Thema: Berliner Filmgeschehen
Am 12. April zeigt das Kino Babylon/Mitte in seiner Reihe "Schräge Filme" Mario Bavas unangefochtenes Meisterwerk des langweiligen Films, Planet der Vampire, auch bekannt unter dem Titel Gähnende Langeweile from Outer Space - eine schillernd-bunte Schlaftablette vor Plastikeimer-Kulisse, die sich keiner entgehen lassen sollte!
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Thema: Berliner Filmgeschehen
20. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein guter Geist hat mir die letzten Tage einiges zugeflüstert, auf was man sich in Berlins wichtigstem Kino freuen darf... Da möchte ich natürlich nicht hinterm Berg halten und posaune das einfach mal aus:
Zum eine wäre da eine Retrospektive Federico Fellini - bis Juni werden alle Filme des italienischen Meisters der Groteske und des Burlesken gezeigt, einige davon sogar in neuer restaurierter Fassung. Eine Ausstellung mit restaurierten und bislang unveröffentlichten schwarz-weiß Originalfotografien des Fotografen Pierluigi Praturlon, die Federico Fellini, Marcello Mastroianni und Anita Ekberg am Set von La dolce vita zeigen, findet dazu parallel im Filmhaus statt.
Sicher nicht uninteressant ist die dem finnischen Regisseur Risto Jarva gewidmete Hommage. Aki Kaurismäki bezeichnete Jarvas in Deutschland nahezu unbekannten Arbeiten als "die bedeutendsten Schritte zum modernen finnischen Film".
Wohl nicht entgehen lassen werde ich mir eine kleine Filmreihe, die Louis Feuillades Serial Les Vampires in insgesamt fünf Programmen zeigt. Der insgesamt über fünf Stunden dauernde Episodenfilm zählt zu den ersten frühen Meisterwerken des französischen Kinos und genießt heute einen legendären Ruf. Die Vorführungen werden von Eunice Martins am Klavier begleitet, was mich besonders freut; als Bonus gibt es Olivier Assayas' hervorragenden Spielfilm Irma Vep zu sehen, der als Hommage an Feuillades Serial zu verstehen ist (unter anderem auch hierzu hier ein Essay auf senses of cinema).
Sicherlich noch mehr wohl in den nächsten Tagen auf der Website des Kinos.
Zum eine wäre da eine Retrospektive Federico Fellini - bis Juni werden alle Filme des italienischen Meisters der Groteske und des Burlesken gezeigt, einige davon sogar in neuer restaurierter Fassung. Eine Ausstellung mit restaurierten und bislang unveröffentlichten schwarz-weiß Originalfotografien des Fotografen Pierluigi Praturlon, die Federico Fellini, Marcello Mastroianni und Anita Ekberg am Set von La dolce vita zeigen, findet dazu parallel im Filmhaus statt.
Sicher nicht uninteressant ist die dem finnischen Regisseur Risto Jarva gewidmete Hommage. Aki Kaurismäki bezeichnete Jarvas in Deutschland nahezu unbekannten Arbeiten als "die bedeutendsten Schritte zum modernen finnischen Film".
Wohl nicht entgehen lassen werde ich mir eine kleine Filmreihe, die Louis Feuillades Serial Les Vampires in insgesamt fünf Programmen zeigt. Der insgesamt über fünf Stunden dauernde Episodenfilm zählt zu den ersten frühen Meisterwerken des französischen Kinos und genießt heute einen legendären Ruf. Die Vorführungen werden von Eunice Martins am Klavier begleitet, was mich besonders freut; als Bonus gibt es Olivier Assayas' hervorragenden Spielfilm Irma Vep zu sehen, der als Hommage an Feuillades Serial zu verstehen ist (unter anderem auch hierzu hier ein Essay auf senses of cinema).
Sicherlich noch mehr wohl in den nächsten Tagen auf der Website des Kinos.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
Okay, zugegeben, im letzten Posting hatte ich schon mitunter darauf hingewiesen, aber da geht es eventuell unter, deshalb noch mal gesondert, damit alle bescheid wissen: Bereits seit letzter Woche gibt es in Berlin endlich - endlich! - wieder eine Anlaufstelle für regelmäßige Kinovorführungen aus den weiten Tiefen der Exploitation, des Paracinemas und der knalligen B-Movies. Die Filmreihe nennt sich "Schräge Filme" und findet jeden Mittwoch im Kino Babylon, Mitte, statt. Das erste Lebenszeichen, der erste Programmtext, klingt jedenfalls schon sehr vielverprechend, auch die erste Staffel ist geschmackvoll zusammen gestellt und die Ankündigungen - von Argento ist da was zu lesen, von Jess Franco undsoweiter - machen schon große Lust auf kommende Programme! Zu hoffen bleibt, dass es sich um Screenings von Zelluloid handelt, und natürlich, dass die Reihe sich etabliert!
Im folgenden als Vollzitat der erste Programmtext:
Eine Einladung, die ich nur zu gerne annehme! Auf viele vergnügliche Kinostunden!
Im folgenden als Vollzitat der erste Programmtext:
Ein Ende der Misere ist in Sicht. Denn jetzt gibt es in Berlin eine Alternative zu Hollywoods Hochglanzprodukten und Europas abgehobenem Förderanstaltskino. Die „Freunde des schrägen Films“ bringen Werke aus den Kellern der Filmgeschichte ans Licht, die wild, unabhängig und kommerziell zugleich sind. Sie wecken die Neugier auf verbotene Früchte, tabuisierte Zonen und extreme Darstellungsformen. Sie entdecken eine Filmkultur, für die der Name „Exploitation“ keinen moralischen Makel bezeichnet, sondern die Suche nach der Grenzerfahrung. Dazu gehört die Freude am Regelverstoß und am Exzeß. Die schrägen Filme produzieren Angst und Lust, sie erregen und befreien, sie unterhalten und provozieren. Schrille Titel und „jugendgefährdende“ Inhalte sind hier Bestandteile einer Strategie, mit geringen Geldmitteln konkurrenzfähige Filme für ein junges und aufgeschlossenes Publikum zu machen. Der Geldmangel beflügelt die Phantasie von Produzenten und Regisseuren, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen und dabei keine Rücksichten nehmen.
Die erste Staffel von Filmen beginnt im März 2006 und widmet sich dem amerikanischen Exploitationkino der 70er Jahre. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche und der schmerzhaften Auseinandersetzung mit dem Trauma Vietnam sorgen unabhängig produzierte Filme für eine Revolution auf dem Kinomarkt. Junge und aufstrebende Regisseure drehen radikale Filme, unter ihnen George Romero, Wes Craven, David Cronenberg, John Carpenter und Abel Ferrara. In schmuddeligen Genres leben sie ihre Träume von einem aggressiven und widerspruchsvollen, effektreichen und selbstreflexiven Kino aus. Sie machen Horror- und Rape-Revenge-Filme, Blaxploitation- und Sexploitationfilme. Auch wenn ihre Filme zuerst als Angriffe auf den guten Geschmack erscheinen, so steckt doch mehr dahinter. Die Monster, Racheengel und verkrüppelten Seelen, die diese Filme bevölkern, sind Auswüchse einer Gesellschaft in der Krise. Auf dem Programm stehen zuerst:
Mi, 08. März, 22:00 Uhr - The Hills Have Eyes (USA 1977, 89 Min, OV) R: Wes Craven,
Mi, 15. März, 22:00 Uhr - Coffy / Coffy, die Raubkatze (USA 1973, 87 Min, DF) R: Jack Hill
Mi, 22. März, 22:00 Uhr - Ms. 45 (USA 1981, 84 Min, OV) R: Abel Ferrara
Mi, 29. März, 22:00 Uhr - Shivers (Kanada 1974, 87 Min, OV) R: David Cronenberg
Mi, 05. April, 22:00 Uhr - Deadly Weapons / Teuflische Brüste (USA 1973, 72 Min, DF) R: Doris Wishman
Die Reihe wird fortgesetzt mit Filmen, u.a. von George Romero, John Carpenter, Paul Bartel, Stephanie Rothman und Brian de Palma, sowie europäischem Exploitationkino, u.a. von Dario Argento und Jess Franco.
Die „Freunde des schrägen Films“ laden Liebhaber des Abwegigen, Fans des Genrefilms und Entdeckungsreisende ein zu nächtlichen Abenteuern der ungewöhnlichen Art. Und welches Kino wäre dafür ein passenderer Ort als das babylon berlin:mitte? Denn wie heißt es in der Offenbarung des Johannes: „Ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, und das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.“
Eine Einladung, die ich nur zu gerne annehme! Auf viele vergnügliche Kinostunden!
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Thema: Berliner Filmgeschehen
Die Berliner Z-Bar zeigt regelmäßig alte Genrefilme in ihrem Hinterstübchen (und, soweit ich weiß, sogar meist von Zelluloid). Üblich sind monatliche Themenschwerpunkte. Im Januar geht es um "Coole Typen", zugleich startet eine Reihe "Rockin' Movies", die jeden ersten Mittwoch im Monat Raritäten des Rock'n'Roll-Kinos der 50er und 60er Jahre zeigt.
Das Programm für Januar:
Mittwoch, 04. Januar
Untamed Youth (Howard W. Koch, USA 1957)
im Anschluss folgt eine Zusammenstellung spektakulärer Szenen aus dem Rock'n'Roll-Kino!
Sonntag, 08. Januar
Der Chef (Jean-Pierre Melville, F 1972)
Sonntag, 15. Januar
The Getaway (Sam Peckinpah, USA 1972)
Sonntag, 22. Januar
I, the Jury (Richard T. Heffron, USA 1982)
Freitag, 27.Januar
Kill Panther Kill (Frank Kramer, BRD/IT 1967)
Ein offenbar vollends absurder Spaß aus seeligen Europudding-Zeiten im Fahrwasser von Cotton, Wallace & Co.
Sonntag, 29.Januar
Assault on Precinct 13 (John Carpenter, USA 1976)
Ein, wie ich finde, hochkarätiges Programm. Genauere Informationen zu den Filmen hier auf der Website der Bar.
Das Programm für Januar:
Mittwoch, 04. Januar
Untamed Youth (Howard W. Koch, USA 1957)
im Anschluss folgt eine Zusammenstellung spektakulärer Szenen aus dem Rock'n'Roll-Kino!
Sonntag, 08. Januar
Der Chef (Jean-Pierre Melville, F 1972)
Sonntag, 15. Januar
The Getaway (Sam Peckinpah, USA 1972)
Sonntag, 22. Januar
I, the Jury (Richard T. Heffron, USA 1982)
Freitag, 27.Januar
Kill Panther Kill (Frank Kramer, BRD/IT 1967)
Ein offenbar vollends absurder Spaß aus seeligen Europudding-Zeiten im Fahrwasser von Cotton, Wallace & Co.
Sonntag, 29.Januar
Assault on Precinct 13 (John Carpenter, USA 1976)
Ein, wie ich finde, hochkarätiges Programm. Genauere Informationen zu den Filmen hier auf der Website der Bar.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
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Das Kino Tilsiter Lichtspiele ist ein kleines, unauffälliges Filmtheater samt Kneipe, das in einer eher unscheinbaren, unspektakulären Wohngegend von Berlin-Friedrichshain gelegen ist. Üblicherweise ist es eher etwas weniger beachtet. Wenn in den Feuilletons der beiden großen Berliner Tageszeitungen (taz kommt auch aus Berlin, aber ist dann doch eher so'n überregionales Ding, sag ich mal) in verschämten kleinen Absätzen darauf hingewiesen wird, dass zB im Filmkunsthaus Babylon alte Klassiker von Herzog samt Kinski zu sehen sind (gegen die, an und für sich, natürlich nichts zu sagen ist), dann gilt das immer gleich als Beweis, wie ungemein cinephil und reichhaltig doch das Berliner Kulturparkett (in den entsprechenden Schickeria-Vierteln) ist. Dass die Herzog+Kinski-Filme allerdings alle paar Monate irgendwo laufen, nimmt dem Ganzen dann doch etwas den Glanz, einer entsprechenden Meldung obendrein. Aber egal, man hat wieder was für die Kultur getan.
Vermutlich nicht finden wird man in solchen Absätzen Hinweise auf das Programm im Tilsiter Lichtspiele. Kino vermutlich zu räudig, Gegend kein Glam und so. Liefe dort beispielsweise sonn- und montags - und zwar noch bis Ende September - eine Auswahl alter Samuraifilme, würde in den Redaktionen kein Praktikant mit dem Hintern wackeln, geschweige denn seine Tastatur anfassen. Ist aber so! Sonn- und Montags Samuraifilme, bis Ende September, im Tilsiter Lichtspiele. Schöne Auswahl meiner Meinung nach auch (die erfährt man allerdings nur am Aushang vor dem Kino).
(vermutlich "nur" DVD-Screenings, mutmaße ich zumindest, aber die Leinwand ist nicht allzu groß, da sollte das gehen. Und man sieht mal Filme, die es hierzulande nie ins Kino gepackt haben, ohne dass man gleich Silberlinge in Fernost oder -west bestellen müsste.)
Nachtrag
Ähnliches gilt im übrigen auch für das Z-Inema der Z-Bar, auf das ich schon längst mal hingewiesen haben wollte und wo 1-2 mal die Woche alte Genrefilme - und üblicherweise sogar als Filmprojektion - zu sehen sind. Der Saal dort lässt sich im übrigen auch recht günstig mieten und eine ansehnliche Zelluloidsammlung haben die Betreiber auch in petto.
Vermutlich nicht finden wird man in solchen Absätzen Hinweise auf das Programm im Tilsiter Lichtspiele. Kino vermutlich zu räudig, Gegend kein Glam und so. Liefe dort beispielsweise sonn- und montags - und zwar noch bis Ende September - eine Auswahl alter Samuraifilme, würde in den Redaktionen kein Praktikant mit dem Hintern wackeln, geschweige denn seine Tastatur anfassen. Ist aber so! Sonn- und Montags Samuraifilme, bis Ende September, im Tilsiter Lichtspiele. Schöne Auswahl meiner Meinung nach auch (die erfährt man allerdings nur am Aushang vor dem Kino).
(vermutlich "nur" DVD-Screenings, mutmaße ich zumindest, aber die Leinwand ist nicht allzu groß, da sollte das gehen. Und man sieht mal Filme, die es hierzulande nie ins Kino gepackt haben, ohne dass man gleich Silberlinge in Fernost oder -west bestellen müsste.)
Nachtrag
Ähnliches gilt im übrigen auch für das Z-Inema der Z-Bar, auf das ich schon längst mal hingewiesen haben wollte und wo 1-2 mal die Woche alte Genrefilme - und üblicherweise sogar als Filmprojektion - zu sehen sind. Der Saal dort lässt sich im übrigen auch recht günstig mieten und eine ansehnliche Zelluloidsammlung haben die Betreiber auch in petto.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
03. August 05 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Der DVD-Markt der Filmbörse Berlin findet an kommendem Samstag von 10-15 Uhr im Rathenau-Saal des Rathaus Wedding statt.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
Normalerweise ist Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel nicht so recht mein Fall, aber heute hat er einen schönen Text zur bevorstehenden Schließung des traditionsreichen UFA-Palast Kosmos am Donnerstag.
Und ich finde, es ist sehr schade drum. Das Kosmos ist vielleicht das einzige Multiplex der Stadt mit Herz (15 gibt es, laut Schulz-Ojala, noch, doch Herz war dort bislang nicht auszumachen, reine Bedien- und Abfertigungsmaschinerien halt, von zumeist recht zweifelhafter Architektur - geradewegs gewarnt werden muss vor dem Cubix am Alexanderplatz, wo nicht nur das Publikum Kino regelmäßig mit McDonald's zu verwechseln scheint, ich kann mich auch keiner Vorführung entsinnen, die seitens der Technik nicht irgendwie verpatzt worden wäre). Hervorzuheben ist auch die günstige Preiskonzeption (Unker, die nun meinen, daran würde es wohl gelegen haben, mögen innehalten und versichert sein, dass einem "normalpreisigen" Multiplex in Berlin-Friedrichshain eine noch kürzere Lebensspanne vergönnt gewesen wäre), die vergleichsweise recht imposante Programmzusammenstellung (ein Multiplex, das Arthaus spielt, regelmäßig sogar vor allen Dingen), die neueste Technik im Saal (Flimmer-Kino-Nostalgie ist die eine Sache, aber Kino ist, für mich, immer auch die Geschichte vom technisch derzeit Machbaren) und nicht zuletzt die direkte Laufnähe zu meiner Wohnung: Ich ging gerne - und oft genug sehr spontan - an ansonsten leeren Nachmittagen dorthin, um für wenig Geld auf sehr großer Leinwand und mit viel Technik drumherum die neuesten Blockbuster mitzunehmen ohne auf nerviges Publikum oder schrabbelige Vorführbedingungen angewiesen zu sein.
Ja, so ein bisschen war das Kosmos - für mich - schon wie ein outgesourctes Heimkino. Eine Art verlängertes Wohnzimmer - schnell erreichbar, nachmittags eher für mich als für die große Masse (wie das Kosmos überhaupt für mich eher ein Kino der Privatvorführung war) und, in jeder Hinsicht, leicht verfügbar, leistbar.
Ich werde es vermissen. Beim hässlichen (und trefflich von Schulz-Ojala beschriebenen) UCI, nur ein paar hundert Meter weiter, mit seinem durchproletisierten Publikum käme mir dies nicht in den Sinn.
Und ich finde, es ist sehr schade drum. Das Kosmos ist vielleicht das einzige Multiplex der Stadt mit Herz (15 gibt es, laut Schulz-Ojala, noch, doch Herz war dort bislang nicht auszumachen, reine Bedien- und Abfertigungsmaschinerien halt, von zumeist recht zweifelhafter Architektur - geradewegs gewarnt werden muss vor dem Cubix am Alexanderplatz, wo nicht nur das Publikum Kino regelmäßig mit McDonald's zu verwechseln scheint, ich kann mich auch keiner Vorführung entsinnen, die seitens der Technik nicht irgendwie verpatzt worden wäre). Hervorzuheben ist auch die günstige Preiskonzeption (Unker, die nun meinen, daran würde es wohl gelegen haben, mögen innehalten und versichert sein, dass einem "normalpreisigen" Multiplex in Berlin-Friedrichshain eine noch kürzere Lebensspanne vergönnt gewesen wäre), die vergleichsweise recht imposante Programmzusammenstellung (ein Multiplex, das Arthaus spielt, regelmäßig sogar vor allen Dingen), die neueste Technik im Saal (Flimmer-Kino-Nostalgie ist die eine Sache, aber Kino ist, für mich, immer auch die Geschichte vom technisch derzeit Machbaren) und nicht zuletzt die direkte Laufnähe zu meiner Wohnung: Ich ging gerne - und oft genug sehr spontan - an ansonsten leeren Nachmittagen dorthin, um für wenig Geld auf sehr großer Leinwand und mit viel Technik drumherum die neuesten Blockbuster mitzunehmen ohne auf nerviges Publikum oder schrabbelige Vorführbedingungen angewiesen zu sein.
Ja, so ein bisschen war das Kosmos - für mich - schon wie ein outgesourctes Heimkino. Eine Art verlängertes Wohnzimmer - schnell erreichbar, nachmittags eher für mich als für die große Masse (wie das Kosmos überhaupt für mich eher ein Kino der Privatvorführung war) und, in jeder Hinsicht, leicht verfügbar, leistbar.
Ich werde es vermissen. Beim hässlichen (und trefflich von Schulz-Ojala beschriebenen) UCI, nur ein paar hundert Meter weiter, mit seinem durchproletisierten Publikum käme mir dies nicht in den Sinn.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
15. Juni 05 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wenig Zeit, eigene Worte dazu zu finden, deshalb einfach mal direkt von der Ankündigung geklaut:
===
E I N L A D U N G
REVOLVER LIVE! (8)
PERSPEKTIVE FILMKRITIK
EIN GESPRÄCH MIT DIEDRICH DIEDERICHSEN,
MANFRED HERMES UND ENNO PATALAS.
MODERATION:
CHRISTOPH HOCHHÄUSLER
UND NICOLAS WACKERBARTH.
Eine Veranstaltung von Revolver, Zeitschrift für Film
in Zusammenarbeit mit Praterfernsehen / Volksbühne Films.
Am Freitag, den 17.06.2005 um 20 h.
Volksbühne im Prater, Kastanienallee 7-9, 10435 Berlin
Eintritt: 5,- / ermäßigt 3,- Euro
http://www.revolver-film.de
http://www.voksbuehne-berlin.de
Karten können über die Volksbühne unter der Nummer (030) 2476772 reserviert werden.
*
REVOLVER LIVE! (8)
PERSPEKTIVE FILMKRITIK
Die Filmkritik in Deutschland ist auf den Hund gekommen. Zwischen tagesaktuellem Service und pflichtschuldiger Chronik bietet sie kaum Platz für Reflektion, die mehr sein will als ein Gebrauchsurteil. Weder schärft sie die Wahrnehmung der Leser und Kinogänger, noch versteht sie sich als Angebot zur Selbsterkenntnis der Filmemacher. Anstatt die Auseinandersetzung zu suchen, schreibt sie kleinlaut und populistisch entlang etablierter Geschmacksgrenzen. Kurz: Sie lässt jeden Optimismus vermissen, ein selbst bewusstes Gegenüber zu sein.
Aber was könnte die Perspektive sein? Was kann Filmkritik überhaupt leisten? Und wie könnte eine zeitgemäße Filmkritik aussehen?
Ein Gespräch über Wesen und Chancen der (deutschen) Filmkritik. Ziel ist ein offener Diskurs. Alle Filminteressierten sind dazu herzlich eingeladen.
===
Ich bin sehr gespannt. Herzlichen Dank an Karsten, der mich hiervon per Mail unterrichtet hat.
===
E I N L A D U N G
REVOLVER LIVE! (8)
PERSPEKTIVE FILMKRITIK
EIN GESPRÄCH MIT DIEDRICH DIEDERICHSEN,
MANFRED HERMES UND ENNO PATALAS.
MODERATION:
CHRISTOPH HOCHHÄUSLER
UND NICOLAS WACKERBARTH.
Eine Veranstaltung von Revolver, Zeitschrift für Film
in Zusammenarbeit mit Praterfernsehen / Volksbühne Films.
Am Freitag, den 17.06.2005 um 20 h.
Volksbühne im Prater, Kastanienallee 7-9, 10435 Berlin
Eintritt: 5,- / ermäßigt 3,- Euro
http://www.revolver-film.de
http://www.voksbuehne-berlin.de
Karten können über die Volksbühne unter der Nummer (030) 2476772 reserviert werden.
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REVOLVER LIVE! (8)
PERSPEKTIVE FILMKRITIK
Die Filmkritik in Deutschland ist auf den Hund gekommen. Zwischen tagesaktuellem Service und pflichtschuldiger Chronik bietet sie kaum Platz für Reflektion, die mehr sein will als ein Gebrauchsurteil. Weder schärft sie die Wahrnehmung der Leser und Kinogänger, noch versteht sie sich als Angebot zur Selbsterkenntnis der Filmemacher. Anstatt die Auseinandersetzung zu suchen, schreibt sie kleinlaut und populistisch entlang etablierter Geschmacksgrenzen. Kurz: Sie lässt jeden Optimismus vermissen, ein selbst bewusstes Gegenüber zu sein.
Aber was könnte die Perspektive sein? Was kann Filmkritik überhaupt leisten? Und wie könnte eine zeitgemäße Filmkritik aussehen?
Ein Gespräch über Wesen und Chancen der (deutschen) Filmkritik. Ziel ist ein offener Diskurs. Alle Filminteressierten sind dazu herzlich eingeladen.
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Ich bin sehr gespannt. Herzlichen Dank an Karsten, der mich hiervon per Mail unterrichtet hat.
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Thema: Berliner Filmgeschehen
Kultursenator Thomas Flierl will das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz offensichtlich an die K&K Kino- und Konzerte GmbH mit Timothy Grossman an der Spitze vermieten. Die Kulturverwaltung bestätigt den Namen nicht, aber Protest hat sich trotzdem schon formiert. Mitbewerber um das mit 320 000 Euro jährlich subventionierte Filmtheater - darunter die Hackeschen Höfe, das EYZ Kino, das Central Kino und der Babylon e.V. - werfen dem Senator vor, Grossman unbegründet zu bevorzugen.
Die ganze Meldung hier bei der Berliner Zeitung. (das "offensichtlich" im ersten Satz wäre meiner Meinung nach allerdings durch das journalistisch wohl probatere "offenbar" zu ersetzen - eine "Offensichtlichkeit" scheint aus den vorliegenden Quellen jedenfalls bislang noch nicht hervorzugehen, nur so meine 5 Cent am Rande...)
Die ganze Meldung hier bei der Berliner Zeitung. (das "offensichtlich" im ersten Satz wäre meiner Meinung nach allerdings durch das journalistisch wohl probatere "offenbar" zu ersetzen - eine "Offensichtlichkeit" scheint aus den vorliegenden Quellen jedenfalls bislang noch nicht hervorzugehen, nur so meine 5 Cent am Rande...)
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Thema: Berliner Filmgeschehen
24. März 05 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Im April wird das Hauskino der Stiftung Deutsche Kinemathek das filmische Werk von Carmelo Bene, einem "der größten vernachlässigten europäischen Autoren der 60er und 70er Jahre" (Programmtext), mit einer Retrospektive würdigen. Bene begann im Theater und machte durch radikale, experimentelle Arbeiten von sich reden. Gilles Deleuze würdigte Benes Theater in seinem Essay "Ein Manifest weniger" (zu finden in "Kleine Schriften", Merve Verlag).
Ab den späten 60ern wirdmete Bene sich ganz dem Kino, das er Mitte der 70er wieder verließ, um sich mit Radio und Fernsehen (und wieder Theater) zu beschäftigen. In dieser kurzen Spanne schuf der Darsteller des Kreon in Pasolinis Edipo Re (der ebenfalls in der Retrospektive gezeigt wird) ein, wie das Programmheft des Kino Arsenals verspricht, "filmisches Oeuvre von einer solchen audiovisuellen Komplexität, einer solchen Schönheit und gelegentlichen Perversion, dass die "Cahiers du Cinema" seine Arbeit kürzlich als "eine der radikalsten Entwicklungslinien des modernen Kinos" beschrieben, während Bene selbst sie frivol als "Kino in Klammern" bezeichnete. Mal psychedelischer Trip, mal Pop-Art, ist Benes delirierendes, extrem einfallsreiches Kino in mehrfacher Hinsicht ein Produkt seiner Zeit".
Der Zugang zu Benes Werk war bislang aufgrund einer komplexen Verleih- und Rechtesituation erschwert. Das Kino Arsenal konnte es jedoch mit Unterstützung zahlreicher Personen undInstitutionen ermöglichen, jeden der fünf Langfilme und die erhaltenen Kurzfilme einmal zu zeigen. "Wenn wir die Filme heute zeigen, können wir nur hoffen, dass sich zeitgenössisches Publikum und Filmemacher dazu inspirieren lassen, ein wenig die Schönheit des Rausches in ihrer Kunst und in ihrem täglichen Leben zu hegen und zu pflegen" (aus dem Programmtext).
Besonders interessant für Genrefreunde scheint Necropolis (imdb) zu sein, in dem Bene eine Rolle spielt. Der Programmtext dazu: Der Film "ist ein eigenwilliger italienischer Monsterfilm mit Frankenstein, einem Vampir, Attila, dem Hunnen, dem Teufel und einige Zombies. Er verbindet auf wunderbare Weise die eruopäische mit der amerikanischen Underground- und Kunstszene durch die ungewöhnliche Besetzung, die ähnlich faszinierend ist wie die dargestellten Monster." Hierbei scheint es sich um "Mitternachtskino" in reinster Form zu handeln.
Der komplette Programmtext wird in den nächsten Tagen auf der Website des Kino Arsenals abrufbar sein. Der Link wird dann nachgereicht.
Die Retrospektive wird von dem Filmwissenschaftler Marc Siegel kuratiert, der zu jedem Film eine Einführung halten wird. Der aus New York stammende Wahlberliner lehrt derzeit am Seminar für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veranstaltungen u.a. zum Kino aus Hongkong und zur polnischen New Wave der 60er Jahre.
Ab den späten 60ern wirdmete Bene sich ganz dem Kino, das er Mitte der 70er wieder verließ, um sich mit Radio und Fernsehen (und wieder Theater) zu beschäftigen. In dieser kurzen Spanne schuf der Darsteller des Kreon in Pasolinis Edipo Re (der ebenfalls in der Retrospektive gezeigt wird) ein, wie das Programmheft des Kino Arsenals verspricht, "filmisches Oeuvre von einer solchen audiovisuellen Komplexität, einer solchen Schönheit und gelegentlichen Perversion, dass die "Cahiers du Cinema" seine Arbeit kürzlich als "eine der radikalsten Entwicklungslinien des modernen Kinos" beschrieben, während Bene selbst sie frivol als "Kino in Klammern" bezeichnete. Mal psychedelischer Trip, mal Pop-Art, ist Benes delirierendes, extrem einfallsreiches Kino in mehrfacher Hinsicht ein Produkt seiner Zeit".
Der Zugang zu Benes Werk war bislang aufgrund einer komplexen Verleih- und Rechtesituation erschwert. Das Kino Arsenal konnte es jedoch mit Unterstützung zahlreicher Personen undInstitutionen ermöglichen, jeden der fünf Langfilme und die erhaltenen Kurzfilme einmal zu zeigen. "Wenn wir die Filme heute zeigen, können wir nur hoffen, dass sich zeitgenössisches Publikum und Filmemacher dazu inspirieren lassen, ein wenig die Schönheit des Rausches in ihrer Kunst und in ihrem täglichen Leben zu hegen und zu pflegen" (aus dem Programmtext).
Besonders interessant für Genrefreunde scheint Necropolis (imdb) zu sein, in dem Bene eine Rolle spielt. Der Programmtext dazu: Der Film "ist ein eigenwilliger italienischer Monsterfilm mit Frankenstein, einem Vampir, Attila, dem Hunnen, dem Teufel und einige Zombies. Er verbindet auf wunderbare Weise die eruopäische mit der amerikanischen Underground- und Kunstszene durch die ungewöhnliche Besetzung, die ähnlich faszinierend ist wie die dargestellten Monster." Hierbei scheint es sich um "Mitternachtskino" in reinster Form zu handeln.
Der komplette Programmtext wird in den nächsten Tagen auf der Website des Kino Arsenals abrufbar sein. Der Link wird dann nachgereicht.
Die Retrospektive wird von dem Filmwissenschaftler Marc Siegel kuratiert, der zu jedem Film eine Einführung halten wird. Der aus New York stammende Wahlberliner lehrt derzeit am Seminar für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Veranstaltungen u.a. zum Kino aus Hongkong und zur polnischen New Wave der 60er Jahre.
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lol