for himself. It's a 2-hour, 20 minute-long blood fest. It could have been a tale of the barbarity of the age and the pain of the Korean people, but director Sai's focus was elsewhere. Takeshi plays Kim Jun-pyeong, a historic figure who through violence and sex built his own kingdom in Osaka's Korean ghetto. His character brawls, screams and "breeds" his way through the entire film, start to finish.

Für diese Wandelbarkeit liebe ich Kitano. Wie er zarte Filme wie Kikujiros Sommer, eine Elegie wie Hana-Bi, eine absurde Komödie wie den im Westen weitgehend unbekannten Getting Any? und dann eben wieder einen solchen Film in seiner Filmografie vereint, ohne dass da Beliebigkeit entstünde, das ist schon großartig. Bleibt zu hoffen, dass sich das Fantasy Filmfest um den Film bemüht - diese Plattform böte sich wohl an.

Update
Mark Schilling listet den Film auf seiner Top10 für 2004. Seine Besprechung findet sich hier.

Update, 14.03.2005:
I-On New Media kündigt den Film auf ihrer Website unter Future Releases als deutsche DVD an. Termin steht noch nicht fest.

imdb


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Samstag, 12. Februar 2005
Thema: good news
... eines Filmarchivs werden nun, nach langer Zeit, endlich wieder zugänglich. Schlichtweg atemberaubend, was mastersofcinema.org zu melden weiß:

Mainichi Shimbun newspaper today reports the death of a legendary Japanese film collector, Yoshishige Abe, aged 81. His father was a police doctor who worked for the Korean Consulate, and together they both collected fifty-thousand films both pre and post war at their storehouse. They had previously refused all investigations by scholars, and it is not clear just how many of the films are still viewable.

The article focuses mostly on Na Unkyu's debut Arirang (1926), one of the most influential films of early Korean cinema, and long thought lost. North and South Korea apparently each sent representatives to reclaim the film but Abe refused. Thinking of it as an anti-Japan movie he said he would be willing to give the film rolls to both nations only if Korea united.

Abe has no heir, so after the lawful procedures, National Film Center [Tokyo] will investigate the films. The catalogue contains Daichi wa Hohoemu [The Earth Smiles] (Mizoguchi, 1925) amongst its many treasures.


Bei dem Gedanken daran, was hier an Schätzen bergbar sein könnte, wird mir schwindelig. Vor allem die 20er Jahre des japanischen Kinos waren äußerst produktiv: Japan produzierte weltweit die meisten Filme. Dennoch ist aus den ersten Jahrzehnten der japanischen Kinematografie bislang nur eine Handvoll (ich glaube Bordwell spricht von etwa 50 Stück) überhaupt noch erhalten. Die große Hoffnung ist nun, dass durch diesen sagenhaften Fund klaffende Lücken nun endlich geschlossen werden können.


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lol