Thema: Kinokultur
In den kommenden Wochen bietet das Kino Arsenal dem geneigten Freund des asiatischen Kinos eine willkommene Gelegenheit das Filmland Korea zu entdecken. Spätestens seit dem internationalen Erfolg von Oldboy und den zumindest künstlerisch sehr beachteten, aber auch kontrovers diskutierten Filmen von Kim Ki-Duk (derzeit im Kino: Bin-Jip) rangiert Korea auch in einer breiteren filminteressierten Öffentlichkeit unter den derzeit interessantesten Filmländern. Natürlich besteht bei einem derart punktuell erzeugten Interesse immer auch die Gefahr einer stark verzerrten Wahrnehmung und Einschätzung, von filmhistorischen oder kulturellen Herleitungen und einem entsprechenden Verständnis ganz zu schweigen. Dass das Filmland Korea hingegen mehr Facetten aufweist als technologisch hochgestylte Action im Fahrwasser des Hongkong-Kinos der 90er Jahre, durchgeknallte Attacken auf das Geschmacksempfinden des Publikums und gediegen inszenierte Kost für die Wettbewerbe der A-Festivals, dürfte jedem bekannt sein, der sich gelegentlich auch mal in das Internationale Forum der Berlinale wagt. Mithin auch deshalb ist es der Reihe "Korea - Die Entdeckung eines Kontinents" ein offenkundiges Anliegen, auch mit einigen, teils deutlich vor der regelrechten "Explosion" des koreanischen Kinos gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts produzierten Beiträgen den Blick auf das Filmland Korea um eine historische Komponente zu erweitern.

Die Reihe beginnt am 08. September, den ausführlichen Programmtext kann man hier nachlesen.


° ° °




kommentare dazu:



knoerer, Dienstag, 6. September 2005, 10:26
Ganz dringend empfohlen, weil sonst kaum greifbar: Kim Ki-Youngs "The Housemaid", ein Horror-Melodram, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.


thgroh, Dienstag, 6. September 2005, 15:24
Danke für den Tipp - der wird dann vorgemerkt. :)

Welche Filme wirst Du denn ansehen? (ich gehe einfach mal davon aus, dass Dich die Reihe ebenfalls interessiert)


knoerer, Mittwoch, 7. September 2005, 10:32
Ein paar Sachen habe ich in der Pressevorführung gesehen. Von "Flower Island" würde ich abraten. Lee Chang-dong: "Peppermint Candy" ist sehr schön, "oasis" will ich unbedingt sehen. Groß sind die Filme von Hong Sang-soo (dazu morgen oder so auch was in der Berlin-taz). "Chilsu und Mansu" von Park Kwang-Su ist ein Schlüsselfilm fürs neue koreanische Kino (aber am Freitag kann ich leider nicht). Wirklich sehr schön ist auch der Essayfilm "My Korean Cinema".


mr.okada, Donnerstag, 8. September 2005, 02:06
"oasis" hatte ich vor ein paar Jahren auf dem Filmfest in München gesehen. hat mir sehr gut gefallen und ich glaube ich hatte damals für Jump-Cut nen Text geschrieben. Der müsste dann eigentlich noch in der Festivalrubrik liegen. Bei Interesse mal nachsehen. "Pepermint Candy" ebenfalls sehenswert. "Christmas in August" fand ich langweilig. Die Berlinale Beiträge der letzten Jahre kennst du ja wahrscheinlich, da ist ja etliches dabei. Bin sehr gespannt auf "Address Unknown" von Kim Ki Duk.


thgroh, Donnerstag, 8. September 2005, 02:44
Danke für die Empfehlungen beiderseits. :)

Für alle Mitlesenden: Besagter taz-Text von knoerer hier.


knoerer, Donnerstag, 8. September 2005, 10:40
Übrigens habe ich die ersten fünf Filme von Hong Sang-soo auf DVD (der sechste, aus diesem Jahr, ist unterwegs). Also, falls da Interesse besteht... (Allerdings, da nicht anders greifbar, im Original mit ausschließlich französischen Untertiteln.)


thgroh, Donnerstag, 8. September 2005, 15:25
Oh, fein - da würde ich wohl gerne mal drauf zurückgreifen. Auch wenn's mit meinem Französisch nicht sonderlich weit her ist nach all der Zeit (ich glaube, ich sprach mal mit Dir darüber...), aber das wird schon irgendwie hinhauen (manchmal bin ich dann sogar doch fast schon ein wenig erstaunt darüber, was ich noch alles verstehe, bei französischen UT beispielsweise).


knoerer, Donnerstag, 8. September 2005, 15:30
Ja, das geht schon. Es wird zwar nicht wenig geredet, aber auf den ersten Blick auch nicht sonderlich komplex oder schnell. (Hong betont immer, wie wichtig ihm die sprachlichen Feinheiten sind, Nuancen und Anspielungen. Aber da haben wir, die wir nicht koreanisch können, halt sowieso Pech gehabt.)



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