Thema: Hoerkino
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25. April 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Als ich letztens den neuen Song von Blumfeld zufällig im Radio hörte, überkam mich spontaner Würgreflex. Irgendeine betuliche Scheiße von Tieren wurde da geträllert und eine seltsam masochistisches Interesse ließ mich die ganze Spieldauer am Gerät sitzen und fast schon paralysiert zuhören. Das kann nicht ernst gemeint sein, dachte ich mir, damit kann er, Distelmeyer also, nicht durchkommen.
Und doch, ernst gemeint ist das und, noch höflich ausgedrückt, der letzte Dreck, den sich eine in gemütlich postgraduierter Bürgerlichkeit angekommene Einstmals-Boheme ausdenken kann. Und ich dachte, Virgina Jetzt und Tomte seien schon schlimm, vor allem aber: Das Ende der Fahnenstange. Nein, weit gefehlt. Blumfeld empfehlen sich zusehends als neuer Platzhalter im klassischen Genesis-Spruch: "Ja, die kann man sich nicht anhören, aber, weißt Du, also die alten< Platten, ja also die..."
Das mit Blumfeld was gehörig nicht stimmt, kann man schon lange ahnen. All das Geträllere auf den letzten Platten, dieses rundherum fürchterliche Picknick-Backcover auf der, ich glaube, letzten Scheibe, mit Honigkuchenpferd Distelmeyer mittendrin. Nun aber darf man ruhigen Gewissens auch wissen, dass aus dem Hause Blumfeld nurmehr Schmu zu erwarten ist, Seelenbalsam für all die "Man muss auch mal erwachsen werden können!"-Penner, die sich nun einrichten in ihrer übersichtlichen kleinen heilen Welt, dabei von allem, gegen was man, meistens ja eh nur, ansang, nun nichts mehr wissen wollen, da man ja eh schon die Grünen wählt und also sich selbst qua solcher Selbstbezichtung ins Lager der ohnehin schon dufte Guten. Man ist ja auch dennoch locker geblieben. Meint man.
Ich sehe sie schon vor mir. All die freiwilligen Gehirnspender, die dennoch meinen, aus Blumfeld-Texten noch irgendwas rauslesen zu können, die Blumfeld noch immer für diskursbestimmend und womöglich noch Strategie angebend halten, womöglich als Sprachrohr einer Post-Pop-Linken oder sowas, irgendwelche Konzepte in all dem Quark wähnen, "Subversion der Neuen Bürgerlichkeit aus Ihrer Mitte heraus" oder irgendsoein Dreck wird ihnen schon einfallen, irgenwas eben, mit dem man sich die eigene Mittelschichtigkeit ein bisschen bunt anstreichen und dem eigenen bequemen Konsum angesagter Tonträger Subversivität andichten kann. Konnte die Pop-Linke schon immer gut.
Bullshit. Warum nicht gleich Reinhard Mey? Der macht exakt das Gleiche. Nur eben ein bisschen zwiebeliger. Da kommen Blumfeld auch noch hin. Und er sang ja auch von Freiheit, muss also auch so irgendwie links sein, so irgendwie, wenn auch nur über den Wolken, ein bisschen Hirngespinst also, eigene Innerlichkeit, Bequemlichkeit im eigenen Ghetto, zwischen Tante Emma und der Erbauung dienlicher Grünanlage. Sehet die Vögel, wie sie piepen, sehet den Distelmeyer, wie's bei ihm piept.
Lass uns nicht mehr von Blumfeld reden.
Und doch, ernst gemeint ist das und, noch höflich ausgedrückt, der letzte Dreck, den sich eine in gemütlich postgraduierter Bürgerlichkeit angekommene Einstmals-Boheme ausdenken kann. Und ich dachte, Virgina Jetzt und Tomte seien schon schlimm, vor allem aber: Das Ende der Fahnenstange. Nein, weit gefehlt. Blumfeld empfehlen sich zusehends als neuer Platzhalter im klassischen Genesis-Spruch: "Ja, die kann man sich nicht anhören, aber, weißt Du, also die alten< Platten, ja also die..."
Das mit Blumfeld was gehörig nicht stimmt, kann man schon lange ahnen. All das Geträllere auf den letzten Platten, dieses rundherum fürchterliche Picknick-Backcover auf der, ich glaube, letzten Scheibe, mit Honigkuchenpferd Distelmeyer mittendrin. Nun aber darf man ruhigen Gewissens auch wissen, dass aus dem Hause Blumfeld nurmehr Schmu zu erwarten ist, Seelenbalsam für all die "Man muss auch mal erwachsen werden können!"-Penner, die sich nun einrichten in ihrer übersichtlichen kleinen heilen Welt, dabei von allem, gegen was man, meistens ja eh nur, ansang, nun nichts mehr wissen wollen, da man ja eh schon die Grünen wählt und also sich selbst qua solcher Selbstbezichtung ins Lager der ohnehin schon dufte Guten. Man ist ja auch dennoch locker geblieben. Meint man.
Ich sehe sie schon vor mir. All die freiwilligen Gehirnspender, die dennoch meinen, aus Blumfeld-Texten noch irgendwas rauslesen zu können, die Blumfeld noch immer für diskursbestimmend und womöglich noch Strategie angebend halten, womöglich als Sprachrohr einer Post-Pop-Linken oder sowas, irgendwelche Konzepte in all dem Quark wähnen, "Subversion der Neuen Bürgerlichkeit aus Ihrer Mitte heraus" oder irgendsoein Dreck wird ihnen schon einfallen, irgenwas eben, mit dem man sich die eigene Mittelschichtigkeit ein bisschen bunt anstreichen und dem eigenen bequemen Konsum angesagter Tonträger Subversivität andichten kann. Konnte die Pop-Linke schon immer gut.
Bullshit. Warum nicht gleich Reinhard Mey? Der macht exakt das Gleiche. Nur eben ein bisschen zwiebeliger. Da kommen Blumfeld auch noch hin. Und er sang ja auch von Freiheit, muss also auch so irgendwie links sein, so irgendwie, wenn auch nur über den Wolken, ein bisschen Hirngespinst also, eigene Innerlichkeit, Bequemlichkeit im eigenen Ghetto, zwischen Tante Emma und der Erbauung dienlicher Grünanlage. Sehet die Vögel, wie sie piepen, sehet den Distelmeyer, wie's bei ihm piept.
Lass uns nicht mehr von Blumfeld reden.
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Und gerade wenn man sich denkt, dass die Zeit wohl mal wieder reif wäre für eine neue Rockscheibe, eine die noch wirklich rockt, ohne diese ganzen Männerschweiß, ohne diese stumpfe Ironie von den Darkness-Tüten, eine die einfach ballert, unbekümmert, gerade drauf los, gerade also, wenn man sich das denkt, eröffnet sich einem, dass The Rye Coalition, die früher mal - als ich ihre EPs 1997 noch aus kleinen Plattenkisten in abgehalfterten Berliner Plattenläden rausfischen musste - ganz andere Musik spielten, dass die also nun endlich, nach über drei Jahren Streitereien mit ihrem Major Label, ihre neue Platte rausbringen können. Und glücklicherweise wieder auf Gern Blandsten, ihrem Ursprungslabel, einem Indie-Label mit Herz und Seele, das im übrigen schon immer ein Hort von Geheimtipps und ganz wunderbarer Musik gewesen ist. Und dass die neuen Songs bolzen - und zwar im obigen Sinne, oh ja, sie bolzen -, davon kann man sich hier auf myspace.com überzeugen.
In diesem Sinne: Fuck the Majors - after all!
(und vielleicht schaffen sie es im Zuge ja auch endlich mal wieder nach Europa - die letzte Tour in hiesige Gefilde ist ja auch schon bald wieder neun Jahre her... überlegt's Euch, Jungs!)
(Ha, das kommt davon, wenn man die bunten Blätter außer Acht lässt - laut ihrer Website waren die ja gerade erst hier auf Tour. Mit den Foo Fighters. Also nicht finanzierbar. Oh Mann; das Tour Journal.)
In diesem Sinne: Fuck the Majors - after all!
(und vielleicht schaffen sie es im Zuge ja auch endlich mal wieder nach Europa - die letzte Tour in hiesige Gefilde ist ja auch schon bald wieder neun Jahre her... überlegt's Euch, Jungs!)
(Ha, das kommt davon, wenn man die bunten Blätter außer Acht lässt - laut ihrer Website waren die ja gerade erst hier auf Tour. Mit den Foo Fighters. Also nicht finanzierbar. Oh Mann; das Tour Journal.)
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07. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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08. Februar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Sehr gut gefällt mir im übrigen gerade die neue ep von Herzog, die vor kurzem von Serein (mit Dank an Roland für den Hinweis damals!) veröffentlicht wurde. So sanft.
° ° °
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07. Februar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Aus einer Laune heraus habe ich vorhin mal wieder meine alte Integrity-CD rausgeholt und reingehört; immer noch das wunderbar intensive Hardcore-gone-Metal-Brett vergangener Tage, irrsinnig intensiver Weltenbrand. Jedenfalls bekam ich daraufhin Lust mal zu stöbern, was deren schon immer - mal positiv, mal negativ - umtriebige Sänger Dwid dieser Tage so treibt und bin glatt fündig geworden: Sein neues Projekt nennt sich Roses Never Fade und hat den eigentlich logischen Schritt weg vom düster apokalyptischen Metalcore hin zu flüstertonhafter Apokalypso-Folkmusik vollzogen. Willkommen in der Gruftie-Szene!
Aber egal, denn die paar Stücke, die man sich hier via myspace anhören kann, gefallen mir durchaus. Irgendwo zwischen Americana und alteuropäisch angehauchter Schwarzromantik angesiedelt (was wohl auch passt, da der alte Cleveland-Hater seinen ersten Wohnsitz mittlerweile in Belgien pflegt), zuweilen schwingt da auch ein wenig die Atmosphäre leicht gotisch gefärbter Italowestern durch. Und Dwids Organ eignet sich ja so viel mehr zum dichten Flüstern als zum lauten Gröhlen, wie man sich heutzutage wohl eingestehen muss (hätte man mir das vor zehn Jahren gesagt - ha!).
Aber egal, denn die paar Stücke, die man sich hier via myspace anhören kann, gefallen mir durchaus. Irgendwo zwischen Americana und alteuropäisch angehauchter Schwarzromantik angesiedelt (was wohl auch passt, da der alte Cleveland-Hater seinen ersten Wohnsitz mittlerweile in Belgien pflegt), zuweilen schwingt da auch ein wenig die Atmosphäre leicht gotisch gefärbter Italowestern durch. Und Dwids Organ eignet sich ja so viel mehr zum dichten Flüstern als zum lauten Gröhlen, wie man sich heutzutage wohl eingestehen muss (hätte man mir das vor zehn Jahren gesagt - ha!).
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03. Februar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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22. Dezember 05 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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lol