Donnerstag, 11. November 2004
Sehr charmant, diese Aktion. Demokratenwähler entschuldigen sich massenhaft bei der Welt. Niedlich und nett! Und mitten drin immer wieder: Apologies accepted und dergleichen. Damit ist schon mehr erreicht als mit dem ganzen Sich-das-Maul-Zerreißen der Ewig-Dünkelnden.


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Mittwoch, 3. November 2004
Das Bedauern über den wohl wahrscheinlichen Ausgang der Wahl, vorrangig deshalb, weil nun vier weitere Jahre voller deutschiger Borniertheiten zu erwarten sind. Beim Blick in diverse Foren sich resignierend bereits bestätigt fühlen, warum vorrangig. Zitate rauspicken, die man hier präsentieren möchte, könnte, ein Mischgefühl aus Weltekel und zynischer Souveränität dabei, dann die aber doch alle wieder aus dem Eingabefeld rauslöschen: Keine Lust auf diesen eindrucksvoll angewandten Schwachsinn in diesem Blog.


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Montag, 25. Oktober 2004
Höre gerade den Stream des gestrigen philosophischen Quartetts zum Thema Adolf Hitler Superstar. (sehen kann man es - Stichwort Dia - nicht nennen)

Und ich will es mal so sagen, auf nette Art: Ziemlich gequirlte Scheiße. Ein Haufen alter Männer beim gemeinsamen Verbalejakulieren. Schäume fürwahr, was für Deppen.

Wesentlich triffsicherer, schon vor einiger Zeit: Wiglaf Drostes Anmerkungen zum Herumhitlern. "Lieber Gustav Gans als Bruno Ganz, lieber Entenhausen als Deutschland." - Das philosophische Quartett unterstreicht dies ohne Umschweife. Entgegen eigener Intention, gewiss.


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steht in sauberen Druckbuchstaben auf dem Seminartisch. Hat irgendwer mit Kuli draufgeschrieben und geht wohl nicht mehr weg. Die perfekte Begrüßung zu diesem Anlass eigentlich, denke ich noch kurz bevor der Professor zur Vorlesung anhebt. Und diese ausgerechnet in Lankwitz. Hier leben will ich ganz sicher nicht, aber die Zeit hat endlich aufgehört stillzustehen.

Ich möchte meinen: Ein guter Beginn. Alles weitere wird sich weisen.


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Das schönste deutsche Wort wurde gekürt. Wie vollkommen wurschtens eigentlich.


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Donnerstag, 21. Oktober 2004
.... ist auch so ein Filmtitel, für den man eigentlich nur dankbar sein kann. Ich mein', mal echt: Einfach nur geil! Wie das schon klingt!


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Samstag, 16. Oktober 2004
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Mal Nestbeschmuserin lesen wollen.


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Freitag, 15. Oktober 2004


Das war mal der Friseur am Boxhagener Platz, bei dem ich mir mittwochs für 5 Euro die Haare habe richten lassen können ("richten" ist da schon der richtige Ausdruck, ich bin so einer, der zwischen dem sorgevollen Bemerken der Dringlichkeit eines Friseurbesuchs bis zum Vollführen desselben gut zwei bis drei Monate verstreichen lässt).

Jetzt ist er da nicht mehr, am Boxhagener Platz, wie das Bild schon vermuten lässt. Er ist jetzt im Fotoband Leere Läden (Peperoni Books, mit weiteren Samples) zu finden.

[via Berliner Zeitung]

(okay, in echt ist der Friseur jetzt in der Warschauer Straße, zugegeben, und unter den Beispielbildern auf der Website ist der Laden auch mal eher unspektakulär, aber hey, wie würden Sie denn wohl reagieren, wenn sie da so rumklickern und plötzlich bei ihrem alten Friseur stehen, eh?)


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Mittwoch, 13. Oktober 2004
Überall Querdenker. Man lobt sie, man preist sie, man besetzt Posten mit ihnen, man trauert ihnen nach. Alle kommen sie quer daher. Gut ist, wer in verantwortlicher Position einen Querdenker in eine eben solche bugsieren kann: Hier wird noch quer gedacht, hört hört.

Wie sie mich ankotzt, diese Quere. Was hindert die Leute am Geradeaus? Lieber mal einen präzisen, statt einen queren Denker! Vielleicht ja mal überhaupt: denken. Ist ja an sich schon nicht verkehrt.

Ich wünsche mir, dass der nächste Posten im Kulturbetrieb mit einem Denker, und zwar genau aus diesem Grund, besetzt wird. Vielleicht wäre da mal was gewonnen mit!


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Freitag, 8. Oktober 2004
1) Beim Lesen eines allenfalls in alter Rechtschreibung an dieser Stelle gültigen "sz" im Geiste unwillkürlich ein "F" statt "S" lesen. Immer dieses Gefühl, der Buchstabe entspricht einem Hinweis auf ein mögliches Lispeln des Autors. Bei nach neuer Rechtschreibung gültigem "sz" dieses Gefühl indes genau nicht haben: Ja, das ist ein "s". Deshalb die FAZ kaum mehr lesen können. Lispeln die denn wirklich alle?

2) In liebgewonnenen Blogs an den Anfang blättern, in jene Zeit, wo man die Blogs noch gar nicht kannte. Dabei im Kopf eine fremde Stimme: "Wie alles begann"


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lol