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07. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Vor kurzem hatte ich auf Dominik Grafs kleine Reise in die Welt des italienischen Thrillers, des Giallos, hingewiesen, nicht ohne Bedauern, dass der Text nur in der Printausgabe der SZ zu finden war. Nun ist er auch im Onlineauftritt von Jetzt erschienen (via knoerer-furl).
Natürlich bleibt anzumerken, dass das Feld des Giallos noch viel, viel mehr hergibt und beileibe nicht die besten Beiträge für den Text herangezogen wurden. Der Giallo, da bin ich mir sicher, ist eines der letzten verbliebenen großen filmhistorischen Hebungsgebiete und zumal eines der reichsten und vielversprechensten, gerade auch aus film- und genretheoretischer Sicht. Bis heute kann ich mir nicht recht erklären, warum dieser seinerzeit immerhin auch (und über die Grenzen Italiens hinaus) recht erfolgreiche Filmzusammenhang in heutiger Filmgeschichtsschreibung nahezu inexistent ist. Es mag damit zusammenhängen, dass dessen Güte schon damals von Schmocks nicht erkannt und dann von selben auch noch draufgehauen wurde, nicht zuletzt auch daran, dass der Giallo natürlich auch moralisch gesehen ein dubioses Feld ist (aber, welcher Krimi, vor allem späterer Machart, wäre das denn nicht?), an dem man sich besser nicht die Finger schmutzig macht. Die Erbschaft der konfessionell geprägten "Wir raten ab"-Filmpublizistik vergangener Dekaden?
Und dann gibt es natürlich auch einen deutschen Trivialfilm, der einen (wenn auch bei weitem nicht so vielversprechenden) Blick wert ist. Man denke alleine an die späteren, bereits in Farbe gedrehten Edgar-Wallace-Abstrusitäten (ohnehin haben die klassischen Wallace-Filme dem Giallo etwas Geburtshilfe geleistet, später hat Italien sie dann ja auch gleich ganz übernommen) und nicht zuletzt an Rolf Olsens unglaublichen Blutiger Freitag, den man bei eBay üblicherweise für ein bis zwei Euro in ungeschnittener Fassung mitnehmen kann. Aber stimmt schon, das italienische Genre- und Trivialkino dieser Zeit, das war einfach eine Klasse für sich.
Nachtrag:
Und damit:
Natürlich bleibt anzumerken, dass das Feld des Giallos noch viel, viel mehr hergibt und beileibe nicht die besten Beiträge für den Text herangezogen wurden. Der Giallo, da bin ich mir sicher, ist eines der letzten verbliebenen großen filmhistorischen Hebungsgebiete und zumal eines der reichsten und vielversprechensten, gerade auch aus film- und genretheoretischer Sicht. Bis heute kann ich mir nicht recht erklären, warum dieser seinerzeit immerhin auch (und über die Grenzen Italiens hinaus) recht erfolgreiche Filmzusammenhang in heutiger Filmgeschichtsschreibung nahezu inexistent ist. Es mag damit zusammenhängen, dass dessen Güte schon damals von Schmocks nicht erkannt und dann von selben auch noch draufgehauen wurde, nicht zuletzt auch daran, dass der Giallo natürlich auch moralisch gesehen ein dubioses Feld ist (aber, welcher Krimi, vor allem späterer Machart, wäre das denn nicht?), an dem man sich besser nicht die Finger schmutzig macht. Die Erbschaft der konfessionell geprägten "Wir raten ab"-Filmpublizistik vergangener Dekaden?
Und dann gibt es natürlich auch einen deutschen Trivialfilm, der einen (wenn auch bei weitem nicht so vielversprechenden) Blick wert ist. Man denke alleine an die späteren, bereits in Farbe gedrehten Edgar-Wallace-Abstrusitäten (ohnehin haben die klassischen Wallace-Filme dem Giallo etwas Geburtshilfe geleistet, später hat Italien sie dann ja auch gleich ganz übernommen) und nicht zuletzt an Rolf Olsens unglaublichen Blutiger Freitag, den man bei eBay üblicherweise für ein bis zwei Euro in ungeschnittener Fassung mitnehmen kann. Aber stimmt schon, das italienische Genre- und Trivialkino dieser Zeit, das war einfach eine Klasse für sich.
Nachtrag:
Und damit:
»"La Casa sperduta nel parco" spielt in New York. Aber irgendwie ist jeder vermeintlich amerikanische Drehort in diesen schnell, aus der Hüfte gedrehten Filmen so fotografiert als läge er im herrlich dekadenten Italien jener Zeit.«hat Graf natürlich einen Dauerbrenner im italienischen Film dieser Tage angetastet. So ist das nämlich beinahe immer, vor allem bei Fulci: Da beginnen die Filme immer mit tollen Ansichten von New York, das noch junge World Trade Center darf über die Stadt strahlen, ganz einfach, um ein bisschen internationales Flair in die Filme zu bringen - nennen wir es Metropolen-Exploitation, strukturell gesehen: money shots. Dann schwenkt das Ganze nämlich meist doch immer um und der Film spielt auf einer karibischen Insel weiter oder eben sonst irgendwo, so dass es sich auch von Cinecittà aus umsetzen lässt. Ach, Italien...
° ° °
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07. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Leider nicht online, sondern nur Print in der heutigen Süddeutschen zu finden:
Wann, endlich, kommt eigentlich Delirio Caldo auf DVD?
»Dominik Graf empfiehlt die Italo-Thriller "La casa sperduta nel parco" (früher als "Der Schlitzer" bei Laser Paradise) und "Autostop rosso sangue" auf DVD.« (beim perlentaucher gefunden)Hatte ich schon erwähnt, wie toll ich das finde, dass Dominik Graf regelmäßig und kundig an prominenter Stelle über italienische Reißer vergangener Dekaden berichtet? Es gibt dort soviele, wirklich geile Streifen zu entdecken, dass es ein echter Jammer ist, dass die verdienstvolle Arbeit von Labels wie beispielsweise Koch Media, die sich um den italienischen Genrefilm bemühen, so wenig honoriert wird. Er, Graf, hat letztens auch einen schönen Vortrag anlässlich des Erhalts einer Honorarprofessur an einer Filmschule gehalten, wo er sich vor allem für das Genrekino der 70er, das ja auch mein liebstes ist, stark gemacht hat.
Wann, endlich, kommt eigentlich Delirio Caldo auf DVD?
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23. Juli 06 | Autor: thgroh
»Die Juden sind heute die Gruppe, die praktisch wie theoretisch den Vernichtungswillen auf sich zieht, den die falsche gesellschaftliche Ordnung aus sich heraus produziert. Sie werden vom absolut Bösen als das absolut Böse gebrandmarkt.«Adorno/Horkheimer: Elemente des Antisemitismus.
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21. Juli 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
»Hierzu wird eine größere Summe Geldes (wir dachten da an mindestens 150000 Euro) gleichmäßig unter sämtlichen Bundesbürgern aufgeteilt, ohne daß der einzelne irgendeine Gegenleistung dafür erbringen muß. Die Verteilung des Geldes, bei der jeder zwar nur einen Minimalbetrag von weniger als einem Cent erhält, soll symbolisieren, daß es unserer Gesellschaft möglich ist, jedem eine Grundsicherung zu gewährleisten, auch ohne daß er dafür abrbeiten oder Arbeit suchen muß.Der Geldberg der Surfpoeten. [via]
Da eine Verteilung des Geldes mittels Banküberweisung oder anderen kontrollierten Verfahren als zu aufwendig erscheint, soll statt dessen der Betrag als Bargeld in einer "Kasse des Vertrauens" der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Die 150000 Euro werden als ein Berg aus einzelnen Centstücken an einem gut zugänglichen Ort (z.B. Reichstagswiese) abgeleget, wo sich jeder seinen Anteil herunternehmen darf. Auf einer Tafel neben dem Geldberg wird der Hintergrund erklärt und darauf hingeweisen, dass es selbstverständlich jedem frei steht, auch Geld draufzulegen.«
Dass das nicht nur amüsanter rubbish ist, dass hinter den Ideen des Projekts durchaus eine soziale Bewegung steht, davon kann man sich spätestens in diesen Videos überzeugen, in denen sich mehrere Wissenschaftler, vornehmlich aus der Soziologie, positionieren, die sich schon seit längerem für ein Grundeinkommen engagieren.
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18. Juli 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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15. Juli 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
»Our intent was to create a broadsheet containing a short series of slanted opinions designed to be read on the L train back and forth to Manhattan. [...] we started publishing a double-sided, Xeroxed sheet on a weekly basis. Five years hence, I defy anyone to read an entire issue of the current Rail on a single train ride, even an F from Jamaica to Coney Island.So kann man das im Selbstverständnis des Brooklyn Rail lesen, einer Art eklektischem Stadtkulturmagazin aus dem bekannten New Yorker borough, auf das ich gerade via GreenCine Daily gestoßen bin und in das ich mich sogleich verliebt habe. Zum allerersten deshalb, weil ich das Layout und Design der Website ungemein gediegen und ansprechend finde, weil mir hier sogar der Einsatz von Serifenschrift gefällt, was ich im Internet sonst eher für bestenfalls gewöhnungsbedürftig halte. Und dann, natürlich, weil der Inhalt stimmt, weil dort in schöner Regelmäßigkeit sehr kundige Texte zu erlesenen Themen zu lesen sind, die in hiesigen Stadtmagazinen wohl eher distanziert behandelt würden, mit dieser leicht blödelnden amüsierten Grundhaltung. Ein Interview beispielsweise mit Albert Maysles findet sich da, eine Besprechung eines Pasolini-Bandes und schließlich ein Abdruck eines Vortrags zum Avantgarde-Kino (unter anderem auch eines) Brakhages. Und das ist nur das Filmressort. Auch in den anderen findet sich, ersten Blickes, höchst aufregendes, ansprechend geschriebenes - und alles ohne die Belustigung popkultureller Post-Studenten-Provenience der Generation Praktikum oder die asketische Körnermümmelei nurmehr verschrobenen Kritikertums. Toll.
The original goal of the Rail was to provide an open forum for criticism of the arts, politics, and the world around us. [...] In our art and culture coverage, we’ve run extended critical treatments, in-depth analyses of the offbeat, as well as the occasional hatchet job. In so doing, we are clearly out-of-sync with PR-driven journalism.«
Sollte man im Auge behalten, ich werde das auf jeden Fall tun. Und natürlich wünsche ich mir sowas auch für hier.
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15. Juli 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Neu auf apple.com: Der hinreißende Trailer zu dem auch wirklich hinreißenden Film The Science of Sleep von Michel Gondry, den ich auf der Berlinale schon gesehen habe und unbedingt empfehlen möchte. Der Film läuft in den nächsten Tagen in mehreren Städten auf dem Fantasy Filmfest und meines Wissens dann auch später im Jahr im regulären Kinobetrieb.

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»That’s what I’m talking about. The scene with Sandy and the robins puts people in a very uncomfortable position. I don’t know why, but Sandy’s speech is almost more uncomfortable than Frank visiting Dorothy and doing bad things to her. There your stomach gets funny and you squeeze your fingers, but when Sandy talks, you get hot and wonder if you should laugh. Because if you take this seriously, you’re admitting to something. You have to check your neighbor. Somehow you get a bit of a fever.«Sprach Lynch seinerzeit im Interview der LA Weekly, das nun aus Jubiläumsgründen online gestellt wurde. Auch die historische Kritik dieser Zeitung aus dem Jahr 1986 kann man lesen.
Ich belasse es bei einem fröhlichen: Happy fuckin' birthday, you sick fuck! Scheiße, Mann, wo bleibt das fucking Bier?
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13. Juli 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein offener Brief an Justizministerin Brigitte Zypries, die mir vor kurzem eine Autogrammkarte geschickt hat, bezüglich der in Deutschland herrschenden Handhabung von Abmahnungen, die, so der Verfasser des Briefes, im wesentlichen einer Korrumpierung des deutschen Anwaltswesens Vorschub leistet, weshalb der Verfasser eine sofortige Intervention der Ministerin fordert.
Das tue ich auch.
Das tue ich auch.
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lol