Sonntag, 15. Mai 2005
Thema: Kinokultur
Für ausführliche Pressespiegel wie im letzten Jahr fehlt mir gerade die Zeit, vor allem aber auch eigentlich die Lust. Hier aber zumindest die Links zu den wichtigeren internationalen Berichtererstattungen von der Croisette. Auf filmz.de und angelaufen.de finden sich Links und Zusammenfassungen der deutschen Feuilletons (von denen die meisten meiner Meinung nach aber ohnehin, naja, eher egal sind).

Die New York Times geht mit der Zeit und hat ihren beiden Korrespondenten in diesem Jahr ein Weblog eingerichtet. Dort finden sich mehrmals täglich kurze Clippings, Filmeindrücke und dergleichen. "Richtige" Reviews wird man wohl in den nächsten Tagen auf dem Movie-Portal finden.

Übliches beim Guardian in Großbritannien. Hier das Cannes-Portal mit Meldungen, Kritiken, etc. pp.

Wer des Französischen mächtig ist (ich bin es, leider, im nur sehr geringen Maße), ist bei Libération gut aufgehoben. Auch hier gibt es ganz klassisch ein eigens eingerichtetes Portal. Selbes gilt für Le Monde - hier.

Die LA Times hat ebenfalls eine übliche Sektion, aber ein Weblog hat man ebenfalls installiert - schöner Titel: "Postcards from Cannes". Ich mag ja die Vorstellung vom Festival-Kritiker weniger als Kritiker im Namen der Kunst, sondern als Bote, der den Zuhausegebliebenen mitteilt, was sie verpassen und nach was es Ausschau zu halten lohnt.

Auch dieses Jahr ist IndieWire wieder mit einem Weblog in Cannes zugegen und versorgt den Leser mit Eindrücken, Filmhinweisen, Meldungen von hinter den Kulissen.

Die üblichen Branchenblätter berichten mittels klassischer Portale: Variety und Hollywood Reporter. Auch Screen Daily ist in Frankreich und liefert für den Nicht-Abonnenten lediglich Reviews. Die auch nicht in gesondert eingerichtetem Bereich, sondern auf linker Seite des Hauptportals unter "Cannes Reviews" (runterscrollen!).

Auch Roger Ebert tummelt sich in franzsöischen Kinosälen. Auf seiner Website gibt es eine Sektion mit täglichen Berichten.

Das Cannes-Portal von arte besticht durch schlichte, aber schöne Gestaltung und optimalen Überblick. Man konzentriert sich vor allem auf die eigentlichen Stars eines jeden Festivals: Die Filme selbst, die komplett aufgelistet und im Falle einer vorliegenden Besprechung gesondert gekennzeichnet werden. Erfreulicherweise schaut man sich auch in anderen Sektionen um, statt nur den Wettbewerb zu beachten.

Zu empfehlen ist ein täglicher Klick auf Daily Greencine, dem internationalen Filmpressespiegel. Dort finden sich, neben dem üblichen Betrieb, auch zahlreiche Hinweise auf neue Meldungen vom Festivalgeschehen. Nachtrag: Wie ich gerade sehe, hat man auch einen Korrespondenten vor Ort, der täglich Notizen mailt.

Und für grundsätzliche Informationsbeschaffung sei auch die Website des Festivals nicht verschwiegen.


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Thema: good news
Variety meldet erste Lebenszeichen des neuen Films von David Lynch. Dieser würde sich sogar schon (seit zwei Jahren!) in Produktion befinden, wird digital gedreht (D'oh!) und handele, so Lynch im Zitat, von einer Frau (gespielt von Laura Dern, das Blondchen aus Blue Velvet) und einem Geheimnis... .... ääääh?

Der Titel ist INLAND EMPIRE - ja, in Großbuchstaben - und wird von Lynch selbst finanziert. StudioCanal hat die Worldwide Sales übernommen. Als Termin für die Premiere wird bislang Cannes 2006 anvisiert. Alles weitere im Volltext!

Ein trauriges Zitat noch aus der Meldung:

"For me, there's no way back to film. I'm done with it," Lynch says. "I love abstraction. Film is a beautiful medium, but it's very slow and you don't get a chance to try a lot of different things. With DV, you get those chances. And in post-production, if you can think it, you can do it."

... :(

Nachtrag, 19.08.2006:

Justin Theroux spricht im Interview über seine Rolle. Weiterhin findet sich auf youtube.com ein Video von David Lynch, das einer Promo-DVD für digitales Filmemachen entnommen ist. Die Promo-DVD wurde seinerzeit damit beworben, dass sie auch Material aus dem Film enthalte. Unter Umständen ist das folgende also schon ein erstes snippet aus dem Film. Und falls nicht gefällt es vielleicht auch so:


Nachtrag, 07.09.2006: Nach der Premiere in Venedig trudeln nun langsam erste Kritiken ein. GreenCine Daily bietet einen guten Überblick, allerdings sind die Reaktionen auf den Film sehr verhalten. Gezeigt wurde der dreistündige, ästhetisch wohl auch sehr grobe und obendrein sehr "verschwurbelte" Film allerdings in einer Pressevorführung um halb neun Morgens und dies eben im Rahmen eines laufenden Festivals; vielleicht kommen die Verstimmungen auch einfach daher. Wir werden sehen, wie sich der Film schlägt, wenn er unter freieren Bedingungen atmen kann.


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Hier!


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Thema: Kinokultur
Vom 18. bis 22. Mai findet in Hamburg das 6. Japanische Filmfestival statt. In drei Kinos wird ein Überblick über das aktuelle Filmgeschehen in Japan geboten, weiterhin gibt es auch eine kleine Werkschau Hirokazu Kore-Eda zu sehen. Das Programm kann sich durchaus sehen lassen.

Von Berlin aus gutes Gelingen und allen Besuchern ein schönes Festival!


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