Freitag, 11. März 2005
Thema: Kinokultur
Erste Lebenszeichen vom Fantasy Filmfest! Zwar ist vom Programm des Hauptfestivals im Sommer natürlich noch nichts Näheres bekannt - das wäre wohl auch zuviel verlangt -, doch kann man bereits die Filme der Aufwärmveranstaltung "Nacht der 1000 Schreie", die das FFF seit kurzem jährlich durchführt, nennen. Gezeigt werden:

Night Watch, ein Boxoffice-Hit aus Russland, der auch schon auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde.

Kung Fu Hustle, der neue Klopper von Stephen Chow mit zahlreichen Hong Kong Film Awards Nominierungen.

Ferpect Crime (sic!), der neue Film des spanischen Kultregisseurs Alex de la Iglesia.

Cursed, der neue Film von Wes Craven, der allerdings in der US-Presse ziemlich viel Haue einstecken musste.

Steamboy, der neue Anime von Akira-Macher Katsuhiro Ôtomo und der bislang teuereste japanische Zeichentrickfilm der Filmgeschichte. Nachtrag: Hoberman hat den Film aktuell in der Village Voice besprochen.

Die Termine: Stuttgart 01./02. April, München 02./03. April, Nürnberg 08./09. April, Frankfurt 09./10. April, Hamburg 15./16. April, Berlin 16./17. April.

Erstmals gibt es keine Pauschalkarten mehr, sondern nur Einzeltickets, deren Preis sich nach Uhrzeit und Länge der jeweiligen Vorführung richtet. Ein Programmheft wird in den Städten ab Ende März ausliegen.


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Thema: Kinokultur
So schön das alles für die Kunden ist, zumindest für den echten Filmliebhaber hat es auch echte Nachteile: Nicht mehr ganz so aktuelle Filme und Klassiker verschwinden - nachdem sie einmal Zeitschriften-verramscht wurden - aus den Regalen der Verleiher und aus dem regulären Verkauf. Mittelfristig könnte das Angebot so sogar an Tiefe verlieren: Wer dann nicht kaufend "zugeschlagen" hat, hat den Film im Sinne des Wortes verpasst. Vielleicht aber hat sich dabei sogar jemand etwas gedacht, denn könnte es ein besseres Verkaufsargument geben?

So das Fazit dieser ansonsten recht interessanten Geschichte zum Phänomen der Beipack-DVDs, die in letzter Zeit zunehmend von Bedeutung werden.

Was mich daran stört: Dieses ewig betuliche Ja-nicht-über-die-Grenzen-schauen, ja nicht den Leser überfordern oder ihm gar neue Horizonte erschließen. Wie völlig wurscht ist es, was im deutschen DVD-Markt geschieht, wenn es in Frankreich, Korea, Hongkong, sonstwo noch unendlich viele Filme im Angebot gibt, die ihren Sprung nach Deutschland ohnehin nie schaffen, dabei aber wesentlich sehenswerter sind? Wie wurscht ist es, ob hier das Angebot infolge solcher Beipack-Scheiben ausgedünnt wird, wenn man seine DVDs ohnehin seit Jahr und Tag über das Internet im Ausland bestellen sollte - weil dort qualitativ oft besser und obendrein noch günstiger? Wie absurd ist es, sich um den deutschen DVD-Markt solche Sorgen zu machen, wenn der auch so schon beschissen und kleinkariert genug ist, dass es ohnehin fast schon egal ist, was dort geschieht? Warum den Leuten Angst machen (und damit sogar die befürchtete Entwicklung eigentlich erst noch forcieren), wenn man ihnen vielmehr eine ganze neue Filmwelt eröffnen könnte - mit hoher Qualität, schönen Editionen, Filmen, die man ansonsten kaum zu sehen bekäme, schon gar nicht in der dvd-kulturellen Wüste, die da Deutschland heißt?

Mannmannmann ...


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Donnerstag, 10. März 2005
Thema: Kinokultur
Eine komplette Retrospektive zu verlangen wäre unmenschlich. In bester Groschenheftautorenmanier hat der spanische Regisseur Jess Franco in seinen besten Zeiten - damals, als es Europudding noch an jeder Ecke gab - fast im Monatstakt mal besonders langweilige, mal besonders bizarre, mal besonders aufregende und surreale Werke aus der bunten Welt von Grusel-, Horror-, Erotik- und Pornofilm abgeliefert. Ein Kosmos wie die der Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts: Entsprechend beziehen sich viele Filme zumindest dem Titel nach auf Werke der erotischen Literatur dieser Zeit und der Regisseur selbst apostrophiert zahlreiche von ihnen als Verfilmungen eigener Obsessionen und taucht entsprechend auch regelmäßig als Protagonist in ihnen auf. Da ist es bis zur Romantik und zu den Zettelspielchen eines Sacher-Masoch auch nicht mehr weit.

Ein intellektuelles Projekt mag Franco nicht verfolgt haben, dennoch kann man fast jeden seiner Filme ihm, im Sinne eines Auteurs, eindeutig zuordnen. Und im Trubel der Fließbandproduktion (mit entsprechenden Schlampereien und Sorglosigkeiten) und streng kommerziellen Auslegung - es musste knallig sein und Leute ins Kino ziehen -, ergab sich manch flirrendes Werk mit ganz einzigartiger Atmosphäre und Charakter (manche Gurke ist sicher auch zu finden, ganz klar). Filme voller Künstlichkeit und verflachter Realität - Franco scheint sich dessen voll bewusst gewesen zu sein: In bemerkenswert vielen seiner Filme gibt es, beinahe schon wie eine Signatur oder eben auch ein Kommentar, Inszenierungen-im-Film zu sehen: Bühnenperformances in Bars und Strip Clubs, oder aber erotische Seancen mit performativem Charakter.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der ehrwürdige Filmclub 813 zu Köln führt im März eine sehr ansehnliche Jess-Franco-Werkschau durch. Bereits letzte Woche liefen Rote Lippen - Sadisterotica und Greta - Haus ohne Männer (ein Anhängsel an die berüchtigte Ilsa-Reihe) . Morgen folgt Das Geheimnis des Dr. Z und am Samstag ist der ungemein schön und entspannt vor sich hinplätschernde Sie tötete in Ekstase (ein Remake des Dr. Z) zu sehen. Am 18. März folgt schließlich Venus im Pelz, der erst vor kurzem wieder auf (us-amerikanischer) DVD entdeckt werden konnte.

Der April und Mai sieht eine Fortsetzung der Reihe: Gezeigt werden Vampyros Lesbos, X 312 - Flug zur Hölle, Jungfrauen-Report, Robinson und seine wilden Sklavinnen, Nachts wenn Dracula erwacht, Entfesselte Begierde und Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt. Genaue Termine können dann auf der Website eingesehen werden.

Und weil wir gerade dabei sind: Der gute Marco Zimmer hat mal wieder ein paar seine Aushangschätze ausgegraben und eingescannt. Das Resultat ist diese schöne Galerie zu Jess Francos Der schreckliche Dr. Orloff.



Weitere schöne Materialien zu Der Teufel kam aus Akasawa, einem bemerkenswert sinnfrei vor sich hinschwebendem "Wallace-Film" von Franco, gibt es hier, hier und hier auf "The Crime in your Coffee".


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Thema: good news


Mit Tears of the Black Tiger machte der thailändische Regisseur Wisit Sasanatieng auf internationalen Festivals von sich reden. Das grellbunte, formal grotesk überdrehte, dabei aber nie beliebig hingetupfte Western-Drama ist einer der (im besten Sinne) wildesten und vielleicht auch einer der besten Filme, die das asiatische Kino in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

Freudig stimmt da die Nachricht seines neuen Films. Der heißt Citizen Dog und kann hier auf offizieller Website besucht werden. Der Trailer (15 Mb, wmv) stellt jedenfalls schon mal ähnliche Turbulenzen in Aussicht, wobei die humoristische Note nochmal stärker betont scheint. Da mit einem deutschen Kinostart wohl kaum zu rechnen ist, bleibt zu hoffen, dass der Film ja vielleicht vom Fantasy Filmfest für einige Vorführungen nach Deutschland gebracht wird.

Das Gute ganz zum Schluss: Eine asiatische DVD-Veröffentlichung steht offenbar unmittelbar bevor. [via]

PS: In den Kommentaren habe ich einige Screenshots aus dem Trailer gepostet.

PPS: Ebenfalls sehr schön: Das Infosheet mit zahlreichen Bildern auf der altehrwürdigen Kinolounge.de.


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Thema: Hoerkino
Einige Websites haben neue lost gems der Musik-, respektive Vinylgeschichte ausgegraben. Ein Update ist somit Pflicht. Der Klick auf das Coverbild führt wie stets zur Quelle.



The Peanuts: First Album / Folk Songs
Einen echten Schatz für Japanophile kann man auf "Raymondo's Dance-O-Rama" bergen. Manch einer kennt das Duo Emi und Yumi Ito von ihrem Titellied für den Monsterfilm Mothra. Hier gibt es nun zum einem das Debüt der beiden (darauf auch einige Coverversionen französischer Songs, die ich von irgendwoher - nur woher, verflucht! - kenne...), sowie eine Sammlung von neueingesungenen japanischern Volksliedern. Beide Scheiben sind absolut exquisit; der Download wird dringend empfohlen.



Lucien Lavoute: Travelling Orchestra Vol. 7
Wie schon Rato Records ist nun auch Space Debris ein Weblog geworden. Den Einstand in die neue Umgebung feiert man mit einem kleinen Schatz der Library-Music (gemeint ist damit in der Regel lizenzfreie Orchestermusik, die zur Verwendung für andere Medieninhalte - Trailer, Fernsehsendungen, Werbung, etc. pp. - eingespielt wurde): Eine ungemein dynamische, zum Mitschnippen einladende Musikreise durch die Welt der Big Bands der 60er Jahre. Freunde obskurer Soundtracks jener Zeit (oder auch dessen, was gemeinhin (zurecht) eher etwas herablassend Easy Listening genannt wird) kommen auf ihre Kosten.



The Collection Centre: Indian Pop Music
Bellybongo.com bleibt auch weiterhin auf der obskuren Seite. Indian Pop Music ist nicht, wie man annehmen könnte, eine quirlige Reise durch Bollywood-Soundwelten, sondern ein eher interessantes Experiment, traditionelle indische Musik mit westlicher Populärmusik zu kreuzen. Wobei das Ergebnis weit weniger spannend ausfällt, als man vielleicht meinen könnte (was v.a. auch daran liegen mag, dass die Kreuzungsversuche recht sporadischer Natur sind). Somit eher was für Freunde von Räucherstäbchen und Tee-Experimenten.



Bernie Green plays More Than You Can Stand
Pal Doug's Record of the Moment ist eine zuweilen etwas anstrengende Erinnerung an cartoonish alberne Orchestermusik. Will meinen: Eine hektisch-nervöse, geräuschbeladene Kakophonie von Rhythmen, Bläsern, Handstandüberschlägen. Ohne passenden Zeichentrickfilm dazu vielleicht ein wenig beliebig wirkend.



Toru Arima and His Noche Cubana: Japanese Melody
Auch Sem Sinatra - our man from Japan - ist nun als Blogger unterwegs. Als Einstand präsentiert er ein japanisches Swingorchester, das sich durch einige Standards manövriert. Ganz nett soweit.



Charlie and his Orchestra: Propaganda Swing
Eine historisch nicht uninteressante Obskurität: Ein Jazz-Orchester, offenbar von Goebbels seinerzeit selbst initiiert, das über Coverversionen bekannter Jazz-Standards mit modifizierten Texten die Nazi-Ideologie im Ausland lancieren sollte. Was es nicht schon alles gab auf dieser Welt ...


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Thema: Kinokultur
Einen illustrierten Überblick bietet dieses sympathische Projekt.


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Thema: literatur
Dieses Projekt "Stammbaum der Bibel" (StaBil) erfasst alle im Alten Testament der Bibel vorkommenden Personen und stellt sie in einem Stammbaum von Adam & Eva bis Jesus dar. Der aktuelle Projektstand wird protokolliert und regelmäßig aktualisiert, so daß interessierte Personen sich ständig informieren können.

Stammbaum der Bibel

Dieser Stammbaum der griechischen Mythologie umfaßt die Genealogie sämtlicher griechischer Gottheiten sowie deren Kindern, Nachkommen, Ehe- und Liebespartnern und Helden der griechischen Sagenwelt.

Stammbaum der griechischen Mythologie

„Das Schwarze Netz” ist kein Lexikon, es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Wissenschaftlichkeit oder gar Deutungshoheit. „Das Schwarze Netz” ist vielmehr eine lose Sammlung von Gestalten, Begriffen und Phänomenen aus Mythologie, Religion, Paranormalem und Aberglaube. Auswahl und Bearbeitungsstand sind vollkommen willkürlich, wie sie gerade ins Blickfeld des Autors gerieten und geraten.

Das Schwarze Netz

Mit Dank an bekay aus den filmforen.de


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Thema: Kinokultur
Die neue Ausgabe der Zeitschrift für den unterschlagenen Film aus Berlin ist erschienen. Neben dem umfangreichen zweiten Teil von Christian Kesslers Artikel zur bundesdeutschen Sleaze-Geschichte und einem umfangreichen Essay des Filmwissenschaftlers Marcus Stiglegger zur Backwoodslasher-Variante des Horrorfilms, die das thematische Zentrum des Heftes bilden, gibt es wieder zahlreiche Kritiken zum aktuellen internationalen Filmgeschehen unter anderem auch von mir selbst (meist noch etwas modifizierte Besprechungen von Texten aus diesem Blog).

Zu beziehen wie üblich im gutsortierten Handel oder direkt über die Website der Zeitschrift.


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Mittwoch, 9. März 2005
Thema: videodrome
Wer, wie ich, keinen Fernsehempfang hat, darf sich freuen: Harald Schmidts Sendung gibt es hier auch live im Stream. Mal schauen, ob ich das heute abend auch nicht verpasse ...


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'Literaturwissenschaftliche Rezensionen (LR)' ist ein Portal, das dem Zugriff auf Fachrezensionen im Volltext dient. Die Rezensionen entstammen eigenständigen Fachorganen und unterschiedlichen Anbietern. In Kooperation mit deren Redaktionen beobachten Fachreferenten die Neuerscheinungen in ihrem Interessengebiet, initiieren und betreuen die Besprechungen. Mit Hilfe von LR werden Fachinformationen verschiedener Herkunft unter einer Adresse und in einer einheitlichen Systematik schnell, global und kostenfrei kommuniziert.

http://www.lirez.de


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Thema: good news
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Sonntag, 6. März 2005
Kubricks verlorener Film, sein größter Flop, vielleicht seine schlimmste Niederlage. Ein Film den ich wieder einmal nur von einem alten, mit Drop-Outs übersähten Videoband kenne. Das Zeughaus Kino, sowieso ein Ort der eher an studentische Filmclubs erinnert, war bei diesem Screening hoffnungslos überfüllt. Ich hatte mir bereits im Vorfeld eine Karte gesichert und konnte mir deshalb nach der Shining Vorführung eine Pause gönnen um draußen entspannt eine zu schmauchen. Dachte ich. Als ich freudig mit dem Ticket wedelnd an den Unglücklichen ohne Karten vorbeitänzelte, wurde mir beschieden, dass mehr Karten verkauft wurden als der Laden Sitze hat. Ich würde stehen müssen, genau wie er selbst und eine handvoll anderer Looser, meinte der kleinwüchsige Abreißer. Auf die Wiedergabe des darauf folgenden Dialogs will ich verzichten. Ich saß, lag, fläzte die nächsten gut drei Stunden ganz vorne links und hatte dabei einen überraschend guten Blick auf die Leinwand. Nach jeder vollen Stunden holte ich mir einen Drink aus dem Automaten im Foyer, sozusagen als Wiedergutmachung für die erlittenen Qualen – und was soll ich sagen: es hat sich gelohnt.

Barry Lyndon ist ein Ungetüm von Film, der detailversessene Versuch eine vergangene Zeit wiederaufleben zu lassen, mit einem immensen Aufwand an Ausstattung, Kostüm und Lichtgestaltung. Legendär die speziell für den Film überarbeiteten NASA-Objektive, die das Drehen bei Kerzenlicht ohne Kunstlichtquelle ermöglichten. Ryan O´Neal spielt Redman Barry, einen irischen Opportunisten, der sich nach einer längeren Odyssee über Europas Schlachtfelder endlich in eine adelige Familie einheiratet um am Ende wieder alles zu verlieren.

Barry Lyndon wirkt wie ein Film der den Bildern keine Luft zum Atmen läßt. Gerade zu Beginn fand ich das schwer zu ertragen. Jede Einstellung ist bis zum Erbrechen durchkomponiert. Kubrick arbeitet mit Motiven, die man aus der religiös motivierten Malerei der entsprechenden Epoche verbindet. Ohne das nachgeprüft zu haben, war das zumindest mein Eindruck. Entscheidend ist die Wechselwirkung zwischen diesem klaustrophobischen Effekt und der inhaltlichen Thematik. Wie nähert man sich einer Zeit an, in der direkte Kommunikation praktisch unmöglich war, in der man sich einander lediglich über ritualisierte Abläufe begegnen konnte. Das verstehe ich und das mag auch seinen Reiz haben. Zum Beispiel in der Inszenierung der Schauspieler. Aber schon alleine um diesen Ansatz stärker herauszuarbeiten, hätte man doch das Konzept hier und da aufbrechen können, dem Zuschauer zuliebe, so wie wenn man nach einem Arbeitstag am Computer einen wenig Frischluft braucht. Dazu kommt der scharfe Humor Kubricks, der nichts und niemanden ausspart, meist treffsicher, manchmal jedoch zur Misanthropie neigend. Das alles soll nicht heißen, dass mir der Film nicht gefallen hätte, dass es nicht ganz vieles zu sagen gäbe, was ganz wunderbar gewesen ist.



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Meine Erinnerungen an „The Shining“ sind zwiespältig. Als 16-jähriger habe ich den Roman in meiner Stephen King-Phase verschlungen, ein paar Jahre später den Film auf Video gesehen. Ich weiß noch wie überrascht ich war, beinahe verstört vom quälend langsamen Rhythmus, der für das Horrorfilmgenre nicht unbedingt selbstverständlich ist. Von der distanzierten Haltung zur Hauptfigur des Romans, Jack Torrance, dem alkoholkranken Schriftsteller. Ich war enttäuscht und fühlte mich verraten.

Jetzt also das Wiedersehen im Kino, endlich auch in englischer Sprache. Und wieder ist mein Eindruck ein zwiespältiger. Zunächst, die Wirkung des Films verträgt sich so gar nicht mit meinen Erinnerungen. Die langen Plansequenzen, wenn der kleine Danny etwa auf seinem Dreirad durch die Gänge rollt, finde ich spannend, die Langeweile, die sich bei mir „damals“ einstellte, nicht mehr nachvollziehbar. Hauptfigur ist nicht Jack Torrance sondern das Hotel selbst, das Fortschreiten der Handlung folgt einer unbestechlichen Ökonomie, konsequent dabei die strukturierenden Zeitangaben auf Schwarzblende. Radikal und wegweisend ist der Umgang mit dem Genre. Allein die zweite Einstellung, wenn man Jacks VW-Käfer aus der Vogelperspektive beobachtet, wie er seinem Weg durch einen dichten Wald folgt, bis hin zum Hotel weit oben in den Bergen, das findet sich seitdem, so scheint es, in jedem dritten Horrorfilm. Das Bezug setzen, zwischen Innenwelt der Figuren zur Außenwelt, das bestimmt das Design vieler Szenen. Die Kamera ist zunächst ganz nah beim Hotelkoch wenn der Mann aus seinem Winterdomizil in Miami aufbricht um ins verschneite Colorado zu fliegen. Erst wenn sich der Blick allmählich öffnet, können wir die Figur einordnen. Genauso funktioniert das mit Dannys Begabung, Dinge zu sehen, die geschehen sind, vielleicht geschehen werden.

In der vielleicht stärksten Szene des Films, wenn Jack mit seiner Axt in Shelleys Zimmer eindringen will, begreift man das außergewöhnliche an Kubrick. Die Inszenierung betrachtet scheinbar emotionslos eine familiäre Tragödie. Wenn die Tür zu zerbersten droht, ist das wie eine Vergewaltigung, nicht nur in physischer Hinsicht. Das erschreckende daran ist die Methode mit der Kubrick offensichtlich gewillt war, den gewünschten Effekt zu erzielen, wie er seine Hauptdarstellerin monatelang attackiert hat, bis sie die tiefe Verunsicherung glaubhaft verkörpern konnte um die es letztlich geht. Schon ganz zu Beginn wird angedeutet, dass Jack seinen Sohn vor Jahren misshandelt. Der Zerfall der Familie steht für mich deshalb im Mittelpunkt dieser Arbeit, und von dieser Perspektive aus betrachtet erhalten viele Szenen eine komplett andere Aussagekraft. Ich habe „The Shining“ als ungeheuer brutal empfunden, weniger als Film denn als Vorgang, der einen Blick gestattet in menschliche Abgründe, ohne Empathie und Hoffnung. Ein Meisterwerk, dem ich mich nicht noch einmal aussetzen möchte.



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Thema: Hoerkino
http://www.strangereaction.com/

Ein weiteres MP3-Blog, das sich mit der Frühzeit der Punk- und Hardcoregeschichte beschäftigt. Sehr rarer, sehr wichtiger Stoff. Unbedingt bookmarken und alles mitnehmen!


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Samstag, 5. März 2005
Thema: Hoerkino


Binnen kürzester Zeit legt gojira.com mit einem neuen Fundstück aus der Welt des Jazz der 50er Jahre nach. Eile ist also angezeigt, will man die Scheibe nicht verpassen. Diesmal geht es mit Dixieland (würde ich, als relativer Laie, zumindest sagen) etwas weniger wild zu als bei den vorangegangenen Web-Reissues.


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Thema: comics
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Batman-logos throughout history.


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"Es wird keinen Auftritt und keinen Einspieler geben. Es wird gar nichts geben. Christian Anders wird bei ProSieben überhaupt nicht stattfinden."

Broder über des Anders' <nolink>Spackenwebsite</nolink>, über die ich mich schon seit einigen Jahren regelmäßig beömmel. Der Typ ist echt mal ein duchgeschossenes Arschloch, geht mal gar nicht. [via]


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Thema: comics


Wer neben der Goethe-Gesamtausgabe und dem Brockhaus schon mal vorsorglich Platz für eine irgendwann erscheinende Gesamtausgabe von Spider-Man gemacht hat, kann jetzt manchen Regalmeter anderweitig verplanen: In England erschien vor kurzem eine platzsparende Digitaledition mit allen Spinnenmancomics auf 11 CD-Roms. Und dem Vernehmen nach liegen die Hefte komplett, also inklusive Leserbriefe und allen anderen Materialien, im pdf-Format vor. Eine echte historische Ausgabe somit obendrein. Mit knapp 25 Pfund fällt die Investition auch recht moderat aus.

Eine sehr umfangreiche Kundenrezension, die alles wesentliche, was es zu sagen gibt, auf den Punkt bringt, gibt es auf amazon.co.uk obendrein auch schon.


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Komme kaum dazu, Filme zu schauen. Ganz im Gegenteil, ich meide sie geradewegs. Muss irgendwie mit der Berlinale zusammenhängen, die mich jedes Jahr für die Folgezeit erstmal ausknockt, filmtechnisch gesehen. Das ist sehr schade, denn gerade im Kino Arsenal laufen gerade einige hochinteressante Sachen. Aber allein zum Aufraffen kann ich mich schon nicht aufraffen. Besonders leid tut mir das auch um Spiel mir das Lied vom Tod, der als eine der letzten Vorstellungen des Filmkunsthauses Babylon auf einer angebracht großen Leinwand zu sehen ist. Eine Todsünde eigentlich, wegen des Babylons zum einen und natürlich, weil ich den Film vermutlich nie mehr in meinem Leben in dieser Größe projiziert bekommen werde. Hatte mir das auch festgenommen, aber mit dem Herannahen des Abends senkte sich deutlich die Lust. Auch deswegen geht es derzeit in diesem Blog eher um alles andere als um Film. Auch nicht schlecht eigentlich, zumal sich das hier eh mehr und mehr zu einem "ganzheitlichen" Blog entwickelt hat (an Umbenennungen hatte ich schon gedacht, die URL ist ja kaum mehr zutreffend ...)

Überhaupt habe ich das Gefühl, dass ich, nach der teils berauschenden Berlinale, Film gerade kein Stück gewachsen bin, bzw. sich da gerade wenig für mich tut. Das ist nun kein Beinbruch, sowas hatte ich ja schon öfter. Distanz tut manchmal gut. Man kennt das aus dem Beziehungsspiel. Dazu passt, dass das tages-, bzw. wochenaktuelle Kinogeschehen mich bereits seit Monaten massiv kalt lässt. Das ist alles so hingeworfen, so beliebig in die Kinosäle geschmissen, Sicherheitsdenken allenthalben. Wo bleiben die Aufregungen, die Wagnisse, der Kitzel, dass hier jeden Moment etwas ganz Wunderbares geschehen könnte? Derzeit, so scheint mir, findet man solche Momente eher in den hinteren Regalen der Videotheken denn im Kinosaal. Aber vielleicht hängt das auch alles mit meiner Filmmüdigkeit zusammen, die ich in Absatz 1 beschrieben habe.

Ganz und gar kitschig ist dann auch meine derzeit liebste Beschäftigung: Den Tag über nichts, ja absolut gar nichts zustande bringen, um dann, wenn es dunkel geworden ist, das schummrige Licht (Kerzen) anzumachen, die schummrige Musik (wahlweise irgendwas von Bohren & der Club of Gore) einzulegen, um mich auf meinen Sessel an der Balkontüre zu pflanzen. Dort lese ich dann die Comics von Alan Moore, die meine Bibliothek noch hergibt, die ich noch nicht kenne. Und wenn Licht und Musik und Text in Kombination einen Schauerraum ergeben, dann fühlt man sich ein wenig wie eine Figur aus einem Gedicht von Edgar Allan Poe. Und das Hotel-Schild, das von Gegenüber durchs Balkonfenster und duch den Nesselstoff hindurch scheint (wie so ein roter, unnachgiebiger Klecks), ergibt einen seltsamen Konterpunkt, eine Stimmung so ein bisschen wie in einem Film von Mario Bava. Und draußen kommt das Leben zum Stillstand, und ich lese hier, alleine, wie ein Wächter der Nacht: Manchmal ziehe ich den Vorhang etwas zurück und schaue nach draußen. Ein Lied von Bohren heißt Vigilante Crusade und so fühle ich mich dann. Wie Batman auf einem Dach, der ins Dunkle hinein sinniert. Eigenartige Momente sind das, literarische möchte ich fast meinen, klänge das nicht so elend eingebildet. Aber es sind Momente, in denen ich seltsam mit mir eins zu sein scheine. Distanz und Nähe zu dem da draußen gleichermaßen.


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Freitag, 4. März 2005
Thema: Hoerkino
Kleines Update, was die Welt der auf Flohmärkten und Sammlerbörsen ausgegrabene Vinylschätze im Web betrifft. Ein Click auf die Bilder führt direkt zur jeweiligen Quelle:



Webley Edwards: Fire Goddess
Eine kleine Obskurität aus der weiten Welt der Tikki Music. Entsprechend gewöhnungsbedürftig - love it or leave it! Präsentiert von Vegas Vic, der im Web auch eine Radiostation betreibt.



The Jazz Messengers feat. Art Blakey: Ritual
Gojira.com tut nach der tollen Session at Riverside eine weiter kleine Perle des Jazz der 50er Jahre auf. Eine sehr hörenswerte Scheibe. Dass diese erst auf diesem Wege wieder ins Gedächtnis gerufen wird und keine offizielle Re-Issue erfuhr, verwundert.



The Space Age - The Age of Reliability
Neu auf meinem Schirm: RecordBrother. Das Weblog präsentiert in seinem neuesten Posting die abgebildete Scheibe, eine seltsame Obskurität - weniger Musik, eher viel Gelaber und vor allem Geräusche -, die vor allem dem Glauben an den technologischen Fortschritt in der Bevölkerung in Form einer kleinen Technikkulturgeschichte festigen soll. Freunde alter Sci-Fi-Cheesiness werden sich freuen! Nice one!



Marek Sewen Band: Ksiezyc Na Tahitit
Obscure as it can get: Bellybongo gräbt eine polnische Tiki-Scheibe aus dem Jahr 1969 aus. Noch nicht reingehört. Aber vielversprechend ist das allemal!


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Donnerstag, 3. März 2005
Thema: comics
Speed Comics meldete gestern per Rundmail die Veröffentlichung des ersten Buches der Top Ten-Reihe von Mastermind Alan Moore im Softcover mit ca. 170 Seiten.

Aus dem Infosheet (dort auch einige Lektürescans):

Dies ist die Geschichte von Neopolis, eine moderne Metropole, in der alle Menschen mit ungewöhnlichen Kräften und Fähigkeiten gesegnet sind. Ganz zu schweigen von Tarnexistenzen und Kostümen! Eine solche Stadr braucht eine einzigartige Polizeitruppe, um den Schutz der Bevölkerung zu garantieren. Im ersten Band begegnen wir den extrem unterschiedlichen Beamten des 10. Reviers. Einer gentechnisch erzeugten „perfekten Frau”, einem High Tech Cowboy, einem Unzerstörbaren, einem sprechenden Hund und einer „Neuen” mit einem Kasten voller nützlicher Spielzeuge.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um die erste in einem Band kompilierte, deutschsprachige Veröffentlichung der Reihe handelt. Ein bisschen hatte ich mich in die Story allerdings schon via die deutschen Ausgaben von Alan Moores America's Best Comics-Serie einlesen können und das stellte schon, wie bei Moore stets, einen großen Lesespaß in Aussicht. Deshalb sei diese komfortable Veröffentlichung - ob nun erstmals in dieser Form oder nicht - allen empfohlen.


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Der hat mich verlinkt. Na hoffentlich war das von denen auch nett gemeint.


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Thema: Hoerkino


Vorfreude total! Wie ich gestern erfahren habe, kommt das neue Album der Mülheimer Band Bohren & der Club of Gore am 02. Mai in den Handel. Es heißt "Geisterfaust" und stellt offenbar (auch was den lakonischen Humor der Songnamen betrifft) eine Rückkehr zu den trockenen ersten beiden Alben dar. Das Tracklisting:

1. Zeigefinger
2. Daumen
3. Ringfinger
4. Mittelfinger
5. Kleiner Finger

Die ersten Infos stellen eine Studie in Langsamkeit und Reduktion in Aussicht. Nach den beiden zurückliegenden Exkursen in die Klangwelt von Badalamenti könnte sich hier ein zweites Meisterwerk im Stil ihrer Doppel-CD Midnight Radio einstellen. Auch diese war bereits eine bis an die Grenzen der Musik gehende Meditation in Sachen Langsamkeit und Klang, die in der Tat nur nach Mitternacht und in der Einsamkeit urbanen Ambientes (und mit einer Flasche Whiskey und vielen Zigaretten zur Hand) durchgehört werden sollte.

Geisterfaust also. Ich bin äußerst gespannt. Bohren haben bislang keine einzige schlechte Platte herausgegeben. Jede war eine stil- und geschmackssichere Offenbarung für sich. Am 02. Mai wird sich weisen, ob diese Tradition aufrecht erhalten wurde. Konzert in Berlin schließlich am 12. Mai, in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Es versteht sich von selbst, dass auch die Konzerte der SloMo-Horror-Jazzer zu den Intensivsten gehören, die man sich vorstellen kann.

Nachtrag, 24.03.2005:

Durch einen Riesenzufall habe ich letzte Nacht auf Radio Fritz das Lied "Kleiner Finger" von der neuen CD hören können (ich habe das Radio eigentlich nur nochmal eingeschaltet, um die Lautstärke für den Wecker zu testen - als ich die charakteristische "Leere" und das nur zu bekannte "gestampfte Hi-Hat" hörte wusste ich gleich, "wo" ich mich befand ).

Mein erster Eindruck: Wunderschön, wie eh und je. Dennoch anders als die beiden Vorgänger: Vor allem die Produktion ist wesentlich trockener als vorher: Herrschte vorher der Eindruck eines "Teppichs" vor, klingen die einzelnen Instrumente nun wesentlich separierter voneinander und näher am Zuhörer. Die zuvor herrschende "Hermetik" des Sounds wird abgelöst durch einen beinahe Live-Eindruck der Musik. Wenn schon nicht musikalisch, so ist dies zumindest klangästhetisch eine "Rückkehr zu den Wurzeln". Aber auch die Art der Musik hat sich ein wenig geändert: Wenn "Sunet Mission" einen distanzierten Blick über die nächtlichen Fassaden der Stadt darstellte, und "Black Earth" das Wandern durch die Gassen derselben, dann könnte (zumindest ausgehend vom Eindruck des "kleinen Fingers") "Geisterfaust" eine Einkehr in die nächste Bar bedeuten. Will meinen: Die Melodie scheint wesentlich entspannter und hie und da findet sich sogar so etwas wie eine humorvolle Kreole im Saxophon. Dem "melancholischen Pathos" hat man die relaxte Barsituation hinzugefügt.

Alles in allem bin ich nach diesem ersten Eindruck noch einen Deut mehr auf das neue Album gespannt, vor allem auch, ob sich meine Eindrücke bewahrheiten.


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Mittwoch, 2. März 2005
Thema: Kinokultur
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Dann halt doch noch ein paar Worte zur herannahenden Cinemathek, die die Süddeutsche nun nach ihrem Buchreihenerfolg in den kommenden Monaten nachschiebt. 50 Filme, 50 Regisseure, 50 DVDs, 50 Wochen. Der erste Film, Der Leopard, kommt als erster Film der Reihe am 05. März offenbar als Dreingabe zur SZ, zumindest spricht man davon, dass man ihn der Leserschaft zu schenken gedenke. Die weiteren Lieferungen sollen dann mit je 9,90 Euro zu Buche schlagen.

Ich weiß nicht so recht. Beinahe schon zur Gänze ist das ein langweiliges Projekt. Die Filmauswahl an sich weiß schon zum Gähnen anzuregen: Zusammengestellt werden in erster Linie "sichere" Filme, die vor allem auf ein, ich möchte mal sagen, Deutschlehrerpublikum abzielen. Filme für Menschen, bei denen es auch schon mal anspruchsvoll zugehen darf, die darüber hinaus zum Kino an sich aber nur wenig zu sagen wissen. Der Umstand, dass fast jeder der Filme ohnehin schon auf DVD verfügbar ist, oft sogar im gleichen Preissegment, bzw. mit etwas Geschick sogar günstiger aufzutreiben, ist ein zweites. Und dann die Editionspolitik, diese ungemein hässlichen DVD-Cover, der Buchreihe aus eigenem Hause nachempfunden: Wer, bitte, soll sich sowas mit Genuss ins Regal stellen, einigermaßen ästhetisches Empfinden mal vorausgesetzt?

Notwendiges Fazit aus diesen Verfehlungen: Die Reihe bringt alle Voraussetzungen zum vollen Erfolg mit.


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Thema: Kinokultur
In seinem Weblog beschäftigt Stefan Höltgen sich ausführlich essayistisch mit Michael Winterbottoms neuem Film Code 46 (filmz.de), der am Donnerstag anläuft. Im Mittelpunkt steht vor allem das Verhältnis zum Stadt-Topos, das der Film entwickelt.


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Im neuen Anderson-Film wird in die Tiefe gegangen, um nach dem Jaguarhai zu suchen. Thierry Chervel indes zieht seit 5 Jahren in die Tiefen des Webs, um nach Perlen zu suchen. Der Perlentaucher feiert Jubiläum - dazu schon mal herzlichen Glückwunsch.

Und dann erweitert er sich noch um ein internationales Angebot: signandsight.com wird in Zukunft auch für eine englischsprachige Öffentlichkeit das Perlentaucherangebot aufbereiten, bis 2007 sogar mit öffentlichen Mitteln unterstützt.

Hier Thierry Chervel im Interview, beim Perlentaucher selbst dazu ein Essay und eine Ankündigung in eigener Sache.

[via]


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Montag, 28. Februar 2005
Thema: Kinokultur
"Der Mann mit dem Plan", ein User auf den filmforen.de, hat sich in den vergangenen Monaten recht rar gemacht. Der Grund hierfür wird nun der Öffentlichkeit präsentiert: Still und heimlich wurde an einer weiteren Filmwebsite gebastelt, die sich vor allem mit dem künstlerisch obskuren, bizarren, surrealen und experimentellem Film vergangener und gegenwärtiger Zeiten beschäftigt. Die auch grafisch sehr ansprechende Site ist nun online gestellt worden und kann unter http://www.mitternachtskino.de besucht werden. Da zum Einstand bereits zahlreiche Filmbesprechungen online gestellt werden, kann man umgehend auf Entdeckungsreise gehen. Die Bandbreite ist sehr weit gefasst: Neben den Formexperimenten eines Hans Richter werden natürlich unter anderem auch Jodorowsky-, frühe Lynch- und Borowczyk-Werke in ansprechenden Texten vorgestellt. Auch 70s-Porn und zeitgenössische asiatische Filme finden ihren Platz. Alles in allem also eine ungemein reiche Schatzkammer der etwas abseitigeren Filmgeschichte, die hierzulande noch immer einer breiteren Entdeckung harrt.

Die angestrebte Textform ist zudem sehr sympathisch. Aus dem Selbstverständnis der Seite:

"Mitternachtskino" sieht sich jedoch nicht als Seite, die die einzelnen Filme studienhaft auseinander nimmt, und eindeutige Interpretationen bietet. Zwar wird in den einzelnen Texten Lösungsansätze geboten, und auch die eine oder andere Interpretation wird erläutert, jedoch geht es bei den Texten erst einmal darum, umfassend zu informieren, den Film qualitativ zu bewerten – ihn vorzustellen.

Zu hoffen bleibt, dass die Site auch in Zukunft viele, interessante Updates erfahren wird. Ich persönlich bin mir da ziemlich sicher und wünsche "Der Mann mit dem Plan" alles Gute für die Zukunft seines Projekts.


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Samstag, 26. Februar 2005
Thema: Hoerkino
Die japanischen Punk'n'Roller von Guitar Wolf kennt ja vermutlich eh schon jeder. Sei es von dem eher etwas enttäuschenden Zombie-Flick Wild Zero oder vom legendären Auftritt damals bei WahWah auf Viva, wo der Umstand, dass die Band kein Englisch und der Moderator kein Japanisch sprach, viele unterhaltsame Situationen bescherte.

Aber wie gesagt: Ist bekannt. Viel unbekannter (und meiner Meinung nach auch: besser) sind dabei Teengenerate, die schon vor Guitar Wolf krachigen Rock'n'Roll durch ihre Verstärker jagten und Mitte der 90er manchen für diese Musik affinen Menschen elektrisierten. Wer das verpasst hat, hat nun hier bei "Something I Learned Today" die Möglichkeit, ein bisschen japanische Pulpkultur aufzuarbeiten. Der Download der versammelten mp3s lohnt ganz dringend!

Weitere Infos auf epitonic.

(ach, und wo ich gerade dabei bin: diese Ausgrabung von Punk Vault lohnt auch sehr!)


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France Gall - Baby Pop - nettes Scopitone im Bedazzled-Weblog.


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Wrap Up meiner jüngsten Filmsichtungen, natürlich wieder ganz ohne Anspruch auf Vollständigkeit ...

Mindhunters (Renny Harlin, USA 2004); Inhalt
Allenfalls solides Versteckspiel mit dem Drehbuch um eine Gruppe FBI-Azubis, die zu Ausbildungszwecken auf einer Insel mit einem simulierten Mörderszenario ausgesetzt werden, um gemeinsam ein Profile zu erstellen. Als der erste von ihnen drastisch ins Gras zu beißen hat, dämmert ihnen, dass hier nicht nur simuliert wird; Psychodynamiken bilden sich innerhalb der Gruppe. Gelegentliche Videoclipspielereien sollen darüber hinwegtäuschen, dass hier mit Logiklöchern durchsetzte Gymnastik mit dem Drehbuchautor durchgeführt wird. Deshalb leidlich spannend, zumal der Whodunnit-Aspekt nur beliebiges Mitraten ermöglicht.
[imdb ~ filmz.de ~ angelaufen.de ~ mrqe]

Ginger Snaps 2 - Unleashed (Brett Sullivan, USA 2004)
Etwas blöd, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Ich bezweifle aber, dass mir die Kenntnis um diesen das Sequel lustvoller gestaltet hätte. Jedenfalls bisweilen ganz netter, zum großen Teil trotz mancher Spannungssequenz paradox entspannt vor sich hinplätschernder Neo-Werwolfstoff, der die im Horrorfilm der letzten Jahre übliche Szientifizierung des Halbwesens nun auch dem Werwolfkomplex erschließt, ohne dabei Bezüge zu traditionellen Erklärungsmustern aufzugeben. Wäre wohl gerne ideenreicher gewesen als er in Wirklichkeit ist.
[imdb]

Wishing Stairs (Jae-yeon Yun, Korea 2003)
Geistergeschichte aus Korea vor zeitgenössischer Kulisse. In einer Mädchenschule erfüllt eine Treppe den beim Überschreiten der letzten Stufe geäußerten Wunsch. Intrigen und Verlust ergeben manch eigennützlichen Wunsch, der den Mädchen schwer zu stehen kommt. Im Kern gibt sich der Film schon damit zufrieden, übliche Schockmomente abzuspulen, die dergestalt zur beliebigen Revue verkommen. Am Ende ist alles ganz traditionell Ghost Story, Möglichkeiten zur Variation werden sträflich ungenutzt verstreichen lassen.
[imdb]

Coogan's großer Bluff (Don Siegel, USA 1968)
Schön routinierte frühe Zusammenarbeit zwischen Siegel und Eastwood, die sich weniger durch Grandezza sondern durch gekonnte Erzählmanöver auszeichnet. Jedes Element sitzt am richtigen Platz und wird später wieder aufgegriffen, ohne dass der Zuschauer mit solchen Bogenspannungen vordergründig belästigt würde. Manches mag noch wie eine Skizze wirken, als rohes Experiment, das Maßgebliches für den später entstandenen Dirty Harry erschließt, aber gerade dieses teils recht rohe, ungeschlachte des Films gefällt mir außerordentlich gut. Ganz famose Sequenzen, bei denen man gerne hinschaut: Coogan im Beat Club und, natürlich, die Verfolgungsjagd auf dem Motorrad. Überhaupt sind die Actionsequenzen sehr beeindruckend und geradewegs physisch roh inszeniert.
[imdb ~ mrqe]

Die fetten Jahre sind vorbei (Hans Weingartner, Deutschland 2004); Inhalt
Das also ist der große deutsche Konsensfilm 2004. "Unser Film in Cannes". Ach herrje. Was soll ich sagen? Ein katastrophal an die Wand gefahrener Karren, der sämtliche Möglichkeiten, die sich in der ersten Hälfte noch ergeben, zugunsten reiner Schmonzettenhaftigkeit im zweiten Teil verschenkt. Ein Film von und für Leute(n), die schon während ihrer Anti-Bullenzeit versteckte Sozis waren und es heute dann erst recht sind, sich das dann aber auch wiederum überhaupt nicht eingestehen wollen. Ganz penetrant dann auch, wie einem politsch extreme Weisheiten, die schon in den 80ern Juckreiz verursachten (nicht, weil sie so antibürgerlich gewesen wären, ganz im Gegenteil...), als Manifest für kommende Jahre um die Ohren gehauen und sich am Ende dann in deutschtümelnde Südseeromantik geflüchtet wird. Ein schrecklicher, langweiliger, dummer Film.
[imdb ~ filmz.de ~ angelaufen.de ~ mrqe]


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Thema: good news
Noch nicht viel habe ich vom neuen Film mit (nicht von) Takeshi Kitano gehört. Ein Kurzinterview auf chosun.com [via] erhellt ein wenig die Hintergründe des offenbar recht blutrünstigen Films. Zusammengefasst wird der Film wie folgt:

58-year-old actor/director Kitano Takeshi, who stars in Korean-Japanese director Sai Yoichi's film "Blood and Bones," comes off as a monster. "Blood and Bones" is the record of a "beast" who lives only for his own body. Depending on the viewer, the term "beast" might not seem excessive. The film documents the tumultuous life of Kim Jun-pyeong, an abusive ethnic Korean in Japan who moves in 1923 from Korea's Jeju Island to Osaka in order to make a life for himself. It's a 2-hour, 20 minute-long blood fest. It could have been a tale of the barbarity of the age and the pain of the Korean people, but director Sai's focus was elsewhere. Takeshi plays Kim Jun-pyeong, a historic figure who through violence and sex built his own kingdom in Osaka's Korean ghetto. His character brawls, screams and "breeds" his way through the entire film, start to finish.

Für diese Wandelbarkeit liebe ich Kitano. Wie er zarte Filme wie Kikujiros Sommer, eine Elegie wie Hana-Bi, eine absurde Komödie wie den im Westen weitgehend unbekannten Getting Any? und dann eben wieder einen solchen Film in seiner Filmografie vereint, ohne dass da Beliebigkeit entstünde, das ist schon großartig. Bleibt zu hoffen, dass sich das Fantasy Filmfest um den Film bemüht - diese Plattform böte sich wohl an.

Update
Mark Schilling listet den Film auf seiner Top10 für 2004. Seine Besprechung findet sich hier.

Update, 14.03.2005:
I-On New Media kündigt den Film auf ihrer Website unter Future Releases als deutsche DVD an. Termin steht noch nicht fest.

imdb


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Donnerstag, 24. Februar 2005
Mannmannmann, der Schwachsinn und die Erwachsenenbevormundung im Namen des Jugendschutzes kennt hierzulande keine Grenzen mehr. Nachdem die BPjM eher etwas hilflos zappelnd irgendwelche URLs indizierte, aber de facto kaum eine Möglichkeit besaß, den Zugriff zumal auf ausländischen Servern gelagerte Inhalte zu unterbinden, holt man nun in Zusammenarbeit mit den prominentesten Suchmaschinenanbietern zum Gegenschlag aus und schafft mal eben chinesische Verhältnisse. Heise.de meldet jedenfalls:

"Die Suchmaschinenanbieter Google, Lycos Europe, MSN Deutschland, AOL Deutschland, Yahoo, T-Online und t-info haben heute in Berlin die Gründung einer eigenen Selbstregulierungsorganisation unter dem Dach der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) angekündigt. Das erste große gemeinsame Projekt soll laut Thomas Dominikowski von Lycos die Ausfilterung der von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) indizierten URLs automatisieren. Auf einem Server werden die auf den Index gesetzten URLs abgelegt, so dass die Suchmaschinen zum Abgleich mit ihren Listen rein softwaregestützt darauf zugreifen können. Dabei müssten laut des von den Suchmaschinen unterzeichneten Kodex sichergestellt werden, dass die Links nicht veröffentlicht oder weiterverbreitet werden können, erläutert FSM-Geschäftsführerin Sabine Frank.

..."


Wenn es nach dem Willen der Moralapostel geht, deren Institutions Existenz, nach einer ruhmreichen Karriere im Namen dummdeutscher Befindlichkeiten (wir erinnern uns an die ersten Betätigungen der Bundesprüfstelle in den 50ern, wo man gegen Tarzancomics vorging, weil es deutschen Knaben nicht zuzumuten ist, eines Langhaarigen ansichtig zu werden), heutzutage sinnentleerter denn je ist, soll in Zukunft das deutsche Internet zur abgeschirmten Zone werden. Schon jetzt hört man die Zensurmetze ihre Keyboards rüsten, um auf die Suche nach ausländischen URLs mit zweifelhaftem Inhalt zu gehen. Mal schauen, wann amazon.com für das deutsche Web gesperrt wird, weil dort Filme zugänglich gemacht werden, die hierzulande bei den Moralmüslis nur Naserümpfen hervorrufen.

Kurz und knapp: Gutgemeinte Elendsscheiße ist das, mehr nicht. Bevormundung Erwachsener. BPjM ersatzlos abschaffen. Ist ohnehin eine einer aufgeklärten Demokratie unwürdige Erscheinung, eine Beleidigung für den Verstand jedes Menschen, der diesen zu nutzen sich noch zutraut.


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Der Berlinale-Hochflug und kurz zuvor die erfreuliche Neueröffnung des schönen Kinos Blow-Up in Prenzlauer Berg sollten einen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Berliner Kinolandschaft derzeit sehr krisengeschüttelt ist. Das traditionsreiche Filmkunsthaus Babylon ist ja schon länger im Gespräch. Nun ist es offiziell: Das Kino schließt am 01. März vorerst die Pforten. Zwar soll es der Absicht des Senats gemäß auch weiterhin ein kommunal orientiertes Repertoireprogramm fahren, doch werden die Mitglieder des bisherigen Betreibervereins hier wohl in Zukunft selbst Tickets für den Eintritt lösen müssen: Eine Weiterarbeit ist seitens des Senats offenbar nicht vorgesehen.

Für mich sehr überraschend kommt die Ankündigung, dass das ebenso traditionsreiche Kino Kosmos, unweit des Frankfurter Tores - von meinem Domizil nur wenige Minuten zu Fuß entfernt - gelegen, vor dem Aus stehen soll. Das Kino - eines der ältesten Kinogebäude der Stadt - war 1998 im Zuge des Kinobooms als erste Cineplex-Stätte Berlins wiedereröffnet worden und besticht durch zahlreiche Säle, einem entsprechend ausgewogenen Programmquerschnitt nahezu aller aktueller Filme (die erfreulich lange gefahren werden) und sehr gute Technik. Ferner ist es aufgrund seiner sehr sozialverträglichen Preisgestaltung bzw. Vergünstigungspolitik (Vorstellungen bis 18 Uhr zum Kinotagtarif, Arbeitslose, Studenten, etc. zahlen grundsätzlich weniger) die Anlaufstelle Nummer 1 für mich gewesen, wenn es um vorrangig kommerzielle Filmkost an freien Nachmittagen geht. Allerdings ist hier das letzte Wort nicht gesprochen: Wenn ein neuer Betreiber gefunden wird, kann der Betrieb aufrecht erhalten werden. Auch den Vorschlag, im finanziell wenig ertragreichen großen Saal (etwa 1000 Plätze!) eine Art Diskothek einzurichten, während die kleineren, aber noch immer sehr moderaten Säle übliche Filmkost anbieten, fände ich sehr in Ordnung.

Eine Zusammenstellung von Nachrichtenmeldungen der Berliner Tageszeitungen zu diesem Thema leistet filmz.de.


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Dienstag, 22. Februar 2005
Thema: Kinokultur
Während in Berlin die Berlinale zu ihrem Ende kam, wurde im fernen Gelsenkirchen eine ganz andere, vom offiziösen Festivalbetrieb für gewöhnlich übergangene Ära der Filmgeschichte wieder lebendig: Der italienische Regisseur Enzo G. Castellari und Legende Franco Nero beehrten den überregional beliebten "geheimnisvollen Filmclub Buio Omega", der sich in regelmäßigen Screenings der abseitigeren Genrekost der 70er und 80er Jahre verschreibt.

Dem Vernehmen nach ein ganz bezauberndes Event, bei dem ich gerne dabei gewesen wäre. Splatting-Image-Kollege und Internetfreund (was für ein Wort ...) Christian Keßler lässt die Daheimgebliebenen in seinem schönen Bericht am Ereignis teilhaben und wirft dabei auch manchen Blick hinter die Kulissen. Ein paar Fotos gibt es obendrein.


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Dienstag, 22. Februar 2005
Thema: Hoerkino


Nice one! Sehr schöne Jazzsession aus den späten 50ern, vom Knistervinyl direkt runtergezogen. Dazu wunderbar große Coverscans - fertig ist das Web-Reissue!


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Die Termine für die Wiederholungen aus dem "Internationalen Forum" stehen fest.

Meine persönlichen Nachholtermine sind wohl:

Samstag, 26.2., 16.00 h – Arsenal 1
Niu pi (Oxhide)
Liu Jiayin, China 2005, 110 min., OmeU
(mit großer Empfehlung von Ekkehard Knörer!)

Samstag, 26.2., 17.00 h – Arsenal 2
Lü Cao Di (Mongolian Ping Pong)
Ning Hao, China 2005, 108 min., OmU

Sonntag, 27.2., 16.00 h – Arsenal 1
Yan Mo (Before the Flood)
Yan Yu, Li Yifan, China 2004, 150 min., OmeU

Von meiner Seite aus gibt es eine dicke Empfehlung für Sekai No Owari, der am Freitag läuft.

Ich habe eine World-for-2-Karte, mit der man zu zweit für den halben Preis ins Arsenal kommt. Wer einen meiner Termine wahrnehmen und dabei etwas Geld sparen möchte, darf sich gerne in den Kommentaren mit mir verabreden (sofern ich nicht selbst schon Begleitung habe).


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Samstag, 19. Februar 2005
http://ratorecordsblog.blogspot.com/ | neues mp3-Blog.

Edit: Dann ist da noch Spread the word - vintage at its best!


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... und vergeben.

Am Nachmittag hat die Internationale Jury ihre Auszeichnungen bekannt gegeben:

Die begehrteste Trophäe, der Goldene Bär, geht an die südafrikanische Carmen-Interpretation U-CARMEN eKHAYELITSHA und damit an einen gemeinhin eher wenig beachteten Wettbewerbsbeitrag. Eine handfeste Überraschung.

Der große Preis der Jury, der Silberne Bär, geht an Peacock des chinesischen Regisseurs Gu Changwei. Ärgerlich, da ich mich auf den Film zwar gefreut habe, ihn aus Timetable-Gründen allerdings verpassen musste. Immerhin wird durch diese Auszeichnung eine deutsche Kinoauswertung vermutlich folgen.

Der deutsche Regisseur Marc Rothemund erhält für seine Leistung in Sophie Scholl den Silbernen Bären für die beste Regie. Der Silberne Bär für die beste Darstellerin geht an den selben Film: Julia Jentsch trägt hier die Trophäe davon.

Als bester Darsteller wurde Lou Taylor Pucci für seine Darstellung in Thumbsucker mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Für sein Drehbuch zu The Wayward Cloud wird Tsai Ming-Liang mit dem Silbernen Bären für die beste künstlerische Leistung ausgezeichnet. Der selbe Film wird mit dem Alfred-Bauer-Preis bedacht. Dieser Preis wird an den Film vergeben, der "neue Perspektiven der Filmkunst" eröffnet.

Alexandre Desplats Soundtrack für De Battre Mon Coeur S'est arrette wird als beste Filmmusik des Wettbewerbs ausgezeichnet.

Für seine Selbstmordattentäter-Revue erhält Hany Abu-Assad den AGICOA-Preis "Der Blaue Engel", der an den besten europäischen Film des Wettbewerbs verliehen wird.

Weitere Auszeichnungen sind auf der Website des Festivals verzeichnet.


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Die Berlinale neigt sich ihrem Ende zu. Ein Tag noch definitiv, vielleicht auch zwei, wenn ich für den letzten Publikumstag Pressekarten abgreifen kann (nicht sehr wahrscheinlich, da ich mir die Pressevorführung von Kinsey spare - der läuft in wenigen Tagen noch als offizielle Pressevorführung für den Kinobetrieb - und also wohl nicht früh genug am Presse Counter im Hyatt sein kann). Meine langsam sich einschleichende Ermattung, die Unlust, die für jeden Text anfangs ncoh überwunden werden muss, überhaupt das nurmehr reine Schauen der Filme, nicht aber das Zuschauen, all dies sagt: Gut so. Abgesehen von kleinen Krisenmomenten, die sich durch zusätzlich zwei, drei Stunden Schlaf ausgleichen ließen, blicke ich dennoch auf eine eher entspannte Berlinale zurück, die ich wohl im wesentlichen meiner Routine verdanke, die sich nun, bei der 3. Akkreditierung, endlich eingestellt hat. Das ist zum einen irgendwie schade, weil das glückselige Überallhinrennen und -schauen der ersten beiden Male etwas verloren gegangen ist. Andererseits macht es aber auch Freude, endlich etwas abgebrühter zu sein und nicht mehr blind in jeden Film zu rennen, der sich einem bietet, bloß weil er nichts kostet. Lieber nur zwei Filme am Tag, und die richtig und dann auch mit Ergebnis danach (also: Text), als am Tag fünf und nicht wissen, wann schreiben und dann in Verzug geraten. Das macht auch jeden verpassten Film verschmerzbar.

Mein Gott, ich klinge ja schon, als wäre es bereits aus. Dabei warten ja noch ein paar Filme auf mich. Bis morgen, jetzt geht's ab ins Bett...


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