Mittwoch, 25. Oktober 2006
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500 neue Abos für die Jungle World. Button siehe rechts oben.

[Es gibt im übrigen auch die Möglichkeit eines "Online-Abos", das ich schon eine ganze Weile habe: monatlich 5 Euro quasi als freiwillige Entrichtung für's Onlinelesen]


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Dienstag, 17. Oktober 2006
Martin Scorsese besucht das Filmfestival in Rom, um seinen neuen Spielfilm "The Departed" vorzustellen, die Adaption eines Hongkong-Triaden-Films von Johnnie To.
Sorry, taz, aber: das ist faktisch falsch. Nennt mich Haarspalter, meinethalben; aber ein Film von Tom Tykwer ist schließlich auch nicht von Karmakar.

Ekkehard war im übrigen vom Remake in keiner Weise angetan; auch Bordwell winkt eher ab. Bordwells Auslassungen über den offenbar obendrein noch ziemlich schlecht geschnittenen Film wurden an dieser Stelle zum Anlass für eine weitgreifende Diskussion genommen, an der sich Bordwell ebenfalls ausführlich beteiligt.


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Freitag, 13. Oktober 2006
Das ist für mich ein Grund, FAZ und SZ erstmal bis auf weiteres nicht mehr zu kaufen. Ihr Penner solltet lieber mal Internet kapieren (z.B. heißt "eine Website haben" in etwa soviel wie "Sachen veröffentlichen, damit jeder sie lesen kann" und eben nicht "alles verstecken, damit es keiner lesen kann"), statt Internet zu verklagen.

Dem Perlentaucher viel Erfolg. Ich bin zuversichtlich.


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Montag, 25. September 2006


Der taz ist die schon seit einiger Zeit gärende Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen den heutigen "Brennpunkt" wert. Es finden sich ein Interview mit Michael Kauch (FDP), eines mit Gerhard Schick (Grüne) und ein Artikel von Hannes Koch und Ulrich Winkelmann (sowie vom ersteren noch ein knapper Kommentar auf Seite 1).

Zum Thema siehe auch zuvor hier und hier im Blog.

Mittlerweile wurden die Videos von einer wissenschaftlichen Tagung zum bedingungslosen Grundeinkommen auch bei VideoGoogle online gestellt und können von dort aus auch direkt in Weblogs eingebunden werden.

Nachtrag: Hochgradig falsch ist natürlich das Bild von der "Wohngemeinschaft", in der man sich qua Staatsbügerschaft befinde und in der jeder mal "den Müll runtertragen" müsse, das Michael Schlecht von ver.di/WASG dem Artikel von Koch/Winkelmann zufolge bemüht (um das Konzept zu diskreditieren). Das überschaubare Soziotop einer WG lädt natürlich zur zyklischen Delegation hauswirtschaftlicher Pflichten ein, schon aus sinnlich-evidenten Gründen, die sich direkt aus dem Alltagsleben der WG ergeben; dies auf die ungleich komplexere und weit abstraktere Ebene einer eben nicht schicksalshaften, sondernpolitischen Gemeinschaft zu projezieren ist eine Über-Simplifizierung, die den gesamten Aspekt der Arbeitsteilung, auf den gerade moderne - und eben nicht wohnlich verschweiste - Gemeinschaften aufbauen (und ja: zum Glück). Es wird übersehen, dass Arbeit unter den herrschenden Bedingungen nicht zu vergleichen ist mit der sinnlich unmittelbaren Evidenz eines nicht runtergetragenen Mülleimers und dass beides unterschiedlichen Sphären zuzurechnen ist. Ein nicht runtergebrachter Mülleimer ist zunächt einmal schlichtweg als Arbeit da und behindert als solcher die Lebensqualität; durch schlichtes Anpacken ist er aber aus der Welt und die Arbeit erledigt. Arbeit im gesellschaftlichen Sinne organisiert sich aber zunächst einmal auf einem Markt, der mittlerweile so gestaltet ist, dass ein Großteil der verrichtbaren und ausgeführten Arbeit keine marktfähigen Preise mehr erzielt (oder aber: überhaupt gar nicht erst unter Marktbedingungen auftreten kann) - und als Arbeit somit gar nicht mehr denkbar scheint oder eben, schlimmer, liegen bleibt. Gerade ein Grundeinkommen würde den Arbeitsbegriff aus solchen ökonomischen Ketten befreien und Arbeit als solche, als Tätigkeit, wieder aufschließen. Mithin könnte auch überhaupt ein Wettbewerb der Ideen wieder entstehen, aber das sind jetzt, zugegeben, zunächst einmal Phantasien.


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Freitag, 15. September 2006
- What is IMDB?

- The Internet Movie Database.

- Uh-huh. I have no idea what that is.
Werner Herzog im Interview.


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Donnerstag, 7. September 2006
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Die Gammelfleisch-Lobby randaliert wie auf BSE:
Sie fordert Fritz Pleitgen, den Indentanten des Senders WDR auf, "die Zuschauer mit weiteren Folgen dieser Sendung zu verschonen".
Dass man ein TV-Gerät auch ausschalten oder sogar den Sender wechseln kann, hat sich dort noch nicht rumgesprochen. Alter und Technik, ich sag ja. Und überhaupt: Ach herrje, wie schrecklich spröde. Dabei sind doch mehr Beleidigungen im TV nachgerade zu begrüßen.


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Mittwoch, 6. September 2006
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Das ja irgendwie doch Tolle an Internetz und Weblogs ist mithin ja, dass so alte Männer, früher tonangebend, nun mehr sichtlich Wurscht werden. Quasi Gammelfleisch. So zu beobachten heute in den Interviews mit Reich-Ranicki und Diederichsen, an unterschiedlichen Stellen. Und wenn Sie die wissen wollen, dann müssen Sie schon selber news.google.deen. Aber, ehrlich, ist egal, das ist ja das Schöne daran.


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Freitag, 1. September 2006
Das ist überraschend genug: Thüringens Ministerpräsident Althaus fordert 800 Euro bedingungsloses Bürgergeld für alle. Damit hievt sich eine unbedingt führenswerte Debatte endlich auch auf das Tapet der oberen politischen Kreise. Ich will nicht ganz ausschließen, dass es sich hierbei lediglich um eine Kampagne handelt, sich ins Gespräch zu bringen; aber die Forderung steht im politischen Raum und muss jetzt kommentiert und diskutiert werden. Alleine schon das ist begrüßenswert.

Deshalb verlinke ich gerne noch einmal auf ein Weblog, das eine Tagung zum Thema in Videoform dokumentiert hat: grundeinkommen.tv; damit's am Ende nicht heißt, das wäre eine Idee der CDU gewesen...


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Donnerstag, 31. August 2006
... vor Nazis spielen mussten und keiner hat uns geholfen.

Da musste ich ja erst an Blues Brothers denken, so von wegen "Wir spielen hier beide Richtungen. Country und Western". Witzig ist das natürlich trotzdem nicht, eher mal so, ich sag mal, beklemmend. Einmal Hölle und zurück. Aber von den davongetragenen Blessuren, und waren sie auch nur nervlicher Art, kann man sich dann doch eines Tages mal 'nen schönen Mythos zimmern. Naja.

Kopf hoch, Jungs. Eure Mucke ist prima, auch wenn ich damals nicht als Keyboarder eingesprungen bin. Warum auch, ich kann das schließlich gar nicht. Und Eure Website ist mittlerweile auch vorbildlich krank, Gratulation.


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Samstag, 19. August 2006
Erst Pynchon als »bedeutendsten Schriftsteller unserer Zeit« bezeichnen und dann aber so ein blöder Fehler:
»Unter dem Zeichen des Posthorns, dem die mythisch getaufte Oedipa Maas in «V» durch Pynchons Labyrinthe folgt, berichtete ...«
Nee, darf wirklich nicht, nix zu machen.


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lol