Samstag, 11. Juni 2005
Thema: good news
Der nächste Film von Hayao Miyazaki, Howl's Moving Castle, wird bereits herbeigesehnt. Einige wenige hatten bereits auf dem Berlinale-Filmmarkt Möglichkeit den Film zu sichten und äußerten sich begeistert.

Im Web sind nun erste Schnippsel aus dem Film aufgetaucht: Hier und hier kann man sich kurze Bits des Films ansehen.

Edit: Schade, die Links funktionieren offenbar nicht mehr. Dafür ist der Film nun dieser Tag in den USA angelaufen und hat größtenteils positive Kritiken geerntet: Auf GreenCine gibt es einen ersten Pressespiegel mit Links.


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Old photographs of Halloweens long past. Faded, out-of-focus snapshots. Far away memories of the chilly Autumns of our childhoods. Turn of the Century, to the '60s & '70s.

Ich liebe Fotos aus dieser Zeit.


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Thema: Hoerkino


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New-York-Reisenden mit Filmleidenschaft ist Kim's Video gewiss ein Begriff. Vor allem die Filiale in der St. Mark's Place der über ganz Manhattan verstreuten Kette stellt ohne weiteres den Himmel auf Erden eines jeden Filmfreundes dar, dessen Horizont über das Übliche hinausgeht.

Aufgrund des Verdachts auf den Vertrieb von Bootlegs (unauthorisierte Kopien eines Films, und als kundiger Kunde wird man wohl nicht umhin kommen, diesem Verdacht eine gewisse, faktische Grundlage zuzugestehen...) wurde die Kette nun vor kurzem einer Razzia unterzogen.

Die New York Times berichtet in dieser Angelegenheit. Im Reverseblog findet sich ein zwiespältiges Statement eines Ex-Angestellten. Und bei GreenCine Daily entfaltet sich in den Kommentaren bereits eine Diskussion.

Meine Meinung: Ausgehend von meinen Beobachtungen spielen Bootlegs im Angebot von Kim's Video eine vollkommen marginale Rolle. Die meisten waren ohnehin Kopien von nicht oder kaum erhältlichen Filmen. Aus juristischer Perspektive mag dies eins sein, doch gilt es zu bedenken, dass ein Großteil des Archivs unserer Kultur nur durch Kopien gesichert wurde. Der Gedanke des Urheberrechts - zu weiten Teilen zugestandenermaßen wichtig und richtig - ist ein sehr junger in der Kultur des Menschen und er ist noch immer fehlgeleitet von der Vorstellung, dass im Zeitalter der Massenmedien gewissermaßen eine grenzenlose Verfügbarkeit gesichert sei. Dem ist jedoch keineswegs so. Filme verrotten vor sich hin, weil sie aufgrund urheberrechtlicher Bedenken weder gezeigt noch vervielfältigt werden dürfen. Wichtige filmhistorische Werke können nicht im Kino gezeigt werden, weil noch irgendwo in der Pampas ein Rechteinhaber sitzt, der das Vergnügen gerne hochpreisig bezahlt wissen will. Und damit auch ja keiner auf den Gedanken kommt, einen Film eines großen Studios in ein paar Jahren abseits deren Vertriebswege aufzuführen, ziehen eben jene Rechteverwalter die Filmrollen nach Kinoauswertung eifersüchtig ein und vernichten sie lieber, damit auch gar nicht erst die Möglichkeit einer fürsorglichen Archivierung mit Gefahr einer unerlaubten Vorfühung im kleinen Kreis besteht.

Gewiss, das sind Nebenschauplätze. Aber letzten Endes hängt das eben doch alles miteinander zusammen.


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Thema: Kinokultur
Die altehrwürdige Filmzeitschrift hat ihre Website generalüberholt. Neben einigen Bits aus der je aktuellen Ausgabe löst wohl vorrangig das im Editorial geäußerte Versprechen aus, dass man im Laufe der Zeit alle Ausgaben 1-500 in Form von PDFs online stellen wolle. Davon ist zwar - unter 'archives' - noch nicht allzu viel zu spüren, aber immerhin ein paar Ausgaben, darunter die Nummer 1, sind schon lesbar - und der Rest werde eben sukzessive nachgeholt.

Eine tolle Sache, an der sich hoffentlich andere Zeitschriften mit entsprechenden Mitteln ein Beispiel nehmen werden. Und für mich wäre das jetzt eigentlich Grund genug, mein seit rund 10 Jahren sehr brachliegendes Französisch wieder aufzumotzen...


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Freitag, 10. Juni 2005
Thema: literatur
Dies ist eine ganz und gar legitime Frage. Gestellt wurde sie als Ausdruck profunden Ketzertums wider althergebrachte, onkelige Germanistik vor vielen Jahren von einem, der stilbewusst dort zu sterben wusste, wo sich Teutonenpop und Gröfaz über die Dekaden hinweg zuprosteten: Auf der Autobahn.

Gefunden habe ich diese Frage, die ich affirmativ wiederhole, da sie mir aus der Seele spricht, heute in einem kurzen Text von Wiglaf Droste in der taz über den Fragenden, Jörg Fauser, von dem Droste, wie bekannt ist, ein glühender Verehrer ist.

Mir soll dies einmal mehr Notiz sein, den Fauser doch nun endlich einmal anzulesen.


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Donnerstag, 9. Juni 2005
Thema: Hoerkino
Hier. Spannend und originell gelöst - was zum Anklicken, wenn man gerade viel Zeit für sowas hat. [via]


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Heimkino

Steve Martin gibt hier Rigby Reardon, einen noch bis in den Scheitelzug hinein perfekt imitierten Noir-Privatermittler, dessen Welt von vorneherein schon inszenierungshalber noch nicht mal referent mit der unseren verbunden ist. Getreu seinen filmischen Vorbildern aus den 40er Jahren stolpert auch Reardon durch ein mehr oder weniger haarsträubend konstruiertes Krimi-Gebälk mit üblichen Zutaten. Es geht um Intrigen, persönliche Geflechte, etwas Liebe, Vorteildenken und so weiter. Für den Film selbst ist das nicht wichtig.

Denn Dead Men Don't Wear Plaid ist vor allem Konzept: Sein Clou besteht darin, dass er Szenen aus den Vertretern jenes erst Jahre später als solcher postulierten und Film Noir bezeichneten Zusammenhangs an B-Movies seziert und in sich einkopiert - in neuem, teils windschiefem Zusammenhang, den ein über alles gekleisterter Plot erstellt. Den Kitt zwischen diesen Szenen bilden formal und ästhetisch erstaunlich treffsicher gestaltete Sequenzen, die ihrerseits den Vorbilder nahe zu kommen trachten. Humphrey Bogart, Bette Davis, Vincent Price und viele andere (indirekt auch immer Hitchcock, aus dessen schwarzweißen Filmen jener Tage sich sehr großzügig bedient wird) verkommen nun also zu Sidekicks und Nebendarstellern in einer überdimensionierten Steve-Martin-Show.

Natürlich hätte man im Vorfeld gewarnt sein können. Steve Martin ist nun gewiss keiner, dessen Filme sonderlich durch Feinfühligkeit oder nennenswerte Gewitztheit brillieren. Eher steht sein Werk für mehr oder weniger effizienten Hauruck-Humor. Freilich führt der Film einen anfangs auf eine falsche Fährte: Der Vorspann ist liebevoll authentisch inszeniert, dazu passend gibt es das klassisch 'antike' Universal-Logo vorneweg und die Handlung selbst beginnt dann auch stilistisch sicher. Doch wer nun einen liebevoll gestalteten, postmodernen Nostalgiefilm erwartet, erfährt - wie eben auch der Gegenstand der steten Bezugnahme - sehr schnell einen gepflegten Tritt in den Unterleib (weswegen er auch meilenweit entfernt ist von jener "greatest hommage to the Film Noir", die ein imdb-Kommentator in diesem Film ausgemacht haben will; das exakte Gegenteil ist der Fall: Selten wurde ein filmhistorischer Zusammenhang im vollen Bewusstsein mit derart fettigen Schmierfingern verunstaltet, was im Eindruck durch die inszenatorische Sorgfalt, die man dem Film angedeihen ließ, nur verstärkt wird.). Steve Martin (im Verein mit Autoren und dem Regisseur) lässt es sich nicht nehmen, noch jede naheliegende Möglichkeit zum dummen Witz dankbar aufzugreifen, um sich auf diese öde Weise von einem Hirnriss zum nächsten zu spaßen. Der Humor ist dabei nicht mal weit von jenem entfernt, den später Zucker/Abrahams/Zucker zur Perfektion heranreifen lassen würden, doch bleibt er weit hinter der surrealen Qualität der elaboriertesten Werke dieses Teams. Hier ist das schlichte Alberei, ermüdendes Einerlei, dem es an jedem Sinn für Qualität auch im Absurden vollkommen mangelt.

Ich bezweifle, dass es sich bei Dead Men Don't Wear Plaid um einen Film handelt. Im wesentlichen ist das eine ausbuchstabierte Idee, die sich dem Ergebnis wieder entnehmen lässt. Mit etwas gönnerhafter Haltung könnte man gewiss Kommentar-Status anerkennen (zumindest aber den als illustratives Phänomen), was Film- und, an diese gekoppelt, Mediengeschichte betrifft. Denn freilich ist es kein Zufall, dass Dead Men Don't Wear Plaid an einem Zeitpunkt in Erscheinung tritt, an dem man sich des Ausmaßes der Homevideo-Revolution und der damit verbundenen, dramatisch gesteigerten Verfügbarkeit von Filmgeschichte und ihrer einzelnen Werke bereits bewusst sein konnte. Gleichzeitig könnte man im 'Zappen' durch die Noir-Klassiker, wie Dead Men Don't Wear Plaid es gewissermaßen praktiziert, schon einen frühen Hinweis auf die neue Kulturtechnik wähnen, die der Videorekorder mit seinen Funktionen 'Play', 'Fast Forward' und 'Rewind' (und nicht zuletzt - durch Schaltung zweier Rekorder miteinander - das Kompilieren einzelner, ihrem Kontext entrissener Sequenzen und Momente) ermöglicht. Mit der finalen Konstituierung von Video in den Wohnzimmern, die sich im Umfeld des Jahres 1982 vollzieht, gewinnt der vormals passive Akt der Filmsichtung eine performative Komponente: Der Film selbst wird im Einzelnen anwählbar, im Verbund mit anderen auch für den "Endverbraucher" im Alltag schaltbar. Das Augenmerk richtet sich infolge wieder auf den Moment und dessen Besonderheit (dass Tom Gunning in etwa zur gleichen Zeit wieder eine Rückkehr von Aspekten des frühesten Kinos ausmacht mag damit vielleicht sogar in Verbindung stehen), gleichzeitig wird Filmgeschichte nah an sich selbst, das heißt: am einzelnen Film, erforschbar, ohne dabei auf das Gönnertum von Kinos, Filmclubs oder Fernsehprogrammen angewiesen zu sein (unter Verweis auf Super8 mag man Gegenteiliges behaupten, doch war diese frühe Phase des Heimkinos nicht von einer massenhaften Bewegung bestimmt, ferner waren in ihr die einzelnen Filme auf rudimentäre, verzerrende Skelette ihrerselbst von wenigen Minuten Laufzeit beschränkt).

Für all diese Aspekte nun ließe sich der vorgebliche 'Film' Dead Men Don't Wear Plaid als Kronzeuge anführen, doch ist er eben nur die Bebilderung einer Idee, die in dieser Ausführung nur indexikalisch auf deren Existenz verweist, aber weder von ihr abhebt, noch jenseits ihrerselbst Ergebnisse zeitigt. Die Idee ist das Sampling der Filmgeschichte, doch diese funktioniert, mit all ihren Implikationen, auch und zunächst auch vor allem auf dem Papier als solche, etwa als theoretischer Entwurf jenseits der Praxis.

Ein Film aber kann wiederum diese Idee nur als Grundlage nutzen, um weiteres in Angriff zu nehmen oder aber um sie wenigstens im Sinne eines Erkenntnisprozesses Schritt für Schritt auszuführen. In Dead Men Don't Wear Plaid hingegen liegt lediglich eine Ausstellung ihrerselbst vor, geradeso, als wäre es damit schon getan. Diese beträgt nun knapp 90 Minuten, führt zu rein gar nichts, sondern verläuft sich vielmehr in die Sackgassen dümmlicher Witzelei. Ein ermüdendes, nervtötendes Filmerlebnis, in seiner Länge ganz und gar.

imdb ~ mrqe


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Donnerstag, 9. Juni 2005
Ein kleines Stück Internetgeschichte geht zu Ende:

Dear Friends,

The UbuWeb Project -- a decade-long experiment in radical distribution of avant-garde materials -- has finished. Founded in 1996, the project has been a success beyond anyone's wildest expectations. As of Spring, 2005, it averaged over 10,000 visitors daily and hosts nearly a terabyte of artworks in all media by over 500 artists.

The site will be donated to a university shortly, where it will be archived intact for posterity. Please note that the site will no longer be updated. A URL linking to the archive will be posted on this page.

The editors wish to thank you for supporting this experiment and, as a result, may a thousand flowers bloom in its wake.

Sincerely,
The Editors


Thanks for everything! You did a very fine job! [via]


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Thema: radio
In eigenen Worten:

Outré lounge and Latin jazz, breezy swinging instrumentals and vocals, groovy 60's go-go and 70’s Bollywood soundtracks, psychedelia, quirky oddities, retro pop and surf music. The perfect soundtrack for your sophisticated lifestyle, whether you're relaxing at home or trapped inside an office cube.

Meine Worte: Nice!


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Da ich nun mein Autorenexemplar auch da habe, will ich nochmal ausdrücklich auf die unlängst erfolgte Veröffentlichung des Tagungsbandes 'Splatter Movies. Essays zum modernen Horrorfilm.' hinweisen. Der im Bertz + Fischer Verlag erschienene und von Arno Meteling, Julia Köhne und Ralph Kuschke herausgebene Band versammelt die Beiträge der film- und kulturwissenschaftlichen Tagung Bodies that Splatter, die vor 2 Jahren unter reichlich Publikumsandrang in der Berliner Akademie der Künste stattfand. Die Veranstaltung wurde von den Herausgebern im Rahmen des Graduiertenkollegs Codierung von Gewalt im medialen Wandel organisiert. Von mir stammt die Vorbemerkung zur Sektion "Splatterwerkstatt Deutschland". Ein Inhaltsverzeichnis kann man sich hier als pdf-File runterladen, weitere Informationen zu dem Band hier auf der Website des Verlags. Außerdem gibt es eine limitierte Edition der Publikation, der die DVD von The American Nightmare beiliegt, die jüngst auch bei Epix Video erschienen ist. Dieser Film ist eine sehr interessante Dokumentation über die "Ur-Filme" aus den 70ern des Splatterkinos, welche die Filme medienästhetisch verortet und sie als Kommentare zum sozio-kulturellen Zeitgeschehen ihrer Entstehungszeit hervorhebt, und somit thematisch natürlich eine ideale Ergänzung zum Band selbst.

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Eine neue Ausgabe vom Trust ist erschienen. Neben vielen Interviews - darunter ein sehr lesenswertes mit Jello Biafra - gibt es auch wieder einen guten Haufen aktueller CD-Rezensionen aus der Punk/Hardcore-Ecke (und ein paar davon habe eben ich geschrieben).

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Auch schon eine ganze Weile draußen: Das neue CineAsia-Magazin, mit ein paar Reviews (allerdings nicht vielen) auch von mir.

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Die nächsten Tage erscheint dann auch wieder eine neue Ausgabe der Splatting Image, ebenfalls mit Beiträgen von mir.

/// end of message * continue usual blogging /


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Thema: Hoerspiele
Die neue Ausgabe vom Zombie Astronaut ist online. Auch diesmal gibt es wieder zahlreiche, aus den dunklen Schatzkammern der Radiogeschichte gehobene Artefakte der Horror- und Sci-Fi-Hörspielzunft zu goutieren. Als besonderen Bonus - und auch als Ergänzung zu Soilworkers 'The Voice of Vince"-Projekt (das ärgerlicherweise gerade darnieder liegt, genaueres hier) - wurde das Angebot diesmal auch um einige alte Radio-Promos von Uncle Vince angereichert.


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Über das Blog bin ich immer mal wieder in letzter Zeit gestolpert, jetzt wird's Zeit für einen eigenen Hinweis: M Valdemar ist ein Weblog über Horror-, Pulp- und Vintagekultur. Wenngleich optisch nicht ganz so ansprechend, wie es der Gegenstand vielleicht gestatten würde, besticht das Blog durch seine gute Informiertheit und zahlreiche Link-Postings. Interessant auch die Ankündigung, in den kommenden Tagen/Wochen diverse Horrorfilm-Soundtracksamples von Les Baxter zu posten.


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Thema: Hoerkino
Eine flirrende Audio-Obskurität gibt es derzeit hier auf Xtabay's Lounge. Es handelt sich dabei um die in den frühen 70ern erschienene Platte eines chinesischen Orchesters, das diverse Morricone-Klassiker in ein swingendes Beat-Kleid packt. Weird!


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Sonntag, 5. Juni 2005
01.06.2005, Kino Arsenal

Eine entlegene Insel im Pazifik als Ort schrecklicher Experimente: Ein hervorragend spielender Charles Laughton (Simon hat hier eine sehr schöne Beobachtung festgehalten, die es ziemlich genau auf den Punkt trifft) gibt den Dr. Moreau, der im „House of Pain“, einem Schreckenskabinett von OP, das den Mengele bereits erahnen lässt, mit plastisch-chirurgischen Eingriffen die Tiere sukzessive zum Menschen macht. Doch ist der Eingriff nicht allein biologischer Natur: Auf wundersame Weise erlangen diese Bastarde der Evolution auch Intelligenz und Artikulationsvermögen, wenn auch beides im eingeschränkten Maße. In den umliegenden Dschungeln hausen bereits die Ape Men in Siedlungen nach indigener Art, sie sind wild anzusehende, von der Kamera im vollen Bewusstsein des grellen Effekts inszenierte Kreaturen, die sich im steten Widerstreit zwischen animalischer Natur und zivilisatorischem Befriedungsprozess befinden. An ihrer Spitze: Ein zunächst nur an seinem bewusst eingesetzten Akzent erkennbarer (und in den Credits übergangener) Béla Lugosi, der seine Schicksalsgenossen wiederholt zu Kultur und Ethik aufruft, zum Ende hin aber, wenn die Wesen den Aufstand gegen ihren Herren wagen, als Rädelsführer auftritt.

Dieses Laborexperiment unter natürlichen Umständen mit den Mechanismen der Evolution wird durch den Aufritt eines Fremden jäh erschüttert. Parker ist ein Schiffbrüchiger, den es unter etwas verzwickten Umständen, für deren Schilderung die Exposition sich zunächst lange Zeit nimmt, auf die Insel verschlägt. Doch Moreau wittert seine große Chance: Sein ganzer Stolz ist Luta, eine bereits ansehnlich vollendete Pantherfrau, die er mit Parker konfrontiert, um zu sehen, ob ihre Menschwerdung bereits dahingelangt sei, dass sich auch leidenschaftliche und nicht zuletzt sexuelle Gelüste zur frisch beigetretenen Spezies einstellen. Und es gelingt: Zwar bleibt der adrette und leider Gottes eben auch verlobte Parker auf Distanz – die Kopulation und der erhoffte Nachwuchs stellen sich nicht ein –, doch ist das bemitleidenswerte Wesen dem jungen Mann vom ersten Anblick an hoffnungslos verfallen. Unterdessen trifft auch Parkers Verlobte samt Rettungsteam auf der Insel ein. Doch Moreaus Pläne erweisen sich als flexibel ...

Island of Lost Souls ist ein in mancher Hinsicht vielleicht krude, aber höchst effektiv inszenierter Film. Wie so oft im Horror- und Gruselkino ist auch hier der hermetisch geschlossene Eindruck nachrangig, es zählen vor allem jene Momentinseln, die den Zuschauer regelrecht anspringen. Momente der empfundenen Leere mögen dabei nur Wegbereiter für die Qualität des Bruchs mit der im klassischen Kino auf innere Geschlossenheit abzielenden Diegese darstellen. In seinem vielzitierten Aufsatz „Kino der Attraktionen“ hat der Filmwissenschaftler Tom Gunning diese Geschlossenheit als konstituierenden Aspekt des klassisch-narrativen Films hervorgehoben. In Island of Lost Souls wird diese in schöner Regelmäßigkeit und mit viel Gewinn durchbrochen: Seien es Dialoge zwischen Moreau und Parker, die in härtester Form des Schuss-/Gegenschussverfahrens – in zwei direkte Gegenüberstellungen mit dem direkten Blick in die Kamera – aufgelöst werden, oder aber das „Erstürmen der Kamera“ durch die Ape Men am Ende des Films: In schöner Regelmäßigkeit begeht der Film den Übergriffe auf den Zuschauer, der oft genug ob der direkten Ausrichtung der Bilder gegen ihn selbst sich in den Sessel drückt. Das Grobe der schrecklichen Fratzen wird dabei durch die konsequent schattierende Ausleuchtung hervorgehoben – mag Island oft grobschlächtig wirken (vor allem auch aufgrund zahlreicher unterschlagener Geräusche der Diegese; man war seinerzeit noch nah am Stummfilm), so erweist sich doch gerade in dieser formalen Gestaltung das vielleicht nicht intellektuell motivierte, aber intuitive Gespür für Effizienz.

Wie viele andere Horrorfilme jener Zeit ist auch Island natürlich nahe ans Melodram geschmiegt. Die These vom Gruselkino als Simulationsraum für das Eintreten des "Anderen" ins Gefüge, das aus rein ideologischen Gründen aus jenem wieder zu bannen sei, ist zumindest für das frühe klassische Horrorkino in dieser rigorosen Form nicht haltbar. Wie in Freaks, wie in Frankenstein, ein bisschen auch wie in King Kong gilt auch hier die solidarische Empathie vorrangig den Ausgestoßenen, geradewegs romantische Wehmut löst die Mensch gewordene Pantherfrau aus, die an ihren Zurückweisungen zugrunde geht und am Ende das Selbstopfer wagt, nicht nur um dem Geliebten die Flucht zu ermöglichen, sondern auch, um ihrer eigenen Tragödie zu entkommen. Gerade auch im überdeutlich inszenierten Kontrast der ausgestellten Kolonialherren-Zivilisiertheit des Dr. Moreau zu den anthropomorphisierten Kreaturen eröffnet der Film ein weites Feld an weiterführenden Diskursen, die nicht allein auf das Gruselkino beschränkt bleiben. Die Allegorie zu kommunistischen Erhebungen, zumal in jenen politisch unsicheren Tagen, drängt sich förmlich auf und wird von den Dialogen entschieden grundiert. Ein Plädoyer ist Island of Lost Souls dennoch nicht, im Gegenteil positioniert er sich zwar resignativ, doch auch nicht konservativ. Sein Ausblick ist düster, die schlechte Kopie des Films, die hier gezeigt wurde, unterstrich dies noch im Optischen.

imdb


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Mittwoch, 1. Juni 2005
Thema: literatur
Internetz wird immer besser! Nachdem über die von Amazon betreute Suchmaschine http://www.a9.com auch Bücher nach einzelnen Wörtern durchsucht werden konnten (allerdings mittlerweile nur noch via Amazon-Kundenschaft...) und Amazon.com selbst wohl mittlerweile eine Quellsuche anbietet, wurde nun still und heimlich die Print-Suche von Google installiert. Unter http://print.google.com lässt sich ein offenbar schon erfreulich unübersichtlich geratenes Angebot an eingescannten Büchern nach einzelnen Wörtern oder Wortfolgen durchsuchen. Die Ergebnisse können in Form der betreffenden eingescannten Seiten eingesehen werden, komfortablerweise kann man die Seite auch im Kontext ihrer benachbarten Seiten erheben. Rechtlich gesehen ist das gewiss heikles Gebiet, doch umschifft Google zumindest eigener Ansicht nach juristische Auseinandersetzungen, indem nur wenige Seiten eines Buches eingesehen werden können. Dies hindert die Rechteinhaber dennoch nicht, dass neue, still und heimlich installierte Feature kritisch zu kommentieren, wie die Netzeitung vor wenigen Tagen berichtete.

Mir soll das eins sein: Dieses Feature schlägt bislang alle Buch-Suchmaschinen im Web und scheint mir als Recherchetool, um Literatur ausfindig zu machen, sehr ideal (jaja, ich weiß Google ist nicht alles, alte Leier, dessen bin ich mir voll bewusst und setze es als bekannt voraus...). Erste Testanfragen haben jedenfalls schon beeindruckende Ergebnisse gezeitigt: Auch ein Nischenbereich wie die Filmtheorie ist zum Beispiel schon mit hinreichend vielen Büchern vertreten, um eine vorläufig zufriedenstellende Ausbeute zu ermöglichen. Einziger Wermutstropfen mag sein, dass sich die Auswahl an durchforstbaren Büchern bislang offenbar nur auf den us-amerikanischen Markt beschränkt. Solange aber nicht wieder weltfremde Besorgnisträger in Brüssel oder technikunkundige Pfuscher wie eben jene, die letztens einen deliranten Wahnsinn wie die GEZ für Computer ins Gesetz gegossen haben, mit ihren Schmierflossen rumklecksen, sollte ein europäisches/deutschsprachiges Pendant nur noch eine Frage der Zeit sein.


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Dienstag, 31. Mai 2005
Thema: Hoerkino
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Album of the Week auf basichip.com


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Sonntag, 29. Mai 2005
Thema: Kinokultur
Auf dem WDR laufen demnächst Filme von Klaus Lemke (Termine hier). Mir war der, so als Person, bislang nicht bekannt (einige der Filme sagen mir allerdings rein vom Namen her was und den Trailer von Die Ratte kenne ich sogar. Jedenfalls, hier gibt es ein - in der Tat - absolut grandioses Interview mit dem Regisseur. Gesündeste Fuck You!-Attitüde, ich mag das sehr.


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Donnerstag, 26. Mai 2005
Thema: good news


Der ohnehin schon sehr schöne Bava-Schrein Ars Incubi wurde in den letzten Tagen von Grund auf erneuert und präsentiert sich nun in neuem Gewand. Es gibt Audio-Files, Galerien (unter Mithilfe der ebenfalls nicht genug zu preisenden Website Bmovies.de), ausführliche Texte zu allen Filmen, etc. pp.


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Montag, 23. Mai 2005
Thema: Kinokultur
Zwei neue Filme sind auf dem Public-Domain-Portal archive.org runterladbar: The Blood of Jesus (1941) und Go Down, Death (1944), beide von dem afro-amerikanischen Regisseur Spencer Davis. Eine filmhistorisch recht interessante Sache: Beide Filme zählen zu den so genannten "race films". Dabei handelt es sich um Filme, die - lange vor der "Blaxploitation" - von afro-amerikanischem Personal für ein afro-amerikanisches Publikum gefertigt wurden. Ein bislang weitgehend unbeachtet gebliebener Filmzusammenhang!

Die Wikipedia zu Blood of Jesus:

"The Blood of Jesus (1941) is a classic example of the "race film" genre of films by African-American directors and casts, geared exclusively for an African-American audience. This film, written and directed by Spencer William Jr. of the TV show Amos & Andy Show (who also played Razz Williams in the film), is a morality tale about a woman (Cathryn Caviness) who is accidentally shot to death by her husband. Facing death, she must choose between Hell, represented as urban life, and Zion, represented as pastoral America, and between Satan and God. The climax comes when she makes her decision at the foot of the cross and wakes up to singing of her church choir. Intended to promote a Black Southern Baptist ideal of a virtuous rural life, the film was a major success and the most popular hit in its genre."

Ein ebenfalls nicht uninteressantes Detail ist, dass der Film von der National Film Registry, eine von offizieller Seite aus befugte Organisation, die kulturell und historisch signifikante Werke der us-amerikanischen Filmgeschichte sammelt und konserviert, in ihr Archiv aufgenommen wurde.

Hier die Links: Go Down, Death! ~ The Blood of Jesus

Beide Filme können gratis in qualitativ unterschiedlichen Formaten (bis hin zur handelsüblichen DVD) herunter geladen werden.


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Montag, 23. Mai 2005
20.05.2005, Heimkino

Für ein Jahr lang galt der Biologe Dr. Decker nach einem Flugzeugabsturz mitten im Herzen der Finsternis als perdu, als er plötzlich munter und heiter aus dem Busch kriecht und von gar mirakulösen Entdeckungen erzählt, die er gemacht haben und nun im Sinne der Wissenschaft erkunden will. Und wie es sich für einen mad scientist gehört, der seinen Faust und Frankenstein griffbereit hat, dreht er auch schon, kaum im heimischen Labor wieder angekommen, nach Strich und Faden durch. Konga selbst, ein mitgebrachtes Schimpansenäffchen, wird ihm zum Experimentierfeld für teuflische Vermischungen von pflanzlicher und animalischer Substanz. Das Resultat ist enorm und kann sich sehen lassen: Aus dem Schimpansen wird ein mannshoher Gorilla von erfreulicherweise soldatischem Gehorsam gegenüber seinem Herrn, den dieser sich sogleich zunutze macht: An der Fakultät wird das Genie vom Dekan zwar verlacht, doch hat eine wuchtige Affenpranke beizeiten noch jedes höhnische Professorenhaupt gespalten. Nicht anders geht’s der wissenschaftlichen Konkurrenz, die auf ähnlichen Pfaden forscht wie Decker selbst.

Zum Skandal kommt’s schließlich, als Decker im Gewächshaus einer Studentin lüsterne Avancen macht. Die bisherige Assistentin, die den Doktor schon vor längerem als gute Partie ausgemacht hat, zeigt sich brüskiert, gibt dem Affen Zucker und will ihn für eigene, üble Zwecke missbrauchen. Es tritt ein, was der Zuschauer längst hat kommen sehen: Von erneuter Injektion gestärkt, bricht Konga durch das Dach, wächst noch weiter in den Himmel und zeigt auch vorerst keine Anstalten, mit dem Wachstum einzuhalten. Panik bricht aus, die nahe Weltstadt London wird zum Schlachtfeld, Militär rückt an! Einmal mehr zeigt das leichtsinnige Menschenspiel mit der Natur ein grässliches (Plaste-)Gesicht...

Trotz gelegentlicher Längen ist Konga in erster Linie ein herrlich sympathischer Trash-Film mit allen wichtigen Zutaten: Abstruse Story, morsche Dialoge, aberwitzige Spezialeffekte im Rahmen eines Hartz-IV-tauglichen Budgets, ein Mann im Falten werfenden Plastik-Fellkostüm, der böse mit den Augen rollen kann, seltsame fleischfressende Pflanzen aus animierten Pappmaché und viel seltsam anmutender Exotismus. Besonders schön ist auch die mit den emotionalen Extremen spielende Performance von Michael Gough als Dr. Decker, den manch aufmerksames Auge vielleicht auch als den mimisch weit weniger facettenreichen Butler Alfred aus den Batman-Blockbustern der vergangenen Jahre wiedererkennt.

Weiteres Bildmaterial:

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imdb ~ british horror films ~ monstrula (tipp!)


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Thema: good news
Der erste Teil ist noch gar nicht angelaufen (und ärgerlicherweise schon in den Sommer verschoben), da plant man im Produktionsland schon eifrig am Sequel. Reuters meldet jedenfalls, dass Rodriguez & Miller bereits bei der Planung von Sin City 2 bereits alle Hände voll zu tun haben. Als 'literarische' Vorlage dient dabei die zweite Story der (nicht zusammenhängenden) Noir-Comicreihe, A Dame to Kill For.


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SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück: Stärkste Verluste seit 50 Jahren


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Samstag, 21. Mai 2005
Thema: Hoerkino

Album of the Week bei Basic Hip Digital (Bild beklicken!). Verflucht, ist das gut!


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Von Herrn Kessler fotografisch festgehalten.


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Thema: Kinokultur
Gewiss, Berlin ist eine schöne Stadt. Nirgends sonst möchte ich meinen Lebensmittelpunkt wissen. Aber gelegentlich - zugegeben: wirklich nur sehr selten - würde ich doch gerne in Gelsenkirchen meines Daseins darben.

Zum Beispiel am kommenden Samstag, wenn der berühmte, allerdings auch schrecklich Geheimnisvolle Filmclub Buio Omega wieder zu einem vergnüglichen Lichtspiel lädt. Wie stets hält man sich in seiner Reklame, was da Spektakulöses kommen mag, bedeckt. Doch raunt der Filmgelehrte Christian Kessler M.A., der die Erkundungen ins filmhistorische Schattenreich für gewöhnlich mit kenntnisreichen Vorträgen garniert, in seinem Newsticker - so eine Art Weblog, so Sie mögen - in die Tiefe des Internets, dass einer der beiden gezeigten Filme der diesmal thematisch "Stoßseufzer" überschriebenen Veranstaltung nun tatsächlich Dario Argento zuzuschreiben sei, offenbar in Freiburg sein Drama entfalte und zu Goblin'scher Paukenmusik die deutsche Nacht mit Wispern fülle. Wer nun nicht gerade völlig ahnungslos auf den Tag seiner Erlösung vom irdischen Jammeral vor sich hin dümpelt, dürfte anhand dieser kleinen Notizen hinreichend informiert sein, welch farbenprächtiges Spektakel da am morgigen Tage zum Plaisir aller Anwesenden über die Leinwand huschen wird.

Ach, es ist ein Kreuz...


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Die Netzeitung wird ab Juni in einer neuen Rubrik regelmäßig aus der deutschsprachigen Blogosphäre berichten und einzelne Blogs vorstellen/verlinken. Dabei wird um die Mithilfe der Leser gebeten. Genaueres hier.


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Donnerstag, 19. Mai 2005
Thema: good news
Free Image Hosting at www.ImageShack.usDer neue Film von Shinji Aoyama (u.a. der tolle, fast vierstündige Eureka und die hintersinnige Pulp-Noir-Groteske Hama Maiku) hört auf den etwas umständlichen, biblischen Namen Eli, Eli, Lema Sabachthani. Der Film ist derzeit auf dem Filmfestival Cannes in der Geheimtipp-Sektion 'Un Certain Regard' zu sehen (Festivalinfos). Auf der Website des französischen Verleihs und Sales Agency 'The Wild Bunch' finden sich nun erste Informationen und Bilder:

AD 2015. The world's major cities are decimated by a terrible plague, a highly contagious virus that fills those it infects first with unbearable dread, then with overwhelming despair. A fatal disease, without cure. The Lemming Syndrome.

In an isolated country mansion, two musicians - Mizui and Asuhara - live in seclusion, devoting themselves to the creation of pure sound far from the trappings of fame and success they knew in the corrupt and dangerous city. They are visited by an ageing plutocrat, his desperately sick daughter and a detective, who believes that in the music made by Mizui and Asuhara lies the seed of hope that the old man’s daughter can be saved.

In the vast, changeless stillness of nature, the musicians begin to play...



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Thema: Hoerkino
Am 23.05. spielt Holly Golightly (offizielle Website) mit ihrem bezaubernden Post-Garagenpunk-Bar-Country-Pop in Berlin auf. Ort des Geschehens: Der Magnet Club in Prenzlauer Berg (eine im übrigen sehr schöne Location). Und wie ich gerade telefonisch unterrichtet wurde, war das gestrige Konzert im fränkischen Würzburg trotz nahezu nicht vorhandenem Publikum (oder vielleicht ja gerade deswegen) "wunderschön" (O-Ton). Ich freue mich jedenfalls! Und zwei MP3s gibt's hier auf epitonic.com.



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Donnerstag, 19. Mai 2005
Thema: radio
... okay, ich will über das Audio-on-Demand-Angebot des DeutschlandradioKultur nichts gesagt haben.

Zu Nichts ohne Risiko, dem neuen Dokumentarfilm von Haron Farocki (der gestern auf dem WDR lief), gab es auf dem Sender ein etwa achtminütiges Interview mit dem Regisseur, das sich hier von dessen Website als mp3 herunterladen lässt (ca. 1.8 mb). Die Besprechung des Films kann man sich hier anhören (und, wenn ich das richtig verstehe, hier nachlesen).


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Thema: good news
Aus der Rubrik "Gerüchte, die man gerne streut": Leider ohne Quellenangabe meldet jedenfalls twitch hier, dass Johnny Depp erneut als Hunter S. Thompson vor die Kamera treten wird, und zwar für eine Adaption von The Rum Diary. Ich schließe mich twitch an: Jetzt fehlt nur noch Terry Gilliam... (und hoffentlich ist das nicht ohnehin nur eine Ente gewesen!)

Sehr schön war im übrigen auch das (von mir auch nur zufällig beim Spülen 'entdeckte') ausführliche Feature über Thompson, seinen Werdegang, seinen Freitod und die Reaktionen darauf, das gestern von Deutschlandradio Kultur über den Äther geschickt wurde. Wer's verpasst hat, schießt sich bitte selbst in den Kopf: Das von der Idee her zwar tolle, in seinem bisherigen Angebot aber leider eher etwas schmale Audio-On-Demand-Portal des Senders, das es ermöglicht, ausgewählte Sendungen als MP3 herunterzuladen und nachzuhören, listet natürlich genau eben jenes Feature nicht.


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Auf der Website von Warner gibt es hier einen etwa zweiminütigen Clip aus dem herbeigesehnten Batman Begins (Trailer hier). Gezeigt wird der Beginn von Bruce Waynes Ausbildung hoch droben in den Bergen (Himalaya?), die den folgerichtigen Link zwischen dem Vigilanten und der Ninjatradition erschließt. Als weiser Trainer darf hier Liam Neeson fungieren, der nach seiner Performance als knautschiger Teddybär-Lehrmeister Qui Gon in der ersten Star Wars-Episode nun mal einen richtigen Sensei geben darf.

Erster Eindruck: Sehr vielversprechend. Regisseur Christopher Nolan trägt die für seine Filme typische Tendenz zur Schwermut dem dafür ohnehin recht prädestinierten Batman-Stoff offenbar sehr passabel an. Nach dem quietschebunten Neon-Pop-Zirkus, zu dem Batman in seinen Film-Inkarnationen zuletzt geworden ist, kann dem Reset der Reihe ein gepflegter Schuss Noir nur dienlich sein (sehr schön auch die grundsätzlich sehr erdige Farbgebung des Franchise bislang - ich mag das!). Ich bin gespannt!


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Thema: good news
Interessante Nachrichten aus Großbritannien: Nach einer Initiative von u.a. dem British Film Institute hat sich nun die Creative Archive Licence Group gegründet. Das von der Idee der Creative Commons inspirierte Projekt verfolge das Ziel, filmhistorisch relevantes Material über das Internet direkt zugänglich zu halten, und wolle ferner dazu anregen, die zur Verfügung gestellten Materialien im nicht-kommerziellen Sinne weiterzuverwenden. Weitere Projektpartner sind die BBC, Channel 4 und die Open University, die im Laufe des Jahres ebenfalls eigene Portale mit Download-Angeboten aus ihren Beständen einrichten wollen. Das British Film Institute bietet ein solches bereits auf der eigenen Website an: Das bislang noch etwas schmale Angebot solle Zug um Zug erweitert werden. Schwerpunkte seien Stummfilmkomödien, frühe Literaturadaptionen, Wochenschau-Aufnahmen und Archivaufnahmen britischer Städte aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Detaillierte Infos hier.


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