Thema: Kinokultur
Wer an diesem und am nächsten Wochenende in München weilt, sollte sich ein paar herzallerliebste Kinotermine vormerken: Das nette, kleine - und weit über die Grenzen der Stadt hinaus berühmte - Werkstattkino zeigt dann einige Superverbrecher und Gleichgesinnte von der produktionsökonomischen Peripherie aus den 60er Jahren: Zum einen den ganz wunderbar charmanten Diabolik von Mario Bava und dann auch noch das türkische Pendant Kilink, der sich auf den Cat Suit noch ein Totenskelett gemalt hat.
Genaueres gibt der Wochenanzeiger her.
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Thema: Kinokultur
Irgendwie hatte ich mich gesträubt, eine Bestenliste 2006 anzufertigen. Weil, das Kinojahr war beschissen. Wirklich fast nix was wenigstens noch auf dem Papier interessant ausgesehen hätte, also kaum im Kino gewesen. Was also schreiben?
Aber wurscht, denn wenn der Kinobetrieb - wohl gemerkt: nicht das Kino - immer schlechter wird, wird mittels DVD der Filmgenuss nur umso größer. Und es gibt ja durchaus auch Kinos, die sich, gottlob, nicht auf den Kinobetrieb der Aktualitäten verlassen. Also mal schauen, was ich so geschaut habe, ohne Druck von Verleihfirmen mal betrachtet jetzt.
Interne Reihenfolge finde ich immer blöd, also ohne:
- Miami Vice (Michael Mann)
- The Devil and Daniel Johnston (Jeff Feuerzeig); den habe ich nach der Silvesternacht gesehen, also eigentlich schon im Neuen Jahr, aber das war so super und ich war ja noch vom Vortag wach.
- Napoleon Dynamite (Jared Hess)
- Vendredi Soir (Claire Denis)
- Battlestar Galactica (die neue Serie)
- Lost (Serie)
- Prison Break (Serie)
- The Shield (Serie)
- Blast of Silence (Allen Baron)
- The Saddest Music in the World (Guy Maddin)
- Operation Dance Sensation (Timo Gosejohann)
- Clean, Shaven (Lodge Kerrigan)
- Shije - The World (Jia Zhangke)
- The Mysterious Geographic Explorations of Jasper Morello (Anthony Lucas)
- Borat: Cultural Learnings... (Larry Charles)
- 901: After 45 Years of Working (Eames Demetrios)
- My Date with Drew (Jon Gun/Brian Herzlinger)
- Takeshis' (Takeshi Kitano)
- Zero Woman: Red Handcuffs (Yukio Noda)
- Die Delegation (Rainer Erler)
- Csillagosok, katonák (Miklós Jancsó)
- La Vampire Nue (Jean Rollin)
- Grey Gardens (Maysles Bros.)
- Aus der Ferne (Thomas Arslan)
- Georg G. Glaser - Schriftsteller und Schmied (Harun Farocki)
- In the Year of the Pig (Emile de Antonio)
- Angst (Gerald Kargl)
- The 40 Year Old Virgin (Judd Apatow)
- Dear Pyongyang (Yong-hi Yang)
- Montag kommen die Fenster (Ulrich Köhler)
- Kurutta Ippeji (Teinosuke Kinugasa)
- Tokaido Yotsuya kaidan (Nobuo Nakagawa)
- Brothers of the Head (Keith Fulton, Louis Pepe)
- Grizzly Man (Werner Herzog)
- Unseen Cinema (DVD-Box)
Nachtrag, da bei der Zusammenstellung übersehen:
- Yorokobi mo kanashimi mo ikutoshitsuki - Monate und Jahre in Freuden und Schmerz (Keisuke Kinoshita)
Aber wurscht, denn wenn der Kinobetrieb - wohl gemerkt: nicht das Kino - immer schlechter wird, wird mittels DVD der Filmgenuss nur umso größer. Und es gibt ja durchaus auch Kinos, die sich, gottlob, nicht auf den Kinobetrieb der Aktualitäten verlassen. Also mal schauen, was ich so geschaut habe, ohne Druck von Verleihfirmen mal betrachtet jetzt.
Interne Reihenfolge finde ich immer blöd, also ohne:
- Miami Vice (Michael Mann)
- The Devil and Daniel Johnston (Jeff Feuerzeig); den habe ich nach der Silvesternacht gesehen, also eigentlich schon im Neuen Jahr, aber das war so super und ich war ja noch vom Vortag wach.
- Napoleon Dynamite (Jared Hess)
- Vendredi Soir (Claire Denis)
- Battlestar Galactica (die neue Serie)
- Lost (Serie)
- Prison Break (Serie)
- The Shield (Serie)
- Blast of Silence (Allen Baron)
- The Saddest Music in the World (Guy Maddin)
- Operation Dance Sensation (Timo Gosejohann)
- Clean, Shaven (Lodge Kerrigan)
- Shije - The World (Jia Zhangke)
- The Mysterious Geographic Explorations of Jasper Morello (Anthony Lucas)
- Borat: Cultural Learnings... (Larry Charles)
- 901: After 45 Years of Working (Eames Demetrios)
- My Date with Drew (Jon Gun/Brian Herzlinger)
- Takeshis' (Takeshi Kitano)
- Zero Woman: Red Handcuffs (Yukio Noda)
- Die Delegation (Rainer Erler)
- Csillagosok, katonák (Miklós Jancsó)
- La Vampire Nue (Jean Rollin)
- Grey Gardens (Maysles Bros.)
- Aus der Ferne (Thomas Arslan)
- Georg G. Glaser - Schriftsteller und Schmied (Harun Farocki)
- In the Year of the Pig (Emile de Antonio)
- Angst (Gerald Kargl)
- The 40 Year Old Virgin (Judd Apatow)
- Dear Pyongyang (Yong-hi Yang)
- Montag kommen die Fenster (Ulrich Köhler)
- Kurutta Ippeji (Teinosuke Kinugasa)
- Tokaido Yotsuya kaidan (Nobuo Nakagawa)
- Brothers of the Head (Keith Fulton, Louis Pepe)
- Grizzly Man (Werner Herzog)
- Unseen Cinema (DVD-Box)
Nachtrag, da bei der Zusammenstellung übersehen:
- Yorokobi mo kanashimi mo ikutoshitsuki - Monate und Jahre in Freuden und Schmerz (Keisuke Kinoshita)
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Thema: Kinokultur
08. Dezember 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
In schöner Regelmäßigkeit, also quartalsweise, ist es mir eine Freude auf eine neue Ausgabe der Splatting Image hinzuweisen.
Das Cover wird diesmal von einem Bild aus Robert Wienes
Die Standardrubriken sind auch diesmal wieder prall gefüllt, wobei sich die weihnachtliche Betriebsamkeit unter den Programmanbietern vor allem an der sehr umfangreich ausgefallenen DVD-Rubrik bemessen lässt. Ansonsten werden wieder tolle Pornos, tolle Kinofilme, tolle asiatische Filme und ein toller schlechter Film in aller Ausführlichkeit besprochen. Genaueres zum Inhalt siehe hier.
Das Magazin ist über dessen Website beziehbar, wo im übrigen noch immer eine Sonderverkaufs-Aktion läuft (ich kann es nur immer wieder betonen: auf Grund seiner Ausrichtung ist das Heft auch trotz älteren Datums keineswegs "erschöpft", sondern auch jenseits von Tagesaktualität und filmjournalistischer Chronistenpflicht lesenswert). Berliner Mitlesende können es beispielsweise direkt in den Videotheken Videodrom und Filmkunst-Cinethek, sowie in anderen Enklaven der Sub- und Filmkultur erwerben.
Ich selbst habe diesmal exklusiv eine Reihe DVD-Besprechungen und eine lange Kritik zu John & Jane beigesteuert.
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Thema: Kinokultur
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»So fordert etwa Rainer Flaskamp, Inhaber eines Vertriebs für Filmkunst, dass der Kinobesuch wieder so glamourös wie der des Theaters werden müsse.«
[q]
Widerspruch, energischer. Siehe u.a. Kracauer: Kult der Zerstreuung, aber nicht nur dort.
Und überhaupt: Was heißt hier denn bitte "wieder"?
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Thema: Kinokultur
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Ach, Dietrich. Du kennst mich zwar nicht persönlich, aber ich stand mal neben Dir, beim Urinieren im Bauche des Cinestars am Potsdamer Platz als Berlinale war. Nicht die beste Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Aber Dein Text in diesem Filmkritik-Buch, da bei Schüren erschienen, den trug ich damals schon im Herzen. Jetzt muss er nur noch in die Finger, wo Filmkritiken entstehen! Ich arbeite dran.
Und Dein Buch habe ich irgendwann später gelesen, Dein Kuhlbrodtbuch. Und es ist so voll mit Schnittstellen zu mir, auch wenn wir uns gar nicht kennen. In einer Passage erzählst Du von Erlebnissen in Friedrichshainer Wohnungen. Die waren gerade mal wenige Meter von meiner eigenen damaligen entfernt. Dein Buch war das letzte große Abenteuerbuch, das ich gelesen habe. Ein wichtiges Filmabenteuer waren für mich als Teen die Abenteuerfilme von Schlingensief. In denen spieltest Du ja auch mit, der einzige Staatsanwalt, von dem ich Fan bin.
Und heute schreibst Du in der taz über Zeit und Kino - und es ist wieder großartig. Weil Du Zeit-Zwischenräume beschreibst, die für mich ganz wichtige sind: Im Zug sitzen - ich kann nicht anders, aber: im Zug sitzen ist einfach großartig, gerade weil die Zeit darin sich so verschiebt, gerade so als würde man drei Tage durchmachen - und eben im Kino.
Du kannst Dir vielleicht gar nicht vorstellen, Dietrich, wie sehr mich das gerade gefreut hat, Deinen Text da in der taz gefunden zu haben. Schon bei den ersten Zeilen wusste ich: Wird groß. Ist groß.
Ach, Dietrich, Danke.
[dietrich kuhlbrodt: die zeitmaschine kino und du.]
Und Dein Buch habe ich irgendwann später gelesen, Dein Kuhlbrodtbuch. Und es ist so voll mit Schnittstellen zu mir, auch wenn wir uns gar nicht kennen. In einer Passage erzählst Du von Erlebnissen in Friedrichshainer Wohnungen. Die waren gerade mal wenige Meter von meiner eigenen damaligen entfernt. Dein Buch war das letzte große Abenteuerbuch, das ich gelesen habe. Ein wichtiges Filmabenteuer waren für mich als Teen die Abenteuerfilme von Schlingensief. In denen spieltest Du ja auch mit, der einzige Staatsanwalt, von dem ich Fan bin.
Und heute schreibst Du in der taz über Zeit und Kino - und es ist wieder großartig. Weil Du Zeit-Zwischenräume beschreibst, die für mich ganz wichtige sind: Im Zug sitzen - ich kann nicht anders, aber: im Zug sitzen ist einfach großartig, gerade weil die Zeit darin sich so verschiebt, gerade so als würde man drei Tage durchmachen - und eben im Kino.
Du kannst Dir vielleicht gar nicht vorstellen, Dietrich, wie sehr mich das gerade gefreut hat, Deinen Text da in der taz gefunden zu haben. Schon bei den ersten Zeilen wusste ich: Wird groß. Ist groß.
Ach, Dietrich, Danke.
[dietrich kuhlbrodt: die zeitmaschine kino und du.]
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Thema: Kinokultur
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Um wieviel spannender eine Filmkritik sein kann, die sich nicht mehr damit begnügt, nationalstaatlich zu operieren, die sich also nicht mehr auf Gedeih und Verderb dem Gutdünken regionalistischer Vertriebsstrukturen nach klassischer Facon überlässt, was Filmkritik also leisten kann, im Sinne von Entdeckungen machen und dies gerade im Zeitalter der international verfügbaren DVD, wo all dies, was sonst nur Filmfestivals und den Glücksfällen einer regionalen Nischenauswertung vorbehalten ist, nun endlich in Greifnähe liegt, wie ungleich viel besser also Filmkritik sein kann, das beweist in schöner Regelmäßigkeit die dvdesk-Kolumne in der taz, hier in aktueller Folge, von, na, Sie wissen schon wem.
Und es gäbe da noch soviel Potenzial.
Und es gäbe da noch soviel Potenzial.
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Thema: Kinokultur
Und weil ich gerade schon am Basteln bin, habe ich noch eine kleine Movie Magazine Search Engine erstellt, deren Index an zu berücksichtigenden Seiten freilich wesentlich weniger umfangreich ausfällt als der der verwandten Suchmaschine für Movie Blogs. Hier nun habe ich Webseiten von Filmmagazinen und -journalen berücksichtigt, die ich persönlich über das bloße tagesaktuelle Geschäft hinaus für interessant halte. Der Schwerpunkt liegt also eher auf Sites mit Essay-Schwerpunkt, Analysen, filmhistorischen Abhandlungen, etc. (so ganz grob gesagt). Ausschlaggebend für eine Aufnahme war "Internetfreundlichkeit" - die Website einer Zeitschrift wie etwa des film-diensts ist (nicht nur ;-) ) deshalb nicht im Index vorhanden, weil eine solche Suchfunktion nichts bringt, wenn die Website regelmäßig ihre Texte wieder offline stellt. Vorbildlich ist hier beispielsweise der "Schnitt", der auch als Website zahlreiche interessante Inhalte langfristig zugänglich macht.
Im großen und ganzen ging es mir bei der Auswahl auch um eine gewisse 'Qualitätssicherung'. Idealerweise soll diese 'Suchmaschine' beispielsweise bei Recherchen (für Hausarbeiten/Artikeln/etc.) schnell und übersichtlich eine Art "erstes Dossier" erstellen, aus dem man nicht noch lange Websites aus den Suchergebnissen qualitativ aussortieren muss (wie das bei 'normalen' Google-Suchen ja meist der Fall ist), sondern gleich einigermaßen verwertbare Ergebnisse für eine Fein-Recherche vorliegen hat. Deshalb auch der Fokus auf cinephile Magazine und Journale - also eher Bright Lights, Senses of Cinema und Midnight Eye statt <name your average review site here>. Und ich will meinen, erste Proben liefern schon ganz brauchbare Ergebnisse.
Ich hoffe, die Suchmaschine gefällt. Hier nochmal der Link zu deren 'Homepage', und im folgenden die Suchbox:
Im großen und ganzen ging es mir bei der Auswahl auch um eine gewisse 'Qualitätssicherung'. Idealerweise soll diese 'Suchmaschine' beispielsweise bei Recherchen (für Hausarbeiten/Artikeln/etc.) schnell und übersichtlich eine Art "erstes Dossier" erstellen, aus dem man nicht noch lange Websites aus den Suchergebnissen qualitativ aussortieren muss (wie das bei 'normalen' Google-Suchen ja meist der Fall ist), sondern gleich einigermaßen verwertbare Ergebnisse für eine Fein-Recherche vorliegen hat. Deshalb auch der Fokus auf cinephile Magazine und Journale - also eher Bright Lights, Senses of Cinema und Midnight Eye statt <name your average review site here>. Und ich will meinen, erste Proben liefern schon ganz brauchbare Ergebnisse.
Ich hoffe, die Suchmaschine gefällt. Hier nochmal der Link zu deren 'Homepage', und im folgenden die Suchbox:
Wer eine solche Suchbox in seine Website/Weblog einbauen will, bekommt den Code auf Anfrage mitgeteilt! [bzw. schaut sich einfach den Seitenquelltext an ;-) ]
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Thema: Kinokultur
Hübsche Sache, dieses Google Co-Op, das es einem gestattet, sozusagen "eigene" Suchmaschinen zu erstellen: Man kann eine Art Dossier oder Index von Websites erstellen, die bei einer Suchanfrage ausschließlich berücksichtigt werden sollen. Gerade für Recherchezwecke stelle ich mir das recht nützlich vor.
'Meine' Suchmaschine berücksichtigt ausschließlich "Movieblogs" (bislang 97 an der Zahl - ich werde den Index aber kontinuierlich um interessante Blogs aufstocken und nein, Hinweise auf eigene Blogs, die doch bitte berücksichtigt werden mögen, werden grundsätzlich ignoriert - ob die nun per Mail oder per Kommentar kommen; echt, ich kriege fast täglich Mails von Leuten, die finden, dass ich "doch einfach mal" auf ihr Blog oder Website hinweisen sollte/könnte/müsse - das ist nervig und schlechter Stil!).
Zu erreichen ist die "Movie Blog Search Engine" hier. Der Link kann freilich auch gerne weitergesagt und in Weblogs verwendet werden ;-)
Eine Searchbox gibt's auch:
'Meine' Suchmaschine berücksichtigt ausschließlich "Movieblogs" (bislang 97 an der Zahl - ich werde den Index aber kontinuierlich um interessante Blogs aufstocken und nein, Hinweise auf eigene Blogs, die doch bitte berücksichtigt werden mögen, werden grundsätzlich ignoriert - ob die nun per Mail oder per Kommentar kommen; echt, ich kriege fast täglich Mails von Leuten, die finden, dass ich "doch einfach mal" auf ihr Blog oder Website hinweisen sollte/könnte/müsse - das ist nervig und schlechter Stil!).
Zu erreichen ist die "Movie Blog Search Engine" hier. Der Link kann freilich auch gerne weitergesagt und in Weblogs verwendet werden ;-)
Eine Searchbox gibt's auch:
Wer mag, kann den Code dafür gerne anfordern. [bzw. schaut sich einfach den Seitenquelltext an ;-) ]
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Thema: Kinokultur
Die neue Ausgabe des cinephilen Magazins ist soeben online erschienen. Wie immer schön ist die thematische Zusammenstellung, die nahezu keine Ecke und Nische der Filmkultur auslässt, ob es sich dabei nun um Autorenkino, Mainstream-Blockbuster, filmhistorisch relevante Filme, Festivalberichte oder Horrorkino aus der untersten Schublade handelt. Das macht das Magazin, in meinen Augen, ziemlich einzigartig, zumal man der Vielfalt der Themen und Nischen auch mit einer Vielfalt von Textsorten begegnet. Essays stehen neben Reviews neben klassischem criticism und Interviews, ohne dabei allerdings ins Beliebige abzurutschen. Meiner persönlichen Definition von Cinephilie - die sich eben aus Neugier speist und Freude an den unterschiedlichsten Ausformungen eines ganz allgemein geliebten Mediums, und nicht aus territorialen Nischenbesetzungen und wahren Lehren - entspricht dies fast schon exakt. Deshalb ist eine neue Ausgabe auch immer wieder eine ganz besonders große Freude für mich.
Alle aktuellen Artikel finden sich derzeit auf der Startseite des Magazins. Folgende möchte ich zumindest aus thematischen Gründen explizit hervorheben:
In einem kursorischen Round Up befasst sich D.J.M. Saunders mit dem Thema "Sex und Spiritualität im Kino". Jüngste Regungen eines "New Black Cinema" stehen im Mittelpunkt dieses Artikels von Lesley Chow. Wiederum Lesley Chow befasst sich an dieser Stelle eingehend mit den Figuren aus Tsai Ming-Liangs Filmen. Passend zur Jahreszeit - alte Gruselfilme gehen am besten eben nur im November - erfährt die unbestrittene Königin des Italo-Horrorfilms, Barbara Steele, hier eine Reverenz - ach, Barbara! C. Jerry Kuttner geht an dieser Stelle der Frage nach den unzähligen Inkarnationen von Norman Bates nach. Einer der populärsten Figuren des japanischen Schwertkampffilmes, dem blinden Masseur Zatoichi, der es auf stolze 26 Filme, eine Fernsehserie und eine Reprise durch Takeshi Kitano vor wenigen Jahren gebracht hat, fühlt Robert Castle in diesem langen Text auf den Zahn. Asphalt von Joe May entstand 1929 gerade auf der Kippstelle vom Stumm- zum Tonfilm und präsentiert sich schon alleine deshalb als ein formästhetisch höchst ambitioniertes Werk (wie ja überhaupt der allerspäteste Stummfilm eine Meisterschaft entwickelt hatte, hinter die das Kino mit Aufkommen des Tons auf Jahre hin zurückfiel), auch wenn Siegfried Kracauer in seiner zeitgenössischen Kritik dem Film vorwarf, Hintertreppen-Literatur durch Formentand unberechtigterweise zu nobilitieren - aus historischer Perspektive kann der Film hingegen frei atmen und gewürdigt werden; Gordon Thomas tut genau dies (wobei ich das Rubrum "Meisterwerk" in diesem Falle schon hinterfragen würde, aber sei's drum). Kaum genug geschrieben werden kann über eine der begehrenswertesten und spannendsten Stars des frühen Kinos: Louise Brooks, die dieser Tage 100 Jahre alt geworden wäre - Dan Callahan gratuliert.
Vom 44. New Yorker Filmfestival berichtet Megan Rattner. Der Trailer als eigene Filmgattung wird nach wie vor viel zu wenig berücksichtigt - gerade im Bereich der unzähligen exploitation movies, wo der Trailer nicht selten (und aus gutem Grund) mehr in Aussicht stellt als später dann wirklich zu sehen ist, lassen sich die abenteuerlichsten Exponate dieser Form auffinden; Gary Morris hat sich ein entsprechendes Filmprogramm angesehen. Mehr als Uwe Boll nerven nur seine ständigen Computerspieleadaptionen - Adam Elkus umreißt hier die Gründe für den kreativen Fehlschlag des jungen Genres der videogame movies.
Zu den großen, ganz großen Klassikern des us-amerikanischen Kinos im Allgemeinen, des New Hollywood bezeichneten Zusammenhangs im Besonderen ist unbestritten Monte Hellmans Two-Lane Blacktop; Tom Sutpen hat ihn erneut gesehen. Zeit der Wölfe zählt sicherlich zu den verstörendsten Filmerfahrungen meiner frühen Jugend (bis heute habe ich mich nicht mehr an diesen Film rangewagt) - Victoria Large spürt der sexual-surrealistischen Motivik des Meta-Märchenfilms nach. Weit entspannter dürfte es in diesem Interview mit Richard Linklater zugehen (von dem ich ja selbst School of Rock wirklich ganz doll gerne hab'!).
Weiterhin erschließt das Magazin nach und nach auch seine früheren Printausgaben dem Internet. Diesmal ist das Noir-Special aus dem Jahr 1994 dran: Es geht um die 'Knights of the Road' des "Genres" (warum ich Film Noir nicht als Genre verstehe, kann man bei Burkhard Röwekamp nachlesen), um Noir County, um das Verhältnis zwischen William Faulkner und Film Noir, um die Nachzügler des Films Noirs nach seiner Blütezeit, um Mike Leighs Naked (was ich jetzt einigermaßen interessant finde...), um Red Rock West als Vertreter einer Konzeption von "Neo Noir" und schließlich um einige Noir-Filme, die nun, wenn ich das richtig verstehe, endlich auf Laser-Disc vorliegen (this is '94, baby!). Mehr Noir schließlich in dieser Übersicht.
Phew. Das Wochenende kann kommen. (und dies ist natürlich nur eine Auswahl - noch viele weitere Artikel gibt es in der Übersicht der aktuellen Ausgabe, und natürlich im Archiv).
(und zwischen den Ausgaben natürlich immer wieder: Das Weblog des Magazins mit allerlei verstreutem und zerstreutem, beispielsweise vor kurzem ein Plädoyer für den '31er Dracula von Tod Browning, der ja nun nicht eben im besten Rufe steht (also, der Film jetz'))
Alle aktuellen Artikel finden sich derzeit auf der Startseite des Magazins. Folgende möchte ich zumindest aus thematischen Gründen explizit hervorheben:
In einem kursorischen Round Up befasst sich D.J.M. Saunders mit dem Thema "Sex und Spiritualität im Kino". Jüngste Regungen eines "New Black Cinema" stehen im Mittelpunkt dieses Artikels von Lesley Chow. Wiederum Lesley Chow befasst sich an dieser Stelle eingehend mit den Figuren aus Tsai Ming-Liangs Filmen. Passend zur Jahreszeit - alte Gruselfilme gehen am besten eben nur im November - erfährt die unbestrittene Königin des Italo-Horrorfilms, Barbara Steele, hier eine Reverenz - ach, Barbara! C. Jerry Kuttner geht an dieser Stelle der Frage nach den unzähligen Inkarnationen von Norman Bates nach. Einer der populärsten Figuren des japanischen Schwertkampffilmes, dem blinden Masseur Zatoichi, der es auf stolze 26 Filme, eine Fernsehserie und eine Reprise durch Takeshi Kitano vor wenigen Jahren gebracht hat, fühlt Robert Castle in diesem langen Text auf den Zahn. Asphalt von Joe May entstand 1929 gerade auf der Kippstelle vom Stumm- zum Tonfilm und präsentiert sich schon alleine deshalb als ein formästhetisch höchst ambitioniertes Werk (wie ja überhaupt der allerspäteste Stummfilm eine Meisterschaft entwickelt hatte, hinter die das Kino mit Aufkommen des Tons auf Jahre hin zurückfiel), auch wenn Siegfried Kracauer in seiner zeitgenössischen Kritik dem Film vorwarf, Hintertreppen-Literatur durch Formentand unberechtigterweise zu nobilitieren - aus historischer Perspektive kann der Film hingegen frei atmen und gewürdigt werden; Gordon Thomas tut genau dies (wobei ich das Rubrum "Meisterwerk" in diesem Falle schon hinterfragen würde, aber sei's drum). Kaum genug geschrieben werden kann über eine der begehrenswertesten und spannendsten Stars des frühen Kinos: Louise Brooks, die dieser Tage 100 Jahre alt geworden wäre - Dan Callahan gratuliert.
Vom 44. New Yorker Filmfestival berichtet Megan Rattner. Der Trailer als eigene Filmgattung wird nach wie vor viel zu wenig berücksichtigt - gerade im Bereich der unzähligen exploitation movies, wo der Trailer nicht selten (und aus gutem Grund) mehr in Aussicht stellt als später dann wirklich zu sehen ist, lassen sich die abenteuerlichsten Exponate dieser Form auffinden; Gary Morris hat sich ein entsprechendes Filmprogramm angesehen. Mehr als Uwe Boll nerven nur seine ständigen Computerspieleadaptionen - Adam Elkus umreißt hier die Gründe für den kreativen Fehlschlag des jungen Genres der videogame movies.
Zu den großen, ganz großen Klassikern des us-amerikanischen Kinos im Allgemeinen, des New Hollywood bezeichneten Zusammenhangs im Besonderen ist unbestritten Monte Hellmans Two-Lane Blacktop; Tom Sutpen hat ihn erneut gesehen. Zeit der Wölfe zählt sicherlich zu den verstörendsten Filmerfahrungen meiner frühen Jugend (bis heute habe ich mich nicht mehr an diesen Film rangewagt) - Victoria Large spürt der sexual-surrealistischen Motivik des Meta-Märchenfilms nach. Weit entspannter dürfte es in diesem Interview mit Richard Linklater zugehen (von dem ich ja selbst School of Rock wirklich ganz doll gerne hab'!).
Weiterhin erschließt das Magazin nach und nach auch seine früheren Printausgaben dem Internet. Diesmal ist das Noir-Special aus dem Jahr 1994 dran: Es geht um die 'Knights of the Road' des "Genres" (warum ich Film Noir nicht als Genre verstehe, kann man bei Burkhard Röwekamp nachlesen), um Noir County, um das Verhältnis zwischen William Faulkner und Film Noir, um die Nachzügler des Films Noirs nach seiner Blütezeit, um Mike Leighs Naked (was ich jetzt einigermaßen interessant finde...), um Red Rock West als Vertreter einer Konzeption von "Neo Noir" und schließlich um einige Noir-Filme, die nun, wenn ich das richtig verstehe, endlich auf Laser-Disc vorliegen (this is '94, baby!). Mehr Noir schließlich in dieser Übersicht.
Phew. Das Wochenende kann kommen. (und dies ist natürlich nur eine Auswahl - noch viele weitere Artikel gibt es in der Übersicht der aktuellen Ausgabe, und natürlich im Archiv).
(und zwischen den Ausgaben natürlich immer wieder: Das Weblog des Magazins mit allerlei verstreutem und zerstreutem, beispielsweise vor kurzem ein Plädoyer für den '31er Dracula von Tod Browning, der ja nun nicht eben im besten Rufe steht (also, der Film jetz'))
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Thema: Kinokultur
Zumindest aus Perspektive eines Genre-Off-Kinos hat sich Panik House Entertainment in letzter Zeit zu einem der filmhistorisch interessantesten und wichtigsten DVD-Labels gemausert. Wo kriegt man sonst funky Action-Sexploitationer aus Japan oder klassische mexikanische Gruselfilme in hervorragend besorgten DVD-Editionen her? Eben.
Steven Jenkins hat sich für GreenCine.com mit dem Chef des Unternehmens unterhalten, der sich, was Wunder, als aficionado von altem Schrot und Korn erweist.
Steven Jenkins hat sich für GreenCine.com mit dem Chef des Unternehmens unterhalten, der sich, was Wunder, als aficionado von altem Schrot und Korn erweist.
° ° °
lol