Thema: radio
Der Website von Deutschlandfunk entnommen:
Sendetermin ist Sonntag, 19.März, um 20.05 Uhr. Die Website des Senders bietet eine Streammöglichkeit an.
Die Digitalisierung des Kinos begann langsam und eher im Verborgenen mit unsichtbaren Verbesserungen des Bildes und der Farbgebung. Dann kamen die Computer-generierten Spezialeffekte: "Star Wars", "Matrix", "Der Herr der Ringe" - von Film zu Film staunt das Publikum mehr über die neuesten Schritte dieser Technik. Mit der zweiten digitalen Revolution schafft der Computer Landschaften, Monster und Heerscharen. Mit immer neuer Software werden immer täuschender "reale" Welten erzeugt, die kein Vorbild mehr in der materiellen Wirklichkeit brauchen.(Quelle)
Und die dritte digitale Revolution kündigt die endgültige Abschaffung des altmodischen Trägermaterials "Film" an. Das Kino der nahen Zukunft holt seine digitalen Träume per Satellit oder Netz auf die Festplatten. Daher könnten die Filmdaten auch direkt in die Wohnzimmer strömen. Verschwindet nach dem Vor-Bild der Wirklichkeit und nach dem Speichermaterial Zelluloid auch der soziale Ort Kino? Welche neuen Wege zwischen Traum und Markt werden sich die bewegten Bilder dann suchen? Wohin führt die Digitalisierung der Traumfabrik?
Sendetermin ist Sonntag, 19.März, um 20.05 Uhr. Die Website des Senders bietet eine Streammöglichkeit an.
° ° °
Thema: Asienticker
Gerüchten zufolge steht uns ein Remake von John Woos Actionklassiker Hard Boiled, seinem letzten in Hongkong gedrehten Film und sozusagen sein Abschiedsgeschenk an eine Ära des asiatischen Kinos, ins Haus. Für die Hauptrolle ist Chow Yun Fat im Gespräch, der diesen Part bereits in Woos Film übernommen hatte.
Dies alles wäre wohl nicht weiter der Rede wert, wäre da als Regisseur nicht noch Johnnie To, eine der letzten Bastionen des guten Hongkong-Kinos, in Planung. Denn das stelle ich mir doch interessant vor: Woo ist ein den klassischen Hongkong-Traditionen (wie Beschleunigung, Artistik, generelle over the top-Grandezza) verpflichteter Regisseur, wohingegen Tos Methode eher auf Entschleunigung, Dekonstruktion und zum Teil sogar auf Minimalismus setzt. Ein solcher clash könnte sicher ohne weiteres fürchterlich nach hinten losgehen; aber er birgt auch die Möglichkeit zum nächsten Meisterwerk aus Hongkong, von wo in letzter Zeit bedauerlicherweise fast nur Mediokres kam.
Ich bin jedenfalls gespannt und würde mich freuen, wenn sich die Gerüchte - bislang tauchte die Meldung laut Kaiju Shakedown nur in einer Hongkonger Schlagzeilen-Journaille auf - in Bälde als harte Nachrichten erweisen.
Dies alles wäre wohl nicht weiter der Rede wert, wäre da als Regisseur nicht noch Johnnie To, eine der letzten Bastionen des guten Hongkong-Kinos, in Planung. Denn das stelle ich mir doch interessant vor: Woo ist ein den klassischen Hongkong-Traditionen (wie Beschleunigung, Artistik, generelle over the top-Grandezza) verpflichteter Regisseur, wohingegen Tos Methode eher auf Entschleunigung, Dekonstruktion und zum Teil sogar auf Minimalismus setzt. Ein solcher clash könnte sicher ohne weiteres fürchterlich nach hinten losgehen; aber er birgt auch die Möglichkeit zum nächsten Meisterwerk aus Hongkong, von wo in letzter Zeit bedauerlicherweise fast nur Mediokres kam.
Ich bin jedenfalls gespannt und würde mich freuen, wenn sich die Gerüchte - bislang tauchte die Meldung laut Kaiju Shakedown nur in einer Hongkonger Schlagzeilen-Journaille auf - in Bälde als harte Nachrichten erweisen.
° ° °
Thema: Berliner Filmgeschehen
Okay, zugegeben, im letzten Posting hatte ich schon mitunter darauf hingewiesen, aber da geht es eventuell unter, deshalb noch mal gesondert, damit alle bescheid wissen: Bereits seit letzter Woche gibt es in Berlin endlich - endlich! - wieder eine Anlaufstelle für regelmäßige Kinovorführungen aus den weiten Tiefen der Exploitation, des Paracinemas und der knalligen B-Movies. Die Filmreihe nennt sich "Schräge Filme" und findet jeden Mittwoch im Kino Babylon, Mitte, statt. Das erste Lebenszeichen, der erste Programmtext, klingt jedenfalls schon sehr vielverprechend, auch die erste Staffel ist geschmackvoll zusammen gestellt und die Ankündigungen - von Argento ist da was zu lesen, von Jess Franco undsoweiter - machen schon große Lust auf kommende Programme! Zu hoffen bleibt, dass es sich um Screenings von Zelluloid handelt, und natürlich, dass die Reihe sich etabliert!
Im folgenden als Vollzitat der erste Programmtext:
Eine Einladung, die ich nur zu gerne annehme! Auf viele vergnügliche Kinostunden!
Im folgenden als Vollzitat der erste Programmtext:
Ein Ende der Misere ist in Sicht. Denn jetzt gibt es in Berlin eine Alternative zu Hollywoods Hochglanzprodukten und Europas abgehobenem Förderanstaltskino. Die „Freunde des schrägen Films“ bringen Werke aus den Kellern der Filmgeschichte ans Licht, die wild, unabhängig und kommerziell zugleich sind. Sie wecken die Neugier auf verbotene Früchte, tabuisierte Zonen und extreme Darstellungsformen. Sie entdecken eine Filmkultur, für die der Name „Exploitation“ keinen moralischen Makel bezeichnet, sondern die Suche nach der Grenzerfahrung. Dazu gehört die Freude am Regelverstoß und am Exzeß. Die schrägen Filme produzieren Angst und Lust, sie erregen und befreien, sie unterhalten und provozieren. Schrille Titel und „jugendgefährdende“ Inhalte sind hier Bestandteile einer Strategie, mit geringen Geldmitteln konkurrenzfähige Filme für ein junges und aufgeschlossenes Publikum zu machen. Der Geldmangel beflügelt die Phantasie von Produzenten und Regisseuren, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen und dabei keine Rücksichten nehmen.
Die erste Staffel von Filmen beginnt im März 2006 und widmet sich dem amerikanischen Exploitationkino der 70er Jahre. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche und der schmerzhaften Auseinandersetzung mit dem Trauma Vietnam sorgen unabhängig produzierte Filme für eine Revolution auf dem Kinomarkt. Junge und aufstrebende Regisseure drehen radikale Filme, unter ihnen George Romero, Wes Craven, David Cronenberg, John Carpenter und Abel Ferrara. In schmuddeligen Genres leben sie ihre Träume von einem aggressiven und widerspruchsvollen, effektreichen und selbstreflexiven Kino aus. Sie machen Horror- und Rape-Revenge-Filme, Blaxploitation- und Sexploitationfilme. Auch wenn ihre Filme zuerst als Angriffe auf den guten Geschmack erscheinen, so steckt doch mehr dahinter. Die Monster, Racheengel und verkrüppelten Seelen, die diese Filme bevölkern, sind Auswüchse einer Gesellschaft in der Krise. Auf dem Programm stehen zuerst:
Mi, 08. März, 22:00 Uhr - The Hills Have Eyes (USA 1977, 89 Min, OV) R: Wes Craven,
Mi, 15. März, 22:00 Uhr - Coffy / Coffy, die Raubkatze (USA 1973, 87 Min, DF) R: Jack Hill
Mi, 22. März, 22:00 Uhr - Ms. 45 (USA 1981, 84 Min, OV) R: Abel Ferrara
Mi, 29. März, 22:00 Uhr - Shivers (Kanada 1974, 87 Min, OV) R: David Cronenberg
Mi, 05. April, 22:00 Uhr - Deadly Weapons / Teuflische Brüste (USA 1973, 72 Min, DF) R: Doris Wishman
Die Reihe wird fortgesetzt mit Filmen, u.a. von George Romero, John Carpenter, Paul Bartel, Stephanie Rothman und Brian de Palma, sowie europäischem Exploitationkino, u.a. von Dario Argento und Jess Franco.
Die „Freunde des schrägen Films“ laden Liebhaber des Abwegigen, Fans des Genrefilms und Entdeckungsreisende ein zu nächtlichen Abenteuern der ungewöhnlichen Art. Und welches Kino wäre dafür ein passenderer Ort als das babylon berlin:mitte? Denn wie heißt es in der Offenbarung des Johannes: „Ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, und das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.“
Eine Einladung, die ich nur zu gerne annehme! Auf viele vergnügliche Kinostunden!
° ° °
Thema: Trailerpark
Das weite Feld des Paracinema - oder sagen wir, der grindhouse und exploitation movies - birgt manch wilde Obskurität. Neben bekannten und längst gefeierten b-auteurs wie Roger Corman, Russ Meyer, dem frühen John Waters oder H.G. Lewis gibt es hier noch eine Unzahl weiterer Filmschaffender zu entdecken. Beispielsweise Doris Wishman, die alte Lady der B-Flicks, die erst vor wenigen Jahren gestorben ist und in ihrer Blütezeit einen deliranten Irrsinn gedreht hat, der einem Russ Meyer leichter Hand das Wasser reichen kann. In den USA ist sie längst schon entdeckt und in den Pantheon aufgenommen, hierzulande harrt man noch einer solchen Geste. Ein besonderer Spaß ist ihr Film Deadly Weapons mit der ungemein fülligen Chesty Morgan in der Hauptrolle. Die Waffen aus dem Titel sind natürlich, man ahnt es vielleicht schon, ihre Brüste. Und die sind enorm und sie weiß sie einzusetzen. Natürlich geht es dabei um Rache, und bad girl's gonna get it...
Und nun das Beste für Berliner Mitlesende: Der Film wird Anfang April im Kino Babylon (das frühere Filmkunsthaus, nicht das in Kreuzberg) gezeigt. Dort gibt seit kürzestem eine neue Filmreihe, die ich schon jetzt großartig finde: Schräge Filme, die in ihrer ersten Staffel schon sehr geschmackvoll sortiert ist!
Im folgenden via youtube den Trailer zu Deadly Weapons, der eine ungefähre Ahnung dieses wundervollen Wahnwitzes vermittelt. Wer's gerne akademisch abgesichert mag, darf sich hier bei Senses of Cinema einen ausführlichen Essay über Miss Wishman zu Gemüte führen. Auf der Website des Filmclubs Buio Omega gibt es einen weiteren Artikel.
° ° °
Thema: ad personam
13. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Heute vor zehn Jahren ist der italienische Genreregisseur Lucio Fulci in seiner Heimatstadt Rom gestorben.
Wie viele andere namhafte Regisseure der goldenen Zeit des italienischen Genrekinos begann Fulci in den späten 50er Jahren mit dem Filmedrehen. Ebenso war er in allen Genres zu Hause, die trend- und saisonabhängige Produktion in Cinecitta diktierte die nächsten Projekte, darunter kurioserweise auch ein Pater-Braun-Film mit Heinz Rühmann. Einen Namen mit eigenem Klang machte Fulci sich jedoch erst spät, in den 70er und vor allem 80er Jahren, mit einer Handvoll Gialli und Horror-/Splatterfilmen, die man wohl als klassischen Kern seiner Filmografie bezeichnen kann. Im frühen Zeitalter der Video Nasties bescherten ihm Filme wie L'Aldila, Das Haus an der Friedhofsmauer und nicht zuletzt der legendäre Ein Zombie hing am Glockenseil Ruhm und Ruch gleichermaßen. Hiesige Zensurorgane führten ihren eigenen Kleinkrieg, während Videofreunde weltweit Fulci spätestens in den sich neigenden 80er Jahren in den Rang eines cult director erhoben. Kein Zufall ist es wohl, dass auf der ersten CD der Mülheimer Band Bohren und der Club of Gore sich ein Lied mit dem Titel "Die Fulci-Nummer" befindet. In Deutschland sind seine besten Filme noch immer verboten.
Fulci hatte viele Markenzeichen, ein auteur im klassischen Sinne hingegen ist er nicht. In seinen besten Arbeiten herrscht eine flirrende, vielleicht am besten als gothic zu bezeichnende Stimmung vor, die den Film immer schon als Film, und damit als Kunstform mit eigener, inneren Logik und nie als annäherungsweise Darstellung objektiver Ereignisse denkt. Wie viele andere Regisseure aus diesem Produktionszusammenhang begriff Fulci Film vorrangig optisch; seine Kamera dramatisiert, verzerrt, dynamisiert das Geschehen - oft genug bis an die Grenze zum Bizarren. Das Ergebnis mag man manieriert bezeichnen, als "leer" im Sinne einer tieferen künstlerischen Konzeption, eines künstlerischen Ausdrucks, der über den Gebrauch von Technik im Medium hinausreicht. Oder aber man lässt sich darauf ein, einem, zugegeben, Handwerker bei der Arbeit zuzusehen, wie er mit Film, dessen Möglichkeiten und Grenzen umgeht. Oft ist das wagemutig, sicherlich nicht selten gescheitert; doch wenn etwas bei Fulci gelang, war das Ergebnis oft aufregender und spannender als manche Kopflastigkeit hehrer Kunstkinoproduktion.
Man muss deshalb sein Werk nicht sklavisch verehren, wie das oft zu beobachten ist; vieles, vielleicht sogar das meiste, mag uninteressant bis langweilig sein, rein warenförmige Zugeständnisse einer strikt kommerziell denkenden Filmproduktion an herrschende Trends. Doch finden sich in Fulcis Filmografie ein paar ungeschliffene funkelnde Juwelen, die man zumindest mal gesehen haben sollte; alleine schon um die wie stets so voreiligen Verdikte etwa des katholischen Filmdiensts einer Revision zu unterziehen, die immer dann, wenn es das Kino in die Tiefen von Schmuddel und Kolportage lockt, schon immer Schludrigkeit, Amateurhaftigkeit und mangelnde Finesse im Argen witterten. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Wer sich einmal von dem, zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen, Film Das Haus an der Friedhofsmauer hat verzaubern lassen, von seinen Bildkompositionen, der dynamischen Kameraführung, dieser ungemein beeindruckenden Verfahrensweise, das Geschehen immer wieder bildoptisch zu dramatisieren und den Erzählraum - in guter Horrortradition - zu subvertieren, der wird schnell den einen Lügner schelten, der hier lieblos runtergekurbelte Moritaten ankreidet.
Oder L'Aldila, hierzulande auch als Über dem Jenseits, international als The Beyond bekannt. Einer meiner Lieblingsfilme, muss ich vorausschicken, und einer, der es in sich hat. Der Film ist von jener profunden Melancholie und Düsternis, wie man sie sich im gothisch angehauchten Horrorfilm nur wünschen kann; er mag narrativ nicht kohärent sein, doch flirrt er in einer surrealen Weise, die jene immer schon potenziell langweilige, weil komplett einfallslose Konzeption von Film als reiner Narrativität verpflichtete Form weit, und zum Glück zum eigenen Gewinn, übersteigt. Ein System, das filmhistorische Vorläufer hat: Dreyers Vampyr beispielsweise, der aufgrund seines Autors als Kunstwerk gilt, ist Fulcis Konzeption nicht gänzlich unähnlich; der für Personen voreingenommene Blick der Kunstbewertenden mag sich bei L'Aldila an Fulci reiben; glücklicherweise sind solche Tendenzen im Wandel begriffen.
Und nicht zuletzt ist L'Aldila, der Rückfall in geekiges Fan-Sprech sei mir verziehen, gruselig wie Sau. Wer den Film einmal alleine, nachts und in einem vollkommen dunklen Zimmer gesehen hat, weiß, was ich meine (voller Neid blicke ich auf jene, die das Vergnügen hatten, diesen wundervollen Film im Kino zu sehen).
Natürlich gibt es noch den herrlich morbiden, beinahe schon kunstvoll langweiligen Glockenseil-Film, der hierzulande vor allem aufgrund seiner albernen Beschlagnahmung Kultstatus genießt (auch der grotesk-geniale Verleihtitel mag, zugestandenermaßen, daran nicht ganz unschuldig sein). Oder aber Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies, im Original Zombi 2 und somit vorgeblich ein Sequel zu Romeros Dawn of the Dead, der Europa zum Teil unter dem Verleihtitel Zombi ausgewertet wurde. Wie zahlreiche italienischen Filme dieser Tage spielt auch Woodoo zunächt in New York, um dann aber, nach ein bisschen, sicher auch exportdienlichem internationalem Kolorit auf eine tropische Insel zu wechseln. Auch Woodoo hat eine gewisse Affinität zur dramaturgischen Gedehntheit, doch entlohnen einige tolle Einfälle dafür - wie der legendäre Unterwasser-Zombie, der einem Haifisch Mores lehrt. Nicht zuletzt ist es diese leicht hölzerne Darbietungsart, die oft genug den morbiden Charme dieses Kinos ausmacht.
Zweierlei an diesem, heute nur mehr Genre-Fans bekanntem Film ist interessant: Zum einen, dass er seinerzeit in der Ausgabe der Cinema auf einer Doppelseite sogar sehr wohlwollend besprochen wurde - und dies nur eine Seite von der Besprechung des wiederaufgeführten Disney-Dschungelbuchs - Selige Zeiten! Zum anderen, dass, Fans natürlich sattsam bekannt, H.G. Francis, seines Zeichens routinierter, wenn auch weitgehend uninteressanter Vielschreiber von Hunderten Hörspielen, Perry-Rhodan-Romane und unüberschaubar vielen Jugendbüchern, sich vom Woodoo-Film offenkundig bis an die Grenze zum Plagiat für die Die Insel der Zombies, Folge 17 seiner Grusel-Serie (eine für Jugendliche konzipierte Horror-Hörspielserie, die zwischen delirant und pikant changierte), inspirieren ließ.
Natürlich hatte auch Fulci mit dem Niedergang des italienischen Genrekinos zu kämpfen. Der Videomarkt wurde wichtiger, das US-Kino - in den 70er Jahren eher etwas im Hintertreffen - gewann mit wuchtigen Blockbustern einiges an Land zurück, entsprechend günstiger - und oft auch stumpfsinnig brutaler - wurden die Produktionen.
Am Ende soll noch auf diesen Artikel der britischen Film- und Kulturwissenschaftlerin Patricia MacCormack hingewiesen werden, die sich in bereits in zahlreichen Beiträgen für das australische cinephile Magazin Senses Of Cinema mit dem italienischen Horrorkino und anderen cinematischen Devianzen auseinandergesetzt hat. MacCormack, eindeutig eine horror aficionada und somit Schwester im Geiste, plädiert hierin für eine akademische Auffanggeste:
Wie viele andere namhafte Regisseure der goldenen Zeit des italienischen Genrekinos begann Fulci in den späten 50er Jahren mit dem Filmedrehen. Ebenso war er in allen Genres zu Hause, die trend- und saisonabhängige Produktion in Cinecitta diktierte die nächsten Projekte, darunter kurioserweise auch ein Pater-Braun-Film mit Heinz Rühmann. Einen Namen mit eigenem Klang machte Fulci sich jedoch erst spät, in den 70er und vor allem 80er Jahren, mit einer Handvoll Gialli und Horror-/Splatterfilmen, die man wohl als klassischen Kern seiner Filmografie bezeichnen kann. Im frühen Zeitalter der Video Nasties bescherten ihm Filme wie L'Aldila, Das Haus an der Friedhofsmauer und nicht zuletzt der legendäre Ein Zombie hing am Glockenseil Ruhm und Ruch gleichermaßen. Hiesige Zensurorgane führten ihren eigenen Kleinkrieg, während Videofreunde weltweit Fulci spätestens in den sich neigenden 80er Jahren in den Rang eines cult director erhoben. Kein Zufall ist es wohl, dass auf der ersten CD der Mülheimer Band Bohren und der Club of Gore sich ein Lied mit dem Titel "Die Fulci-Nummer" befindet. In Deutschland sind seine besten Filme noch immer verboten.
Fulci hatte viele Markenzeichen, ein auteur im klassischen Sinne hingegen ist er nicht. In seinen besten Arbeiten herrscht eine flirrende, vielleicht am besten als gothic zu bezeichnende Stimmung vor, die den Film immer schon als Film, und damit als Kunstform mit eigener, inneren Logik und nie als annäherungsweise Darstellung objektiver Ereignisse denkt. Wie viele andere Regisseure aus diesem Produktionszusammenhang begriff Fulci Film vorrangig optisch; seine Kamera dramatisiert, verzerrt, dynamisiert das Geschehen - oft genug bis an die Grenze zum Bizarren. Das Ergebnis mag man manieriert bezeichnen, als "leer" im Sinne einer tieferen künstlerischen Konzeption, eines künstlerischen Ausdrucks, der über den Gebrauch von Technik im Medium hinausreicht. Oder aber man lässt sich darauf ein, einem, zugegeben, Handwerker bei der Arbeit zuzusehen, wie er mit Film, dessen Möglichkeiten und Grenzen umgeht. Oft ist das wagemutig, sicherlich nicht selten gescheitert; doch wenn etwas bei Fulci gelang, war das Ergebnis oft aufregender und spannender als manche Kopflastigkeit hehrer Kunstkinoproduktion.
Man muss deshalb sein Werk nicht sklavisch verehren, wie das oft zu beobachten ist; vieles, vielleicht sogar das meiste, mag uninteressant bis langweilig sein, rein warenförmige Zugeständnisse einer strikt kommerziell denkenden Filmproduktion an herrschende Trends. Doch finden sich in Fulcis Filmografie ein paar ungeschliffene funkelnde Juwelen, die man zumindest mal gesehen haben sollte; alleine schon um die wie stets so voreiligen Verdikte etwa des katholischen Filmdiensts einer Revision zu unterziehen, die immer dann, wenn es das Kino in die Tiefen von Schmuddel und Kolportage lockt, schon immer Schludrigkeit, Amateurhaftigkeit und mangelnde Finesse im Argen witterten. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Wer sich einmal von dem, zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen, Film Das Haus an der Friedhofsmauer hat verzaubern lassen, von seinen Bildkompositionen, der dynamischen Kameraführung, dieser ungemein beeindruckenden Verfahrensweise, das Geschehen immer wieder bildoptisch zu dramatisieren und den Erzählraum - in guter Horrortradition - zu subvertieren, der wird schnell den einen Lügner schelten, der hier lieblos runtergekurbelte Moritaten ankreidet.
Oder L'Aldila, hierzulande auch als Über dem Jenseits, international als The Beyond bekannt. Einer meiner Lieblingsfilme, muss ich vorausschicken, und einer, der es in sich hat. Der Film ist von jener profunden Melancholie und Düsternis, wie man sie sich im gothisch angehauchten Horrorfilm nur wünschen kann; er mag narrativ nicht kohärent sein, doch flirrt er in einer surrealen Weise, die jene immer schon potenziell langweilige, weil komplett einfallslose Konzeption von Film als reiner Narrativität verpflichtete Form weit, und zum Glück zum eigenen Gewinn, übersteigt. Ein System, das filmhistorische Vorläufer hat: Dreyers Vampyr beispielsweise, der aufgrund seines Autors als Kunstwerk gilt, ist Fulcis Konzeption nicht gänzlich unähnlich; der für Personen voreingenommene Blick der Kunstbewertenden mag sich bei L'Aldila an Fulci reiben; glücklicherweise sind solche Tendenzen im Wandel begriffen.
Und nicht zuletzt ist L'Aldila, der Rückfall in geekiges Fan-Sprech sei mir verziehen, gruselig wie Sau. Wer den Film einmal alleine, nachts und in einem vollkommen dunklen Zimmer gesehen hat, weiß, was ich meine (voller Neid blicke ich auf jene, die das Vergnügen hatten, diesen wundervollen Film im Kino zu sehen).
Natürlich gibt es noch den herrlich morbiden, beinahe schon kunstvoll langweiligen Glockenseil-Film, der hierzulande vor allem aufgrund seiner albernen Beschlagnahmung Kultstatus genießt (auch der grotesk-geniale Verleihtitel mag, zugestandenermaßen, daran nicht ganz unschuldig sein). Oder aber Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies, im Original Zombi 2 und somit vorgeblich ein Sequel zu Romeros Dawn of the Dead, der Europa zum Teil unter dem Verleihtitel Zombi ausgewertet wurde. Wie zahlreiche italienischen Filme dieser Tage spielt auch Woodoo zunächt in New York, um dann aber, nach ein bisschen, sicher auch exportdienlichem internationalem Kolorit auf eine tropische Insel zu wechseln. Auch Woodoo hat eine gewisse Affinität zur dramaturgischen Gedehntheit, doch entlohnen einige tolle Einfälle dafür - wie der legendäre Unterwasser-Zombie, der einem Haifisch Mores lehrt. Nicht zuletzt ist es diese leicht hölzerne Darbietungsart, die oft genug den morbiden Charme dieses Kinos ausmacht.
Zweierlei an diesem, heute nur mehr Genre-Fans bekanntem Film ist interessant: Zum einen, dass er seinerzeit in der Ausgabe der Cinema auf einer Doppelseite sogar sehr wohlwollend besprochen wurde - und dies nur eine Seite von der Besprechung des wiederaufgeführten Disney-Dschungelbuchs - Selige Zeiten! Zum anderen, dass, Fans natürlich sattsam bekannt, H.G. Francis, seines Zeichens routinierter, wenn auch weitgehend uninteressanter Vielschreiber von Hunderten Hörspielen, Perry-Rhodan-Romane und unüberschaubar vielen Jugendbüchern, sich vom Woodoo-Film offenkundig bis an die Grenze zum Plagiat für die Die Insel der Zombies, Folge 17 seiner Grusel-Serie (eine für Jugendliche konzipierte Horror-Hörspielserie, die zwischen delirant und pikant changierte), inspirieren ließ.
Natürlich hatte auch Fulci mit dem Niedergang des italienischen Genrekinos zu kämpfen. Der Videomarkt wurde wichtiger, das US-Kino - in den 70er Jahren eher etwas im Hintertreffen - gewann mit wuchtigen Blockbustern einiges an Land zurück, entsprechend günstiger - und oft auch stumpfsinnig brutaler - wurden die Produktionen.
Am Ende soll noch auf diesen Artikel der britischen Film- und Kulturwissenschaftlerin Patricia MacCormack hingewiesen werden, die sich in bereits in zahlreichen Beiträgen für das australische cinephile Magazin Senses Of Cinema mit dem italienischen Horrorkino und anderen cinematischen Devianzen auseinandergesetzt hat. MacCormack, eindeutig eine horror aficionada und somit Schwester im Geiste, plädiert hierin für eine akademische Auffanggeste:
Although the claim may place me at a lunatic fringe, I am tempted to align his vision with those of other mystics such as William Blake, Arthur Machen, H.P. Lovecraft and Austen Spare, someone more deserving of analysis through Deleuze and Guattari rather than film theory. These people were not interested in particular projects so much as the project of possibility itself. That they came from the disparate arenas of poetry, prose, philosophy and art matters less than their shared philosophies, and here Fulci is the visionary who is an accidental filmmaker, rather than a director with something to say. The act of viewing Fulci's best films is similarly an act of possibility, opening up to the creative act of thought launching self outside the self, thought from the outside, and the involution of image, flesh and thought that reflects itself the incarnation of these three elements in the trinity of Fulci, Rossi and Sacchetti. He is yet to receive academic attention beyond rudimentary pop criticism, and the loss of this director is made more acerbic through the knowledge that he will never see the acclaim his films may one day (deservedly) receive.

° ° °
Thema: Kinokultur
» ...
13. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Nicht, dass es wen wundern sollte. Auch eigentlich kaum der Rede wert. Aber dennoch, sagen wir: resignierend und Kopf schüttelnd, der Hinweis auf den so unvermeidlichen wie ahnungslosen Karasek in der "Welt" zur Krise des Kinos; Monate zu spät, dafür aber auch in jeder Hinsicht Quatsch. Bravo!
° ° °
Thema: FilmKulturMedienwissenschaft
12. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Die deutsche Ausgabe von Linda Williams' Hard Core, einer frühen und wegbereitenden post-feministischen/filmwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Pornografie, ist preislich heruntergesetzt worden. Das Buch ist jetzt für 5 Euro erhältlich, z.B. hier bei Amazon.
° ° °
Thema: Hinweise
12. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Veoh ist ein Online-Broadcast-Service in der Manier von youtube und Co - nur dass es dort offenbar bislang kaum User gibt. Um dies zu ändern, hat Veoh nun den Cult Classics Channel eingerichtet, in dem bislang 109 Filme aus Horror, Martial Arts, etc. zur kostenfreien Sichtung bereit stehen. Dabei handelt es sich natürlich um Filme, die mittlerweile in die Public Domain geraten sind, wie man sie sich auch hier auf archive.org besorgen kann.
Zwar ist die Filmauswahl ein Grund zur Freude, da dort, zumindest auf den ersten Blick, auch zahlreiche Genrefilme zu finden sind, die den Weg bislang noch nicht auf archive.org geschafft haben. Dennoch will das Angebot nicht recht gefallen; schuld daran ist vor allem das doch schrecklich kompliziert angelegte Veoh-System, das wohl auch der Grund dafür sein dürfte, dass die Konkurrenz im Wettbewerb eigentlich nicht mehr einholbar ist.
Es stellt sich nämlich bald heraus, dass die Videofiles nur Previews sind. Will man den ganzen Film, muss man sich erst registrieren und dann eine eigens entwickelte Software runterladen und installieren. Die aber lässt sich nicht installieren, solange nicht ihrerseits diverse Microsoft-Programme wie etwa der zurecht boykottierte und nie geupdatete MediaPlayer auf den neuesten Stand gebracht sind. Herbe Minuspunkte!
Hat man dann nach viel Hin und Her und MS-Updates, die man gar nicht wollte, doch geschafft den Player zu installieren, darf man weiterhin feststellen, dass der Player die Datei nicht vom Server rüberstreamt, sondern die Videos erstmal komplett runterlädt. Hierzu richtet man sich - dies allerdings nicht im Player, sondern auf der Website - einen Queue ein, in den das gewünschte Video per Mausklick eingereiht wird.
Dann darf man warten. Und warten. Und warten. Irgendwann ist das Video dann da.
Allerdings nur, wenn zuvor ein Festplattencache für den Player eingerichtet wurde, der genügend Größe aufweist, um die ganze Datei auch sicher zu verstauen. Was als Vorsichtsmaßnahme kommuniziert wird - wäre ja blöd, wenn bei Megabyte 400 von 600 festgestellt wird, dass auf der Festplatte kein Platz mehr ist -, entpuppt sich in Zeiten von 100 GB-Platten und hurtigen DVD-Brennen allerdings als ziemlicher Quatsch. Außerdem wird man wohl den User noch für mündig genug halten, dass er weiß, wann seine Festplatte aus allen Nähten platzt?
Kein Wunder, dass dort nur wenig los ist und man nun händeringend um User buhlt. Wer sein Angebot derart ungelenk - und vor allem: derart sinnlos ungelenk - gestaltet, hat eben das Nachsehen. Was eigentlich schade ist, denn ein regelmäßig aktualisierter Cult Classics Channel, der es erlaubt, die Filme mit dem selben bequemen Komfort abzurufen (und vielleicht noch darüber hinaus eine Download-Möglichkeit anbietet!), den man von youtube gewohnt ist, wäre eine äußerst feine Sache - gerade auch, was die Funktion embed video betrifft: Das wäre dann quasi der eigene Midnight Movie Channel im Blog oder so ... Hoffentlich denkt man bei Veoh mal über die Ergonomie des Service nach und stellt entsprechende Weichen um!
° ° °
Thema: radio
11. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
° ° °
Thema: Kinokultur
09. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Die neue Ausgabe der Splatting Image ist heute erschienen, und diesmal ist sie wieder so prall mit Filmkritiken, Essays, Artikeln und DVD-Besprechungen gefüllt wie selten!
Lange Texte diesmal zu den Serienmörderfilmen Richard Fleischers (Stefan Höltgen), dem US-Horrorkino der 50er/60er (Christian Keßler), über Transformationen im Horrorfilm (Marcus Stiglegger) und
Karl Spiehs und seine Filme (Leo Moser). Dazu wieder zahlreiche Film- und ausführliche DVD-Besprechungen (darunter auch einige Beiträge von mir).
Bezug wie immer über den Mailorder/Spezialbedarfshandel Deines Vertrauens oder über die Website des Magazins.
Separat hinzuweisen ist noch auf diese Schnäppchenaktion - zahlreiche back issues im Sonderangebot. Da das Magazin erfreulicherweise auch viel in den Bereichen jenseits der Tagesaktualität wühlt, sind auch ältere Ausgaben langfristig von Wert und entsprechend lesenswert!

Lange Texte diesmal zu den Serienmörderfilmen Richard Fleischers (Stefan Höltgen), dem US-Horrorkino der 50er/60er (Christian Keßler), über Transformationen im Horrorfilm (Marcus Stiglegger) und
Karl Spiehs und seine Filme (Leo Moser). Dazu wieder zahlreiche Film- und ausführliche DVD-Besprechungen (darunter auch einige Beiträge von mir).
Bezug wie immer über den Mailorder/Spezialbedarfshandel Deines Vertrauens oder über die Website des Magazins.
Separat hinzuweisen ist noch auf diese Schnäppchenaktion - zahlreiche back issues im Sonderangebot. Da das Magazin erfreulicherweise auch viel in den Bereichen jenseits der Tagesaktualität wühlt, sind auch ältere Ausgaben langfristig von Wert und entsprechend lesenswert!

° ° °
Thema: Alltag, medial gedoppelt
Gestern, nach Lektüre von Knörers neuer Perlentaucher-Krimikolumne , zog es mich in die Amerika Gedenkbibliothek, das vom Rezensenten empfohlene Buch zu entleihen, das dort, wie ich vorab sehr zu meiner Freude online feststellen konnte, im Regal sogar bereitstand. Auf dem Nachhauseweg in den Berliner Verkehrsbetrieben las ich es bereits etwas an und war da schon recht angetan, für die letzten Meter zu Fuß packte ich es locker in die Hosentasche, so dass gut ein Drittel davon noch herausstand, es beim Gehen aber nicht störte. Da kam mir ebenfalls behenden Schritts ein junger Mann entgegen, der, was mich doch stark verwirrte, dasselbe Buch in sehr ähnlicher Manier, wenn auch in der Jackentasche stecken hatte. Kurz der Gedanke, dass es nett wäre, wenn der das Buch sich ebenfalls gleich nach Perlentaucher-Lektüre besorgt hätte.
(kleiner Nachtrag, falls knoerer mitliest (kann ja sein) und im Text ja, zurecht, ein wenig bedauert wird, dass die Ausabe eines einzelnen Bandes einer Werksausgabe im Weg steht: Ganz hinten in dem Buch steht was von wegen "Weitere Titel von Ross Thomas in Vorbereitung", das lässt doch zumindest aufhorchen, finde ich, auch wenn damit noch keine Werkausgabe angekündigt ist. Danke für den Tipp jedenfalls - tolles Buch!)
(kleiner Nachtrag, falls knoerer mitliest (kann ja sein) und im Text ja, zurecht, ein wenig bedauert wird, dass die Ausabe eines einzelnen Bandes einer Werksausgabe im Weg steht: Ganz hinten in dem Buch steht was von wegen "Weitere Titel von Ross Thomas in Vorbereitung", das lässt doch zumindest aufhorchen, finde ich, auch wenn damit noch keine Werkausgabe angekündigt ist. Danke für den Tipp jedenfalls - tolles Buch!)
° ° °
Thema: Weblogflaneur
» ...
09. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
° ° °
Thema: Hoerspiele
09. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Heute abend auf Radio Eins Live: Captain Berlin vs. Dracula, das neue Hörspiel von Jörg Buttgereit (offizielle Website hier), in dem er eine Figur aus seinen Kurzfilmen der 80er Jahre reanimiert:
Radio Eins Live bietet auch einen Stream an, allerdings würde es mich nicht wundern, wenn der Sender pünktlich zu Beginn des Hörspiels dessen Saft abdreht (ich meine, mich entsinnen zu können, dass mir das bei Eins Live schon mal passiert ist). In diesem Falle bleibt auf eine Wiederholung im WDR oder im Deutschlandfunk zu hoffen, die in dieser Hinsicht weniger knausrig sind. Sehr wünschenswert wäre es freilich, würden die mittlerweile recht zahlreichen Hörspiele des Regisseurs endlich mal auf CD veröffentlicht; ihr Publikum würden sie wohl leichter Hand finden.
Sendetermin: Heute abend, 09.März, 23 Uhr.
Berlin 1973. In der geteilten Stadt rettet der einzige ungeteilte Superheld Deutschlands die Menschheit: Captain Berlin. Diesmal hat er es mit den Mächten des Bösen in ihrer schlimmsten Gestalt zu tun. Denn was Captain Berlin immer schon ahnte, ist wahr: Die vermeintlich tödliche Kugel, mit der Adolf Hitler im Führerbunker seinem Leben ein Ende setzen wollte, hat knapp das Gehirn des Führers verfehlt. Jetzt hat der wahnsinnige Nazidoktor Heinz Blitzen Hitlers konserviertes Hirn in ein Robotergehäuse eingebaut und greift nach der Weltherrschaft. Dazu will er sich mit dem Fürsten der Finsternis, Dracula, verbünden, denn nur dieser kennt das Geheimnis des ewigen Lebens. Und wenn der blutdürstige transsylvanische Graf auch die teutonische Hitler-Kreation verachtet, interessiert er sich doch umso mehr für Captain Berlins Geliebte Maria.(Quelle) Buttgereits bisherige Hörspiele haben mir bislang ausnahmslos allesamt gut gefallen; von den leicht (bis schwerwiegend) trashigen Themen sollte man sich nicht abhalten lassen: Ähnlich wie seine Filme sind auch seine Hörfunkarbeiten formästhetisch präzise und reflektiert (und bestechen, nicht zuletzt, durch Buttis sehr eigenen Humor).
Radio Eins Live bietet auch einen Stream an, allerdings würde es mich nicht wundern, wenn der Sender pünktlich zu Beginn des Hörspiels dessen Saft abdreht (ich meine, mich entsinnen zu können, dass mir das bei Eins Live schon mal passiert ist). In diesem Falle bleibt auf eine Wiederholung im WDR oder im Deutschlandfunk zu hoffen, die in dieser Hinsicht weniger knausrig sind. Sehr wünschenswert wäre es freilich, würden die mittlerweile recht zahlreichen Hörspiele des Regisseurs endlich mal auf CD veröffentlicht; ihr Publikum würden sie wohl leichter Hand finden.
Sendetermin: Heute abend, 09.März, 23 Uhr.
° ° °
Thema: Hoerkino
» ...
07. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
° ° °
Thema: Trailerpark
° ° °
05. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wir vermitteln hier Adressen, von Menschen die im Todestrakt sitzen. Jeder Mensch hier ist bestimmt eine Geschichte wert. Die Informationen zu den einzelnen Adressen sind vom jeweiligen Gefangenen selbst. Leider haben wir keinen Einfluss, ob oder wie eine Brieffreundschaft entsteht.
[via]
° ° °
Thema: Kinokultur
Ein Aufführungsverbot wie für den Kannibalenfilm "Rohtenburg" hat es in Deutschland nie zuvor gegeben. Von 1950 bis 1961 durfte nach dem Willen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) der Rossellini-Film "Rom, offene Stadt" nicht gezeigt werden, weil nach ihrer Ansicht die Darstellung der Verbrechen der Deutschen der Völkerverständigung widersprach. Wegen Pornografie wurde 1976 der Pasolini-Film "Salò - oder die 120 Tage von Sodom" verboten. Beide Filme wurden später jedoch freigegeben.(Quelle) Schon letztens habt ihr dahingehend ziemlichen Quatsch mit Soße geschrieben; aber jetzt widersprecht ihr euch auch noch mit euren Lügenmärchen!
Die Pedanterie, mit der darauf insistiert wird, dass in Deutschland keine Filme verboten würden - naja, jedenfalls so selten, dass man sie an einer Hand abzählen könnte -, grenzt fast schon an aktive Verschleierungspolitik und ist in keiner Weise durch Faktizität gedeckt.
Oder entspricht es seit neuestem der journalistischen Ethik, schlicht und ergreifend Unwahres zu behaupten?
° ° °
Thema: Kinokultur
Muss ein Film neunzig Minuten oder länger dauern? Nein, denn es gibt zahlreiche Beweise dafür, dass man auch in deutlich weniger Minuten schöne Geschichten erzählen, politisch agieren oder einfach nur unterhalten kann. Dieses Blog widmet sich solchen Filmen, den Kurzfilmen.
Und einen Takashi-Miike-Newsticker macht Bjoern auch noch.
° ° °
Thema: radio
02. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
° ° °
» ...
° ° °
Thema: DVDs
01. März 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Kleiner Tipp: Unter diesem Link gibt es Sergio Martinos zynischen Spät-Italowestern Mannaja in der regionalcode-freien Fassung von Blue Underground für gerade mal 4,99€. Der Versand ist gratis und CD-Wow kann auch ohne weitere Kosten von einem deutschen Konto abbuchen. Der Versandanbieter genießt im allgemeinen einen guten Ruf und ist vertrauenswürdig, ich selbst habe dort schon sehr oft bestellt. Allerdings darf bei der us-amerikanischen DVD des Films natürlich kein deutscher Ton erwartet werden.


° ° °
Thema: Hoerspiele
28. Februar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
° ° °
Thema: Hoerkino
» ...
° ° °
Thema: Jukebox
Grundgütiger!Ekkehard hatte ja schon vor einiger Zeit um Rat gebeten, was man sich beim diesjährigen SXSW-Festival in Austin/TX ansehen sollte. Schon damals war ich ob des riesigen Angebots erstaunt.
Umso mehr bin ich das nun darüber, dass das, offenbar sehr freundliche, Festival nun auch eine kaum überschaubare Liste mit den teilnehmenden Bands und Musikern mit zahlreichen MP3s online gestellt hat... Zuviel, um einzelne Empfehlungen auszusprechen, aber wer Lust am Stöbern und Rumkruschen hat, dürfte damit ein bis zwei Abende lang ausgelastet sein.
Wer Empfehlungen nicht missen will, kann sich bei Vinyl Mine umschauen. Hier und dort gibt es erste Reviews der MP3s - die Auswahl ist bereits riesig, und wir sind erst beim Buchstaben "E" angekommen ...
(Hier empfiehlt sich im übrigen nun das kleine Tool Playtagger von del.icio.us, das man bequem im Firefox-Browser ablegen kann und das es einem ermöglicht, mp3s direkt im Fenster ohne größeren Aufwand und "Wegspringen von der Seite" anzuhören.)
° ° °
Thema: Weblogflaneur
25. Februar 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Unbedingt lesenswert: Jump Cut Akzeptanzstelle in Austin. Unbedingt lesenswert!
° ° °


