Mittwoch, 28. Juni 2006
Thema: Kinokultur
Das vorangegangene Posting ist mir Grund genug, darauf hinzuweisen, dass die neue Ausgabe des cinephilen Magazins Cinema Scope erschienen ist. Eine zahlenmäßig sehr faire Auswahl von Artikeln kann man hier auch online einsehen.

Hervorzuheben sind freilich Rosenbaums DVD-Kolumne, ein Artikel über John Cook vom stets lesenswerten Olaf Möller sowie einige nachgereichte Betrachtungen zur diesjährigen Cannes-Auflage.


° ° °




Thema: Kinokultur
» ...
In der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung moniert Ralf Schenk das Verschwinden der Filmgeschichte aus dem allgemeinen Bewusstsein. Ist ja eigentlich irgendwie löblich und gewiss ist die Forderung nach mehr Klassikern, mehr Filmgeschichte sowohl im Kino-, als auch im DVD-Angebot nie verkehrt. Nur ist es schon etwas bräsig, wenn zum Anlass für eine solche Klageschrift zum einen eine Umfrage des Werbeprospekts der Zeitschrift Cinema, zum anderen eine Aussage einer offensichtlich unbedarften Verkäuferin genommen werden. Man kann es sich eben auch sehr einfach machen, mein Nachbar kennt Godard nicht, der Untergang des Abendlandes steht unmittelbar bevor usw. usf.

Was mich aber wirklich stört: Mal wieder der elementare Mangel eines Hinweises darauf, dass all das, was Schenk hierzulande in Greifnähe vermisst, zumindest in Clicknähe liegt und, mit etwas Geduld und zu einem meist recht günstigen Preis, zwei bis drei Wochen später auch im Briefkasten. Nicht auch nur die Spur eines Hinweises darauf, dass sich in Blogs, in Internetforen usw. usf. eine neue Generation von Cinephilen vernetzt, solchen, die sich international austauschen, Kritiken und ausgewachsene Essays online stellen, Web-Magazine machen, die sich vor den Klassikern der Filmkritik nicht verstecken müssen, und ihre DVDs wie selbstverständlich aus den entlegensten Ländern dieser Welt bestellen. Schon vor zwei Jahren hat das Filmkritik-Urgestein Jonathan Rosenbaum in einem Interview eben darauf euphorisch hingewiesen (das griffigste Zitat hier, das ich damals schon ins Blog gerettet hatte). Statt dessen eben nur einmal mehr diese gemütliche "Ich lass mich bedienen"-Mentalität, die unter öffentlich-rechtlich regulierter Filmkunst-Rezeption eben gedeiht und der nichts weiter einfällt als: "Wenn ich die DVDs nicht im Laden kriege, dann mag ich nicht mehr!" Was macht da beispielsweise ein Jonathan Rosenbaum? Er besorgt lieber eine Kolumne "Global Discoveries on DVD" in einem Filmmagazin, jetzt gerade, siehe Link, mit aktueller Folge.

Letzten Endes verquer ist denn auch die Wahrnehmung der Filmkunst-Klassik in hiesigen Gefilden, die sich im letzten Absatz vermittelt: Als wäre beispielsweise ein Yasujiro Ozu in Deutschland außerhalb einer Cinephilen-Kaste jemals auch nur nennenswert ein Begriff gewesen oder seine Filme, im Kino oder auf VHS, jemals auch nur einigermaßen griffbereit gelegen; nein, es waren auch schon damals die Cinephilen, die sich nicht schrecken ließen, über Grenzen zu blicken. Legendär sind die Darlegungen von Frieda Grafe, wie sie und ihre Freunde von München nach Paris gefahren sind, nur um dort einen Ozu-Film ohne Untertitel zu sehen.

Kritik an der hiesigen Editionslage ist schön und gut und wichtig. Ich freue mich über jeden, aus welchen Gründen auch immer, marginalisierten Film, der es hierher schafft. Nur kann ich diese Larmoyanz einfach nicht mehr ab, die immer nur über den Mangel mault, aber selbst nicht in der Lage ist, auf einfache, bequeme Alternativen hinzuweisen. Gerade ein Artikel in einer großen Zeitung, der endlich mal erklärt, wie und wo man sich welche seltenen, fast nie gesehenen Filme bequem, günstig und nahezu risikofrei in den Briefkasten liefern lassen kann, würde der hiesigen Filmkultur soviel mehr gut tun als solch uninspiriertes Mümmeln und Mucken.


° ° °




Thema: Kinokultur
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (früher: ... Schriften) ist ja ohnehin schon eine reichlich dubiose VereinigungInstitution. Da in Deutschland eine Zensur nicht gestattet und Kunst vom Gesetzgeber geschützt ist, hilft sich die Bundesprüfstelle mit einem gewissen Kniff, um unliebsame Werke einigermaßen aus dem Verkehr zu ziehen und mit drohenden ökonomischen Sanktionen Bedingungen für eine Medienlandschaft zu etablieren, in denen sich Programmanbieter, wie DVD-Labels und Filmverleiher, lieber gleich von vorneherein beschränken: Der Kniff geht so, dass man dem zu indizierenden Werk den Kunstcharakter in Abrede stellt oder zumindest in nur sehr geringem Maße attestiert - dies geschah bislang allerdings ohne eine Offenlegung der Kriterien zur Bestimmung von Kunst, noch wäre der Kunstbegriff der Bundesprüfstelle bislang kommuniziert worden, noch sind die Argumentationen in dieser Hinsicht bislang transparent gewesen.

Ein User im Filmforum Cinefacts wollte diese mangelnde Transparenz nicht länger hinnehmen und hat sich auf ein juristisches Gefecht mit der Bundesprüfstelle eingelassen. Mittlerweile hat er Akteneinsicht erhalten und konnte auf diese Weise der Argumentation der Bundesprüfstelle einsichtig werden, warum man auch in Zukunft nicht gedenkt, in dieser Hinsicht schlicht und ergreifend notwendige Transparenz zu ermöglichen. Ich zitiere aus diesem Thread aus dem Cinefacts-Forum, der sich nach Anmeldung im Forum einsehen lässt:
»Weiterhin kann es nicht im Interesse des Rechteinhabers liegen, dass eine Bewertung des Filmes hinsichtlich seines künstlerischen Wertes, wie sie in jedem Fall in einer Indizierungsentscheidung verschriftlicht ist, veröffentlicht würde. Die Gremien müssen den Grad der Kunst in Relation zur Jugendgefährdung setzen und eine Abwägung vornehmen. Hierbei wird oftmals der geringe künstlerische Wert des Films bescheinigt, was sich als Aussage gegenüber Dritten "geschäftsschädigend" auswirken könnte und somit einen Eingriff in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb darstellen könnte.

[...]

Bei über 20 Jahre alten Filmen ist erfahrungsgemäß insbesondere der derzeitige Rechteinhaber schwerlich oder gar nicht zu ermitteln, so dass die Einholung von dessen Einwilligung kaum möglich ist.«
Eine Institution also, deren Sinn und Zweck es ja gerade eben ist, zum Schutze der Jugend massiv geschäftsschädigende Sanktionen zu verhängen, argumentiert die Undurchsichtigkeit ihrer Entscheidungen und Urteile damit, dass sich eine Offenlegung der eigenen Argumentation für den ohnehin schon kaufmännisch Sanktionierten und Geschädigten geschäftsschädigend auswirken könnte - dann wäre also beispielsweise auch jede negative Filmkritik geschäftsschädigend und bedürfte demnach der Einholung einer Genehmigung des Rechteinhabers? Und warum wird das jeder Indizierung zu Grunde liegende und also auch behauptete, allerdings nicht argumentativ der Öffentlichkeit kommunizierte und somit lediglich einer plakativen Behauptung entsprechende Attest mangelnden künstlerischen Werts nicht als geschäftsschädigend empfunden - eine exakte Artikulation dessen, bei der jeder mündige Bürger für sich selbst abgleichen könnte, inwiefern die Kriterien dafür stichhaltig sind oder nicht, hingegen schon?

Ich halte die hier kommunizierte Geisteshaltung für einen Skandal reinsten Wassers und, drastisch ausgedrückt, für eine Verarschung der Öffentlichkeit. Solange die Bundesprüfstelle nicht mit offenen Karten spielt, liegt hier dringend der Verdacht von Willkür in der Luft. Ein Grund mehr, die Abschaffung dieser Instanz nicht nur weiterhin zu fordern, sondern sie endlich auch umzusetzen. [via]


° ° °




Dienstag, 13. Juni 2006
Thema: Kinokultur
» ...
Zu den Dingen, die mir regelmäßig ins Auge stechen, wenn ich auf der Website der New York Times herumblättere, gehört die Selbstverständlichkeit, mit der dort im DVD-Teil Filme wie beispielsweise Michele Soavis großartiger, später Italo-Horrorfilm Dellamorte Dellamore besprochen werden. Und gleich darunter eine recht kundige Besprechung einer Russ-Meyer-DVD, die ganz ohne die dünkelhafte, distanzierte, also: kreuzlangweilige Belustigung (Stichwort: Melonen, weil einem zu Meyer hierzulande eben auch nichts anderes einfällt als: Melonen.) auskommt, mit der solche Titel hierzulande vermutlich in zwei, drei schnellen Absätzen abgefertigt würden.

Dellamorte Dellamore, den man dringend gesehen haben sollte, erschien hierzulande vor einigen Jahren auf DVD bei einem sehr mäßigen Low-Budget-Label, vom Feuilleton unentdeckt und vermutlich auch als unter aller Kritik empfunden. Stattdessen fast überall und fast immer das Gleiche: Neue Fassbinder-DVDs. Neue Rosselini-DVDs. Neue Bergman-DVDs. Und ein weiterer Visconti-Klassiker, über den man noch einmal all das, was schon vor Jahren mehrfach geschrieben wurde, nochmals zum Besten geben kann, ist ja nun auch auf DVD erhältlich. Gewiss ist das auch nicht alles falsch, natürlich ist es ein Grund zur Freude, wenn klassische Filme, die aus der Filmgeschichte nicht wegzudenken sind, nach und nach wieder leicht verfügbar werden. Aber hier wiederholt sich doch letzten Endes einmal mehr dieselbe altfeuilletonistisch angestaubte Haltung, aus der schon solche Fixiertheit überhaupt erst entstehen konnte: Hehr ist, was gewichtigen Autorennamen im Gepäck mit sich trägt.

Dabei bringt doch der DVD-Boom in Verbindung mit dem Internet so unendlich viel Neues und Interessantes hervor, Dinge, über die man endlich mal in aller Breite schreiben könnte, weil sie früher nur mit gespitzten Fingern, wenn überhaupt, angefasst wurden. Was alleine ein Tempel wie das Videodrom allmonatlich an internationalen DVD-Neuheiten ins Videothekenprogramm bringt, reicht ohne weiteres hin, täglich das halbe Feuilleton zu füllen. Filme, die ich mir dort in den letzten Tagen ausgeliehen habe: Umberto Lenzis wahnwitzig zynischer und dynamischer Thriller Der Berserker, ein Klassiker des italienischen Poliziotti und seit einigen Monaten endlich auch in Deutschland auf DVD erhältlich; God Told Me To, ein unbekümmert deliranter, nie wirklich großartiger, aber in seiner sonderbaren Knstruktion doch zumindest bestrickender Christenhorror-Science-Ficiton-Psychothriller von Großstadtfilm-Maverick Larry Cohen; Punishment Park von Peter Watkins, eine vielleicht nicht im Sinne ihrer Intention gelungene, aber als Dokument ihrer Zeit höchst spannende Fake-Dokumentation mit social fiction-Anleihen über Politaktivisten, die von der autoritären Regierung in der Wüste ausgesetzt werden, um dort um ihr Leben zu kämpfen; The Red and the White, ein ungarischer Film über die Sinnlosigkeit von Krieg und dem Menschen darin, der in sonderbaren Bildern fast schon surrealen Charakter annimmt. Jeder dieser Filme wäre einen eigenen Artikel wert, einen Hinweis, irgendwas.

Natürlich gibt es Ausnahmen und sie sind mir viel wert. Immer wieder spannend sind Dominik Grafs in der F.A.Z. geworfene Blicke über den Tellerrand hinaus (überhaupt gibt man sich dort, in der F.A.Z., am meisten Mühe). Und dann natürlich Ekkehards DVD-Kolumne in der taz, die es viel zu selten zu lesen gibt.


° ° °




Freitag, 9. Juni 2006
Thema: Kinokultur


Fast hätte es geklappt, dass die Ausgabe #66 der altehrwürdigen Dame unter den hiesigen Genre-Filmzeitschriften am 6. Tage im 6. Monat des Jahres 06 des auch nicht mehr ganz frischen Milleniums erscheint. Wäre freilich wundervoll koinzident gewesen. Sei's drum, auch am 09.06.06 ist ja irgendwie noch 666 drin und am Heft ändert sich ja auch nix deswegen.

Auch diesmal gibt's wieder gediegenen Inhalt zum kleinen Preis. Leo Moser bringt Licht in die dunkelsten Jahre der deutschen (Film-)Geschichte: Ausführlich portraitiert wird Leben und Werk eines vergessenen Autorenfilmers, Franz Antel nämlich, der in den Credits von Filmen wie zum Beispiel Frau Wirtin bläst auch gern Trompete an prominenter Steller gelistet wird. Honorigerer Filmkunst widmet sich Dr. habil. Marcus Stiglegger in einem Essay über den Geschlechterkrieg in den Filmen von R.W. Fassbinder. Gourmet Christian Keßler befasst sich diesmal mit dem kulinarischsten aller Subgenres, dem Kannibalenfilm. Jens Niedzielski schließlich interviewt den thailändischen Regisseur Pen-Ek Ratanaruang, der weder Filmfestivalbetrieb noch Christopher Doyle fürchtet.

Eine weitere Folge des Horrorlexikon-Ergänzungsbandes "Die Angst sitzt neben Dir" wird geliefert, Mitherausgeber Sven Regenstein hat sich mal wieder todesmutig in die Untiefen der hiesigen Bollywood-Schwemme gewagt und erneut die Spreu vom Weizen getrennt - ein Trauerspiel mit noch unbekanntem Ausgang. Erwähnenswert ist die ausführliche DVD-Rubrik, in der nahezu alle Neuerscheinungen der letzten Monate im für das Heft relevanten Bereich sachkundig unter die Lupe genommen werden. In den "Asian Fruits" gibt's wie immer Neuestes aus Fernost in besprochener Form und die Filmkritiken-Ecke arbeitet sich an den interessanteren neuen Filme der letzten Zeit, zum Teil schon essayistisch, ab. Nicht zu vergessen: Die Pornotions. Studierte Germanisten schreiben unter Pseudonym kundig über neue Entwicklungen in der etwas ambitionierteren Pornografie.

Neue Filmbücher werden auch zu Hauf besprochen; und der Zufall (?) will es, dass Jörg Buttgereit und Bodo Traber des jeweils anderen neueste Hörspielproduktion besprechen.

Stefan schreibt auch wieder mit und ich natürlich auch.

Oder kurz: Wie immer super. Kaufen. (es gibt im übrigen noch immer zahlreiche Back Issues zum Sonderpreis: click)


° ° °




Samstag, 3. Juni 2006
Thema: Kinokultur
Bollywood Dreams: An Exploration of the Motion Picture Industry and Its Culture in India ist eine faszinierende Strecke des Fotojournalisten Jonathan Torgovnik auf digitaljournalist.org, welche einen Blick auf die ganz materiellen Gegebenheiten wirft, unter denen Bollywood-Filme am Ort ihrer Produktion und Erstauswertung gesichtet werden. [via]


Und am Rande noch ein Hinweis: Diese Übersicht auf peekvid.com listet zahlreiche youtube-Clips aus Bollywood-Filmen.


° ° °




Thema: Kinokultur
1969 zeigte Bernardo Bertolucci seinen Film Partner im Museum of Modern Art in New York. Der Historic Audio Podcast stellt eine MP3-Datei des Vortrags bereit, den der Regisseur zu diesem Anlass hielt (ein Q&A ist ebenfalls dabei):

Bertolucci in New York (1969)


° ° °




Dienstag, 16. Mai 2006
Thema: Kinokultur
This so-called symposium . . . as always this is a blinkered term in the context of film; revealing far more about those who use it than it ever could about its nominal subjects . . . was initially broadcast over KPFA, Pacifica Radio's flagship station in San Francisco, and features three film critics about whom the term 'legend', for once, can safely be used: To wit, the aforementioned former Partisan Review editor and recidivist Trotskyite, Dwight MacDonald; Pauline Kael, then a freelance art-house veteran and latter-day flapper; and John Simon, someone whom a friend of mine once referred to rather unkindly as the Slobodan Miloševic of arts criticism (unkind and also unfair; to the best of my knowledge, Miloševic was never heard to exclaim "Gays in the theater! I can't wait until AIDS kills them all!"). Of the three, two have gone on to their great reward; the other has inspired many to wish he'd made that trip long long ago.
Hier anhören.

Oder hier: 1 ~ 2


° ° °




Thema: Kinokultur
Die neue Ausgabe des Bright Lights Film Journals ist online.

Eine gute Zusammenfassung bietet dazu wie immer GreenCine Daily.


° ° °




Sonntag, 14. Mai 2006
Thema: Kinokultur
Dass die Grafikengines der populären Ego Shooter es mit etwas Geschick auch gestatten, kleine Filme in Eigenregie zu drehen, ist ja schon länger bekannt. Freilich fehlte mir bislang Zeit (und auch ein wenig das Interesse) mich mit dieser neuen - und natürlich schon höchst interessanten - Form von Technik-Aneignung und Filmkultur zu befassen. Da kam mir dieser Hinweis von holgi gerade recht, der geradewegs zu Deviation führt, einem Kurzfilm, der sich - in klassisch dialogischer Manier - damit befasst, wenn die Bots eines Egoshooters sich ihrer bewusst und also umgehend Philosophen werden, dabei im Vorbeigehen die Konzepte von Platos Höhle, dem Verhältnis zu Welt und Realität und der Metaphysik entwickeln - zumindest einem von ihnen gelingt dies.

Mir gefällt dieser Film. Nicht weil er formal und ästhetisch überragend oder sonderlich in sich ausgeschliffen wäre, sondern eher wegen seines grundutopischen Gehalts, der immer mitschwingt, wenn Technologie zweckentfremdet und in eine neue Konstellation eingefügt, wenn User zu Usern im wahrsten Sinne des Wortes werden, wenn sie also nicht nur am Ende der Verwertungskette stehen, sondern die Dinge zu gebrauchen beginnen. Hier könnte etwas geschehen, etwas entstehen, in naher Zukunft; eine neue Filmkultur vielleicht. Ihre Anzeichen sind ohnehin schon seit einiger Zeit weithin erkennbar.

Und den obligatorischen Nay-Sayers sei gesagt, dass der Weg dereinst von hinfort schreitenden Fabrikarbeitern und einfahrenden Zügen zu allem und jedem führte, was an Film im Verlauf seiner Geschichte bis heute so liebens- wie hassenswert ist. Wer hätte das damals alleine schon denken können!

Wie MacIntyre aus Deviation ziehen wir am Ende in eine notwendig nebulös bleibende Zukunft, in ein Labyrinth, dessen Ausgang im Bild nicht auszumachen ist. Seine Premiere feierte Deviation Ende April 2006 auf dem Tribeca Filmfestival. Ein erster Schritt, den Rest erledigt, wie immer, Geschichte, mit viel Palaver am Wegesrand von Apokalyptikern und Integrierten.



° ° °




lol