Freitag, 22. April 2005
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Wenn man nach einem Blick auf die Auslage eines üblich sortierten Zeitungsstandes Lust bekommt, Bomben zu legen. In ein eine gewisse Redaktion beherbergendes Gebäude. Man meint ja immer, dass diese Schweine sich nicht mehr übertreffen können. Heute haben sie einen mal wieder leichter Hand vom Gegenteil überzeugt. Man sollte keinen Gedanken daran verschwenden, eigentlich. Dann aber der Reflex, dass es Obszönitäten gibt, bei denen man sich nicht mehr in den Elfenbeintum des aufgeklärten, über den Dingen stehenden Post-oder-auch-nicht-Post-Linken zurückziehen darf, wo mobilisiert und eingeschritten werden muss.

Wer legt diesem Pack endlich sein übles Handwerk?


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Donnerstag, 31. März 2005
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Klagt dem Spack die Butter vom Brot.


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Dienstag, 15. März 2005
" Vor einigen Jahren hatte er sich als homosexuell geoutet, doch das scheint nur den wenigsten der beinahe ausschließlich männlichen Fans bekannt zu sein - Schwulsein ist in der Welt des Heavy Metal auch 15 Jahre nach Freddie Mercurys Tod durch Aids noch immer ein Tabu."

Irgendwie ist das süß. Die FAZ geht aufs Metalkonzert von Judas Priest und bringt den Pfeiferauchern gleich noch etwas Insiderwissen mit. Bleiben allein die Fragen, warum nun eigentlich Freddie Mercury implizit in die Nähe der "Welt des Heavy Metal" gerückt wird und wie man darüber hinaus meinen kann, dass nun ausgerechnet die Metaljünger - bekanntlich eines der treuesten und informiertesten Völkchen der populären Kultur - von einem Detail aus dem Leben ihres Stars nicht wissen können, welches ansonsten vom ganzen Rest der Welt gewusst wird ...


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Samstag, 5. März 2005
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"Es wird keinen Auftritt und keinen Einspieler geben. Es wird gar nichts geben. Christian Anders wird bei ProSieben überhaupt nicht stattfinden."

Broder über des Anders' <nolink>Spackenwebsite</nolink>, über die ich mich schon seit einigen Jahren regelmäßig beömmel. Der Typ ist echt mal ein duchgeschossenes Arschloch, geht mal gar nicht. [via]


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Donnerstag, 24. Februar 2005
Mannmannmann, der Schwachsinn und die Erwachsenenbevormundung im Namen des Jugendschutzes kennt hierzulande keine Grenzen mehr. Nachdem die BPjM eher etwas hilflos zappelnd irgendwelche URLs indizierte, aber de facto kaum eine Möglichkeit besaß, den Zugriff zumal auf ausländischen Servern gelagerte Inhalte zu unterbinden, holt man nun in Zusammenarbeit mit den prominentesten Suchmaschinenanbietern zum Gegenschlag aus und schafft mal eben chinesische Verhältnisse. Heise.de meldet jedenfalls:

"Die Suchmaschinenanbieter Google, Lycos Europe, MSN Deutschland, AOL Deutschland, Yahoo, T-Online und t-info haben heute in Berlin die Gründung einer eigenen Selbstregulierungsorganisation unter dem Dach der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) angekündigt. Das erste große gemeinsame Projekt soll laut Thomas Dominikowski von Lycos die Ausfilterung der von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) indizierten URLs automatisieren. Auf einem Server werden die auf den Index gesetzten URLs abgelegt, so dass die Suchmaschinen zum Abgleich mit ihren Listen rein softwaregestützt darauf zugreifen können. Dabei müssten laut des von den Suchmaschinen unterzeichneten Kodex sichergestellt werden, dass die Links nicht veröffentlicht oder weiterverbreitet werden können, erläutert FSM-Geschäftsführerin Sabine Frank.

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Wenn es nach dem Willen der Moralapostel geht, deren Institutions Existenz, nach einer ruhmreichen Karriere im Namen dummdeutscher Befindlichkeiten (wir erinnern uns an die ersten Betätigungen der Bundesprüfstelle in den 50ern, wo man gegen Tarzancomics vorging, weil es deutschen Knaben nicht zuzumuten ist, eines Langhaarigen ansichtig zu werden), heutzutage sinnentleerter denn je ist, soll in Zukunft das deutsche Internet zur abgeschirmten Zone werden. Schon jetzt hört man die Zensurmetze ihre Keyboards rüsten, um auf die Suche nach ausländischen URLs mit zweifelhaftem Inhalt zu gehen. Mal schauen, wann amazon.com für das deutsche Web gesperrt wird, weil dort Filme zugänglich gemacht werden, die hierzulande bei den Moralmüslis nur Naserümpfen hervorrufen.

Kurz und knapp: Gutgemeinte Elendsscheiße ist das, mehr nicht. Bevormundung Erwachsener. BPjM ersatzlos abschaffen. Ist ohnehin eine einer aufgeklärten Demokratie unwürdige Erscheinung, eine Beleidigung für den Verstand jedes Menschen, der diesen zu nutzen sich noch zutraut.


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Samstag, 29. Januar 2005
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"Der Artikel enthält weder eine Anleitung noch Werbung, es wird im Gegenteil ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Nutzung dieser Software in Deutschland verboten ist. Einen Link auf die Webpräsenz des Herstellers zu setzen, ist in der Online-Berichterstattung eine Selbstverständlichkeit und angesichts der Tatsache, dass unsere Leserinnen und Leser Internetsuchmaschinen kennen und bedienen können, ohnehin belanglos.

Heise weist Abmahnung der Musikindustrie ab. Richtig so.


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Ich bekenne drogensüchtig zu sein. Mein Tag beginnt mit einer Kanne Kaffee. Dann und wann kommt im Laufe noch eine zweite dazu (auch wenn ich es meist nicht soweit kommen lasse). Ich liebe den Geschmack, den Duft, das Gefühl von Behaglichkeit, sich mit einer Tasse Kaffee an der Seite vor den Monitor zu setzen, um übliche Newsservices abzugrasen. Ich liebe, was er in mir anstellt, wie zu wirken beginnt. Kaffee - natürlich ohne Milch genossen, anders wär's ein Sakrileg - ist ein Stück Lebensqualität. Und natürlich ist meine Lieblingstasse auch gleichzeitig meine Kaffeetasse und meine schönste Tasse (die kein anderer in die Hände bekommt, in die auch nichts anderes als Kaffee hineinkommt).

Dieser Passion (ja!) hat nun heute Martin Reichter in der tat einen kleinen Liebesbrief geschrieben.


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Samstag, 15. Januar 2005
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In der Wochenendbeilage der heutigen Süddeutschen findet sich ein Auszug aus Max Goldts nächste Woche erscheinendem neuen Buch, der große Lust auf jenes macht.


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Donnerstag, 16. Dezember 2004
Es ist zum aus der Haut fahren! Da dachte man, der Vorstoß einiger Ex-Sternchen und Gernegroßens sowie verwirrter technokratischer Grüninnen bezüglich deutscher Quote im Radio sei, wie es für Unfug erster Ordnung geziemlich ist, im Sand der Bedeutungslosigkeit versunken. Doch denkste! Reine Taktik! Kaum hatte man das Deutschquotengesockse vergessen, den Kelch an sich bereits als vorübergegangen gewähnt, holt die rot-grüne Bildungsbürgerhuberborniertheit zum Rückschlag aus:

Ein fester Prozentsatz deutscher Musik im Radio: Darüber erhitzen sich die Gemüter quer durch die Parteien und Sender. SPD und Bündnis 90/Die Grünen setzen nun ein eindeutiges Zeichen - und beantragen die Quote im Bundestag. [spon]

Im folgenden listet der Artikel auf, wer alles gegen die fettige Deutschquotensoße gewesen ist, was aber na klar die Bundeshuscherl an der Regierung nicht weiter juckt. Man war ja auch zuvor schon unpopulär. Und man sorge sich ja um den Nachwuchs und ganz generell um die Vielfalt in der Musik, die, so die Huscherl, ja nun nicht gewährleistet sei. Dass schon damals, im September, als man erste Vorstöße wagte, die Top10 der Charts vorrangig von Musikern aus deutschen Landen bevölkert war, wurde damals wie heute natürlich geflissentlich ignoriert. Solange sich auch nur ein einziger Yankee in den deutschen Charts tummelt, ist die musikalische Vielfalt in Deutschland eben nicht mehr gegeben, so meint man es zwischen den Zeilen lesen zu können. Das mithin perplex Stimmende ist ja nun auch überhaupt, dass man unter dem Vorzeichen der Vielfalt in erster Linie Beschränkung derselben im Sinn hat.

Es mag an der Einfalt der Wortführenden liegen.


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Freitag, 26. November 2004
News aus der deutschen Provinz jener Sorte, der Christoph Schlingensief mit Terror 2000 vielleicht das beste filmische Denkmal gesetzt hat: So findet sich im Wetzlar Kurier ein ideologisch beispiellos verblendeter Artikel über das "Skandalon" eines schwulen Lehrers, der die "Frechheit" besaß, im Internet seine Neigungen "auszustellen". Äußerst lesenswertes Gerülpse der Tätertradition, angereichert durch einen "Service-Teil", der Homosexuelle, "die unter ihrer Neigung leiden", zur Therapie derselben aufruft. Telefonnummer inklusive. Hier schließlich die des Herausgebers dieses Schmierblatts im Namen piefiger Provinzialität.

[via male.dei]


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lol