Donnerstag, 20. Januar 2011
Ein Kinotipp an alle mitlesenden Berliner: Morgen abend läuft im Zeughauskino, dem Lichtspielhaus des Deutschen Historischen Museums, Mario Bavas Proto-Giallo Blutige Seide - ein großartiger Technicolor-Film in wundervoller Ausleuchtung, ganz wie man es vom Maestro gewohnt ist. Meine allerwärmste Empfehlung!



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Samstag, 4. September 2010
Das Kino Filmkunst 66 (Bleibtreustr., nicht weit weg vom S Savignyplatz) zeigt heute abend um 22:30 Tobe Hoopers Texas Chain Saw Massacre im Rahmen einer Abendveranstaltung, die sich mit der Indizierungs- und Beschlagnahmungspraxis im Allgemeinen und mit dem haarsträubenden Verbot dieses Klassikers im Besonderen befasst. Dazu sind Stefan Höltgen und René Bahns (von der juristischen Fakultät der Humboldt Universität) anwesend.

Siehe dazu auch hier die Website des Kinos.


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Freitag, 16. Juli 2010
Woran die große Berlinale oft verzweifelt scheitert, gelingt einem kleinen Kreuzberger Club heute abend fast schon spielend: Ein Hauch der großen Filmwelt zieht durch Berlin! Kein geringerer als der große Filmmogul Lloyd Kaufman wird das Ritter Butzke am Kottbusser Tor beehren und dort als Ehrengast den deutschen Trashfilm Attack of the Tromaggots präsentieren (eine kleine Rolle hat er darin auch).

Daneben gibt es wilden Country Punk von einer wilden Band und zahlreiche Klassiker aus Kaufmans Produktionsschmiede Troma im back-to-back-Screening. Hingehen, glücklich sterben!

Und ich kann sagen: Lloyd ist prächtig gelaunt! Er war hier gerade mehrere Stunden im Videoladen, in dem ich arbeite, hat sich den Kaffee schmecken lassen, diverse Filme signiert und wilde Nacktaufnahmen von meinem Kollegen gemacht.



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Dienstag, 11. Mai 2010


Morgen, am 12. Mai, läuft bei den "Freunden des schrägen Films" im Kino Babylon/Mitte anlässlich Jess Francos 80. Geburtstag dessen ziemlich großartig pulpiges Frühwerk The Diabolical Dr. Z, der in mancherlei Hinsicht seinen späteren Sie tötete in Ekstase (über den Lukas Foerster hier einige Zeilen geschrieben hat) vorweg nimmt. Dr Z ist zwar glasklar ein B-Movie, aber ein extrem stylishes mit vielen schönen Spielereien, einem sehr entrückten Soundtrack und seltsamen Orson-Welles-Reverenzen.

(dass ich der Vorführung eine kleine, zehnminütige Einführung voranstelle, sei ebenfalls nicht unerwähnt)

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Im Überbau habe ich schon darauf hingewiesen, hier will ich's gerne nachreichen: Die Tilsiter Lichtspiele in Berlin/Friedrichshain bringen auch in diesem Jahr eine Reihe mit den Filmen von Roland Klick.

Die Reihe beginnt heute Abend. Bei der Vorführung von Supermarkt (vgl. diese zu Recht euphorische DVD-Kritik) am morgigen Abend wird Klick persönlich anwesend sein und vermutlich wie von ihm gewohnt sehr kurzweilig und ausführlich Anekdoten seines bewegten Lebens zum Besten geben. Ebenso am 29.Oktober, wenn in der Reihe Bübchen läuft. Alle genauen Informationen finden sich auf der Website des Kinos.

Meine wärmste Empfehlung!



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Freitag, 18. September 2009
Das Kino Arsenal präsentiert seine, meines Erachtens, Kernreihe - die Magical History Tour, die früher noch den Beisatz "in 365 Filmen" trug - mit neuer Konzeption. Statt eine Reise durch und einen Begriff von Filmgeschichte zu präsentieren/formulieren, steht nun, so lässt der erste Zyklus bereits erahnen, eine zur Beliebigkeit verwässerte Irgendwas-mit-Klassikern-Reihe auf dem Programm. Lukas hat im Überbau bereits seine Gedanken dazu veröffentlicht, denen ich mich im Großen und Ganzen anschließen kann.

Die Reformbedürftigkeit der Reihe steht außer Frage - Lukas kommt auf entsprechende Problemfelder zu sprechen. Die Annäherung ans Publikum, die im ersten Durchlauf der Reihe nach dem (ebenfalls mitunter kritikwürdigen) Relaunch vor einem Jahr spürbar wurde, empfand ich nicht als völligen Fehlgriff (denn genau dieser Widerspruch zwischen Kommerz und Kunst, zwischen subjektiver Vision und kollektivem Arbeitsprozess zeichnet Film meines Erachtens am meisten aus). Aber eine im Endeffekt konzeptuell entkernte, auch vom Umfang her radikal zusammen geschnurrte (im Oktober laufen neun Filme wo früher 31 liefen!) Filmabfolge kann für sich indessen kaum noch den Anspruch vertreten, "Filmgeschichte" abzubilden. Zumindest drängt sich bei Betrachtung der ersten Staffel im Oktober unweigerlich der Eindruck auf, Filmgeschichte sei in Zukunft auch von herkömmlichen Eck-Videotheken mit Arthaus-Ecke ohne weiteres als Zusammenhang transportierbar. Ich kann nicht glauben, dass man im Arsenal das glauben kann.

Ich für meinen Teil finde es schade, endlos schade, dass es fortan im Herbst/Winter keine geballten Stummfilmprogramme, dass es keine dicht programmierten Überblicke mehr über das klassische Hollywood-Genrekino der 30er Jahre geben soll.


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Donnerstag, 14. Mai 2009
Das Kino Central zeigt kommenden Montag den Blutigen Freitag von Rolf Olsen. Weiteres im Überbau.



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Samstag, 18. April 2009
Heute beginnt im Berliner Zeughauskino eine hochinteressante Filmreihe, auf die ich umso freudiger hinweise, da sie auch von einigen meiner Kommilitonen kuratiert wird: Revolutionen aus dem Off, eine "Retrospektive des Dritten Kinos im Aufbruch". Vielleicht auch, weil sie sich den Luxus leichter Jubiläumsverspätung gönnt - 1968 steht spürbar über dem Programm -, gehört sie mit zu den engagiertesten Filmzusammenstellungen zu diesem Thema.

Der Programmtext:
Die anlässlich des 40. Jubiläums von 1968 neuerlich angefachte Diskussion über das gesellschaftliche Vermächtnis der Studentenrevolte belegt die ungeminderte Strahlkraft dieses historischen Datums. Dass sich im vorangegangenen Jahrzehnt und weit bis in die 1970er Jahre in Lateinamerika, Afrika und Asien soziale Bewegungen formierten, die in ihrer revolutionären Vehemenz die Revolten in Paris, Berlin oder Berkeley in den Schatten stellten, fällt leicht aus der eurozentrischen Wahrnehmung jener Ära heraus und ist darob in Vergessenheit geraten.

Diese an den Rand der Wahrnehmbarkeit gedrängten Revolutionen aus dem Off begünstigten die Entstehung eines politisch und bisweilen ästhetisch radikalen Kinos, das alle Register zog: vom generischen Erzählfilm bis zu experimentellen und dokumentarischen Formen, von Agitprop bis zu kritischer Reflexion, von der Besinnung auf einheimische Traditionen bis zur Anverwandlung modernistischer Einflüsse. So wie die sozialen Bewegungen, die es begleitete und mitgestaltete, stand dieses Kino für einen dritten Weg jenseits der konkurrierenden Machtblöcke USA und Sowjetunion, aber auch jenseits von Hollywood auf der einen und des mit der europäischen Linken assoziierten Autorenfilms auf der anderen Seite – für ein „Drittes Kino“, wie es die Filmemacher Octavio Getino und Fernando E. Solanas in ihrem vor genau 40 Jahren veröffentlichten Manifest „Hacia un tercer cine“ tauften.

Die Reihe Revolutionen aus dem Off unternimmt den Versuch, die bemerkenswerte Vielfalt politischer und ästhetischer Entwürfe im Einzugsgebiet des Dritten Kinos auf exemplarische Weise vorzustellen. Das Programm umfasst 34 Filme aus 14 Ländern im Zeitraum von 1955-1977, darunter etliche Raritäten, die in Deutschland nur selten zu sehen waren. Begleitende Einführungen erschließen die historischen und ideen-geschichtlichen Hinter-gründe des Dritten Kinos in seinen zahlreichen Spielarten und fragen nach seinem möglichen Nachleben im gegenwärtigen World Cinema.


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Mittwoch, 17. Dezember 2008
Schon im Überbau hatte ich ausführlich hingewiesen, dass heute Abend im Babylon-Mitte bei den Freunden des schrägen Films Stuart Gordons Dolls zu sehen ist. Deswegen auch hier nur ganz kurz die Erinnerung: Heute, 22 Uhr, Dolls, Babylon.


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Sonntag, 7. Dezember 2008
Morgen abend um 19 Uhr läuft im Kino Arsenal der (mutmaßlich sehr exploitative) Dokumentarfilm Snuff aus den 70ern, der sich mit den Produktionsbedingungen des deutschen Softsexfilms befasst. Auf Überbau habe ich dazu mehr geschrieben und noch einige Links zusammengetragen.

Nachtrag: Der Film wurde leider kurzfristig aus dem Programm genommen. Als Ersatz wird Hans-Jürgen Syberbergs gewiss nicht minder interessanter Sex-Business made in Pasing aus dem Jahr 1969 gezeigt.


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lol