Sonntag, 7. Oktober 2007
"Founded in 1954 by Jonas and Adolfas Mekas, the New York-based magazine FILM CULTURE began by covering Hollywood cinema and evolved into the primary voice of independent and avant-garde cinema with a total of 79 issues spanning the years 1955-1996. With regular contributions from critics and filmmakers like P. Adams Sitney, Stan Brakhage, Andrew Sarris, Parker Tyler and Jerome Hill (some of whom would go on to found Anthology Film Archives, which opened in 1970), FILM CULTURE served as a forum for the New American Cinema, discussing the works of pioneering filmmakers like Maya Deren, Ron Rice and Paul Sharits, and providing important context for largely unseen films through its essays on film history, contemporary art and poetry. "
Neu auf ubu.com: Eine Zusammenstellung ausgewählter Schriften des Journals: klick!


° ° °




Samstag, 16. Juni 2007
David Bordwell hat einen ausführlichen und, wie kaum anders zu erwarten, glücklicherweise sehr theorielastigen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Filmtheorie-Pionier Rudolf Arnheim verfasst.

Mittlerweile ist auch auf der Website des Deutschlandfunks ein Nachruf zu finden, den man sich auch anhören kann.



° ° °




Dienstag, 12. Juni 2007
Auf der Comickonferenz vor wenigen Tagen fragten wir uns in einem Gespräch am Rande noch, ob er denn noch lebe. Ich meinte, ja, das hätte ich ja doch wohl mitgekriegt, wenn nicht. Am letzten Tag der Tagung ist er in der Tat verstorben: Rudolf Arnheim ist tot, er wurde schließlich 102 Jahre alt.

Arnheims Beitrag zur Filmtheorie mag für heutige Belange nicht mehr von allzu großem Interesse sein. Dennoch ist seine frühe Filmästhetik und -theorie als eine der ersten überhaupt zumindest historisch von absolutem Belang - und bis heute immer wieder eine anregende Lektüre. Nicht zuletzt verlieren wir mit Arnheim einen der letzten, informierten Zeitzeugen der Stummfilmzeit.

Viel mehr als übliche Presseagentur-Notizen ließen sich im Feuilleton bislang kaum ausmachen. In der "FR" schreibt Kothenschulte einen Nachruf, sowie Gregor Dotzauer im Tagesspiegel.


° ° °




Montag, 4. Juni 2007
Wohl kaum ein akademisches Arbeitsgerät (zumindest der geisteswissenschaftlichen Bahnen) hat einen derart legendären Ruf entwickelt wie Niklas Luhmanns Zettelkasten, in den der Systemtheoretiker jahrzehntelang Gedanken und Lektüren hinterlegte und sortierte, sprich: speicherte. Lediglich Arno Schmidt dürfte in einer bundesrepublikanischen Kulturgeschichte des Zettelns als zweiter großer Zettelsammler neben ihm stehen.

Das folgende kleine Fundstück zeigt nicht nur Luhmanns höchst verzettelte Arbeitsstätte, sondern auch den Soziologen beim Erklären seiner Zettelei:

[via]

Auch ich zettle ja wahnsinnig gerne. Dies allerdings nicht so sehr in papierner, sondern digitaler Form. Eine dafür wirklich tolle, wenngleich bislang nur für Windows konzipierte (eine plattformunabhängige Version scheint jedoch in Arbeit) Adaption von Luhmanns Zettelprinzip hat Daniel Lüdecke entwickelt. Das Programm ist zwar nicht Open Source, aber Freeware - und im höchsten Maße effektiv.

Mehr zum Zettelkasten gab es beispielsweise auch im Einführungskurs Kulturwissenschaft an der HU Berlin vor wenigen Jahren. Das Seminarskript ist online zu lesen. Damit verbändelt ist das, allerdings an Arno Schmidt orientierte, Onlineexperiment Zetteltraum.



° ° °




Sonntag, 3. Juni 2007
Hier gefunden.


° ° °




Donnerstag, 24. Mai 2007
find, listen, and discuss free lectures from around the web.


° ° °




Montag, 7. Mai 2007


Die Website des Korean Film Council bietet den interessierten Filmfreunden regelmäßig neue, kostenfreie Veröffentlichungen zu einzelnen Aspekten der Geschichte des koreanischen Films in digitaler Form. Ganz frisch auf der Website findet sich ein schlicht Korean Cinema: From Origins to Renaissance betiteltes PDF-Dossier, das die koreanische Filmgeschichte im weiten Bogen umfasst und vorstellt. Auf oben verlinkter Website abrufbar über "Publications" und dann "Korean Film History".

[via]


° ° °




Freitag, 4. Mai 2007
Die Posche-Connection läuft gut: Friedrich Kittler gratuliert in der vielbeworbenen Publikation seines einstigen DJ-Doktoranden seinem Stichwortgeber und ihm wohl auch liebsten Literaten, Thomas Pynchon, zum 70. Dazu gibt es ein großes, aktuelles Foto von ihm. (von ihm natürlich, nicht von ihm)

Auf FormatLabor indes gibt's als neue Lieferung die Audioaufnahme von Kittlers Buchvorstellung vom vergangenen Mai in dieser griechischen Halle da, neben der Humboldt Uni. Es ging um Mathe-Schüler, die nicht an Frauen kommen, um Peterchens Mondfahrt und was uns die dumme Christenheit schon immer vorenthalten hat. Und um vieles weitere. Die Aufnahme hallt ganz so, wie auch der Vortrag damals hallte, ich war ja live dabei.

Überhaupt ist das FormatLabor eine schöne Sache. Langsam, aber stetig bildet sich dort ein Archiv von Lesungen, Vorträgen und Gesprächen, teils Video, teils Audio. Das ganze entsteht im weiteren Dunstkreis zur Medien- und Kulturwissenschat der Humboldt Universität und bildet, um ehrlich zu sein, diese ganz gut ab, was eben Besonderheiten und Schrullen betrifft. Was hier geht, geht woanders, glaub ich, nicht. Der Macher des Ganzen (oder: einer der...) sprach mich in der U-Bahn mal an, weil ich da Filmtheorie gelesen habe. Vor wenigen Wochenenden fragte er mich, ob wir schon zu machen würden. Ich glaube, er stand unter Einfluss, bin mir aber nicht sicher.

In der U-Bahn schließt sich der Kreis. Da, und (naja, fast) nur dort, las ich letzte Woche Geoffrey Winthrop-Youngs sehr instruktive Junius-Einführung zu Kittler. Hatte was von einem Abenteuerroman, von einem der auszog und against all odds usw. Und Geoffrey Winthrop-Young heißt, als sei er einem Pynchon-Ensemble entsprungen.

Und jetzt alle-


° ° °




Montag, 30. April 2007
Ein hervorragender Radioessay - genauer: ein flammendes Plädoyer für die Freiheit nicht bloß von Forschung und Lehre, sondern vor allem auch des Studiums - steht seit kurzem im ohnehin sehr hörenswerten Podcast der Hochschul-Sendereihe Aula des SWR bereit. Der Autor, ein Berliner Student der Rechtswissenschaften und Philosophie, bringt darin präzis die Problematik von Bachelorisierung zumal der Geisteswissenschaften und der zunehmenden Verkopplung von Wissenschaft und Arbeitswelt auf den Punkt. Seine daraus folgenden Plädoyers sind allesamt unterschreibenswert (wenngleich ich seine Beobachtungen des Studienalltags, zumal was Dozenten- und Drillverhalten betrifft, kaum nachvollziehen kann, da meine Erfahrungen schlicht andere sind, gottlob). Sehr gut gefällt mir überdies die strikte Kaprizierung auf die Perspektive der Studierenden; die ansonsten so unerhört übliche Abwägerei nach vorgeblich "objektiven" Gesichtspunkten meint doch in der Regel nichts anderes als den Schulterschluss mit den Trägern rein wirtschaftlicher Begehrlichkeiten.
Die verwaltete Bildung

Der Podcast kann mittels dieses Feeds abonniert werden.



° ° °




Donnerstag, 12. April 2007
Der Kultur- und Medienwissenschaftler Michael Wetzel (private / universitäre Website) von der Universität Bonn stellt seine diessemestrige Vorlesung "Dekonstruktivistische Kultur- und Medientheorie" komplett als Podcast bereit. Die erste Folge kann man sich hier oder im folgenden anhören:
Vorlesung 11.04.2007

Lässt sich gut an, Wetzels klarer Vortragsstil gefällt mir obendrein. Mit diesem Feed lässt sich der Podcast abonnieren.

Als kleines Experiment werde ich versuchen, die auf diese Weise 'besuchte' Lehrveranstaltung für mein Studium anerkennen zu lassen (ich will es nicht beschreien, aber: ich bin zuversichtlich). Schön wäre es, wenn noch viele, viele weitere Lehrveranstaltungen auf diese Weise ihre ärgerlichen raum-zeitlichen Limits verlieren würden.

[via]



° ° °




lol