Thema: FilmKulturMedienwissenschaft
25. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Besprechung von Arno Meteling zu den vier Scorsese-Büchern von Georg Seeßlen (Bertz), Robert Lasagna (Gremese) und Andy Dougan (Reinbek und Orion) bei F.LM.
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Thema: Lesezeichen
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Thema: DVDs
24. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Peter Greenaways beeindruckendes Meisterwerk derzeit bei real für schmale 9,99 Euro in der 18er-Ecke. Zwar ohne jegliche Extras, doch kann dieses opulente Buffet auch gut und gerne für sich alleine bestehen. Wichtiger ist da schon die Farbbrillanz und die kann ohne weiteres überzeugen. Auch die deutsche Tonspur verleiht Nymans Soundtrack die nötige Dynamik (im Gegensatz zur italienischen, die Nyman beinahe schon unterschlägt).
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Thema: ad personam
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Thema: Weblogflaneur
23. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Berlinale 2004
» Hinweis
Auch der triste Tillmann darf zu Pressevorführungen der Berlinale und berichtet entsprechend. Bislang von den zwei Filmen
Zwölf Stühle (Ulrike Ottinger, Deutschland 2004)
Auswege (Nina Kusturica, Österreich 2003)
Zwölf Stühle (Ulrike Ottinger, Deutschland 2004)
Auswege (Nina Kusturica, Österreich 2003)
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Thema: Berlinale 2004
23. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Eine Straße bestimmt das Leben des kleinen Jaeb. Der Verkehr darauf (sowie die infolge eines dort beobachteten Unfalls entstandene Angst davor) begrenzt das Territorium, in dem er sich entfalten kann, begrenzt gleichermaßen die Gebiete, in denen unterschiedliche Grundschüler-Cliquen das Sagen haben und determiniert somit auch den Freundeskreis der hier aufwachsenden Kinder. Im Falle von Jaeb sind das ein paar Mädchen aus der Nachbarschaft, vor allem die süße Noi Nah, die nur zwei Häuser weiter wohnt und die kaum älter ist als er selbst. Während beider Mütter sich recht nahe stehen, sind die Väter Konkurrenten auf einem schmalen Feld: Beide betreiben Friseursalons. Zwischen beiden eingekeilt ein kleiner Lebensmittelladen, dessen Betreiber infolge der eitlen Anwandlungen der beiden Barbiere für einen simplen Haarschnitt durch die ganze Stadt fahren muss.Konkurrenz auch im Schulbus! Wie man das selber kennt, sitzen ganz hinten, in der letzten Reihe, die Jungs. Und zwar die lauten und frechen. Dass Jaeb bei seinen Freundinnen hockt, lässt ihn nicht gerade hoch in der Gunst der Buben stehen. Dies ändert sich jedoch, als er sie eines Tages aus einem Fußballspiel, in dem sie zunächst zahlenmäßig unterlegen waren, vor der Niederlage bewahrt. Männerrituale und -initiationen, wenn auch noch naiv kindliche, folgen, wie auch der Gewissenskonflikt: Um sich endlich als einer der ihren zu beweisen, muss Jaeb das geliebte Hüpfseil der Mädchen vor deren Augen zerschneiden. Noi Nah ist entsetzt und enttäuscht, Jaeb vor sich selbst erschrocken. Als Noi Nahs Familie nur wenige Tage später wegzieht, versucht er, seinen Fehler wieder gutzumachen.
Rahmend erzählt wird diese nostalgische Geschichte von Mitte der 80er durch die Erinnerungen des nunmehr erwachsenen Jaeb, der im Hier und Jetzt, nach Jahren der Distanz zu Noi Nah, auf deren Hochzeit eingeladen wurde und wieder in sein Heimatviertel zurückkehrt. Insgesamt 6 Regisseure und Drehbuchautoren, alle im gleichen Alter, haben in diesem in Thailand sehr erfolgreichen Film ihre Erinnerungen und nostalgischen Gefühle eingebracht und entsprechend quillt Fan Chan auch von größeren und kleineren Geschichtchen über. Oft ist das sehr heiter und angemessen erzählt, woran auch die Kinderdarsteller selbst einen großen Teil mittragen: Jeder von ihnen ein Charakterkopf und -typ, alle auf ihre eigene Art und Weise mehr oder weniger sympathisch und vor allem spürbar mit Leib und Seele dabei. Das macht dann schon Laune, weil man auch selbst sich zu erinnern beginnt: Wen kannte (und liebte) man nicht selbst damals und wo sind diese Nachbarskinder jetzt? Und dann das billige Eis, das man sich jeden Samstag, wenn es Taschengeld gab, beim Bäcker holte. Und so weiter und so fort. Allerdings wechseln sich diese netten und beschaulichen Momente auch mit solchen ab, in denen so recht kein Vorwärtskommen zu spüren ist. Dies mag aber, zugegeben, vielleicht auch einfach an der, trotz überraschend vieler Parallelen, noch immer recht unterschiedlichen Kindheit im Deutschland der 80er und im Thailand der 80er liegen. Auch ist man in seiner Wahl allegorischer Bilder nicht immer ganz sicher. Zwei Vögelchen auf dem Fensterbrett symbolisieren Zweisamkeit, ist Noi Nah dann weggezogen, sitzt da nur noch eines. Immer wieder sieht man in einer Totalen den Schulbus horizontal durchs Bild fahren, im Vordergrund ein frühlingshaft blühender Baum, wenn der Bus dann vom Umzugswagen ersetzt wird, sind die Blüten weitgehend abgefallen: Man ist älter geworden (oder wird es zumindest gerade im Moment). Und die erwachsene Noi Nah bekommen wir gar nicht zu Gesicht: Als sie sich zu Jaeb umdreht, strahlt uns die kleine Noi Nah im Brautschleier an. Momente, in denen der Film zitternd auf der Kippe steht: Dass das im wesentlichen so billiger wie naheliegender Kitsch ist, liegt natürlich auf der Hand. Doch ist es nicht auch naheliegend, einen Film, der konsequent aus der Perspektive eines kleinen Jungen erzählt wird, bzw. natürlich nostalgisch verklärte Erinnerungen illustriert, mit entsprechend "leichten" Bildern zu versehen? Ähnlich wie im Fall Lilja 4-ever, der vor kurzem in den deutschen Kinos lief und ähnliche Reibeflächen bot, werden sich wohl auch in diesem Falle Kritik und Publikum in der Beantwortung dieser Frage scheiden. Dessen ungeachtet kann man aber wohl festhalten: Ein netter, beschaulicher Film.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion "Internationales Forum des jungen Films".
>> My Girl (Fan Chan, Thailand 2003)
>> Regie: diverse
>> Drehbuch: div.
Offizielle Site
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Thema: Filmtagebuch
23. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
21.01.2004, Heimkino

1. Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald,
es war so finster und auch so bitterkalt.
Sie kamenan ein Häuschen von Pfefferkuchen fein:
Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein ?
2. Huhu, da schaut eine alte Hexe raus.
Sie lockt die Kinder ins Pfefferkuchenhaus.
Sie stellte sich gar freundlich. O Hänsel welche Not !
Sie will dich braten im Ofen braun wie Brot !
3. Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein,
ward sie gestossen von unserm Gretelein.
Die Hexe mußte braten, die Kinder gehen nach Haus.
Nun ist das Märchen von Hans und Gretel aus.
imdb | mrqe

1. Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald,
es war so finster und auch so bitterkalt.
Sie kamenan ein Häuschen von Pfefferkuchen fein:
Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein ?
2. Huhu, da schaut eine alte Hexe raus.
Sie lockt die Kinder ins Pfefferkuchenhaus.
Sie stellte sich gar freundlich. O Hänsel welche Not !
Sie will dich braten im Ofen braun wie Brot !
3. Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein,
ward sie gestossen von unserm Gretelein.
Die Hexe mußte braten, die Kinder gehen nach Haus.
Nun ist das Märchen von Hans und Gretel aus.
imdb | mrqe
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Thema: Filmtagebuch
23. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
20.01.2004, Heimkino

Was für ein vortrefflicher Spaß, diesen Film mit jemanden zu sichten, der ihn bislang weder gesehen, noch Kenntnis von der Schlußpointe hat. Falsche Fährten sind die schönsten.
imdb | mrqe | hitchock im tv

Was für ein vortrefflicher Spaß, diesen Film mit jemanden zu sichten, der ihn bislang weder gesehen, noch Kenntnis von der Schlußpointe hat. Falsche Fährten sind die schönsten.
imdb | mrqe | hitchock im tv
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Thema: Filmtagebuch
23. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
22.01.2003, Heimkino
Was Logik betrifft, sollte man im Werk Hitchcocks nicht allzu spitzfindig sein. Doch auch dies im Hinterkopf behaltend, scheint dieser Film noch immer zu sehr mit der heißen Nadel gestrickt. Und über weite Strecken auch schlicht langweilig und behäbig. Ein paar große Momente gibt es dennoch zu entdecken: Die Ansicht der Kapelle aus "Gottes Perspektive" etwa, mit Doris Day weit im Bildhintergrund, jenseits der Mauer, die sie von ihrem Sohn trennt. Und natürlich das furiose Crescendo in der Konzerthalle, in einer meisterlichen Montage dargeboten. Nicht zu vergessen auch die schöne Abfolge einzelner Kameraeinstellungen, die den Weg des von Day gesungenen Liedes durch die Gänge der Botschaft hin zum Ohr des entführten Jungen simuliert. In diesen Momenten ist Hitchock (und dieser Film) ganz bei sich. Ansonsten ein weitgehend belangloses Filmerlebnis.
imdb | mrqe
Was Logik betrifft, sollte man im Werk Hitchcocks nicht allzu spitzfindig sein. Doch auch dies im Hinterkopf behaltend, scheint dieser Film noch immer zu sehr mit der heißen Nadel gestrickt. Und über weite Strecken auch schlicht langweilig und behäbig. Ein paar große Momente gibt es dennoch zu entdecken: Die Ansicht der Kapelle aus "Gottes Perspektive" etwa, mit Doris Day weit im Bildhintergrund, jenseits der Mauer, die sie von ihrem Sohn trennt. Und natürlich das furiose Crescendo in der Konzerthalle, in einer meisterlichen Montage dargeboten. Nicht zu vergessen auch die schöne Abfolge einzelner Kameraeinstellungen, die den Weg des von Day gesungenen Liedes durch die Gänge der Botschaft hin zum Ohr des entführten Jungen simuliert. In diesen Momenten ist Hitchock (und dieser Film) ganz bei sich. Ansonsten ein weitgehend belangloses Filmerlebnis.imdb | mrqe
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Thema: Berlinale 2004
22. Januar 04 | Autor: thomas.reuthebuch | 0 Kommentare | Kommentieren
Als Ikushima in Amagasaki ankommt, einer wenig einladenden Stadt im Industriegürtel Osakas, wird er von der Inschrift des Höllentores aus Dantes "Göttlichen Komödie" empfangen: Wenig später schon befindet er sich in einem heruntergekommenen Wohnblock, der in mancherlei Hinsicht an die Vorhölle denken läßt, sich anfühlt wie ein Ort zwischen Leben und Tod. Tagein, Tagaus widmet er sich mit bemerkenswerter Leidenschaftslosigkeit und stoischer Disziplin seiner Arbeit: dem Anfertigen kleiner Fleischspieße. Er gewinnt durch seine Selbstlosigkeit die Zuneigung seiner Chefin, einer Gestrandeten ohne Hoffnung, die sich einmal am Tag bei ihm blicken läßt, eine Zigarette raucht, ihm Geschichten aus ihrem Leben anvertraut. Die Nachbarn, Nutten, Kreinkriminelle, ein obskurer Meitertätowierer, allesamt Menschen am äußersten Rand der Gesellschaft, bleiben Fremde, lassen ihn wissen dass er nicht hierhergehört. Und Recht haben sie. Von einem Freund - oder ist es ein Arbeitskollege? - der ihn aufgespürt hat um ihn zurückzuholen, in die Mitte, von ihm erfahren wir, daß Ikushima ein ambitionierter Schriftsteller war. Was passiert ist, was sein Leben verändert hat, bleibt wie vieles in diesem Film im Verborgenen, wird, wenn überhaupt, allenfalls vorsichtig angedeutet. Akame 48 Waterfalls funktioniert auf der assoziativen Ebene, hat seine stärksten Momente, wenn er seine Bilder mit viel Gespür für Stimmungen und Zwischentöne für sich sprechen läßt. Nur selten, im letzten Drittel des Films, wenn die unmögliche Liebesgeschichte zwischen Aya und Ikushima längst übernommen hat, verläßt der Film diese Ebene, in den Szenen selbst, wenn er unnötig viel über den Dialog auf den Punkt bringen will. Dabei hat Genjirou Arato bis dahin sorgfältig gearbeitet. Man hat immer den Eindruck, dass jeder Akzent bewußt und ganz kontrolliert gesetzt wird, dass nichts der Intuition überlassen bleibt. Manchmal läuft der Film dabei Gefahr sich die Lebendigkeit zu nehmen, bei der Inszenierung der Schauspieler etwa, die im übrigen durch die Bank ganz wunderbar auf ihre zu spielenden Rollen hin besetzt wurden (ein Paradebeispiel für gelungenes Typecasting). Der drohenden "Künstlichkeit" im Spiel, die wie ich glaube den Film gesprengt hätte, kommt Takijirou Onishi (Ikushima) am nächsten. Vielleicht ist das sogar das spannendste an Akame, diesem ganz speziellen Inszenierungsstil bei der Arbeit zuzusehen. Oder ist es doch die weibliche Hauptdarstellerin, Shinobe Terajima, in der Rolle der Aya. Ihre Präsenz versetzt den Film erst wirklich ins Schwingen, wird auch Motor der Geschichte, die mit der passiven Figur Ikushimas zwangsläufig irgendwann gegen die Wand gefahren wäre.
An ihr kann sich Ikushima noch ein letztes Mal aufrichten, neuen Mut finden, die Ausweglosigkeit seiner Selbstaufgabe verleugnen. Nach der seiner eigenen Logik folgenden, unvermeidbaren Dynamik des Films, führt es die beiden schließlich zu den titelgebenden Wasserfällen, einer Touristenattraktion unweit von Osaka, wo sich das Paar dem gemeinsam Freitod hingeben will. Aya und Ikushima kommen der Unendlichkeit so nahe wie irgend möglich, kulminierend in einem romantisch/kitschigen Bild einer funkensprühenden, explodierenden Feuerwerksrakete, das den orgiastischen Höhepunkt unterstreicht. Von da an kann es nur noch Berg-ab gehen. Was für Ikushima im Rücksturz endet, transzendiert Aya. Sie opfert ihr Herz für das Leben ihres Bruders und verschwindet, nicht ohne uns ein Gefühl zu vermitteln, was Glück bedeutet.
Thomas Reuthebuch
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion Panorama.
Akame 48 Waterfalls
OT: Akame Shijyuyataki Shinjyumisui
Regie: Genjirou Arato
Darsteller: Takijirou Onishi (Ikushima), Shinobu Terajima (Aya), Michiyo Okusu (Seiko), Yuya Uchida (Mayu)
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Thema: Berlinale 2004
21. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Als Amos Vogel sein Bürozimmer - eigentlich eher ein kleines Abstellkämmerchen, darin die so chaotische wie faszinierende Sammlung eines Lebens an Zeitungssausschnitten, Fotos und ausgeschnittenen Bildern - durchwühlt, bleibt in seinen Händen eine extrem vergrößerte Ansicht eines Fliegenkopfes im DINA4-Format hängen. "It's amazing", kommentiert er das Bild kurz darauf, das auch einem Horrorfilm entstammen könnte, "it's all biological, nature. But to take this photograph and make us see this, people had to built several technical devices." Der Blick durch die Linse, auf fotografischem Material festgehalten, ermöglicht es dem Menschen, seine natürlichen Sehgewohnheiten zu überwinden und sich neue Realitäten, neue Standpunkte zu konstruieren. Mit wenigen Worten findet sich Amos Vogels Lebensprojekt - die stete Suche nach diesen neuen Realitäten oder auch "new truths", wie er sie in dieser Dokumentation an einer Stelle nennt - auf den Punkt gebracht, ohne deshalb geschmälert zu sein. "It's about visual sensibility,", so Vogels erste Worte in diesem Film, "forms and shape. That's what interested me in movies." Der Film setzt diese Präambel umgehend in ein Bild um: Graue Flächen, schlierig-weiße Flecken darauf. Erst als sich Füße darüber bewegen, wird ersichtlich, dass allein durch Wahl der Kameraposition, ohne sonstige technische Hilfsmittel, ein ganz gewöhnlicher Zebrastreifen für den ersten Blick zur Unkenntlichkeit verfremdet wurde.Doch es bleibt bei solchen vereinzelten Spitzen, in denen Paul Cronins Dokumentation sich selbst zu einem experimentellem Film aufschwingt. Jenseits dessen ist man oral history pur und geradezu klassisch konventionell. Das ist beileibe nichts Schlechtes, im Gegenteil, denn als Filmfreund ist es kaum möglich, von Amos Vogels Biografie und seinen Anekdoten zur Geschichte des legendären Filmclubs Cinema 16, den er 1947 in New York gründete, um endlich all jene Avantgarde- und Experimentalfilme sehen zu können, von denen er soviel gelesen hatte, nicht begeistert zu sein. Cronin folgt Vogel an verschiedene, für dessen Biografie relevante Orte in New York und lässt ihn, wie andere Zeitgenossen und Cinema-16-Kollegen zu Wort kommen. Angereichert durch so seltenes wie faszinierendes Material aus dem Experimentalfilm, entsteht so eine spannende Geschichte einer wegweisenden Film Society, die in ihren Blütezeiten mehrmals täglich ein Kino mit 1600 Plätzen füllen konnte und ohne die der heutige Film vermutlich nicht das wäre, was er heute ist. Dramatisch wird es, wenn Vogel, selbst österreichischer Jude und Flüchtling vor dem Dritten Reich, den Propagandafilm Der ewige Jude (D 1940) zeigen will und die Zensurbehörde den Film kurzerhand (zunächst) beschlagnahmt. Dass er diesen Film dennoch zeigen konnte, dass die Vorführung zu einer der interessantesten in der Geschichte des Filmclubs überhaupt wurde, erzählt Vogel nicht ohne Stolz und man glaubt das diesem alten, wachen Mann ohne weiteres. Schön wird es dann, wenn Hitchcock sich für eine Vorführung anmeldet und statt der in Aussicht gestellten zwei Rollen seines soeben vollendeten The Man, who knew too much (USA 1956) überraschend den gesamten Film im Gepäck hat und diesen auch gerne in voller Länge zeigen möchte - "if you don't mind." Ein leichtes Glitzern ist da in Vogels Augen zu sehen, als er davon berichtet, wie Hitch im folgenden zudem brav jede Frage aus dem Publikum beantwortet. Etwas Neid kommt auf: Das erfüllte Leben, auf das dieser Mensch zurückblicken kann, scheint, trotz aller Tragik der Flucht, unvergleichbar.
So schön und spannend dieser Film auch ist, so unbefriedigend ist er in gewisser Hinsicht auch: Wenn Vogel in seiner New Yorker Wohnung zu erzählen beginnt, wandern die eigenen Augen unweigerlich herum. Wie gerne man doch dieses überfüllte Buchregal im Hintergrund doch jetzt in diesem Moment durchforsten möchte. Und dann da hinten, dieser ominöse Pappkarton, mit der kritzeligen Aufschrift "Videotapes" - welche Schätze verbergen sich wohl darin? Und dann erst das Archiv neben eingangs erwähntem Büro: Aktenschränke, übervolle Kartons, darinnen Notizen noch aus Österreich, Bilder, Tausende von Kinoprogrammen von vor Jahrzehnten. Überall möchte man hineinsehen, forschen, entdecken. Und von den immer wieder eingeschnittenen Ausschnitten experimenteller Filme mal ganz zu schweigen: Faszinierend sehen sie aus, man rebelliert fast dagegen an, wenn der Schnitt uns zurück in die Doku, ins New York der Jetztzeit holt.
Diesen Film im Berliner Kino Arsenal zu sehen, macht Sinn. Ein Cinema 16, wie es dieser Film zeigt, ist das kleine, sympathische Kino am Potsdamer Platz, wo es in seiner Entspanntheit doch eigentlich so gar nicht hinpassen will, zwar beileibe nicht, aber wahrscheinlich eben doch das, was ihm in dieser Stadt noch am ehesten nahe kommt. Immerhin.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen der Sektion "Internationales Forum des jungen Films".
>> Film as a Subversive Art: Amos Vogel and Cinema 16 (UK/USA 2003)
>> Regie: Paul Cronin
>> Mitwirkende: Amos Vogel, Marcia Vogel, u.a.
>> Länge: 56 Min.
imdb
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Thema: Berlinale 2004
21. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Mit Fatih Akins Gegen die Wand steht nun auch der zweite deutsche Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen Berlinale fest. In seinem vierten Spielfilm verfolgt Akin seine junge Protagonistin beim verzweifelten Versuch, aus den Zwängen ihrer Kultur zu entfliehen. Nach einem Selbstmordversuch trifft Sibel den ebenfalls türkischstämmigen Cahit. In einer Scheinheirat sieht sie die Chance, ihrer streng gläubigen Familie zu entkommen. Cahit lässt sich auf das Arrangement ein, fortan teilen die beiden sich eine Wohnung, doch kaum mehr. Zunächst.Nach dem eher etwas überschätzten Solino (D 2002) darf man auf Akins Rückkehr zu seinen filmischen Wurzeln gespannt sein.
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Thema: Trailerpark
20. Januar 04 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
Einen ersten Trailer zum nächsten Coen-Film, einem Remake des schwarzhumorigen Ladykillers, gibt es hier zum Direktdownload (ca 27 MB, Quicktime). Sieht doch recht vielversprechend aus, trotz Tom Hanks.
Der deutsche Kinostart ist bislang für den 27.05. angekündigt.
Der deutsche Kinostart ist bislang für den 27.05. angekündigt.
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Thema: Berlinale 2004
Ein Tag auf dem Planeten. Das klingt nach Beliebigkeit und Willkür. Irgendein Tag, irgendwo hier, irgendwer wird beobachtet. Night on Earth, nur andersrum. Und auch wenn zu Beginn die Einheit der Zeit recht deutlich mittels Einblendung definiert wird, ist das doch eigentlich nur unerheblich, beinahe schon ein lakonischer Witz.Beobachtet wird - zumindest im Zentrum, denn der Film differenziert sich gelegentlich in andere Richtungen aus - ein Grüppchen von Spät-Teenies oder auch Früh-Twens, die gemeinsam eine Party in Masamichis (Shuji Kashiwabara) neuer Bude in Kyoto feiern, kurz vor dem Semesterbeginn. Man albert herum, flirtet etwas, labert viel dummes Zeug, betrinkt sich, schneidet sich im Suff die Haare ab, zockt Playstation, wie das halt so ist. Viel geschieht nicht, gar nichts eigentlich, sogar wenn es mal zu einem langen Dialog zwischen zweien kommt, die sich vom Rest trennen, also so etwas wie Intimität entsteht, gibt man eigentlich nur Banales wider. Regisseur Isao Yukisada erzählt nichts, er macht im Gegenteil Inhaltslosigkeit zum Thema. Und im Fernsehen, im Radio seltsame Meldungen: Ein ziemlich grotesker Trottel steckt in dem schmalen Spalt zwischen zwei Gebäuden. Am Strand (er gleicht später dann - frappant! - jenem aus Kazushi Watanabes 19, das aber nur am Rande) läuft ein Wal auf, verschiedene Rettungsversuche schlagen fehl. Manchmal erfährt man von diesen Dingen sogar ohne zusätzliche mediale Folie: Ganz so, als hingen diese Ereignisse, nun nicht mehr über den Fernseher vermittelt, wirklich mit den doch irgendwie depressiv vor sich hin feiernden Studenten zusammen, die immer wieder am Fernseher hängen bleiben, den Typen und den Wal beobachten. Der Wal, er wird die Nacht nicht überleben, schafft es am nächsten Tag noch in die Zeitung, der nach vielen Stunden endlich gerettete Kerl zwischen den Wänden, dem auch noch eine Taube ins Gesicht geschissen hat, wird irgendwann mangels spektakulärer Reize aus der Berichterstattung ausgeblendet, obwohl, wie wir sehen, am Ende seiner Rettung eine Freundschaft entstanden sein wird. Anhand dieser Hierarchien in den Medienkanälen werden die Ereignisse Teil des Lebens dieses Grüppchens, welches, zwischen Videospiel, Coladosen und trunkener Binsenphilosophie diese Hierarchien sogar kurz zu hinterfragen wagt.
Eine schöne Welt muss das eigentlich sein, in der die Medien voll sind von Berichten über zwischen Wänden steckenden Männern und am Strand verendeten Walen und sonst so recht nichts zu geschehen weiß. So ganz anders etwa als sich medial konstruierte Wirklichkeit sonst, diesseits der Leinwand, darbietet. Ruhig und im stupiden vor sich Hinbrüten sogar irgendwie behaglich: Is ignorance bliss? Und so langsam dämmert es einem: Das hat in seiner totalen Ausblendung dieses Themas doch auch alles mit 09/11 zu tun, vor allem aber mit dem absoluten Nachrichten-Overkill dieser Tage. In der Tat: Der typische Aufreißerspruch eines ziemlich betrunkenen Mädchens ist die Frage, ob sich Betrunkensein nicht so anfühle, als befände man sich in einem Ei. Und wie das denn wohl so sei, in einem Ei. So sinniert sie dahin, über Schalen und Eier, gluckst etwas glückselig und kommt ihrem Ziel, dem knackigen Kerl gegenüber, doch eigentlich nicht näher. Die Eierschale der Medien, in der sie alle sich befinden, nimmt sie nicht wahr.
Ist es nun also die Sehnsucht nach einer Welt, in der Berichterstattung noch unschuldig war, die diesen Film antreibt? Schwer zu beantworten. Denn auch die Verdrängung und Verdeckung, die einer solchen Welt zugrunde läge, wird thematisiert. Einerseits im Bildkader selbst, dessen Organisation japanischen Bildtraditionen des Im-Bild-verdeckt-Seins verpflichtet ist: Der Wal ist in der Aufnahme des Strandes zunächst eine Weile lang nicht zu sehen, erst als er plötzlich Wasser in die Luft zu pusten beginnt, wird uns bewusst, dass zwischen dem Hügel und dem Wasser noch etwas anderes als bloßer Strand sein muss. Und wenn Masamichi spät nachts noch Bierholen geht, dann verlässt er auf dem Fahrrad den Bildkader, die Kamera folgt ihm zwar, doch zu langsam, um ihn dann, nach ordentlich Getöse auf der Tonspur, auf den Boden liegend zu zeigen, vom Auto angefahren. Als sein Handy klingelt und sich seine Freundin meldet, erzählt er ihr nichts von dem Unfall, nichts von der Schürfwunde im Gesicht: Er befände sich gerade "in der Nähe des Flusses" und hinge halt so rum. Und auch die Personen selbst sind eigentlich ausgeblendet, verdeckt, wenn wir sie zunächst bloß feiern sehen und erst im Nachhinein der den Festivitäten im kleinen Kreis vorangegangenen Tag einzelner Figuren erhellt wird.
Ein eigenartiger, interessanter Film. Minutiös zeichnet er die größeren und kleineren Wege des Informationsflusses nach, die Weltkonstruktionen zugrunde liegen, und verbindet diese mal gewitzt, mal behäbig inszenierte Skizze mit einem coming-out-of-age-Szenario. Auch wenn er die Geduld des Zuschauers vor allem in allzu lang ausgetretenen, "leeren" Dialogszenen zum Teil stark beansprucht, stecken da doch eine innere Ruhe und eine Ausstrahlungskraft fernab vom Überwältigungsversuchen in ihm, die zu faszinieren wissen. Sofern man sich drauf einlassen kann.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion Panorama.
>> A Day on the Planet (Japan 2003)
>> Regie: Isao Yukisada
>> Drehbuch: Isao Yukisada/Shouichi Mashiko (nach der literarischen Vorlage von Tomoka Shibasaki)
>> Darsteller: Rena Tanaka, Satoshi Tsumabuki, Ayumi Ito, Shuji Kashiwabara, Chizuru Ikewaki, u.a.
alle berlinale-kritiken
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Thema: Berlinale 2004
19. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Der etwas autistisch veranlagte, kleine Yu lebt mit seinem Vater getrennt von Mutter und Schwester in einem kleinen, japanischen Hafenort. Sein fotografisches Gedächtnis bringt ihn bald in Schwierigkeiten, als sich herausstellt, dass er in einem gestohlenen Mercedes einige Bankauszüge zu Gesicht bekam. Fortan stellen ihm korrupte Polizisten und diverse Gangster nach, während seine Lehrerin und der Vater versuchen, das Unheil von ihm abzuwenden.In seinem 25. Film, dem ersten seit immerhin knapp sechs Jahren, erzählt der 76jährige Regisseur Morisaki Azuma erneut ambitioniert eine Geschichte aus Perspektive der Kleinen und Schwachen der Gesellschaft. Mit allerlei eigentümlichen Schrulligkeiten, die sich wenig später als lediglich unbekümmertes Verhalten des geistig behinderten Yu herausstellen, gelingt es ihm gleich zu Beginn, trotz etwas exzessiver, bisweilen auch aufdringlicher musikalischer Untermalung, beim Zuschauer Interesse zu wecken. Dieses aufrechtzuerhalten gelingt dem Film im weiteren Verlauf aber aufgrund seiner Unentschlossenheit, entweder soziale Milieuschilderung, Abenteuerfilm für Kinder oder ein ausgemachter Krimi zu sein, kaum. Als Mischung all dieser Elemente mag er nicht so recht überzeugen, zumal er aufgrund seiner personellen "Ausfransung" teilweise stark auf der Stelle tritt.
Nach etwas über einer Stunde aus dem Saal geschlichen (vielleicht wird er in den letzten 40 Minuten also noch richtig gut, wer weiß!). Nicht, weil der Film sonderlich schlecht, langweilig oder ärgerlich wäre, sondern weil mich die Geschichte, ihre Figuren, wie auch die ästhetische Auflösung des Ganzen nach dem netten Beginn dann doch über weite Strecken einfach nur kalt ließen. Aus Gründen der Fairness soll zudem nicht unerwähnt bleiben, dass ich bei der Sichtung ziemlich müde gewesen bin. Unter günstigeren Voraussetzungen also bestimmt ein weit besserer Film.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films.
>> The Chicken is Barefoot (Niwatori wa hadashi da, Japan 2003)
>> Regie: Morisaki Azuma
>> Darsteller: Harada Yoshio, Baisho Mitsuko, u.a.
>> Länge: 114 min.
alle Berlinale-Kritiken
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Thema: Berlinale 2004
19. Januar 04 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
Seit heute steht die Jury des Wettbewerbs der Berlinale fest. Als Präsidentin konnte die us-amerikanische Schauspielerin Frances McDormand (u.a. Fargo) verpflichtet werden. Um die Gunst folgender Juroren wird zudem gebuhlt:
Die Jury wird am 14. Februar die verschiedenen Auszeichnungen des Wettbewerbs verleihen.
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Thema: Berlinale 2004
19. Januar 04 | Autor: thomas.reuthebuch | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein kleines Dorf, irgendwo auf der anderen Seite der chinesischen Mauer, dort wo alte Legenden und Traditionen bis heute lebendig geblieben sind. Man hängt etwa dem merkwürdigen Glauben an, dass sich unverheiratete Tote einsam fühlen. Regisseur William Kwok Wai Lun, der mit Wing Wang auch das Drehbuch schrieb und seine Ausbildung in Hong Kong und New York genoß, wurde durch einen Zeitungsartikel auf diesen Brauch aufmerksam. In einem weit abgelegenen Landstrich des riesigen Landes kam man einer Gaunerbande auf die Spur die frische Gräber aufgebrochen hatten. Die entwendeten Leichen der toten Frauen wurden umgehend feilgeboten um in magischen Heiratsritualen an den bereits verstorbenen Singlegatten verkuppelt zu werden. In "Darkness Bride" verbindet Kwok Wai Lun diese skurrile Geschichte mit einer fest verankerten chinesischen Tradition: der Würde der Jungfräulichkeit. Es geht also um die Zwiespältigkeit von Moralbegriffen und deren Verfall, die beinahe exemplarisch anmutend in der Dreiecksbeziehung zwischen dem verschlossenen Sissy, dessen bescheuerter Name wohl auch im chinesischen ähnlich dämlich klingt, seiner kindlichen Verlobten Qing Hua und dem Waisenknaben Chun Sheng. Qing Hua träumt von einer rot gekleideten Frau, von Menschen umringt, Chun Sheng wird etwa zur selben Zeit dazu angestiftet das "Grab der Jungfrau" zu plündern, jener Ort, an dem der Legende nach eine Frau auf der Flucht vor Räubern von einem Felsen sprang um ihre Jungfräulichkeit zu retten. Bereits in der Hochzeitsnacht sitzt Chung Sen mit am Tisch, heimlich versteht sich, und stößt mit Qing Hua und ner Pulle Hochprozentigem aufs Leben an. Wenig später ist Sissy spurlos verschwunden. Nachdem er kurzerhand von den Dorfältesten für Tod erklärt wird, soll ihm Qing Hua ins Jenseits folgen. Die eigene Mutter mischt ihr den Giftcocktail. Für das unerkannte Liebespaar ist die Zeit reif um aus dem Nest zu fliehen und das Glück in der großen Stadt zu suchen.
Der Film besteht aus zwei etwa gleich großen Teilen. Die erste Hälfte spielt im Dorf, in den selbst für chinesische Verhältnisse ärmlichen Lehmhöhlen, die in die hügelige Landschaft getrieben wurden - in einem mittelalterlich anmutendem Sozialverbund, inmitten einer kargen Landschaft, der Kameramann Wong Ping Hung immer wieder Bilder von bemerkenswerter Schönheit abringen kann. Die Erzählung braucht sehr viel Zeit um zu sich zu kommen, ist zunächst damit beschäftigt das Setting zu beschreiben, uns die Lebensumstände und die befremdlichen Rituale der Menschen näherzubringen. Die Einstellungsgrößen lassen uns kaum Luft, der abgeschrittene Raum, auch wenn wir häufig den Handlungsort wechseln, bleibt überschaubar. Dann jedoch, immer wiederkehrend, über den ganzen Film verteilt, löst sich der Blick. Wir gewinnen Distanz zu den Figuren, zu ihrer Welt und begreifen dadurch erst ihre Umstände. Mal ist es eine Kranfahrt, mal ein Dollyshot, immer jedoch sind es freischwebende, gleitende Kamerafahrten, die einen krassen Kontrast abgeben, zu dem was der Film dazwischen an Sozialstudie betreibt.
Im zweiten Teil dann die Stadt. Sissy wird zunächst gezeigt, der sich mit der Animierdame Yan Yan angefreundet hat, ihr die Kunden zutreibt und dabei von einer Gaunerbande instrumentalisiert wird, die den Freiern das Geld abpresst. Er trinkt zum ersten Mal Cola, findet gefallen an Kentucky Fried Chicken. In einer erbärmlichen Unterkunft trifft er schließlich auf Qing Hua und Chung Sheng, die in die Stadt gekommen sind um ihn zu suchen. Wie zu erwarten reagiert Quing Hua eifersüchtig auf Yan Yan, die den beiden Männern bald den Kopf verdreht hat.
Auch in der Stadt verfolgt Kwok Wai Lun das gleiche Prinzip. Wir sehen immer nur Ausschnitte, eine desolate Wartehalle, der winzige Fiseursalon, in dem Yan Yan unterschlüpft, die Gießerei, in der Chung Seng Arbeit findet. Der allgegenwärtige Verfall wird zum ästhetischen Prinzip erhoben. Hier beschränken sich die beschriebenen Fahrten auf Hinterhöfe oder Fußgängertunnel. Die einzige Totale zeigt ein Kraftwerk, vor dessen Hintergrund Betonpfeiler aus der Erde ragen. Nicht nur hier, auch bereits vorher, wenn ein verdörrter Baum das Bild dominiert, kommt einem Tarkowskij in den Sinn - die Stadt erinnert an die verbotene Zone aus "Stalker" - oder vielleicht sogar Lars von Trier, was die tableauartigen, durch die Kadrierung wie gerahmt wirkenden Bilder anbelangt. "Darkness Bride" ist aber zuallererst unabhängiges chinesisches Kino, wie man es ähnlich auch schon in den Jahren zuvor im Forum beobachten konnte. In der letzten Einstellung etwa sitzt Sissy in der Polizeistation. Kurz zuvor erst hat er Bekanntschaft gemacht mit der alltäglichen staatlichen Willkür, die Kleinkriminelle oder einfach nur Pechvögel auf Lieferwägen verlädt und vom plärrenden Megaphon begleitet durch die Stadt karrt. Als er da so sitzt, auf der Bank, entfernt sich die Kamera von ihm und zeigt uns zum ersten und einzigen Mal die Stadt im zusammenhängenden Kontext. Vor unseren Augen verschwindet die Häuserzeile hinter einer Wegbiegung, auf den unbefestigten Straßen verstreut liegt verlorengegangenes Transportgut - saftig rote Tomaten, die in ihrer Farbe an das Mädchen aus Qing Huas Träumen erinnert. Der Film kommt schließlich mit diesem Bild zu seinem ursprünglichen Anliegen zurück und es ist beinahe als stünde er sich mit diesem bemüht wirkenden thematischen Überbau selbst im Weg.
Darkness Bride (You Gow, Hong Kong/Taiwan 2003)
Regie: William Kwok Wai Lun; Buch: William Kwok Wai Lun, Wing Wang; Kamera: Wong Ping Hung
Darsteller: Fang Jing (Qing Hua), Tang Lu (Yan Yan), Wu Jian (Chun Sheng), Gao Fei (Sissy)
Länge: 104 Minuten
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Thema: Lesezeichen
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19. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Vermutlich eh schon wieder kalter Kaffee, weil's jeder schon weiß, nur ich bin mal wieder der Letzte: Die Zeit bloggt jetzt auch. Scheint mehr so Linkhub zu werden. Mal schauen, wie's weitergeht.
° ° °
Thema: Kinokultur
19. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Wo sonst im germanischen Blätterwald darf sich ein Interview mit dem Chefkameramann von «Far from Heaven» über zehn Seiten ausbreiten? Der Himmel für Cinephile.", schreibt die NZZ.
Dem ist nichts hinzuzufügen! Einer meiner Lieblingsfilmzeitschriften auch von mir alles Gute zum Jubiläum! Auf die nächsten 250!
Dem ist nichts hinzuzufügen! Einer meiner Lieblingsfilmzeitschriften auch von mir alles Gute zum Jubiläum! Auf die nächsten 250!
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Thema: Berlinale 2004
Ein Boxkampf, 3 Paare, 6 Menschen. Alle mehr oder weniger zufällig anwesend. Die ersten zwei sind Angestellte eines Restaurants, von denen der eine noch nebenher Kickboxer ausbildet. Sein Mann kommt zu spät zum natürlich fingierten Kampf, also verpflichtet er seinen Kollegen, einen Koch. Der streubt sich, er kann doch gar nicht boxen - egal. Die anderen zwei sind Geschäftsmänner, die während des Kampfes dort doch eigentlich nur essen gehen wollten und an deren Platz sich ausgerechnet der Yakuza mit seiner Bande setzt, der auch den Kampf geschmiert hat. Und dann schließlich noch zwei jugendliche Kleinkriminelle, die während des Kampfes einen Koffer mit Geld klauen wollen. Man greift natürlich zum Falschen, wie man in Sabus Filmen immer nur das Falsche machen kann: Der Koch gewinnt, blöderweise, den Kampf, der Yakuza ist sauer, schießt um sich, trifft einen der Kleinganoven, die Polizei razzt, schießt ebenfalls um sich. Alle sechs fliehen, alle in andere Richtungen, ab ins nächste Auto, ganz egal welches.
Sabus Filme sind meist Anordnungen, Installationen. Schön säuberlich findet jedes Element wie ein Dominostein seinen Platz, recht übersichtlich geht es meist auch zu. Und ist der erste Stein dann angestoßen, folgt die unvermeidliche Kettenreaktion, die Sabu genüsslich inszeniert. Die darf sich dann auch gern verzweigen, parallel verlaufen, letztendlich führt dann aber doch meist alles, mit vielen Knalleffekten zwischendrin, in einem Punkt wieder zusammen, ergibt ein großes Bild. Wenngleich Sabus Filme gewiss nicht überraschungsarm sind, so sind sie doch nie umständlich geheimnisvoll. Schnitt und Kamera heischen nicht, sind aber effektiv eingesetzt: Zeigen statt Blicke lenken. Präsentieren statt manipulieren. Verschiedene, unabhängige Ereignisse und ihre Folgen rund um den Boxkampf als Angelpunkt der Geschichte werden isoliert betrachtet, um schließlich gegen Ende, wortwörtlich, zusammenzuprallen. Wo beispielsweise De Palma eine ganz große Oper der Kameraführung inszeniert hätte - man denke etwa an Snake Eyes -, gibt sich Sabu ganz klassisch mit einer ruhigen Kamera und einem konstruktiven Schnitt zufrieden, um unübersichtliches strukturell aufzulösen. Die ritualisierte Inszenierung des Kampfes und seiner Umstände, den wir zu Beginn in der ersten Episoden sehen, dient ihm allein als Erkennungsmerkmal: Zurück zur Schnittstelle, zweimal insgesamt. Die Sprache der Mathematik wäre eine passende für Sabus Filme: Blessing Bell, letztes Jahr im Forum zu sehen, war jener Film, den man mit "Und dann... und dann... und dann..." passend nacherzählt hätte. Man könnte vielleicht auch geometrische Figuren verwenden.Doch in Hard-Luck Hero mag dieses Konzept diesmal nicht wirklich überzeugend aufgehen. Wo in vergangenen Filmen die Struktur der Anordnung lediglich die Matrix für ein Feuerwerk absurd-witziger (Monday) oder absurd-charmanter (Blessing Bell) Ideen bildete, ist sie in Hard-Luck Hero nur noch Erkennungsmerkmal ohne weitere Referenz, das sagt: "Dies ist ein Sabu-Film." Und danach auch schon verstummt. Nachdem seine Filmografie bislang als Archiv von Fortbewegungsstudien angesehen werden darf - eine Binsenweisheit, natürlich -, scheint sich ein zweites Konzept abzuzeichnen: Sabus Filme gleichen mehr und mehr filmischen Pendants zu jener Sorte von Witz, die meist genüsslich lang und mit eindeutigen Absichten umständlich erzählt werden, um sich dann zuletzt in einer nicht vorhandenen Pointe zu erschöpfen, die in erster Linie, nach all dem Aufwand, zunächst nur für den Erzähler witzig ist. In Blessing Bell ging dieses Auflösungskonzept noch gut auf: Hier hatte Sabu die Lacher in dieser eigentlich recht unbefriedigenden Auflösung ohne weiteres auf seiner Seite. Nach Hard-Luck Hero aber, wo alles nur noch altbekanntes Schema ist und der Witz sich dann, auch in der Organisation des Zeitablaufs der Geschehnisse, nur darin erschöpft, als finales Bild einen in der Tat spektakulär inszenierten Crash zu zeigen, wundert man sich indes eher über diesen wunderlichen Erzähler. Dass es sich lediglich um einen kleinen Ausrutscher in einer ansonsten ohne Zweifel beeindruckenden Filmografie handelt, bleibt zu hoffen.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films.
>> Hard Luck Hero (Japan 2003)
>> Regie: Sabu
zur Berlinale-Kritikenübersicht | kritik von e.knörer
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Thema: Weblogflaneur
18. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Und nochmal ein Hinweis für alle blogger.de-User, die es noch nicht mitgekriegt haben: Der Traffic steigt unentwegt, nur die Amazon-Provisionen nicht. Da Dirk Olbertz bereits saftige Traffic-Nachzahlungen hatte und es doch nicht angehen kann, dass einer allein für all die Blogs hier die Geldbörse öffnet, möchte ich dringend auf diese Übersicht mit Spendenaufruf hinweisen. 3,4,5 Euro tun keinem weh. Und man kann natürlich auch auf diese Spendenaktion hinweisen (wie hier) - nicht jeder schaut schließlich auf die blogger.de-Startsite. Und wer die Favourite-Items mit Provisionslinks zu Amazon aus seinem Seitenlayout genommen hat, stinkt.
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Thema: Berlinale 2004
Thomas Reuthebuch und Thomas Groh berichten gemeinsam von den Filmen der 54. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Im folgenden alle besprochenen Filme im direkten Überblick mit Links zu den Kritiken und als besonderen Service noch die Links zu den Besprechungen unserer Kollegen von jump-cut.de. Diese Übersicht wird im Verlauf natürlich ständig aktualisiert.
A Day on the Planet (Isao Yukisada, Japan 2003) [Panorama]
Thomas Groh A Tale of Two Sisters (Kim Jee-Woon, Südkorea 2003) [Forum]
Thomas Reuthebuch | Thomas Groh | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Akame 48 Waterfalls (Genjirou Arato, Japan 2003) [Panorama]
Thomas Reuthebuch | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Badlands (Terrence Malick, USA 1973) [Retrospektive]
Thomas Groh Baytong (Nonzee Nimibutr, Thailand 2003) [Forum]
Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Before Sunset (Richard Linklater, USA 2004) [Wettbewerb]
Thomas Groh Capitalist Manifesto: Workin Men of All Countries, Accumulate! (Kim Gok/Kim Sun, Korea 2003) [Forum]
Thomas Groh Chicken is Barefoot, The (Morisaki Azuma, Japan 2003) [Forum]
Thomas Groh (Kurzkritik) Cold Mountain (Anthony Minghella, USA 2003) [Wettbewerb]
Thomas Reuthebuch | Thomas Groh | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Country of my Skull (John Boorman, GB/Irland 2003)
Thomas Reuthebuch Darkness Bride (William Kwok Wai Lun, Hong Kong/Taiwan, 2003) [Forum]
Thomas Reuthebuch David Holzman's Diary (Jim McBride, USA 1967)
Thomas Groh | Thomas Reuthebuch Demain, on déménage (Frankreich 2003, Chantal Ackerman) [Panorama]
Thomas Reuthebuch Film as a Subversive Art (Paul Cronin, Großbritannien/USA 2003) [Forum]
Thomas Groh | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) French Connection (William Friedkin, USA 1971) [Retrospektive]
Thomas Groh | Thomas Reuthebuch Hard Luck Hero (Sabu, Japan 2003) [Forum]
Thomas Groh | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Last Detail, The (Hal Ashby, USA 1973/73) [Retrospektive]
Thomas Reuthebuch Lost in Time (Derek Yee, Hongkong 2003) [Panorama]
Thomas Groh Machinist, The (Brad Anderson, Spanien 2004) [Panorama]
Thomas Groh | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Monster (Patty Jankins, USA 2003) [Wettbewerb]
Thomas Groh My Girl (div., Thailand 2003) [Forum]
Thomas Groh Nacht singt ihre Lieder, Die (Romuald Karmakar, Deutschland 2004) [Wettbewerb]
Thomas Groh Night of the living Dead (George A. Romero, USA 1968) [Retrospektive]
Thomas Groh One Missed Call (Takashi Miike, Japan 2003) [Forum]
Thomas Groh Panic in Needle Park, The (Jerry Schatzberg, USA 1970/71) [Retrospektive]
Thomas Reuthebuch Proteus (John Greyson, Jack Lewis, Südafrika 2003) [Panorama]
Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Running On Karma (Johnnie To/Wai Ka Fai, Hongkong 2003) [Forum]
Thomas Reuthebuch | Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Samaria (Kim Ki-Duk, Südkorea 2003) [Wettbewerb]
Thomas Reuthebuch Sisters (Brian de Palma, USA 1973) [Retrospektive]
Thomas Groh Something's Gotta Give (Nancy Meyers, USA 2003) [Wettbewerb]
Thomas Groh Stratosphere Girl, The (Matthias X. Oberg, Deutschland 2003) [Panorama]
Thomas Reuthebuch | Thomas Groh Sweet Sweetback´s Baadasssss Song (Melvin Van Peebles, USA 1970/71) [Retrospektive]
Thomas Reuthebuch Two-Lane Blacktop (Monte Hellman, USA 1971) [Retrospektive]
Ekkehard Knörer (jump-cut.de) Was nützt die Liebe in Gedanken? (Achim von Börries, Deutschland 2004) [Panorama]
Thomas Groh Wild Angels, The (Roger Corman, USA 1966) [Retrospektive]
Thomas Groh Wild Bunch, The (Sam Peckinpah, USA 1969) [Retrospektive]
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Thema: Berlinale 2004
17. Januar 04 | Autor: thomas.reuthebuch | 0 Kommentare | Kommentieren
Die süße 18-jährige Angela liebt Manga-Comics und sie verliert sich gerne beim Zeichnen in ihre Phantasien. Die stilistischen Mittel des Films lassen von Anfang an keinen Zweifel an der imaginierten Realität, in der sich das Mädchen lustvoll verliert. Aus dem Off klingt ihre Stimme, den Beginn eines Abenteuers kommentierend, und kurz nachdem Angela an einem lauen Abend vom japanischen DJ-Touristen Yamamoto nach Tokyo eingeladen wird um ihn zu besuchen, sitzt sie auch schon im Flugzeug. Über die Leinwand läuft die Projektion eines Pferderennens, ein feister Japaner lacht dreckig als die Tiere reihenweise an den Hindernissen scheitern und Angela fragt sich was wohl aus all den Menschen wird, die kein Ziel im Leben haben, die sich treiben lassen, bis sie irgendwann aufgesogen werden, von der bösen Welt, und verschwinden, vermutlich.
Schnitt und wir befinden uns im nächtlichen Tokyo, pulsierendes Leben wo man hinsieht, immer wieder im Zeitraffer beschleunigte, sich durch die Häuserschluchten katapultierende Fahrtaufnahmen. Angela ist in einer Hostessen-WG gelandet, zur fünft auf engstem Raum. Sie krabbelt im Klo auf ein kleines Podest, verliert die Balance, fällt mit der Wand ins Haus, hier: in die Nachbarwohnung der verständnislosen japanischen Familie. Sie heuert nach anfänglichen Schwierigkeiten in der edlen Animierbar an, die quasi als Verlängerung der WG dient. Die Mädels sind zickig, haben Angst, dass die Neue ihnen die Kunden wegschnappt und wir sehen uns kein Stück veranlasst daran zu zweifeln. Viel zu deutlich wird uns Chloé Winkel in der Rolle der Angela als Lolita präsentiert, wird sie in ihren hautengen, figurbetonten Klamotten regelrecht vorgeführt. Zu spitz der einladende Mund, zu knackig die Brüste, immer vorteilhaft ins Licht gerückt, versteht sich. Ich befürchte, man erwies ihr damit einen Bärendienst. Weder Chloés schauspielerisches Können noch M.X.Obergs Inszenierung vermögen diesem Ansatz zu folgen - folgerichtig deshalb vielleicht nur, dass es auch dem Drehbuch an Mut mangelt. Anstatt die sexuell aufgeladene Atmosphäre zu nutzen und tiefer zu gehen, dem Tagtraum die dunkle Seite zu entlocken, verliert sich der Film in einem lächerlichen Thrillerplot, in einer idealisierten, naiven Teenagerphantasie (wer hat im übrigen behauptet, dass Teenagerphantasien idealisiert und naiv sein müssen?) - und selbst der traut man dann nicht über den Weg. Der Yakuza-Boss mit dem fehlenden kleinen Finger ist eine Karikatur, von Filip Peeters als Knallcharge dargestellt, die Suche nach der vermissten Larissa, die locker die zweite Hälfte des Films in Anspruch nimmt, verliert sich zunehmend in geschwätzigen dialoglastigen Szenen, mit anderen Worten: der Film läuft auf Grundeis.
Vielversprechend waren die sorgfältig austarierten Szenen im ersten Drittel, die uns im Schwebezustand hielten, unser Interesse am großen Abenteuer anfachten; bemerkenswert ist die Kameraarbeit von Michael Mieke, sind die wunderschön ausgeleuchteten, stilisierten Sets, wenn der Film zurückwill, auf die Ebene der assoziationsgesteuerten Imagination seiner Hauptfigur. Aber es fehlt an Entschiedenheit, das alles zusammenzuhalten; es fehlt auch, fürchte ich, an inszenatorischem Handwerk. Gerade gegen Ende misslingen kleine Momente, wenn ein vielsagender Blick ins Nichts läuft oder die Schauspieler "verkehrt" durchs Bild laufen. Immer sind das natürlich auch Fragen des Geschmacks und der Intention. Mir schien es jedoch als subsummierten sich diese "Kleinigkeiten" zur Ursache für das Umkippen des Films.
Die letzte Szene, in der Angela zeichnend in ihrem Reihenhaus gezeigt wird, in der Blickachse die Protagonisten der Geschichte, als Interieur einer Gartenlandschaft entlarvt, wirkt unter diesem Eindruck beinahe wie eine Entschuldigung.
Ab 02. Septemerb 2004 im Kino.
The Stratosphere Girl (Deutschland 2003)
Regie/Drehbuch: Matthias X. Oberg
Darsteller: Cloé Winkel, John Ng, Tara Elders, Mette Louise Holland, u.a.
Länge: 85 Minuten
imdb | offizielle website
alle berlinale-kritiken | kritik von th.groh
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Thema: Berlinale 2004
17. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"Every line leads to somewhere" - "In a comic everything is possible." - "Every comic has a hero on a mission. Hero is a word for what you think is right." Mit Sätzen wie diesen charakterisiert die jugendliche Angela (Chloé Winkel) zu Beginn (und im weiteren Verlauf) von The Stratosphere Girl ihre Comiczeichnungen. Sie gibt damit auch eine Anleitung preis, wie diesem Film, der von Anfang an klar ersichtlich als entweder fertiger Comic oder aber als dessen Schaffungsprozess angesehen werden darf, zu folgen ist: Kohärenz des Plots ist nebensächlich, es zählt die Kraft der Phantasie, die wiederum freilich dann doch gewissen Genrekonzessionen verpflichtet ist. Angela ist Zeichnerin wie Heldin der Geschichte und genießt somit das Privileg, sich selbst nützliche Ratschläge geben zu können, die indes nicht immer auch beachtet werden. Ein charismatischer DJ aus Tokio (John Ng) zieht sie in einer jener magischen Nächte, in denen alles möglich scheint und also somit Lebensentwürfe neu konzipiert werden, in seinen Bann. Und dann sitzt sie auch schon im Flugzeug nach Tokio, wo sie Yamamoto, so sein Name, wiedersehen will, wozu er sie auch eingeladen hat, sie könne ja dort in der Metropole ihren Lebensunterhalt als Hostess eines, wie sich erst später rausstellt, eher zwielichtigen Abendbegleitungsservice verdienen. Doch die Stadt ist fremd, Yamamoto nicht erreichbar, und die WG mit lauter nicht nur wohlgesonnenen Kolleginnen, in der sie landet, eng und überfüllt. Alsbald stößt sie auf ihrem ziellosen Weg durch die neonlichtilluminierte Stadt auf Spuren einer seit kurzem vermissten Hostess, Larissa, deren Schicksal aufzuklären sie sich als Heldin zur Mission macht. Als sich hinter den Fassaden eine Unterwelt auftut, deren Zusammenhänge sie in ihrem Comic beschreibt, welcher natürlich den dubiosen Gestalten in die Hände fallen wird, scheint sie, nachdem sie Larrisas Schicksal aufgeklärt zu haben meint, ihres Lebens in der Stadt nicht mehr sicher. Letzte Hoffnung bleibt ein einziges Comic-Regularium: "Heros can't die, `cause who would then complete their missions"?
Zwei Filme kommen beim Zuschauen unentwegt in den Sinn: Sofia Coppolas traumähnlicher Lost in Translation (USA 2003, Kritik hier) und David Lynchs Blue Velvet (USA 1986). Nicht gerade die besten Karten für einen Film, der sichtlich darum bemüht ist, eine eigene Semantik zu entwickeln, um die aus hochsubjektivierter Perspektive erzählte Geschichte ästhetisch aufzulösen. Gerade zu Beginn, wenn das dichte Tokio, nach knapper Exposition in Europa, zur bestimmenden Kulisse wird, ähnelt man in seinen traumwandlerischen Streifzügen per Auto oder per pedes durch die Stadt doch recht frappant Sofia Coppolas jüngstem Film. Der Vorwurf des bloßen Plagiats zielt zwar ins Leere - beide Filme wurden in etwa zeitgleich produziert -, doch schafft es The Stratosphere Girl zu diesem Zeitpunkt kaum, aus dem Schatten (und der Klasse) des anderen Films zu treten. Erst als der Plot sich zunehmend wandelt und weg kommt von der Poesie aus Neonlicht-Fassaden und Exotismus, wenn er sich mehr und mehr als Thriller zu erkennen gibt, bekommt man Lost in Translation aus dem Kopf, nur um dann wiederum wenig später bloß Lynchs bizarres Meisterwerk der 80er Jahre vor Augen zu haben (auch wenn allzu Schmieriges in Obergs Film bestenfalls angedeutet wird, nie aber im Bildkader so etwas wie Repräsentanz erfährt). Etwas verhalten, beinahe schon verträumt naiv entfaltet sich hinter den Oberflächen von gediegener Abendclubatmosphäre, mehr oder weniger offenem Rivalinnentum um die reichsten japanischen Geschäftsmänner und der Glitzerplastikatmosphäre eine kleine, abgründige Welt, in der Zuhälter böse tun, Yakuza-Bosse böse kucken und Sex böse aussieht (letzten Endes aber alles nie wirklich glaubhaft böse und somit abgründig ist). Die Auflösung dieses, zumal für Genrekenner eher leicht gestrickten Knotens entspricht dann auch den Vermutungen des geschulten Zuschauers von gleich zu Beginn: Könnte alles ja auch ganz anders sein. Vielleicht sehen wir nur Assoziationen eines mit dem Discman durchs Zimmer tanzenden Mädchens, welches vielleicht gerade zuvor einen spannenden Film gesehen hat. So erklärt sich denn auch final, mit eben diesem Bild im Abspann, die immer etwas seltsam verschämte Atmosphäre des Films: Eigentlich ist das alles nur Mädchenkitsch aus dem Jugendzimmer. Das ist an sich noch gar nichts Schlechtes. Sofia Coppolas Filme sind schließlich auch nichts anderes. Nur beide Jugendzimmer sind dann eben doch unterschiedlich eingerichtet: Bei Coppola finden wir orangefarbene Plastikplattenspieler, verkratzte Vinylsingles auf einem fusseligen Flokati und dann noch Lackschuhe, deren abgeplatzte Stellen hastig mit schwarzem Filzer übermalt wurden. In The Stratosphere Girl indes riecht alles nach Dachzimmer mit Schräge, Ikea-Nachttischlampe, Bravo-Hits-CDs und einem Blick in den sauberen Garten, wo Muttern gerade die Hecken schneidet. Etwas Abenteuerkolorit für's Reihenhaus, wie schade um die teils ja sogar wirklich sehr schönen Bilder.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen der Panorama-Sektion und ab 02. September 2004 im Kino.
>> The Stratosphere Girl (Deutschland 2003)
>> Regie/Drehbuch: Matthias X. Oberg
>> Darsteller: Cloé Winkel, John Ng, Tara Elders, Mette Louise Holland, u.a.
>> Länge: 85 Minuten
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Thema: Berlinale 2004
16. Januar 04 | Autor: thomas.reuthebuch | 0 Kommentare | Kommentieren
Johnnie To und Wai Ka Fai demonstrieren in Running on Karma wie man so ziemlich jedes in Hong Kong kommerziell erfolgreiches Genre durch den Wolf dreht, wie man ermüdende Konventionen in ihre Einzelteile zerlegt, sie gegeneinander ausspielt, aneinanderreiht um am Ende dann doch wieder etwas Neues zu erhalten, für das es schwer ist die passenden Worte zu finden. Neben der Unabhängigkeit und dem nicht zu unterschätzenden Mut den es dazu braucht, schadet es ganz sicher nicht viel gesehen und viel ausprobiert zu haben - was das filmische Handwerk anbetrifft, versteht sich, aber auch sonst. Wenn man sich diesen Film ansieht, verdichtet sich mit zunehmender Zeit ein Verdacht zur Gewissheit. Es ist die Freude an der selbst gestellten Herausforderung, an der Überwindung des Undenkbaren, an der Überführung einer Geschichte in eine andere, und das beinahe ständig, von Szene zu Szene.
Der Plot von dem bodygebuildeten Ex-Mönch (ein Widerspruch an sich, der sich gerade deshalb so wunderbar treffend ins Konzept des Films einfügt) der mit seinem Glauben hadert, der Plot also, der den strukturellen Zusammenhalt liefert, als Kitt quasi, der ist natürlich ungemein wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger als bei einem klassischeren Ansatz. Dennoch ist er bei To/Fai nebensächlicher als sonstwo. Der gesuchte Mörder, der sich in einer der ersten Szenen groteskerweise aus einem winzigen Karton zwängt, wird sich später in einer Tasche verpackt und von den erbarmungslosen Schlägen eines Polizisten malträtiert, auf einem Busbahnhof wiederfinden. Eine nüchterne Einstellung, ein wenig länger als es nötig wäre, nein, exakt so lang wie es sein muss, sie reicht in diesem Moment aus um dem Publikum ein ungläubiges Glucksen zu entlocken. Das frappierende daran ist, und das hat der Film bis dahin erreicht: die Szene ist lustig und verstörend zugleich, sie ist brutal und anrührend (wenn einer Frau der Arm weggeschossen wird), sie wirft den Zuschauer aus der Balance ohne ihn zu verlieren - und wir sprechen hier von einem kommerziell erfolgreichen Film, der auf ein größeres, in Hongkong traditionell unruhiges Publikum abzielt. Genauso selbstverständlich wird man den muskelbepackten Lau auf einem Moped beobachten, in einer der witzigsten Szenen, wenn er wie im Slapstickfilm zur Verfolgung bläst und alle drei Meter gegen Häuserwände, Böschungen oder Randsteine kracht. Um den Zuschauer nicht zu verunsichern, da ist man sich einig, muss man möglichst schnell etablieren auf welcher Hochzeit man tanzen will. Man kann auch das genaue Gegenteil davon tun und dennoch davonkommen. To/Fai habens bewiesen.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films.
>> Running on Karma (Hongkong 2003)
>> Regie: Johnnie To, Wai Ka Fai
>> Drehbuch: Wai Ka Fai, Yau Nai Hoi, Au Kin Yee, Yip Tin Shing
>> Darsteller: Andy Lau, Cecilia Cheung
imdb | offizielle website | trailer (6.8 MB, Quicktime)
alle berlinale-kritiken | | kritik von e.knörer
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Thema: Lesezeichen
16. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"I went out to dinner with Kinji Fuaksaku and Kenta (Kinji's son) and I was going "man, I love this movie! It is just so fantastic!" And I said, "I love the scene where the girls are shooting are shooting each other." And then Kenta starts laughing. So I ask, "why are you laughing?" He goes, "the author of the original Battle Royale novel would be very happy to hear that you liked that scene." And I go "why?" And he says, "well, because it's from Reservoir Dogs!" Even when I was watching it I was thinking "God, these 14 year old girls are shooting each other just like in Reservoir Dogs!" And Kenta said, "he took that from Reservoir Dogs, so he'll be very proud that you like that!" "
Quentin Tarantino im Interview mit vielen Hinweisen zu Kill-Bill-Referenzen im übrigen.
Quentin Tarantino im Interview mit vielen Hinweisen zu Kill-Bill-Referenzen im übrigen.
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Thema: Berlinale 2004
16. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Zwei tragende Themen gibt es in diesem Film: Die Erinnerung (oder sagen wir: die Vergangenheit) und das "Dahinter". Und natürlich besteht ein Zusammenhang: Was, wenn sich etwas hinter der Erinnerung an die Vergangenheit verbirgt? Eine Vergangenheit etwa, an die sich nicht erinnert werden will. Verdrängung also, Sigmund Freud, all diese Dinge. Die Gegenwart des Films erstickt geradezu am Vergangenem: Der Schauplatz des kammerspielartigen Geschehens, ein altes Anwesen irgendwo im koreanischen Nirgendwo, könnte glatt aus dem viktorianischen England stammen. Alles bestickt und geradezu aufdringlich pittoresk. Dann die Figuren darin (grotesk deplaziert vor diesem Hintergrund eigentlich): Vater, zwei Töchter und die böse, böse Stiefmutter (Ja! Genau!). Dass da früher was war, was das Heute nicht so recht funktionabel gestaltet, wird umgehend klar. Alles neurotisch, hysterisch, paranoid. Wer wem wann was angetan hat: Kaum ersichtlich. Andeutungen zwar überall, nie aber Aussagen, Auseinandersetzungen. Ausflüchte und Gemeinheiten am Rande. Stieftöchter in Schränke sperren beispielsweise, ganz wie das Vorbild aus dem Märchen. Und dann in alten Kisten Fotos von ganz früher. Als die leibliche Mutter noch lebte: Schock, Trauma, Gesichter werden durchgestrichen, rausgerissen, weg damit, weg mit dieser Vergangenheit. Verdrängungsarbeit, man kommt ja kaum mehr zu was anderem. Es entstehen auf engstem Raum Dynamiken, die ihren Ursprung in der Vergangenheit haben: "Was zum Teufel hat uns hierher gebracht?", irgendwann als Frage im Raum, kurz bevor man dem anderen die schwere Statue über den Schädel zieht. Lieber keine Antworten abwarten, könnte äußerst unangenehm werden. Draufhauen, aus dem Weg räumen, statt sich erinnern. Bis es soweit kommt, ist man längst schon im Kinosessel versunken, ganz tief drinnen in dieser angespannten Welt, auch wenn man selbst mehr Fragen als Antworten hat. Das ist in dem Moment egal.
Wo die Vergangenheit, das Erinnerungsvermögen derart trügerisch ist, darf auch der Raum gut und gerne Gegenstand der Sabotage sein. Dann wird der Psychothriller zum Horrorfilm. Und der hat dem 19. Jahrhundert wieder sehr viel zu verdanken. Da ist er ja schon wieder, dieser Sigmund Freud. Das Unheimliche des "Dahinter", das Unheimliche des seiner Integrität verlustig gegangenen Raumes. Türe knarzen? Was ist dahinter? Vorhänge wabern? Und dahinter? Was verbirgt sich unter der Spüle? Und wer stampft da oben, einen Stock drüber, so laut über den Boden? Ist doch keiner hier! Dafür aber quillt Blut unter den Dielen hervor, wenn man mal genau hinkuckt (das macht natürlich nur die Kamera, also wir): Hier hat's offenbar Leichen im Keller. Keller, Erinnerung, Vergangenheit, Verdrängung - wir kennen das Spiel bereits. Und jeder hat seinen eigenen Raum: Selten sieht man mal zwei in einer Einstellung, mit Ausnahme der beiden Geschwister natürlich, denn um die geht's ja, der Rest: isoliert. Über lange Strecken wie's scheint sogar komplett verschwunden, wenn der Film sich gerade mal auf wen besonders konzentriert.Das Bemerkenswerte: Man fasst den Horrorfilm ästhetisch wie inhaltlich zusammen. Das hat man mit Kubricks Shining gemein. Etwas Haunted House, dann Geisterfilm, verdrängte Schuld, also somit dann auch Poe, doch dann wieder die Kehrtwende und weg von all dem Hokuspokus: Also moderner Horrorfilm. Wo der Nachbar der Böse ist. Wie wenig metaphysisch es eigentlich zugeht, sieht man schon etwa, wenn die expressionistischen Traditionen verpflichtete Ausleuchtung zwar vorhanden, doch nie aber, wie beispielsweise bei Bava, eine dem Effekt untergeordnete und gekünstelte ist, sondern ihren Ursprung direkt in der Diegese findet: Ein Lampenschirm wird umgeworfen, bevor er von unten Gesichter in ein seltsames Licht kleiden darf. Und wenn am Ende das Projekt der Auflösung des Raumes weit genug fortgeschritten ist, wenn Verlässlichkeit als Zustand inhaltslos geworden ist, dann ist die Begegnung mit sich Selbst so naheliegend wie, in Folge, gruselig. Und jetzt bitte Geigen! Ganz laut, immer der selbe, gellende Ton. Sie wissen schon.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films.
>> A Tale of Two Sisters (Janghwa, Hongryeon; Südkorea 2003)
>> Regie/Drehbuch: Kim Jee-Won
>> Darsteller: Lim Su-Yeong, Mun Geun-Yeong, Yum Jung-Ah u.a.
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alle berlinale-kritiken | kritik von th.reuthebuch | kritik von e.knörer
° ° °
Thema: TV-Tipps
Buñuels Spätwerk-Klassiker aus dem Jahr 1972 läuft heute abend um 00:50 auf ARD - eine einmalige Gelegenheit, zumal eine Veröffentlichung auf DVD hierzulande kaum in Aussicht scheint, der Film seit gut 10 Jahren nicht mehr im TV ohne Werbeunterbrechung zu sehen war und die us-amerikanische Criterion-DVD kaum bezahlbar ist. Die Handlung? Nun. Eine Gruppe bourgeioser Franzosen versucht verzweifelt und vergeblich, sich zum Abendessen zu verabreden. Diverse äußere Umstände sowie der stete Aufbruch von Realitätsebenen im Film vereiteln dies. Ein bitterböser, lakonischer Spaß. Ansehen!


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Thema: Berlinale 2004
15. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Die Spekulationen haben zugetroffen: Cold Mountain von Anthony Mingella wird am Abend des 05. Februars offiziell die 54. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnen: Am Ende des amerikanischen Bürgerkriegs kennzeichnen Gewalt und Zerstörung die Landschaften, die der desertierte und verwundete Konföderierten-Soldat Inman (Jude Law) zu Fuß durchqueren muss, um zurück zu seiner Geliebten Ada (Nicole Kidman) zu gelangen. Der Film läuft außer Konkurrenz im Wettbewerb. Als Galastars werden neben dem Regisseur auch die beiden Hauptdarsteller auf dem roten Teppich erwartet.Auch eine ganze Reihe weiterer Filme des Wettbewerbs ist seit heute konfirmiert:
(Weitere Wettbewerbsfilme hier)
Insgesamt werden 26 Filme im Wettbewerb gezeigt, 22 davon werden um die Gunst der Jury buhlen.
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Thema: Berlinale 2004
15. Januar 04 | Autor: thomas.reuthebuch | 0 Kommentare | Kommentieren
Kim Jee-woons Drehbuch verbindet geschickt und durchaus kunstvoll die tragische Geschichte einer koreanischen Familie mit allerlei Genreversatzstücken und verstörenden Beschreibungen einer dysfunktionalen Psyche. Die schattenhafte Gestalt der toten Mutter, die zunächst grotesk verwachsen der jungen Su-mi erscheint (wie vieles wird auch diese Irritation später erklärt werden), der schleimig-durchnässte Körper, der sich aus Su-yeons Kleiderschrank erbricht oder etwa der expressive Gebrauch der Tonspur, der das subtile Grauen durch seine verstörenden, schrecklich verzerrten Kratz- und Kreischlaute zum Terror geraten läßt.Der alles kennende und zitierende Filmbuff mag das vor allem aus dem japanischen Kino der letzten Jahre bereits kennen. Manches erinnert an The Shining, eine lange Steadicam-Fahrt durch das Haus, die in ihrer Nüchternheit auf den heraufdräuenden Schrecken verweisenden ruhigen Totalen. Was solls. Die beschriebenen Mittel sind hier kein Selbstzweck sondern entwickeln sich aus der Geschichte heraus, aus diesem für Su-mi unglückseligsten Moment, der im Film ganz am Ende steht, der augenscheinlich für ihren Rückzug, für ihre zunehmenden Autoaggressionen verantwortlich zeichnet, wenn die Mutter bereits tot ist, die verhaßte Stiefmutter an ihre Stelle getreten ist und die kleine Schwester Su-yeon sich selbst überlassen bleibt. Kim Jee-woon weiß ganz genau was den Psychothriller zum Erfolg führt, wohin sich all der Aufwand an Verschleierungsstrategien und scheinbaren perspektivischen Wechseln richten muss. Manchmal hätte man sich vielleicht ein wenig mehr Ökonomie gewünscht - eine Szene mit dem Bruder der Stiefmutter und dessen Frau etwa wirkt überflüssig ? ein andermal scheint Jee-woon nicht den Ausgang aus einer Sequenz zu finden (wenn Su-mi die Stiefmutter konfrontiert).
A tale of Two Sisters ist vor allen Dingen handwerklich gut gemachtes Genrekino und dazu cleverer als das meiste was Hollywood auf vergleichbarem Terrain zu bieten hat. Kein Wunder dass sich laut Variety Dreamworks die Remake Rechte gesichert hat.
Der Film läuft auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films.
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Thema: Berlinale 2004
15. Januar 04 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
Auf den internationalen Film! Mögen die Spiele beginnen!
Zum Berlinale 2004 Schwerpunkt
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Thema: DVDs
Neue DVD-Besprechungen meinerseits bei jump-cut.de:
Der letzte Mann (F.W. Murnau, Deutschland 1924)
Nickelodeon (Peter Bogdanovich, USA 1976)
Bullet in the Head (John Woo, Honkong 1990)
Nadja (Michael Almereyda, USA 1994)
Sometimes Happy, Sometimes Sad (Karan Johar, Indien 2001)
Donnie Darko (Richard Kelly, USA 2001)
Naked Weapon (Tony Ching, Hongkong 2002)
Außerdem nahm sich Kollege Reuthebuch noch Rivers and Tides (Thomas Riedelsheimer, Deutschland 2001; meine Kritik hier) und So Close (Corey Yuen, Hongkong 2002) zur Brust. Die wöchentliche Ausgabe von den "DVDs der Woche" gibt es im übrigen in Zukunft nun immer jeden Dienstag neu bei jump-cut.de
Außerdem nahm sich Kollege Reuthebuch noch Rivers and Tides (Thomas Riedelsheimer, Deutschland 2001; meine Kritik hier) und So Close (Corey Yuen, Hongkong 2002) zur Brust. Die wöchentliche Ausgabe von den "DVDs der Woche" gibt es im übrigen in Zukunft nun immer jeden Dienstag neu bei jump-cut.de
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Thema: Filmtagebuch
12. Januar 04 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
10.01.2004, UCI Kinowelt Friedrichshain
Der Film lief zweigeteilt und das macht Sinn: Nicht unbedingt wegen der Spiellänge, denn zweieinhalb Stunden hat man auch schon ohne Pinkelpause überstanden. Eher schon aus dramaturgischen Gründen: Die eine Geschichte ist die eines desillusionierten, von Schuldkomplexen zerfressenen Colonels um 1870, der für ein Heidengeld nach Japan abgeworben wird, "um Japse zu töten", dort in die Gefangenschaft der Samurai gerät und dann sein ganz persönliches Auenland findet. So weit, so gut: Wie der Film unterschiedliche Wahrnehmungen eines Phänomens als traditionsbedingt nachzeichnet und die Möglichkeit des Dialogs in den Raum stellt, das ist schon sehr schön anzusehen. Wie man überhaupt sacht und interessiert bleibt, beinahe schon zu politisch korrekt, aber sei's drum. Nicht zuletzt die Details, auch und gerade in der Ausstattung sind es, die einem diese erste Hälfte versüßen. Man vergisst glatt Cruise, der, wie stets, nur mit wenigen Gesichtsausdrücken staunend durch die Kulissen stapft. Es gibt Filme, in denen passt das wunderbar: Eyes Wide Shut natürlich, oder Vanilla Sky. Aber nun gut, halten wir fest: Erste Hälfte geht okay, beinahe schon ein eigener Film.
Dann die zweite Hälfte. Die ist schrecklich. Da geht's dann, allem zuvor Gezeigten zum Trotz, nur noch um die Einverleibung und die Rückkehr: Letztendlich bleibt auch Cruise nur der Held, der mit Pferd von Schlachten heimkehrt und seine Frau verrichtet auf dem Feld das Werk, es will Abend werden, sie blickt auf, erstaunt, erfreut, eine Nahe dann bitte noch und der Held hat Land wie Frau in Besitz genommen. Western, klassisch - Hollywood! Jede Nuance, die zuvor noch in Aussicht stand, wird hemmungslos von Hans Zimmers wie stets fast unerträglicher Musik niedergeschmettert, jeder Zwischenton von den Bildern ausgetrieben, gleich als wäre das Publikum ein Haufen nasebohrender Proleten, die das asiatische, zumal japanische Sachte nicht verstehen könnten. Charakteristisch eine Szene: Vor der finalen Schlacht bittet die Frau, die Cruise in Gefangenschaft gepflegt hatte und deren Gatten er zu Beginn auf dem Schlachtfeld getötet hatte, den Harnisch ihres Mannes zu tragen. Ein Bekleidungsritual folgt dem, jeder Handgriff ist perfekt choreografiert, sogar Cruise wirkt einmal nicht neben dem Film und man fragt sich, was in der Frau wohl vorgehen mag, in diesem Moment, ist hocherfreut über die tiefe Ambivalenz der Szene, möchte fast meinen, dass - doch dann! Ein Kuss! Alle Ambivalenz dahin, mit dem Dampfhammer wird da noch eine Liebesgeschichte im Bildkaderausformuliert, die, wäre sie nur in den sanften Gesten geblieben, weit intensiver, interessanter geblieben wäre. Ein schrecklicher Moment, bei dem man den Schlag in die Magengrube förmlich zu spüren glaubt.
Der Film lief zweigeteilt und das macht Sinn: So bleibt mir wenigstens die Illusion, mit der ersten Hälfte doch einen schönen Film gesehen zu haben und blende die zweite ganz einfach als anderen Film aus.
imdb | mrqe | links@filmz.de | angelaufen.de
Der Film lief zweigeteilt und das macht Sinn: Nicht unbedingt wegen der Spiellänge, denn zweieinhalb Stunden hat man auch schon ohne Pinkelpause überstanden. Eher schon aus dramaturgischen Gründen: Die eine Geschichte ist die eines desillusionierten, von Schuldkomplexen zerfressenen Colonels um 1870, der für ein Heidengeld nach Japan abgeworben wird, "um Japse zu töten", dort in die Gefangenschaft der Samurai gerät und dann sein ganz persönliches Auenland findet. So weit, so gut: Wie der Film unterschiedliche Wahrnehmungen eines Phänomens als traditionsbedingt nachzeichnet und die Möglichkeit des Dialogs in den Raum stellt, das ist schon sehr schön anzusehen. Wie man überhaupt sacht und interessiert bleibt, beinahe schon zu politisch korrekt, aber sei's drum. Nicht zuletzt die Details, auch und gerade in der Ausstattung sind es, die einem diese erste Hälfte versüßen. Man vergisst glatt Cruise, der, wie stets, nur mit wenigen Gesichtsausdrücken staunend durch die Kulissen stapft. Es gibt Filme, in denen passt das wunderbar: Eyes Wide Shut natürlich, oder Vanilla Sky. Aber nun gut, halten wir fest: Erste Hälfte geht okay, beinahe schon ein eigener Film.
Dann die zweite Hälfte. Die ist schrecklich. Da geht's dann, allem zuvor Gezeigten zum Trotz, nur noch um die Einverleibung und die Rückkehr: Letztendlich bleibt auch Cruise nur der Held, der mit Pferd von Schlachten heimkehrt und seine Frau verrichtet auf dem Feld das Werk, es will Abend werden, sie blickt auf, erstaunt, erfreut, eine Nahe dann bitte noch und der Held hat Land wie Frau in Besitz genommen. Western, klassisch - Hollywood! Jede Nuance, die zuvor noch in Aussicht stand, wird hemmungslos von Hans Zimmers wie stets fast unerträglicher Musik niedergeschmettert, jeder Zwischenton von den Bildern ausgetrieben, gleich als wäre das Publikum ein Haufen nasebohrender Proleten, die das asiatische, zumal japanische Sachte nicht verstehen könnten. Charakteristisch eine Szene: Vor der finalen Schlacht bittet die Frau, die Cruise in Gefangenschaft gepflegt hatte und deren Gatten er zu Beginn auf dem Schlachtfeld getötet hatte, den Harnisch ihres Mannes zu tragen. Ein Bekleidungsritual folgt dem, jeder Handgriff ist perfekt choreografiert, sogar Cruise wirkt einmal nicht neben dem Film und man fragt sich, was in der Frau wohl vorgehen mag, in diesem Moment, ist hocherfreut über die tiefe Ambivalenz der Szene, möchte fast meinen, dass - doch dann! Ein Kuss! Alle Ambivalenz dahin, mit dem Dampfhammer wird da noch eine Liebesgeschichte im Bildkaderausformuliert, die, wäre sie nur in den sanften Gesten geblieben, weit intensiver, interessanter geblieben wäre. Ein schrecklicher Moment, bei dem man den Schlag in die Magengrube förmlich zu spüren glaubt.Der Film lief zweigeteilt und das macht Sinn: So bleibt mir wenigstens die Illusion, mit der ersten Hälfte doch einen schönen Film gesehen zu haben und blende die zweite ganz einfach als anderen Film aus.
imdb | mrqe | links@filmz.de | angelaufen.de
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Thema: Kinokultur
10. Januar 04 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wie man dieser Meldung entnehmen kann, leidet John Woo unter der Ignoranz, die der chinesischen Kultur und den Chinesen im allgmeinen in der Welt noch immer entgegenkommt. Als seit Jahren in den USA lebender und arbeitender Regisseur sieht er sich als vermittelnde Brücke an und könnte sich vorstellen, einen Film über die chinesische Geschichte zu drehen, um Vorurteile und Unwissen abzubauen. Nach seinen letzten doch recht uninteressanten Filmen könnte das glatt mal wieder ein Highlight seiner Filmografie werden. Interessant wäre ein solcher Film - vielleicht ja sogar mit Berücksichtigung der besonderen Rolle und Problematik Hongkongs - allemal. Schade, dass das Projekt eigentlich noch lange nicht spruchreif ist.
° ° °
Thema: Trailerpark

(leider dauert das Puffern zumindest bei mir elend lang, dafür ist das Ergebnis sehr schön anzusehen)
° ° °
Thema: Filmtagebuch
08. Januar 04 | Autor: immo | 0 Kommentare | Kommentieren
07.01.2003, Heimkino
Schenkt man dem Film Glauben, dann konnte der Film in seinen frühesten Tagen eigentlich gar nicht anders als in Erscheinung zu stolpern, wie auch die Protagonisten allesamt in ihre Filmkarrieren stolpern. Natürlich war es anders, keine Frage, aber auf dem Regiestuhl saß Peter Bogdanovich und der hat, zumindest in seiner klassischen Phase, bekanntlich ja ein ganz außergewöhnliches Faible für sich mit Filmen befassende Filme. Sei es, dass sie sich ganz offen in der Narration mit Film beschäftigen, oder aber, dass bekannte Motive und dereinst populäre Genres anhand eines neuen Films untersucht und referenziert werden. Bogdanovich - der Coen-Bruder der 70er also? In etwa.

Und in der Tat entpuppt sich Nickelodeon als zum Teil gewitzte ästhetische und stilistische Hommage an die Kindertage des Kinos - Klamottenkiste lässt grüßen! - wie aber eben auch, neben all dem Slapstick, als hier und da recht intelligente Überlegung zu jener Zeit des Films. Hier und da? Ja, denn nicht immer hat Bogdanovich, der in Is was, Doc? (USA 1972) sein Gespür für das Timing der Screwballkomödie eindrucksvoll unter Beweis stellte und in dem hinreißenden Paper Moon (USA 1973) sein ganzes filmhistorisches Wissen einfließen ließ, seinen Film ganz im Griff. Dass manche Szenen teils grotesk verschnitten sind, ist damit noch nicht einmal gemeint: Das wird unter "Hommage" verbucht. Eher schon ist der Film gelegentlich etwas unentschloßen und kriegt seine Balance zwischen Handlungssequenzen und Meta-Film nicht so recht hin: Viele Fäden, viele Ideen, viel Potential, aber nicht selten verstrickt sich der Film in diesem Knäuel auch einfach nur. Im Ganzen war's zwar amüsant, doch bleibt man insgeheim mit der Frage zurück, was für ein Meisterwerk draus werden hätte können, wäre Bogdanovich mit dem gleichen Elan wie in seinen Filmen in den Jahren zuvor ans Werk gegangen.
imdb | bogdanovich im tv
Schenkt man dem Film Glauben, dann konnte der Film in seinen frühesten Tagen eigentlich gar nicht anders als in Erscheinung zu stolpern, wie auch die Protagonisten allesamt in ihre Filmkarrieren stolpern. Natürlich war es anders, keine Frage, aber auf dem Regiestuhl saß Peter Bogdanovich und der hat, zumindest in seiner klassischen Phase, bekanntlich ja ein ganz außergewöhnliches Faible für sich mit Filmen befassende Filme. Sei es, dass sie sich ganz offen in der Narration mit Film beschäftigen, oder aber, dass bekannte Motive und dereinst populäre Genres anhand eines neuen Films untersucht und referenziert werden. Bogdanovich - der Coen-Bruder der 70er also? In etwa.

Und in der Tat entpuppt sich Nickelodeon als zum Teil gewitzte ästhetische und stilistische Hommage an die Kindertage des Kinos - Klamottenkiste lässt grüßen! - wie aber eben auch, neben all dem Slapstick, als hier und da recht intelligente Überlegung zu jener Zeit des Films. Hier und da? Ja, denn nicht immer hat Bogdanovich, der in Is was, Doc? (USA 1972) sein Gespür für das Timing der Screwballkomödie eindrucksvoll unter Beweis stellte und in dem hinreißenden Paper Moon (USA 1973) sein ganzes filmhistorisches Wissen einfließen ließ, seinen Film ganz im Griff. Dass manche Szenen teils grotesk verschnitten sind, ist damit noch nicht einmal gemeint: Das wird unter "Hommage" verbucht. Eher schon ist der Film gelegentlich etwas unentschloßen und kriegt seine Balance zwischen Handlungssequenzen und Meta-Film nicht so recht hin: Viele Fäden, viele Ideen, viel Potential, aber nicht selten verstrickt sich der Film in diesem Knäuel auch einfach nur. Im Ganzen war's zwar amüsant, doch bleibt man insgeheim mit der Frage zurück, was für ein Meisterwerk draus werden hätte können, wäre Bogdanovich mit dem gleichen Elan wie in seinen Filmen in den Jahren zuvor ans Werk gegangen.
imdb | bogdanovich im tv
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