Thema: Alltag, medial gedoppelt
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29. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Keine morbide Zahlenfaszination an dieser Stelle, nur ein Hinweis auf das nagende Gefühl, dass das bittere Elend kaum, ja eigentlich nicht aussprechbar ist.
° ° °
Thema: Filmtagebuch
Chicken Run (Peter Lord/Nick Park, GB 2000)
Harmlose, nette Unterhaltung, nett gemacht, noch netter gemeint und gerne mag man während der Sichtung Kuchen essen. Die Grandezza, die ich bei Trickfilmen aber immer noch gerne als Bonbon dabei haben möchte, das Spektakuläre, das Glitzernde also, fehlt ihm jedoch nahezu völlig. [imdb]
Kafka (Steven Soderbergh, USA 1991)
Letzten Endes traurig ist an diesem rein optisch sicher reizendem Film, dass man immer wieder meint, das Meisterwerk, das er durchaus sein könnte, durchblitzen sehen zu können, doch zu seinem Recht kommt es nie. Die Ambitionen werden einem daumendick aufs Butterbrot geschmiert - der Arzt heißt Dr. Murnau, gesucht werden die Orlac-Akten, später wird man bunt wie ein Hammer-Film und Allgemeinwissensanekdoten um die Persona Kafka werden so dick wie Taue eingefädelt - , allein, sie finden keine wirkliche Entsprechung im Werk insgesamt. Diese Aussichten auf das Große, was hier versucht werden wollte, sind es aber nun, die den Film insgesamt nicht als groß erscheinen lassen wollen. Wirklich schade: Kein Soderbergh, der zu Unrecht von der Kritik verrissen wurde und den es nun wiederzuentdecken gilt. [imdb]
Kronos (Kurt Neumann, USA 1957)
Nur halbherzig mitverfolgt, deswegen kaum verbindliche Äußerungen möglich. Erschien mir allerdings als etwas schwach auf der Brust, das erhoffte, durchgeknallte Drive-In-Erlebnis, wie man es von Sci-Fi-Knallern jener Tage durchaus erwarten darf (vgl. zum Beispiel den prima Earth vs. The Spider, der hier im "Blog des Grauens" adäquat gewürdigt wird), wird hier nur bedingt geboten. Etwas irritiert hat mich, dass einige Szenen irgendwie an Star Wars erinnerten, z.B. einige Anflugszenen auf den Weltallgiganten in der Wüstenei, gefilmt aus dem Innern des Militärflugzeugs heraus, das wirkte so ein bisschen wie die Schlacht um Hoth. [imdb]
The Incredibles (Brad Bird, USA 2004)
Ein großartiger Film, den es in Zukunft vielleicht sogar als Wendepunkt der computeranimierten Filmtradition zu betrachten gilt. Weg vom Kinder-Trulala, bei dem sich die Erwachsenen an technischen Gimmicks bloßer Machbarkeit erfreuen können, hin zur mitreißenden Story und einem Was der Ausstattung ("Kuck mal, die 60s-Möbel!") im Gegensatz zu deren vorherigem Wie ("Kuck mal, wie toll die das Wasser bei Findet Nemo animiert haben!"). Darüber hinaus auch ein spannender Kommentar zum Verhältnis von Superhelden (in deren goldenem Jahrzehnt, den 40ern, der Film beginnt) zu Superagenten wie James Bond (in dessen goldenem Jahrzehnt, den 60ern, der Film seinen weiteren Verlauf nimmt). Im Verein mit Shrek 2 und dem furiosen Sky Captain ist The Incredibles ein Indiz dafür, dass sich im Computerbereich einiges tut, was in Zukunft weiterzuverfolgen sich als spannend erweisen wird. [imdb]
Alexander (Oliver Stone, USA 2004)
Das weitgehend vernichtende Urteil der Kritik wird sich, so hoffe ich, in Zukunft als unberechtigt erweisen. "Langweilig" sei der Film, so konnte man es gemeinhin vernehmen. Natürlich ist er das, wenn man den Monumentalfilm nur als Vehikel für monumentale Bilder und Spektakel anzusehen bereit ist: Hier ist Alexander in der Tat nicht sonderlich ergiebig. Spannend wird es aber, wenn die eher essayistische Filmform Oliver Stones sich dieser Form annimmt und über den Genrekontext hinausweisende Fragen verhandelt. Das Ergebnis ist nichts, was sich didaktisch übernehmen ließe, aber eben doch interessant und wirft, im besten Sinne verstanden, Gedanken auf, die man nach dem Kinobesuch lange weiterspinnen kann. Deshalb betrachte ich Alexander eher als eine Art Gesprächsangebot (und in der Tat war Stones Film einer der wenigen dieses Jahres, wo ich andauernd reflektierte, weitere Schritte erahnen und das Geschehen verstehen wollte, kurzum: in mir mit dem Film über ihn diskutierte), als, natürlich, eine Kontroverse, für die Stone bekannt ist, doch entfaltet sie sich jenseits des Kinosaals vielleicht nur deshalb weniger als zu früheren Zeiten Stones, weil der Gegenstand erstem Augenschein nach nicht von Aktualitäten oder zumindest historisch nahen Bezügen gekennzeichnet ist. Schwer ist es, ein eindeutiges Urteil zu fällen. Ist der Film gut? Schlecht? Ich denke, die Knappheit solcher Floskeln wird den verschiedenen Inhalten des Films (und den verschiedenen möglichen Konzepten, ihm zu begegnen) nicht gerecht, weswegen ich hier auch ganz bewusst platzmangelshalber keine Gedankenoffenlegung betreiben möchte. Ganz grundsätzlich aber: Ein spannendes, anregendes Kinoerlebnis. Empfehlungsjournalismus, der ganz auf Tagesaktualitäten ausgerichtet ist, muss an dem Film vermutlich schon formhalber scheitern.
Nachtrag: Nachdem ich nun mal kreuz und quer Kritiken unterschiedlichster Herkunft und Ausrichtung gelesen habe, erscheint es mir bemerkenswert, mit welch kleinlicher Lust, die nicht selten zum Hysterischen neigt, der Film niederzureden versucht wird. Geradewegs so, als müsse man ihn sich vom Leibe halten, koste es, was es wolle. Nun hätte ich gegen einen argumentierten Verriss nicht das Geringste einzuwenden, aber was hier zum Teil für Armutszeugnisse abgeliefert werden, diskreditiert manch Website und Printperiodikum und nährt zudem einmal mehr meine Befürchtung, dass die Zunft der Filmkritik schlichtweg am degenerieren ist (einmal mehr die Hoffnung, hier möge mal irgendwas Großes geschehen, eine neue Bewegung, irgendwas.). [imdb]
Harmlose, nette Unterhaltung, nett gemacht, noch netter gemeint und gerne mag man während der Sichtung Kuchen essen. Die Grandezza, die ich bei Trickfilmen aber immer noch gerne als Bonbon dabei haben möchte, das Spektakuläre, das Glitzernde also, fehlt ihm jedoch nahezu völlig. [imdb]
Kafka (Steven Soderbergh, USA 1991)
Letzten Endes traurig ist an diesem rein optisch sicher reizendem Film, dass man immer wieder meint, das Meisterwerk, das er durchaus sein könnte, durchblitzen sehen zu können, doch zu seinem Recht kommt es nie. Die Ambitionen werden einem daumendick aufs Butterbrot geschmiert - der Arzt heißt Dr. Murnau, gesucht werden die Orlac-Akten, später wird man bunt wie ein Hammer-Film und Allgemeinwissensanekdoten um die Persona Kafka werden so dick wie Taue eingefädelt - , allein, sie finden keine wirkliche Entsprechung im Werk insgesamt. Diese Aussichten auf das Große, was hier versucht werden wollte, sind es aber nun, die den Film insgesamt nicht als groß erscheinen lassen wollen. Wirklich schade: Kein Soderbergh, der zu Unrecht von der Kritik verrissen wurde und den es nun wiederzuentdecken gilt. [imdb]
Kronos (Kurt Neumann, USA 1957)
Nur halbherzig mitverfolgt, deswegen kaum verbindliche Äußerungen möglich. Erschien mir allerdings als etwas schwach auf der Brust, das erhoffte, durchgeknallte Drive-In-Erlebnis, wie man es von Sci-Fi-Knallern jener Tage durchaus erwarten darf (vgl. zum Beispiel den prima Earth vs. The Spider, der hier im "Blog des Grauens" adäquat gewürdigt wird), wird hier nur bedingt geboten. Etwas irritiert hat mich, dass einige Szenen irgendwie an Star Wars erinnerten, z.B. einige Anflugszenen auf den Weltallgiganten in der Wüstenei, gefilmt aus dem Innern des Militärflugzeugs heraus, das wirkte so ein bisschen wie die Schlacht um Hoth. [imdb]
The Incredibles (Brad Bird, USA 2004)
Ein großartiger Film, den es in Zukunft vielleicht sogar als Wendepunkt der computeranimierten Filmtradition zu betrachten gilt. Weg vom Kinder-Trulala, bei dem sich die Erwachsenen an technischen Gimmicks bloßer Machbarkeit erfreuen können, hin zur mitreißenden Story und einem Was der Ausstattung ("Kuck mal, die 60s-Möbel!") im Gegensatz zu deren vorherigem Wie ("Kuck mal, wie toll die das Wasser bei Findet Nemo animiert haben!"). Darüber hinaus auch ein spannender Kommentar zum Verhältnis von Superhelden (in deren goldenem Jahrzehnt, den 40ern, der Film beginnt) zu Superagenten wie James Bond (in dessen goldenem Jahrzehnt, den 60ern, der Film seinen weiteren Verlauf nimmt). Im Verein mit Shrek 2 und dem furiosen Sky Captain ist The Incredibles ein Indiz dafür, dass sich im Computerbereich einiges tut, was in Zukunft weiterzuverfolgen sich als spannend erweisen wird. [imdb]
Alexander (Oliver Stone, USA 2004)
Das weitgehend vernichtende Urteil der Kritik wird sich, so hoffe ich, in Zukunft als unberechtigt erweisen. "Langweilig" sei der Film, so konnte man es gemeinhin vernehmen. Natürlich ist er das, wenn man den Monumentalfilm nur als Vehikel für monumentale Bilder und Spektakel anzusehen bereit ist: Hier ist Alexander in der Tat nicht sonderlich ergiebig. Spannend wird es aber, wenn die eher essayistische Filmform Oliver Stones sich dieser Form annimmt und über den Genrekontext hinausweisende Fragen verhandelt. Das Ergebnis ist nichts, was sich didaktisch übernehmen ließe, aber eben doch interessant und wirft, im besten Sinne verstanden, Gedanken auf, die man nach dem Kinobesuch lange weiterspinnen kann. Deshalb betrachte ich Alexander eher als eine Art Gesprächsangebot (und in der Tat war Stones Film einer der wenigen dieses Jahres, wo ich andauernd reflektierte, weitere Schritte erahnen und das Geschehen verstehen wollte, kurzum: in mir mit dem Film über ihn diskutierte), als, natürlich, eine Kontroverse, für die Stone bekannt ist, doch entfaltet sie sich jenseits des Kinosaals vielleicht nur deshalb weniger als zu früheren Zeiten Stones, weil der Gegenstand erstem Augenschein nach nicht von Aktualitäten oder zumindest historisch nahen Bezügen gekennzeichnet ist. Schwer ist es, ein eindeutiges Urteil zu fällen. Ist der Film gut? Schlecht? Ich denke, die Knappheit solcher Floskeln wird den verschiedenen Inhalten des Films (und den verschiedenen möglichen Konzepten, ihm zu begegnen) nicht gerecht, weswegen ich hier auch ganz bewusst platzmangelshalber keine Gedankenoffenlegung betreiben möchte. Ganz grundsätzlich aber: Ein spannendes, anregendes Kinoerlebnis. Empfehlungsjournalismus, der ganz auf Tagesaktualitäten ausgerichtet ist, muss an dem Film vermutlich schon formhalber scheitern.
Nachtrag: Nachdem ich nun mal kreuz und quer Kritiken unterschiedlichster Herkunft und Ausrichtung gelesen habe, erscheint es mir bemerkenswert, mit welch kleinlicher Lust, die nicht selten zum Hysterischen neigt, der Film niederzureden versucht wird. Geradewegs so, als müsse man ihn sich vom Leibe halten, koste es, was es wolle. Nun hätte ich gegen einen argumentierten Verriss nicht das Geringste einzuwenden, aber was hier zum Teil für Armutszeugnisse abgeliefert werden, diskreditiert manch Website und Printperiodikum und nährt zudem einmal mehr meine Befürchtung, dass die Zunft der Filmkritik schlichtweg am degenerieren ist (einmal mehr die Hoffnung, hier möge mal irgendwas Großes geschehen, eine neue Bewegung, irgendwas.). [imdb]
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Thema: ad personam
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29. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
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24. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

° ° °
Thema: ad personam
24. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Der größte Lacher wurde von langer Hand geplant. Man kann darin vielleicht Bezeichnendes für die Sendung selbst finden, so man mag. Jedenfalls: Im Öffentlich-Rechtlichen präsentiert sich Harald Schmidt im öffentlich-rechtlichen Look der Deutschlehrer aus seiner Generation: Wallend-weißes, schulterlanges Haar, ein bärig wirkender Bart verdeckt das dennoch offensichtlich leicht aus den schneidigen Konturen geratene Gesicht. Fehlen nur die Flicken an den Ärmeln. Man meint kurz Harry Rowohlt in diesem Onkelgesicht zu erkennen, doch gibt Schmidt sich ganz würdevoll, auch zur Pfeife wird schon bald gegriffen. Das ist eher Grass als Rowohlt, was hier präsentiert wird, und man ist sich nicht sicher, ob das alles nun - "Wir sind jetzt im Ersten!" - ironisch, oder nicht vielmehr affirmativ gemeint ist. Der erste Moment jedenfalls wirkt befremdlich, ein Auflachen, doch dann vervollständigt sich das Bild: Schmidt, dessen Stärke die Spontaneität ist, die Frechheit im Augenblick, scheint auf diesen Witz, auf diese Verschiebung im öffentlichen Bild, ein gutes Jahr hingearbeitet zu haben. Das verspricht nun nicht das Beste.Und in der Tat wirkt das Revival mit Reformen (die Gäste wurden - ein Pluspunkt! - aus der Show gestrichen) bemüht. Wie ein Versuch an alte Tage anzuschließen, um es irgendwie allen recht zu machen. Nur wenige Gags zünden, die meisten laden eher zum Gähnen ein: Es mangelt ihnen an der Würze, am Pfiff, der nun auch bei der alten Show nicht immer vorhanden war, aber im Falle eines Mangels zumindest gekonnt in Kauf genommen wurde. Der Emnidwitz - 197% der Ostdeutschen befürworten eine Rückkehr Harald Schmidts auf dem Fernsehbildschirm auch wenn dies mit sozialen Härten verbunden wäre - ist ein astreiner Rohrkrepierer und die Castro untegejubelte Bomba Atomica ist unwitziger als das Stolpern des Mannes selbst, in das sie windschief digital eingefügt wurde. Dafür viel Selbstbeschaulichkeit und ungemein angestrengte Versuche, sich selbst im deutschen Diskursboot wieder zu verorten: Fit für Deutschland, "Harold explains Germany" - blasse Kopien früherer Glanzleistungen der Überaffirmation.
Das Spielerische und Experimentelle wolle man kurzhalten, konnte man es aus ARD-Chefetagen im Vorfeld hören. Die neue Schmidtshow hinterließ im ersten Anlauf diesbezüglich den Nachgeschmack eines übereifrigen Gehorsams. Zwar war nicht alles schlecht, doch wirkte vieles eingerostet und nur schwer wieder in Gang zu kriegen. Die öffentlich-rechtliche Saturiertheit, die sich durch die Sendung zog und in Haarwuchs und Bart sich widerzuspiegeln schien, könnte dem Anarchischen, das die Schmidtshow zu ihren besten Zeiten auszeichnete, über kurz oder lang das Genick brechen. Dass es auch bei den gebührenfinanzierten Anstalten anders geht, diesen Beweis hat Schmidt längst erbracht: Seine besten Zeiten hatte er zweifellos bei Schmidteinander, damals noch bei den Dritten.
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Thema: Berlinale 2005
23. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Rechtzeitig zu Weihnachten ein kleines Geschenk vom Potsdamer Platz: Die Berlinale gibt erste Wettbewerbsfilme und den Jury-Präsidenten bekannt. Im folgenden die Pressemitteilung:
Der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich wird Präsident der Internationalen Jury der Berlinale 2005. Emmerichs internationale Karriere begann mit dem Film Das Arche Noah Prinzip, der 1984 auf der Berlinale lief und weltweite Aufmerksamkeit erregte. Hollywood entdeckte das Talent und es folgten der Oscar-gekrönte Independence Day, Godzilla und The Patriot. 2004 lieferte Emmerich mit The Day After Tomorrow einen aktuellen Beitrag zur Diskussion der Klima-Katastrophe (filmtagebuch).Die ersten Filme für den Berlinale-Wettbewerb stehen fest. Mit dem Eröffnungsfilm Man to Man von Régis Wargnier (siehe hier) sind bereits elf Filme, darunter acht Weltpremieren, im Wettbewerb der 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Deutschland
In Gespenster, einer deutsch-französischen Ko-Produktion, erzählt Regisseur Christian Petzold (Die innere Sicherheit) die Geschichte der Französin Françoise, deren Tochter als Kleinkind in Berlin entführt wurde. Nach jahrelanger Ungewissheit glaubt sie die Tocher in der Streunerin Nina (Julia Hummer) endlich wieder gefunden zu haben.
Kommentar: Petzold im Wettbewerb - das wurde Zeit! Schon sein eindringlicher Wolfsburg war im Panorama sträflich deplaziert. Ein erster Tipp von meiner Seite aus - große Vorfreude.
Marc Rothemunds Sophie Scholl – Die letzten Tage schildert die letzten sechs Tage im Leben der 1943 in Nazi-Deutschland hingerichteten Mitbegründerin der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“. Julia Jentsch (Die fetten Jahre sind vorbei) spielt die junge Studentin, die ihren Überzeugungen auch dann nicht abschwört, als ihr der Tod droht.
In Hannes Stöhrs episodischer Komödie One Day in Europe werden vor dem Hintergrund eines Champions-League-Finales Touristen in Moskau, Istanbul, Santiago de Compostela und Berlin in Diebstähle verwickelt. Die Emotionen kochen an allen Orten. In der deutsch-spanischen Ko-Produktion spielen u.a. Erdal Yildiz, Florian Lukas, Miguel Lira und Boris Arquier.
Frankreich
Zu den französischen Wettbewerbsbeiträgen gehören Le promeneur du Champ de Mars von Robert Guédiguian und Les temps qui changent von André Téchiné.
Basierend auf der gleichnamigen Biografie von Georges-Marc Benamou erzählt der Regisseur in Le Promeneur du Champ de Mars von den letzten Tagen François Mitterrands, in denen er seinem Vertrauten, einem jungen Journalisten, intimste Geheimnisse und persönliche Erinnerungen offenbart. Michel Bouquet (Toto, der Held) verkörpert den ehemaligen französischen Staatspräsidenten.
In Téchinés Film spielen Catherine Deneuve und Gérard Depardieu ein Liebespaar, das sich nach dreißigjähriger Trennung in Tanger wieder begegnet. Ihre Gefühle füreinander sind längst noch nicht aufgearbeitet.
USA
Der amerikanische Regisseur Wes Anderson, zuletzt mit der Familiengroteske The Royal Tenenbaums im Berlinale-Wettbewerb zu Gast, präsentiert mit The Life Aquatic eine irrwitzige Unterwasser-Komödie über eine exzentrische Familie auf der Jagd nach einem mörderischen Hai. Bill Murray, Willem Dafoe, Anjelica Huston und Owen Wilson spielen die Hauptrollen.
Kommentar: Ganz offensichtlich eine Platzierung als Starvehikel im Wettbewerb. Mir soll das recht sein: Ich mochte Royal Tenenbaums sehr (auch wenn mir Rushmore verschlossen blieb) und die Aussicht, eventuell Bill Murray in einer Pressekonferenz zu erleben, ist nicht die Schlechteste. Von meiner Seite aus Empfehlung Nummer 2!
Einen Blick in die selbstzerstörerischen Abgründe einer obsessiven ‚amour fou’ im prüden Großbritannien der 50er Jahre eröffnet Regisseur David Mackenzie in Asylum (USA/Irland): Natasha Richardson spielt die Frau eines Psychiaters, die eine leidenschaftliche Affäre mit einem Patienten ihres Mannes beginnt. In weiteren Rollen sind Sir Ian McKellen (Herr der Ringe) und Hugh Bonneville (Iris) zu sehen.
Kommentar: Liest sich auf den ersten Blick an wie einer jener obligatorischen "Problemfilme", die im Wettbewerb 2004 arg überrepräsentiert waren.
Afrika
Mark Dornford-May siedelt seine Filmadaption der Bizet-Oper U-Carmen e-Khayelitsha (Carmen in Khayelitsha) in den südafrikanischen Townships an und inszeniert sie vollständig in der Landessprache Xhosa. Die Titelrolle in diesem Regiedebüt aus Südafrika spielt die auf internationalen Opernbühnen gefeierte Pauline Malefane, die selbst aus Khayelitsha stammt.
Einen weiteren Blick auf Afrika wirft die britisch-südafrikanisch-italienische Ko-Produktion Hotel Rwanda, die als europäische Premiere außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft. Regisseur Terry George erzählt die wahre Geschichte des Hotelmanagers Paul Rusesabagina (Don Cheadle, nominiert für den Golden Globe), der während des Bürgerkriegs über tausend Tutsi-Flüchtlingen Unterschlupf vor der Hutu-Miliz gewährte.
Asien
Gu Changwei, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Kameramänner des chinesischen Films (Lebewohl, meine Konkubine), präsentiert bei der Berlinale sein Regiedebüt mit der Weltpremiere Peacock. Er schildert den Alltag einer Familie in einer kleinen Stadt in der Provinz Henan. Die Handlung beginnt nach dem Ende der Kulturrevolution in den siebziger Jahren und endet 1984.
Kommentar: Empfehlung Nummer 3 bislang, ausgehend allein von dem Konkubinenfilm, den ich sehr gut fand.
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Thema: Kinokultur
» Bilanzen
23. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit für Bilanzen und Rückblicke. Ich selbst halte mich noch etwas bedeckt, da ich bis Silvester noch ein paar Lücken schließen will. Aber Film Comment hat bereits eine in der Tat sehr schöne Jahresliste ins Netz gestellt, der man über weite Strecken nur zustimmen kann. Und manche Anregungen, bzw. Erinnerung findet sich auch darin.
[via knoerer-furl]
[via knoerer-furl]
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
... bleibt erhalten. Zumindest für die Studierenden der HU Berlin, die sich bei der Urabstimmung Anfang Dezember mehrheitlich für das im Preis gestiegene Angebot der BVG aussprachen (Ergebnis). So ging das aus dem Brief des ReferentInnenrats der HUB hervor, der heute bei mir mit der Rückmeldung im Briefkasten lag. Die Rückmeldung für die FU Berlin (wo ich meine Nebenfächer studiere) von vor knapp zwei Wochen hingegen musste den Studierenden dahingehend eine Absage machen.
Einerseits ist es natürlich schade, dass die BVG ihr verteuertes Angebot, ohne dass dieses transparent gemacht wurde, durchdrücken konnte. Auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, nicht ein halbes Jahr monatlich ein Ticket lösen zu müssen, was mich insgesamt deutlich mehr gekostet hätte.
Dass nun ausgerechnet die Studierenden der HU hier einwilligen, hat mich offengestanden schon etwas verwundert: Buchstäblich in der Mitte der Stadt gelegen, somit in direkter Nähe zu den üblichen "Studentenkiezen" wie Prenzlauer Berg, Friedrichshain oder Kreuzberg, erscheint die Humboldt Universität, im Gegensatz zur weitab vom Schuss gelegenen FU, nicht gerade als für die meisten Studierenden nur per BVG befriedigend erreichbar. Andererseits mag ich mich auch irren und ein Großteil der Studenten lebt gar nicht so dicht an der Universität.
Wie auch immer: Freue mich, wenn auch zähneknirschend. Verflixte Situation aber auch.
Einerseits ist es natürlich schade, dass die BVG ihr verteuertes Angebot, ohne dass dieses transparent gemacht wurde, durchdrücken konnte. Auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, nicht ein halbes Jahr monatlich ein Ticket lösen zu müssen, was mich insgesamt deutlich mehr gekostet hätte.
Dass nun ausgerechnet die Studierenden der HU hier einwilligen, hat mich offengestanden schon etwas verwundert: Buchstäblich in der Mitte der Stadt gelegen, somit in direkter Nähe zu den üblichen "Studentenkiezen" wie Prenzlauer Berg, Friedrichshain oder Kreuzberg, erscheint die Humboldt Universität, im Gegensatz zur weitab vom Schuss gelegenen FU, nicht gerade als für die meisten Studierenden nur per BVG befriedigend erreichbar. Andererseits mag ich mich auch irren und ein Großteil der Studenten lebt gar nicht so dicht an der Universität.
Wie auch immer: Freue mich, wenn auch zähneknirschend. Verflixte Situation aber auch.
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Thema: Berlinale 2005
Mit der Weltpremiere Man to Man des französischen Regisseurs Régis Wargnier werden am 10. Februar 2005 die 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet. Das historische Abenteuerepos erzählt von einer Gruppe Anthropologen, die sich in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auf eine Forschungsreise nach Afrika begeben. Als sie auf einen Pygmäenstamm stoßen, transportieren sie ein Paar zu Untersuchungszwecken nach Schottland. Man to Man schildert nicht nur die Anfänge moderner Evolutionswissenschaft, sondern auch deren hemmungslosen Missbrauch aus egoistischen Motiven. Die Hauptrollen spielen Joseph Fiennes (Luther, Shakespeare in Love) und Kristin Scott Thomas (Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Der englische Patient). In weiteren Rollen sind Iain Glen (Gorillas im Nebel), Hugh Bonneville (Notting Hill) sowie Flora Montgomery (Friday Night In) zu sehen. Der Film wird als Beitrag im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin laufen.
Régis Wargnier, dem 1992 mit Indochine der internationale Durchbruch gelang, verfasste das Drehbuch zu Man to Man gemeinsam mit dem renommierten, in Ghana geborenen Bestsellerautoren William Boyd (u.a. A Good Man in Africa).
imdb
° ° °
Thema: Hoerkino
22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Im Furl-Trubel die letzten Tage - ich habe mal das Onlinearchiv frühester Ausgaben der "Zeit" gescannt - mag das folgende vielleicht untergegangen sein, deshalb hier nun nochmal explizit der Hinweis auf einen besonders lesenswerten Text besagter Gymnasiallehrerwochenzeitung zu Hamburg über ein Konzert von Judas Priest. Heutzutage schocken solche Lack-und-Leder-Metaller mit Hang zum inszenierten Tabubruch natürlich allenfalls noch Praktikantinnen im mormonischen Seniorenstift, aufgeklärte Menschen indes haben für solche Anachronismen der Populärkultur allenfalls noch ein mildes, wenn nicht mitleidiges Lächeln übrig. 1984 aber konnte solcherlei Gitarrengewixe noch manchen Feuilletonisten den bevorstehenden Untergang des Abendlandes wähnen lassen. Gerade deshalb ist die genussvolle Lektüre von "Die Orgie des Judas Priest" (der Titel schon, was ein Kracher!) nicht nur für Freunde harter, ernster (oder eben: trashig-dämlicher) Musik ein Gewinn.
In diesem Sinne: Breaking the law!
In diesem Sinne: Breaking the law!
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Thema: Kinokultur
22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Den existenzbedrohenden Kürzungsplänen des Berliner Senats (siehe hier) stemmt sich das sympathische Filmkunsthaus Babylon mit der gesammelten Kraft eines hochinteressanten Monatsprogramms für den Januar 2005 entgegen. Ein wenig scheint es, als wolle man damit die tragende Rolle für die Kinokultur Berlins nochmals dick unterstreichen. Uns kann das nur recht sein, auch wenn man im Januar in arge Bedrängnis kommen wird (weil nicht alleine das Babylon mit verlockenden Vorführungen von sich reden macht, sondern auch, weil es leider Gottes auch nicht gerade zu den erschwinglichsten Spielstätten der Stadt zählt...).So widmet man sich im ersten Monat des Jahres gleich vier Regisseuren mit Retrospektiven und Auswahlreihen:
Dem Brandenburger Filmemacher Volker Koepps widmet sich eine komplette Werkschau: In mehreren Filmbeiträgen kann hier vornehmlich die ostdeutsche Sozialrealität erkundet werden. Koepps selbst ist am 23. und 25. zu Gast.Etwas ausführlicher wird Werner Herzogs Arbeit behandelt, dessen Spielfilmwerk recht gut von den Anfängen an erschlossen wird. Sein letzter Film, Rad der Zeit, eine Dokumentation über den Dalai Lama und buddhistische Rituale, wird ebenfalls gezeigt.
Eine kleine Auswahl an exemplarischen Filmen Robert Aldrichs bietet einen kursorischen Überblick über dessen facettenreiches Schaffen.
Passend zum Kinostart von Wong Kar-Wais lang herbeigesehntem Meisterwerk 2046 (Kritik folgt in Bälde, bzw. ist bereits in der aktuellen Ausgabe der Splatting Image zu lesen) im Januar erweckt das Filmkunsthaus mit einer Auswahl das Werk des Hongkong-Chinesen erneut auf der Leinwand zum Leben. Dass man sich dabei auf die im Westen eigentlich hinreichend bekannten Filme konzentriert und sich von den weniger erschlossenen Filmen Wong Kar-Wais nur sein Debüt, As Tears Go By, findet, ist dabei zwar etwas schade - gerne hätte man auch mal Days of Being Wild oder Ashes of Time auf der Leinwand gesehen -, aber wir wollen auch nicht meckern und freuen uns auf Wiederbegegnungen mit Fallen Angels, In the Mood for Love, Chungking Express und Happy Together, während wir zudem händeringend damit zu tun haben, uns an 2046 satt zu sehen.

(click für groß, weitere schöne Bilder hier)
Weitere Filmreihen siehe im kommentierten Programm des Babylons, das hier als Word-Datei heruntergeladen werden kann:
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Thema: Kinokultur
22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Sehr schöne Bolly-Einführung mit Soundtrack-mp3s, Hintergrundinformationen und einigen Hindi-Übersetzungen.
[via crime in your coffee]
Der nächste Bollywoodfilm kommt im übrigen im Frühjahr 2005 in die hiesigen Kinos (Verleih: Rapid Eye Movies). Er nennt sich Swades - We, the People, wurde vom Lagaan-Regisseur inszeniert und hatte vor wenigen Tagen in London und Bombay parallel Weltpremiere. Tags darauf war er schon als Deutschlandpremiere in Berlin und Dortmund zu sehen. In den kommenden Tagen wird er u.a. in Köln aufgeführt (Termine auf der Rapid Eye Website).
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
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Nachts um halb vier unbedingt Soderberghs Solaris auf größtmöglicher Leinwand sehen wollen. Nicht mit der DVD vorlieb nehmen können, auch nicht nur den Soundtrack hören wollen. Die Leinwand muss es sein. Wie unbefriedigend.
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Thema: Kinokultur
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22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Hoerkino
22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Angeregt durch eine Diskussion in einem Forum gerade eben zum ersten Mal seit, ich schätze, 11 Jahren I'm in Love with my Car von Queen gehört, zu finden auf der A Night At The Opera. Gesungen hat das der Schlagzeuger, Roger Taylor. Und der röhrt sich durch dieses schwülstig-schwitzige Stück verdrogten Glamrocks wie ein finnischer Elch auf der Balz.
Nicht, dass ich das jetzt objektiv super fände. Punk killed Glam for good. Aaaber: Jetzt gerade, in dieser leicht absurd anmutenden nächtlichen Stunde, wenn der Mond reinscheint und die Lampe das orange gestrichene Zimmer nicht erhellt, sondern eher seine Schatten neu organisiert, in einem solchen Moment, kurz nach einem Film wie Oldboy, der einen mit Blick auf alpin anmutende Gebirge entlässt und dabei vollkommen unwirklich bleibt (überhaupt die, im besten Sinne, verstörende letzte halbe Stunde) , in einem solchen Moment also, da lasse ich mir das gerne als grundieren Akkustikteppich eingehen. Was für ein Lied.
Nicht, dass ich das jetzt objektiv super fände. Punk killed Glam for good. Aaaber: Jetzt gerade, in dieser leicht absurd anmutenden nächtlichen Stunde, wenn der Mond reinscheint und die Lampe das orange gestrichene Zimmer nicht erhellt, sondern eher seine Schatten neu organisiert, in einem solchen Moment, kurz nach einem Film wie Oldboy, der einen mit Blick auf alpin anmutende Gebirge entlässt und dabei vollkommen unwirklich bleibt (überhaupt die, im besten Sinne, verstörende letzte halbe Stunde) , in einem solchen Moment also, da lasse ich mir das gerne als grundieren Akkustikteppich eingehen. Was für ein Lied.
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
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22. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wie ich solche Momente liebe. Ich komme aus dem Kino nach Hause (Oldboy, endlich im Kino gesehen, im Intimes war ich, quasi Nachbarschaft) und das Wohnzimmer ist warm. Durch die zugezogenen Nesselstoffvorhänge dringen Neonlichter von der Frankfurter Allee durch, besonders gefällt mir das rote "Hotel" (ohne weiteren Namen), das seit einigen Wochen rüberscheint (und auf dem Nesselstoff als permanent anwesender Schriftzug mich verfolgt). Und dann, als undeutlicher Fleck auf dem Vorhang, der halbe Mond, direkt über den alten Laternen noch aus DDR-Zeiten. Das ist so selten, dass der Mond direkt auf meinen Schreibplatz scheint. Das ist wunderschön.
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Thema: Filmtagebuch
21.12.2004, Cinestar SonyCenter

Zum Jahresende hin dann noch ein Film, der sich mit umwerfendem Charme auf einen der Topplätze der persönlichen Jahresliste manövriert. Ein wunderschöner Film für Menschen, die sich am staunenden Sehen noch erfreuen können und der, ohne weiteres, einen langen, euphorischen Text wert wäre, den ich, sofern die Zeit es mir gestattet, vielleicht noch nachreichen werde.
Deshalb bis auf weiteres nur: Pure Candy!
imdb

Zum Jahresende hin dann noch ein Film, der sich mit umwerfendem Charme auf einen der Topplätze der persönlichen Jahresliste manövriert. Ein wunderschöner Film für Menschen, die sich am staunenden Sehen noch erfreuen können und der, ohne weiteres, einen langen, euphorischen Text wert wäre, den ich, sofern die Zeit es mir gestattet, vielleicht noch nachreichen werde.
Deshalb bis auf weiteres nur: Pure Candy!
imdb
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Thema: Hoerkino
20. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Soilworker hat seine tolle "Voice of Vincent"-Reihe einem Update unterzogen. Neu sind The Hands of Mr. Ottermole, The strange Death of Charles Umberstein und ein Pilzrezept aus Onkel Vincents Kochecke.
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Thema: Kinokultur
19. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
bei WGN Radio [via]. Daselbst noch zahlreiche weitere Interviews mit Genregrößen im Real Player-Format. Hier gibt's den alternativen Real-Player, der einem viel Blödsinn erspart, und dort ein Programm zur Archivierung von Streamfiles (welches ich allerdings nicht kenne, da ich bislang immer das ebenso empfehlenswerte Tool Net Transport nutzte).
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Thema: Hoerkino
19. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Und wo wir schon dabei sind (und weil die Scheibe dort schon sehr lange und vermutlich auch gar nicht mehr allzu lange steht): Journey to the Past präsentiert mit Dick Schorys Supercussion-Scheibe eine echte Entdeckung vegangener Space Age-Musik. Auch hier: Beste Sonntagnachmittagmusik, ein nett grundierender Klangteppich für Aus-dem-Fenster-schauen-und-Kaffee-trinken.
Aaah, the good life...
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Thema: Hoerkino
19. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Space Debris präsentiert: Zwei EPs von Michel Legrand mit locker swingendem Lounge aus den 60ern. Sehr nette Sonntagnachmittagkaffeemusik.
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Thema: FilmKulturMedienwissenschaft
18. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: comics
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Thema: comics
18. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: videodrome
salad fingers
Das gehört wohl mit zum "sickesten", was ich an Flash Cartoons bislang gesehen habe. Strange'n'weird! Entsprechend sehenswert!
Das gehört wohl mit zum "sickesten", was ich an Flash Cartoons bislang gesehen habe. Strange'n'weird! Entsprechend sehenswert!
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Thema: Blaetterrauschen
Es ist zum aus der Haut fahren! Da dachte man, der Vorstoß einiger Ex-Sternchen und Gernegroßens sowie verwirrter technokratischer Grüninnen bezüglich deutscher Quote im Radio sei, wie es für Unfug erster Ordnung geziemlich ist, im Sand der Bedeutungslosigkeit versunken. Doch denkste! Reine Taktik! Kaum hatte man das Deutschquotengesockse vergessen, den Kelch an sich bereits als vorübergegangen gewähnt, holt die rot-grüne Bildungsbürgerhuberborniertheit zum Rückschlag aus:
Ein fester Prozentsatz deutscher Musik im Radio: Darüber erhitzen sich die Gemüter quer durch die Parteien und Sender. SPD und Bündnis 90/Die Grünen setzen nun ein eindeutiges Zeichen - und beantragen die Quote im Bundestag. [spon]
Im folgenden listet der Artikel auf, wer alles gegen die fettige Deutschquotensoße gewesen ist, was aber na klar die Bundeshuscherl an der Regierung nicht weiter juckt. Man war ja auch zuvor schon unpopulär. Und man sorge sich ja um den Nachwuchs und ganz generell um die Vielfalt in der Musik, die, so die Huscherl, ja nun nicht gewährleistet sei. Dass schon damals, im September, als man erste Vorstöße wagte, die Top10 der Charts vorrangig von Musikern aus deutschen Landen bevölkert war, wurde damals wie heute natürlich geflissentlich ignoriert. Solange sich auch nur ein einziger Yankee in den deutschen Charts tummelt, ist die musikalische Vielfalt in Deutschland eben nicht mehr gegeben, so meint man es zwischen den Zeilen lesen zu können. Das mithin perplex Stimmende ist ja nun auch überhaupt, dass man unter dem Vorzeichen der Vielfalt in erster Linie Beschränkung derselben im Sinn hat.
Es mag an der Einfalt der Wortführenden liegen.
Ein fester Prozentsatz deutscher Musik im Radio: Darüber erhitzen sich die Gemüter quer durch die Parteien und Sender. SPD und Bündnis 90/Die Grünen setzen nun ein eindeutiges Zeichen - und beantragen die Quote im Bundestag. [spon]
Im folgenden listet der Artikel auf, wer alles gegen die fettige Deutschquotensoße gewesen ist, was aber na klar die Bundeshuscherl an der Regierung nicht weiter juckt. Man war ja auch zuvor schon unpopulär. Und man sorge sich ja um den Nachwuchs und ganz generell um die Vielfalt in der Musik, die, so die Huscherl, ja nun nicht gewährleistet sei. Dass schon damals, im September, als man erste Vorstöße wagte, die Top10 der Charts vorrangig von Musikern aus deutschen Landen bevölkert war, wurde damals wie heute natürlich geflissentlich ignoriert. Solange sich auch nur ein einziger Yankee in den deutschen Charts tummelt, ist die musikalische Vielfalt in Deutschland eben nicht mehr gegeben, so meint man es zwischen den Zeilen lesen zu können. Das mithin perplex Stimmende ist ja nun auch überhaupt, dass man unter dem Vorzeichen der Vielfalt in erster Linie Beschränkung derselben im Sinn hat.
Es mag an der Einfalt der Wortführenden liegen.
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Thema: Hoerspiele
16. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Hier auf auf sherlock-holmes.org gibt es nicht nur einen detaillierten und link-reichen Überblick über die bewegte Radiogeschichte des Meisterdetektivs, sondern dankenswerterweise auch gleich noch zahlreiche mp3s historischer Holmes-Hörspiele, darunter auch eine Bearbeitung von Welles. Prima!
(das Bild stammt im übrigen aus dem tollen Der Hund von Baskerville der Hammer Studios. Text dazu hier.)
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Thema: FilmKulturMedienwissenschaft
15. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ancient Greek myths remain to this day an inexhaustible source of intriguing images and themes. They combine wondrous storytelling with symbolic associations that establish the collective unconscious of our civilisation. In this retrospective entitled "Cinemytholgy", our wish was to explore the winding roads taken by Greek myths and cinema (and theatre somewhat) in the 20th century. Our ambition is not to confirm the endurance of Greek mythology; that would be rather commonplace. Our main aim is to provide the springboard for ponderings on viewpoints, aspects and approaches to the eternal questions that have always been diffused through history.
Wo sich meine Studienfächer kreuzen: CineMythology.
Wo sich meine Studienfächer kreuzen: CineMythology.
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Thema: Kinokultur
13. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Ist ja eigentlich schon gefurlt, aber weil mir Lucio Fulcis The Beyond einfach sehr am Herzen liegt - eine zentrale Stelle in meinem persönlichen Pantheon ist ihm sicher -, an dieser Stelle nochmal explizit der Hinweis auf diesen Essay von Michael Grant auf kinoeye.org zu Dreyers Vampyr und eben Fulcis flirrend-surrealem Horrorklassiker, hierzulande noch immer beschlagnahmt - eine echte, durch nichts zu rechtfertigende Schande!
(Hier im übrigen noch ein Werkschau-Portrait von Lucio Fulci aus der Reihe "Great Directors" von Senses of Cinema).
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
» ...
13. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Irgendein Wirrkopf vorhin auf Deutschlandfunk per Telefonzuschaltung zur EU-Türkei-Debatte, zwischen Morgenkaffee, -brötchen und Goldt-Lektüre aufgeschnappt: Es ginge ja nun nicht um Moral. Also das Christliche, das sei außen vor. Man sei aber dagegen, dass also die Tochter des türkischen Premierministers ins Ausland geschickt werde, weil sie dort einen Schleier tragen dürfe. Und dass die Frau desselben Herrn nur mit einem solchen öffentlich auftrete. Es sei nunmal so, dass man in Frankreich und Deutschland Erfolge gezeitigt habe - und zwar in Frankreich noch mehr als in Deutschland! -, nämlich dahingehend, dass es Deutsche gäbe, die Moslems sind.
... ?
... ?
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Thema: Weblogflaneur
13. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Trailerpark
13. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Unrat Deluxe präsentiert: Den Trailer zum offenbar wahnwitzigen Mad Doctor of Blood Island (1968) als divx-Download! Wenn der Film halb so gut wie der Trailer ist, dann wartet da ein wahres Schmankerl auf mich! Demnächst dann auch, Onkel Videodrom sei Dank, bei mir im Heimkino.
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Thema: Filmtagebuch
12.12.2004, Kino Arsenal
"Broeder Johannes is behekst!"
(aus den niederländischen Untertiteln)
Häxan ist ein aufregender Film, von charmanter inszenatorischer Eleganz und voller bezaubernder Schönheit. Ein kleines Fest zudem für Freunde gruseligen Filmhandwerks, für jene exploitativer und spekulativer Ware obendrein, denn diese finden in Häxan eine Art "Ur-Film" der Hexenjäger- und Nunsploitationfilme. Hier, an diesem Punkt, trifft sich Schmuddel-, Sensations- und Kunstkino. Man könnte auch sagen: Von hier gehen die Richtungen aus. Waren sie je getrennt?
Der Habitus entspricht dem Lehrfilm. Anschaulich wird eine Kulturgeschichte des Hexentopos gezeichnet (und natürlich vor allem: der Hexenverfolgung). Man blickt in Fuchs' Sittengeschichte (eine reiche, schöne Sammlung größtensteils trivialer Illustrationen aus allen Epochen mitteleuropäischer Geschichte, zu der, dies sollte nicht unerwähnt bleiben, auch zum Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht nur für historische Zwecke gegriffen wurde...), zeigt mannigfaltige Illustrationen, entwirft Schaubilder und Modelle. Was im Bild wichtig ist, zeigt der Stock des körperlos bleibenden Lehrers an. Und dann gibt es gestellte Inseln im Film, kleine und größere Dramen, die, vor wunderschönen Kulissen drappiert, verdeutlichen sollen, wie es dereinst gewesen ist, als Frauen um ihr Leben fürchten mussten.
Natürlich geht es dabei (auch) um Sensationalismus. Die Folterwerkzeuge werden oft schon mit dem zärtlich-wehmütigen Blick eines praktizierenden Sadisten (Masochisten?) in ihrer physischen Beschaffenheit und in direkter Anwendung ausgestellt (natürlich blendet man ab, bevor das Blut spritzt, die Knochen brechen). Das lüsterne Treiben des eindrucksvollen Satans wird lange für den Film ausgeweidet. Alle satanischen Rituale, alles, was die Hexen treiben, wenn der Blick der Moralität sie aus den Augen verloren hat, werden in voller Länge und länger ausgespielt. Hie und da blitzt eine nackte Brust auf, mancher entblößter Hintern wird vom Schatten nicht ganz so verdunkelt, wie es in sittsameren Filmen der Fall wäre. Natürlich hat dies System: Bei aller guter Intention steht Häxan zum beträchtlichen Teil auch in der Tradition von Jahrmarkt und Rummelplatz.
Das ist nun natürlich gar nichts Schlechtes. Schon gar nicht, wenn der Budenzauber, wie in diesem Falle, in ein Fest der Filmgestaltung mündet. Atemberaubend ist, mit welcher Präzision, mit welcher Verve hier in der Tat wohl jedes zur Verfügung stehende, filmische Mittel effizient eingesetzt wird. Der Schnitt, bewusst eingesetzte Doppelbeleuchtungen, überhaupt die wunderbare Ausleuchtung bis auf den Millimeter genau, die grandiose Maskenarbeit, die noch bis ins Detail liebevoll gestaltete Sets, undsoweiterundsofort ergeben im Konzert reinsten Zucker für cinephile Sinne. Und Eunice Martins unterstützte das bunte, nicht immer frohe, aber wunderschön anzusehende Treiben wie schon bei Broken Blossoms kongenial am Klavier.
Zum Ende hin mündet der Film in eine Szientifizierung des Hexentopos. Reinster Modernitätsglaube, zu jener Zeit noch ungebrochen. Entsprechend wehmütig sieht sich das an, wenn als letztes Bild eine selbstbewusst lachende, junge Frau einen Doppeldecker besteigt und in den Himmel davonfliegt. Ohne Hexenstiel, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Das Mittelalter liegt hinter uns, sagt dieses letzte Bild, wir fliegen davon, die moderne Technik, die Aufklärung machts möglich. Eine Zuversicht, die Auschwitz und Treblinka allenfalls achselzuckend als kleinere, polnische Ortschaften bezeichnen würde. Eine verloren gegangene Unschuld, zu schnell in den Himmel geflogen vielleicht.
Hinweis: Einige Impressionen aus dem Film, die dessen wunderschöne Gestaltung eindrucksvoll vermitteln, in den Kommentaren! Es lohnt sich!
imdb | mrqe | essay auf kinoeye.org | häxan-kapitel aus "dokument des grauens" (pdf!)
magical history tour
"Broeder Johannes is behekst!"
(aus den niederländischen Untertiteln)
Häxan ist ein aufregender Film, von charmanter inszenatorischer Eleganz und voller bezaubernder Schönheit. Ein kleines Fest zudem für Freunde gruseligen Filmhandwerks, für jene exploitativer und spekulativer Ware obendrein, denn diese finden in Häxan eine Art "Ur-Film" der Hexenjäger- und Nunsploitationfilme. Hier, an diesem Punkt, trifft sich Schmuddel-, Sensations- und Kunstkino. Man könnte auch sagen: Von hier gehen die Richtungen aus. Waren sie je getrennt?Der Habitus entspricht dem Lehrfilm. Anschaulich wird eine Kulturgeschichte des Hexentopos gezeichnet (und natürlich vor allem: der Hexenverfolgung). Man blickt in Fuchs' Sittengeschichte (eine reiche, schöne Sammlung größtensteils trivialer Illustrationen aus allen Epochen mitteleuropäischer Geschichte, zu der, dies sollte nicht unerwähnt bleiben, auch zum Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht nur für historische Zwecke gegriffen wurde...), zeigt mannigfaltige Illustrationen, entwirft Schaubilder und Modelle. Was im Bild wichtig ist, zeigt der Stock des körperlos bleibenden Lehrers an. Und dann gibt es gestellte Inseln im Film, kleine und größere Dramen, die, vor wunderschönen Kulissen drappiert, verdeutlichen sollen, wie es dereinst gewesen ist, als Frauen um ihr Leben fürchten mussten.
Natürlich geht es dabei (auch) um Sensationalismus. Die Folterwerkzeuge werden oft schon mit dem zärtlich-wehmütigen Blick eines praktizierenden Sadisten (Masochisten?) in ihrer physischen Beschaffenheit und in direkter Anwendung ausgestellt (natürlich blendet man ab, bevor das Blut spritzt, die Knochen brechen). Das lüsterne Treiben des eindrucksvollen Satans wird lange für den Film ausgeweidet. Alle satanischen Rituale, alles, was die Hexen treiben, wenn der Blick der Moralität sie aus den Augen verloren hat, werden in voller Länge und länger ausgespielt. Hie und da blitzt eine nackte Brust auf, mancher entblößter Hintern wird vom Schatten nicht ganz so verdunkelt, wie es in sittsameren Filmen der Fall wäre. Natürlich hat dies System: Bei aller guter Intention steht Häxan zum beträchtlichen Teil auch in der Tradition von Jahrmarkt und Rummelplatz.
Das ist nun natürlich gar nichts Schlechtes. Schon gar nicht, wenn der Budenzauber, wie in diesem Falle, in ein Fest der Filmgestaltung mündet. Atemberaubend ist, mit welcher Präzision, mit welcher Verve hier in der Tat wohl jedes zur Verfügung stehende, filmische Mittel effizient eingesetzt wird. Der Schnitt, bewusst eingesetzte Doppelbeleuchtungen, überhaupt die wunderbare Ausleuchtung bis auf den Millimeter genau, die grandiose Maskenarbeit, die noch bis ins Detail liebevoll gestaltete Sets, undsoweiterundsofort ergeben im Konzert reinsten Zucker für cinephile Sinne. Und Eunice Martins unterstützte das bunte, nicht immer frohe, aber wunderschön anzusehende Treiben wie schon bei Broken Blossoms kongenial am Klavier.Zum Ende hin mündet der Film in eine Szientifizierung des Hexentopos. Reinster Modernitätsglaube, zu jener Zeit noch ungebrochen. Entsprechend wehmütig sieht sich das an, wenn als letztes Bild eine selbstbewusst lachende, junge Frau einen Doppeldecker besteigt und in den Himmel davonfliegt. Ohne Hexenstiel, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Das Mittelalter liegt hinter uns, sagt dieses letzte Bild, wir fliegen davon, die moderne Technik, die Aufklärung machts möglich. Eine Zuversicht, die Auschwitz und Treblinka allenfalls achselzuckend als kleinere, polnische Ortschaften bezeichnen würde. Eine verloren gegangene Unschuld, zu schnell in den Himmel geflogen vielleicht.
Hinweis: Einige Impressionen aus dem Film, die dessen wunderschöne Gestaltung eindrucksvoll vermitteln, in den Kommentaren! Es lohnt sich!
imdb | mrqe | essay auf kinoeye.org | häxan-kapitel aus "dokument des grauens" (pdf!)
magical history tour
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Thema: Kinokultur

Interview mit John Waters, in dem auch ein bislang eher vernachlässigter Aspekt seines Schaffens beleuchtet wird: Re-Fotografien von TV-Bildern, sowie nachträgliche Bearbeitungen der Ergebnisse. Das müsste nun noch genauer untersucht werden, aber so ganz spontan macht diese Vorgehensweise vor allem auch im Zusammenhang mit seinen alten Filmen unheimlich viel Sinn.
° ° °
Thema: Filmtagebuch
07.12.2004, Kino Arsenal
Zum Inhalt: Ein Chemieprofessor hat, nachdem sich der Vetter seiner Frau zu Besuch angemeldet hat, einen konfusen Traum, der in dem Versuch kulminiert, seine Frau mit einem Dolch zu erstechen. Am nächsten Tag ist er von einer ihm unerklärlichen Furcht besessen, Messer zu berühren. Als er schließlich, mit seiner Frau alleine, dem Zwang, jenen Mord tatsächlich zu begehen, beinahe nachgibt, flieht er aus der Wohnung zu seiner Mutter, die ihm dringend rät, einen Psychoanalytiker aufzusuchen. Er folgt ihrem Rat. Der Arzt hilft ihm in mehreren Sitzungen, sich an einzelheiten des Traumes zu erinnern, ihn zu deuten, die Ursachen zu erkennen und schließlich die Phobie zu überwinden. (Quelle: tonfinder.de)

Gewissermaßen: Ein Lehrfilm. Entstanden in einer Zeit, in der die raunenden Dunkeleien der psychoanalytischen Gründertexte sich bereits für das (unheimliche) Unterhaltungskino anboten, in der die Psychoanalyse selbst aber, so zumindest mein Eindruck, noch nicht ganz so akzeptiert gewesen ist und ihre Theoreme (oft fälschlicherweise, natürlich) in den Diskursen anonym geworden sind. Freud selbst war im Vorfeld der Produktion angesprochen worden, hatte sich als Berater allerdings nicht zur Verfügung gestellt. Diese Aversion gegen den Film (der, im übrigen, seinen Auftritt auf dem Parkett der Geschichte des Menschen fast zeitgleich mit Freud unternahm, am Endpunkt des 19. Jahrhunderts, dessen mit vorrangiges Projekt wohl die Schaffung von (und der Wille zu) Transparenz ist) war dabei ganz grundsätzlicher Natur. So kann es hier im Zitat nachlesen, dass Freud die Abstraktionen der Psychoanalyse als im Film nicht darstellbar charakterisierte. Freudschüler kam dann in Folge die Aufgabe der beratenden Mitarbeit zu.
Freuds skeptische Haltung mag sich zumindest an diesem fertigen Film als berechtigt erweisen. Denn der Lehrfilm, eigentlich schon: Werbefilm, wirkt heutzutage (und vermutlich aber schon: damals) sehr reduziert, wenn nicht gar reduzierend, zurechtkonstruiert und somit rein inhaltlich geradewegs grobschlächtig. Wie so oft verkehrt der angestaubte Lehr- und Werbefilm mit den Jahren somit seinen Effekt und stellt, selbstverständlich nicht intendiert, damit Schwächen und Unschärfen der Psychoanalyse regelrecht bloß, sehr zur Erheitung im Kinosaal im übrigen. Und mit dem Auftritt des Psychoanalytikers im Film verrät der Film seinen Gegenstand schon fast (ob hier wohl ein Augenzwinkern über die Dekaden hinweg bemerkbar wird? Wohl kaum, der Gedanke aber - Film als Flaschenpost nicht über Weltmeere, sondern über Jahrzehnte hinweg - gefällt mir just in diesem Moment so gut, dass ich das hier hinschreiben muss): Er, der dem Neurotiker den im Wirtshaus verlorenen Schlüssel nachträgt, und wie eine zwielichtige Gestalt aus dem Schatten tritt, dabei die Worte "Es hat sicher einen Grund, dass sie nicht gerne nach Hause kommen wollen" spricht, er also ist es, der dem Neurotiker und seinem Film das Unheimliche anträgt, den Neurotiker schlußendlich in die Verwirrung treibt (um dann, später, demütig beim Psychoanalytiker vorzusprechen, der ihn auch prompt überrascht begrüßt, er hätte ihn ja so früh bei sich nun nicht erwartet. Theodor Reik, dessen Texte zur Psychoanalyse ich (bislang, bei noch geringer Übersicht) sehr schätze, bezeichnete die Psychoanalyse schlußendlich auch als Überreste der Magie in der Neuzeit. Geheimnisse einer Seele tritt dazu in Korrespondenz, indem er den Psychoanalyse in der Tat als eine Art Schamanen inszeniert, als einen zunächst unheimlichen Eremiten, der über Geheimwissen verfügt und offenbar auch nicht an die Grenzen der Physik gebunden ist.

Weiterhin interessant ist ein kleines Detail, das mit etwas Lust als subversive Rebellion des Films (nicht unbedingt seines Machers) gesehen werden könnte: Der idyllisierende Prolog, der den Neurotiker als geheilt, als geretten Ehemann schon fast campy vor Heimatfilmkulisse mit Berghütte, Angelerfolg und Familienglück inszeniert, lässt den Geheilten aus lauter Freude über den Anblick seiner Frau nebst Nachwuchs, von ihm unbemerkt, die soeben gefangenen Fische wieder in den Fluß fallen lassen. Ein Missgeschick, das, zuvor, als ein unbewusstes Agieren gegen eine an sich unerfreuliche Situation zu interpretieren gewesen wäre. Ist der Mann also gar nicht geheilt? Ist ein Missgeschickt manchmal auch gar nicht inszeniert? Ist diese Unschärfe des Films dessen eigenes Missgeschick, das von seinem Unbehagen gegen seine eigene Position kündet? Wie auch immer die Antwort ist: Der achtlos ins Wasser platschende Fang bleibt im Film ein Fremdkörper, ein kleiner Reibepunkt.

Ist Geheimnisse einer Seele deshalb ein schlechter Film? Nun keineswegs! Der Film fungiert als naher Verwandter zum Horrorfilm und arbeitet dessen Nähe zur Psychoanalyse als textuellem Steinbruch schön heraus: Jeder, der sich mit dem Horrorfilm näher beschäftigt, wird aus dem Pabstfilm seinen Gewinn ziehen. Deutlich wird dies vor allem an den wahnwitzigen und sehenswerten Traumsequenzen, die drei Jahre vor Un Chien Andalou diesen schon erahnen lassen ("vorwegnehmen" wäre ein zu starkes Wort und auch nicht recht passend). Über mehrere Minuten hinweg bilden diese eine phantasmagorische Insel innerhalb des Filmes, auf die später, in der analytischen Situation, immer wieder zurückgegriffen werden wird. Ein ästhetisches Erlebnis von ganz eigener Qualität, ungemein bildgewaltig und formal hervorragend inszeniert. Es ist diese formale Güte, die, mehr noch als bei dem dahingehend auch nicht uninteressanten Die freudlose Gasse, diesen Pabstfilm, zumal im Kino, jenseits des Dokumentcharakters als Kommentar zur Psychoanalyse zu einem sehenswerten Erlebnis macht. War auch schon die Gasse immer wieder von kleinen Momenten durchbrochen, wo Pabst ganz dem Film als solchen zum Recht verhalf, bäumen sich solche Momente in Geheimnisse regelrecht gegen den narrativen Fluß auf. Eine nicht verwirklichte, sich dem Plot nicht fügen wollende Tradition des Kinos spricht hier durch den Film, die uns vermutlich Bilder und Ereignisse auf Zelluloid geschenkt hätte, von denen man, in der Tat, nur träumen kann.
imdb | mrqe | jump cut
deutsches filminstitut | magical history tour
Zum Inhalt: Ein Chemieprofessor hat, nachdem sich der Vetter seiner Frau zu Besuch angemeldet hat, einen konfusen Traum, der in dem Versuch kulminiert, seine Frau mit einem Dolch zu erstechen. Am nächsten Tag ist er von einer ihm unerklärlichen Furcht besessen, Messer zu berühren. Als er schließlich, mit seiner Frau alleine, dem Zwang, jenen Mord tatsächlich zu begehen, beinahe nachgibt, flieht er aus der Wohnung zu seiner Mutter, die ihm dringend rät, einen Psychoanalytiker aufzusuchen. Er folgt ihrem Rat. Der Arzt hilft ihm in mehreren Sitzungen, sich an einzelheiten des Traumes zu erinnern, ihn zu deuten, die Ursachen zu erkennen und schließlich die Phobie zu überwinden. (Quelle: tonfinder.de)

Gewissermaßen: Ein Lehrfilm. Entstanden in einer Zeit, in der die raunenden Dunkeleien der psychoanalytischen Gründertexte sich bereits für das (unheimliche) Unterhaltungskino anboten, in der die Psychoanalyse selbst aber, so zumindest mein Eindruck, noch nicht ganz so akzeptiert gewesen ist und ihre Theoreme (oft fälschlicherweise, natürlich) in den Diskursen anonym geworden sind. Freud selbst war im Vorfeld der Produktion angesprochen worden, hatte sich als Berater allerdings nicht zur Verfügung gestellt. Diese Aversion gegen den Film (der, im übrigen, seinen Auftritt auf dem Parkett der Geschichte des Menschen fast zeitgleich mit Freud unternahm, am Endpunkt des 19. Jahrhunderts, dessen mit vorrangiges Projekt wohl die Schaffung von (und der Wille zu) Transparenz ist) war dabei ganz grundsätzlicher Natur. So kann es hier im Zitat nachlesen, dass Freud die Abstraktionen der Psychoanalyse als im Film nicht darstellbar charakterisierte. Freudschüler kam dann in Folge die Aufgabe der beratenden Mitarbeit zu.
Freuds skeptische Haltung mag sich zumindest an diesem fertigen Film als berechtigt erweisen. Denn der Lehrfilm, eigentlich schon: Werbefilm, wirkt heutzutage (und vermutlich aber schon: damals) sehr reduziert, wenn nicht gar reduzierend, zurechtkonstruiert und somit rein inhaltlich geradewegs grobschlächtig. Wie so oft verkehrt der angestaubte Lehr- und Werbefilm mit den Jahren somit seinen Effekt und stellt, selbstverständlich nicht intendiert, damit Schwächen und Unschärfen der Psychoanalyse regelrecht bloß, sehr zur Erheitung im Kinosaal im übrigen. Und mit dem Auftritt des Psychoanalytikers im Film verrät der Film seinen Gegenstand schon fast (ob hier wohl ein Augenzwinkern über die Dekaden hinweg bemerkbar wird? Wohl kaum, der Gedanke aber - Film als Flaschenpost nicht über Weltmeere, sondern über Jahrzehnte hinweg - gefällt mir just in diesem Moment so gut, dass ich das hier hinschreiben muss): Er, der dem Neurotiker den im Wirtshaus verlorenen Schlüssel nachträgt, und wie eine zwielichtige Gestalt aus dem Schatten tritt, dabei die Worte "Es hat sicher einen Grund, dass sie nicht gerne nach Hause kommen wollen" spricht, er also ist es, der dem Neurotiker und seinem Film das Unheimliche anträgt, den Neurotiker schlußendlich in die Verwirrung treibt (um dann, später, demütig beim Psychoanalytiker vorzusprechen, der ihn auch prompt überrascht begrüßt, er hätte ihn ja so früh bei sich nun nicht erwartet. Theodor Reik, dessen Texte zur Psychoanalyse ich (bislang, bei noch geringer Übersicht) sehr schätze, bezeichnete die Psychoanalyse schlußendlich auch als Überreste der Magie in der Neuzeit. Geheimnisse einer Seele tritt dazu in Korrespondenz, indem er den Psychoanalyse in der Tat als eine Art Schamanen inszeniert, als einen zunächst unheimlichen Eremiten, der über Geheimwissen verfügt und offenbar auch nicht an die Grenzen der Physik gebunden ist.

Weiterhin interessant ist ein kleines Detail, das mit etwas Lust als subversive Rebellion des Films (nicht unbedingt seines Machers) gesehen werden könnte: Der idyllisierende Prolog, der den Neurotiker als geheilt, als geretten Ehemann schon fast campy vor Heimatfilmkulisse mit Berghütte, Angelerfolg und Familienglück inszeniert, lässt den Geheilten aus lauter Freude über den Anblick seiner Frau nebst Nachwuchs, von ihm unbemerkt, die soeben gefangenen Fische wieder in den Fluß fallen lassen. Ein Missgeschick, das, zuvor, als ein unbewusstes Agieren gegen eine an sich unerfreuliche Situation zu interpretieren gewesen wäre. Ist der Mann also gar nicht geheilt? Ist ein Missgeschickt manchmal auch gar nicht inszeniert? Ist diese Unschärfe des Films dessen eigenes Missgeschick, das von seinem Unbehagen gegen seine eigene Position kündet? Wie auch immer die Antwort ist: Der achtlos ins Wasser platschende Fang bleibt im Film ein Fremdkörper, ein kleiner Reibepunkt.

Ist Geheimnisse einer Seele deshalb ein schlechter Film? Nun keineswegs! Der Film fungiert als naher Verwandter zum Horrorfilm und arbeitet dessen Nähe zur Psychoanalyse als textuellem Steinbruch schön heraus: Jeder, der sich mit dem Horrorfilm näher beschäftigt, wird aus dem Pabstfilm seinen Gewinn ziehen. Deutlich wird dies vor allem an den wahnwitzigen und sehenswerten Traumsequenzen, die drei Jahre vor Un Chien Andalou diesen schon erahnen lassen ("vorwegnehmen" wäre ein zu starkes Wort und auch nicht recht passend). Über mehrere Minuten hinweg bilden diese eine phantasmagorische Insel innerhalb des Filmes, auf die später, in der analytischen Situation, immer wieder zurückgegriffen werden wird. Ein ästhetisches Erlebnis von ganz eigener Qualität, ungemein bildgewaltig und formal hervorragend inszeniert. Es ist diese formale Güte, die, mehr noch als bei dem dahingehend auch nicht uninteressanten Die freudlose Gasse, diesen Pabstfilm, zumal im Kino, jenseits des Dokumentcharakters als Kommentar zur Psychoanalyse zu einem sehenswerten Erlebnis macht. War auch schon die Gasse immer wieder von kleinen Momenten durchbrochen, wo Pabst ganz dem Film als solchen zum Recht verhalf, bäumen sich solche Momente in Geheimnisse regelrecht gegen den narrativen Fluß auf. Eine nicht verwirklichte, sich dem Plot nicht fügen wollende Tradition des Kinos spricht hier durch den Film, die uns vermutlich Bilder und Ereignisse auf Zelluloid geschenkt hätte, von denen man, in der Tat, nur träumen kann.
imdb | mrqe | jump cut
deutsches filminstitut | magical history tour
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Thema: Weblogflaneur
12. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ralf Ramge, der auch die tolle "Horrorfilmgeschichte" Dokument des Grauens (siehe mein Posting hier) als work-in-progress verfasst, führt offenbar schon seit einiger Zeit ein eigenes Weblog, das sich natürlich vorrangig mit dem phantastischen und Horrorkino beschäftigt (soweit zumindest mein erster Eindruck). Sehr schön!
[via plomlompom]
[via plomlompom]
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Thema: Hoerspiele
12. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Erfreulich schnelles Update der "Voice of Vince"-Reihe mit alten Radiohörspielen von Vincent Price. Ergänzt wurden die vier Hörspiele Bloodbath, Speaking of Cinderella, Waxwork und Shock.° ° °
Thema: Kinokultur
» ...
12. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Das Interview mit Oliver Stone in der Zeit ist irgendwie seltsam. Natürlich ist da dieser manische Größenwahn, der Dünkel, die Selbstgerechtigkeit, was bei mir allenfalls Gähnen hervorruft (in diesem Falle). Zumal, wo ich Comandante für einen seltsamen Film halte (interessant, aber vielleicht nicht unbedingt aussagekräftig was den Gegenstand betrifft, der in diesem Falle aber wohl eher Stone als Castro ist, würde ich fast meinen und dann das "nicht aussagekräftig" glatt wieder streichen) und Alexander schon von mehreren Seiten als "langweilig" stigmatisiert wurde.
Dann aber wiederum dieser an sich rundum sympathische Gestus des wild um sich Schlagens. Wie ihm alles wurschtens zu sein scheint. Einer, der mal das ganze Absurde des Alltags, auch und gerade auf politischer Ebene, nicht mit miesepetriger Kritisierlaune, sondern in Form eines Spiegels benennt. Irgendwie, denke ich mir, brauchen wir mehr solche Leute und weniger von denen, die nur drauf aus sind, nur niemandem auf die Füße zu treten. Keine Moore-Typen natürlich, eher solche, die noch wissen, wie man seinen Mittelfinger ausstreckt und die sich für dieses Wissen nicht schämen.
Aber dann wiederum ...
Dann aber wiederum dieser an sich rundum sympathische Gestus des wild um sich Schlagens. Wie ihm alles wurschtens zu sein scheint. Einer, der mal das ganze Absurde des Alltags, auch und gerade auf politischer Ebene, nicht mit miesepetriger Kritisierlaune, sondern in Form eines Spiegels benennt. Irgendwie, denke ich mir, brauchen wir mehr solche Leute und weniger von denen, die nur drauf aus sind, nur niemandem auf die Füße zu treten. Keine Moore-Typen natürlich, eher solche, die noch wissen, wie man seinen Mittelfinger ausstreckt und die sich für dieses Wissen nicht schämen.
Aber dann wiederum ...
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Thema: Kinokultur
11. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Die Weihnachtsausgabe des Magazins für den unterschlagenen Film bietet gänzlich unweihnachtliche Artikel über:
// Exzessive Künstlerfilme (Marcus Stiglegger)
// Deutsches Exploitationkino der 70er Jahre (Christian Keßler)
// Portrait/Werkschau Chor Yuen
// Nachruf auf Russ Meyer und ausführliches DVD-Special
// Interview mit Noriaki Yuasa (Jörg Buttgereit)
// Eindrücke vom Tokyo Filmfestival
sowie wieder zahlreiche Kritiken und Besprechungen in den üblichen Rubriken. Beziehbar über die Website.
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Thema: literatur
11. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

They were called "men's adventure" magazines, the "armpit school" of journalism, or "sweats." They had names like Man's Life, Man's Exploits, Real Men or just Male. Designed to snare the attention of the Average G.I. Joe settling back into humdrum civilian life after World War II, their gorgeously lurid cover illustrations routinely depicted buxom beauties in shredded tatters of clothes, writhing under the slathering jaws of savage beasts, wild savages or sadistic Nazis.
Hier
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Thema: good news

Ein erster Teaser von Tim Burtons neuem Film hier auf Yahoo. Ich würde sagen: Absolut vielversprechend. Und endlich mal wieder Johnny Depp und Tim Burton im Team!
Kinostart in den USA: Juli 2005. Bin, natürlich, nach diesen Bildern schon wieder ganz wuschig.
Update 25.02.2005:
Cinemablend.com mit neuen Fotos vom Film.

imdb
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Thema: Hoerkino
11. Dezember 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Zufällig entdeckt. Sehr nette Mixtur aus Trans Am, wildem Punkrock und allerlei anderem netten Kram. MP3s unter Menüpunkt 3.
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