Freitag, 18. August 2006
Aus aktuellem Anlass schiebt sich der NDR noch eine Doku über die Waffen-SS zwischen die Programmschienengräten, Ulrich Wickert zieht es vor, vorzuziehen, alldieweil der geschäftsmännische Verleger ein paar extra Centimes wittert und es Wickert kurzerhand gleichtut. Und alle Fossilien einer Altherren-Gemanistik dürfen jetzt vor Abgabe des Löffels auch noch mal so richtig viel Feuilletonspalten für sich beanspruchen, hatten ja noch nicht genug, ihr Leben lang. Am schlimmsten von allen natürlich einmal mehr: Walser, der einem mit seinem zu Werbezwecken eingesetzten Grienen derzeit ohnehin schon die morgendliche Feuilletonrundschau beim Perlentaucher verleidet, weshalb derzeit nur der Griff zur SpOn-Lizenzausgabe möglich ist.

Währenddessen darf der unvermeidliche Florian Ilies ein neues Buch veröffentlichen, das sich Ortsgespräch nennt und worinnen er ins Hessische fährt, nach Schlitz, um dort, nun also auch er, Provinz und Heimat in all ihrer Beschaulichkeit zu entdecken, den Blick immer gnadenlos ins Nostalgische gewendet. Rolf Dieter Brinkmann, denkt man sich, und Jörg Fauser, die mussten also von Kraftfahrzeugen gewaltsam aus dem Leben gerissen werden, und ein Ilies begibt sich auf Provinzsafari und wird noch nicht mal von einem Fahrradfahrer angerempelt.

Mal ernsthaft: So geht, im Großen und Ganzen, Hölle, oder?

»Wer braucht schon Walser, wenn er Burroughs haben kann?«, so stand's derzeit bei Fauser geschrieben und der Satz ist aktueller denn je.


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Mark Terkessidis ertrage ich ja ohnehin schon kaum. Aber wenn er dann auch noch über Pornos schreibt, auweia.


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Bereits 2004 erschien dieses sehr schöne Interview mit der Berliner Sammlerin Ursula Ziebarth und ihre Begeisterung für die Dingwelt rührt einen angehenden Kulturwissenschaftler natürlich schon ans Herz.

Mit Dank an Nemo aus den Filmforen.de für den Hinweis!


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Freitag, 11. August 2006
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hihihi (weiter so)


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Montag, 7. August 2006
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Der Mob regt sich, und einmal mehr (auch) wieder mit der Maske des vermeintlich zivilisierten Sorgen- und Betroffenheitsträgers, dieser schon immer alles grundfalsch gemacht habenden tragischen Figur des westlichen Abendlandes. Man ist ja für Frieden, man meint ja alles nur gut. Ihr Arschgeigen Deutsche, ach was, ihr deutschen Arschgeigen! [via]

(und dann erst die Kommentare noch unter dem Beitrag.)

Nachtrag: so ist es.


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Sonntag, 6. August 2006
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»Unzeitgemäß wie die gemalten Kulissen in manchen Szenen wirkt auch der naive Humor, der ohne jeden doppelten Boden auskommt und bei der Zielgruppe im Vorschulalter vielleicht genau deshalb ankommt. Versteckte Anspielungen sucht das Erwachsenenpublikum vergeblich - abgesehen vielleicht von der Tatsache, daß der zerstreute Professor im Hawaiihemd wie ein Klon des Berliner Medienphilosophen Friedrich Kittler aussieht.«
[q]


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Dienstag, 25. Juli 2006
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Frieden, fauler, nicht wünschenswerter.


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Montag, 24. Juli 2006
»Wer als Dozent in den Flop-Listen auftaucht, befürchtet Schwierigkeiten bei der Einwerbung von Drittmitteln und bangt um seine Aufstiegschancen.«
So einige professorale Bedenken zur Website meinprof.de, auf der Studierende Dozierende bewerten. Die NZZ berichtet .

Bezeichnend ist es, dass solche Sorgenträger zwar um ihre eigene Karriere bangen, diejenigen der Studierenden aber, die auf den Weg zu bringen sie immerhin bis zum gewissen Grad verpflichtet sind, nicht einmal erwähnen. Wer schlechte Kurse bietet, nicht organisiert ist, nicht zur Verfügung steht und auch ansonsten keine gelungene Lehre leistet, stiehlt den Studierenden Zeit und die Möglichkeit zur Entwicklung von Kompetenz. Kein bisschen anders sieht es aus. Und dabei ist es so wunderbar einfach, schlechte Bewertungen seitens der Studierenden zu verhindern: Einfach gute Veranstaltungen bieten, sich im Rahmen des Möglichen engagieren und einen Tonfall nicht von ganz oben herab. Es gibt zahlreiche Lehrende, die verfahren schon genau auf diese Weise - sie haben nicht das Geringste zu befürchten!

Wie stellen sich solche Kräfte im übrigen überhaupt die Zeit vor, wenn Uni-Gebühren schlussendlich flächendeckend eingeführt wurden und der Weg zum universitären Abschluss nur über Höchstverschuldung auf Jahre hin zu erlangen ist? Wenn also für jedes Semester richtig Asche vorgelegt werden muss und jeder Euro, der seitens der Studierenden in die Universität wandert, so richtig blutet? Dann heißt das beinahe schon Angestelltenverhältnis gegenüber den Studierenden und der Zorn wird ein gerechter sein, wenn Eure Lehre dann nichts taugt. Macht Euch für diesem Fall auf langfristig volle Büros und Dienstaufsichtsbeschwerden gefasst.

Zum Glück gibt es Ausnahmen. Die Institute der Filmwissenschaft und Kulturwissenschaft je zu Berlin sind kleine Paradiese. Bestnote.


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Samstag, 22. Juli 2006
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Ich verlinke nicht gerne die Welt. Aber heute muss es mal sein: Lesenswert.


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Mittwoch, 19. Juli 2006
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Sehr guter Artikel heute von Jörg Sundermeier in der Jungle World über TV-Kulturmagazine und warum diese so ungemein wenig sehenswert sind.

Nachtrag: Doch nicht von "heute", file under: GoogleAlert fooled me sideways, siehe Kommentare.


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lol