Thema: Blaetterrauschen
- What is IMDB?Werner Herzog im Interview.
- The Internet Movie Database.
- Uh-huh. I have no idea what that is.
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Thema: Filmtagebuch

Handwerk ist der Begriff, mit dem man dem klassischen italienischen Genrekino am ehesten begegnen kann. Keine künstlerischen Vignetten finden sich hier aufgesetzt, kein Versuch, das Kintopp durch Kunstkolorit auch dem Bildungsbürger zu veradeln. Handwerk, ja, aber in den besten Fällen (es gibt, weiß Gott, hinreichend andere) gediegenes, zumindest aber sattelfestes. Und natürlich ist Damiano Damiani einer, der sich auf sein Handwerk versteht. Später, um '84, würde er mit Allein gegen die Mafia eine ganze, noch von öffentlich-rechtlicher Hand gesamtversorgte Fernsehöffentlichkeit vor den Bildschirm bannen; hier nun, noch 1971, legt er eine Art erste Studie für die spätere Fernseharbeit vor. Sie ist atemberaubend geraten.
Ein junger, vom Glauben an den Rechtsstaat und an die Vernunft der regulierenden Hand des Gesetzgebers durchseelter Staatsanwalt, gespielt vom noch kantigen Franco Nero, findet sich in den Ermittlungen nach einem gescheiterten Anschlag auf einen durchtriebenen und seinerseits mit Vorliebe außerhalb der Legalität operierenden Immobilienhai zusehends in einem Dilemma wieder; es weist sich auch ihm, was der Zuschauer qua Perspektive des Films von Anfang an schon weiß: Dass der Mord von einem Kommissar - mit unglaublicher Ruhe und viel Charme vom US-Amerikaner Martin Balsam gespielt - lanciert war, allein die Motivation steht noch zu ergründen. Diese vermittelt sich im ersten dramaturgischen Höhepunkt des Films, auf einer Anhöhe in der italienischen Provinz, wo der Blick weit ins Land und tief in die Mentalität der Mittelmeergesellschaft reicht. Dort formulieren sich, im Streit, zwei Prinzipien und beziehen gegeneinander Stellung: Der Kommissar ist, verwunderlich genug, der Moral nach Sympathisant der Kommunisten und geiselt in Gesetz gegossenes Unrecht, während es dem Staatsanwalt, der das an sich Gute im Vorhaben des Kommissars wohl erkennt, zuallererst um Aufrechterhaltung von Ordnung und juristischem Prinzip zu tun ist. Eine Ansicht, die freilich ins Wanken gerät, als sich das Ausmaß des Skandals ergibt, der, wie so oft in diesen Tagen im politisch erzürnten Film aus Italien, bis in die obersten Etagen der Gesellschaft reicht, alldieweil der Kommissar sich zusehends zum Äußersten bereit zeigt ...
Sehr zum Gelingen des Films ist Damiano Damiani ein Regisseur einer ruhigen, souveränen Hand. Er weiß wohl, wie die Ebenen der filmischen Formmittel zu nutzen sind, alleine er setzt sie dem jeweiligen Effekt untergeordnet und ohne Heischen ein. Seine Eleganz ist keine der Grandezza, der hohen Kunst; Damiani zaubert eher auf Augenhöhe mit dem Zuschauer. Der Tonfall eines Verhörs etwa wird rückblickend ein anderer, nachdem erst eine abschließende Kamerafahrt kenntlich macht, dass das Verhör unter einem weiteren, kritischen Augenpaar stattfand. Nur ein kleines Beispiel dafür, wie Damiani immer weiß, wie er seine Kamera am besten zum Geschehen ins Verhältnis setzt ohne dabei in Angeberei oder Uninspiriertheit zu verfallen. Weiterhin auch keine Spur vom dramaturgischen Leerlauf, in dem sich auch das kernige italienische Genrekino zuweilen wiederfindet; ganz im Gegenteil, der Film bewegt sich mit anderen, so wundervollen wie vielgelobten Beiträgen wie dem ein Jahr später entstandenen Milano Calibro 9 (Fernando di Leo), Der Berserker (Umberto Lenzi, 1974), Massimo Dallamanos Der Tod trägt schwarzes Leder (ebenfalls '74) oder dem ein Jahr zuvor unter der Regie von Sergio Sollima entstandenen Brutale Stadt mindestens gleichauf und also nicht in allerschlechtester Nachbarschaft - allesamt sind sie Vertreter eines hartgesottenen Handwerkerkinos auf hohem Niveau, das es, auch wenn das altmodisch klingt, heute in dieser Form einfach nicht mehr gibt. Umso erfreulicher, dass das Medium DVD eine neue Generation von Filmfreunden dazu einlädt, solche Preziosen eines einst immerhin den Ton angebenden Entwurfs von Unterhaltungskino in adäquater Editionsqualität erneut zu entdecken.
Und Damiani weiß, wie er seiner Geschichte, die weniger Krimi - schon bald weiß der Zuschauer, wie der Hase läuft und es ergeben sich auch keine Wendungen mehr - als moralisches Drama ist, Damiani also weiß, wie er diese Geschichte - nach einem Furiosum von Beginn, gefolgt von einem Waten im Trüben - schließlich doch auf höchst elegante Weise zum Fingernagelknabberer steigern kann. Über eine Anordnung nämlich, in der unterschiedliche Auffassungen des Guten sich gezwungen sehen, einander zu bekriegen, alldieweil der eigentliche Bösewicht, der mit dem Leben davon gekommene Immobilienhai, im gesellschaftlichen Filz fröhliche Urständ' feiert.

Stets hilfreich zur Seite steht Damiani dabei Riz Ortolani, unter den zahlreichen Komponisten für Filmmusik des italienischen Genrekinos eher kunstfertiger Macher, denn machender Künstler wie beispielsweise Morricone. Wo Morricone sich vor das Bild schiebt, schmiegt sich Ortolani diesem an, grundiert es und geht dramaturgische Symbiosen mit ihm ein; wechselseitig ergibt sich hier eine gelingende Ganzheit, die vor allem in jener Szene auf dem provinziellen Plateau, die bei aller Unversöhnlichkeit ihres Tonfalls noch eine Spur allzu menschlichen Humors kredenzt, ihre besten Ergebnisse zeitigt.
Damianis Film schließt offen, ambivalent, gleichsam düster und mit einem Fragezeichen. Dem Zuschauer sind eigene Schlüsse überlassen. Unverhohlen liegt darin Zorn über die Umstände, eine gewisse Grimmigkeit; darin ähnelt Der Clan... durchaus Töte Amigo, Damianis wohl berühmtestem Beitrag zum Italowestern aus dem Jahr 1966. Doch schwingt sich Der Clan... nicht, wie andere italienische Filme dieser Zeit, zur vor Pathos triefenden Männerfantasie auf; im Gegenteil, Der Clan... bleibt, bei Wahrung aller Implikationen, erstaunlich kühl, in seiner Beobachtungsgeste fast schon analytisch. Die Konfigurationen werden ausgezirkelt, konsequent vor den Augen des Zuschauers, der immer Souverän bleibt (bis eben kurz vor den Moment des eigentlichen Schlusses, der eines Standbilds wegen ausgespart bleibt), abgespult. Ein Film auf der Höhe seiner Zeit, die - ich komme immer wieder drauf - eine der großen filmischen Taten, die sich im Kleinen vollzogen haben, gewesen ist.
Eine qualitativ zwar nicht herausragende, aber rundum annehmbare (und ungeschnittene!) DVD ist bei Koch Media erschienen; Berliner Mitlesende können den Film in der Friedrichshainer Videothek Filmkunst ausleihen, bislang nur als VHS steht der Film auch in der Amerika Gedenkbibliothek bereit (Recherchiermöglichkeit). Und wer irgendwie Zugriff auf die FAZ vom 02.05.2006 hat: Dort schreibt Dominik Graf in grenzenloser Leidenschaft für und über diesen Film, den Text sollte man im Anschluss zur Sichtung lesen, dann steckt die Euphorie noch erst so richtig an.
imdb
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Thema: Filmtagebuch
13. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
[Direktlink zum Film]
Als historisches Ereignis scheint 9/11 hinter wenigen ikonisch verdichteten Bildern gleichsam verschwunden zu sein - die Macht des ewigen Loops. Als eine konkrete, traumatisierende Erfahrung ist 9/11 kaum mehr nachvollziehbar; umso wichtiger sind meiner Meinung nach Aufarbeitungs- und Erinnerungsversuche, die sich gegen das Ikon wenden. Eine Ausstellun wie seinerzeit "This Is New York", die Tausende von Privatfotos versammelte, ist da ein erster Versuch: Vom Panoramablick der (ohnehin warenförmigen) Berichterstattung befreit, weitet sich der Blick aufs Detail, auf das Konkrete und subjektiv Erfahrbare; wenn ein Nachrichtenloop im steten Zermahlen eines Bildes ihm selbst jede Signifikanz raubt (so wie ein auf Tonband gesprochenes "Ich liebe Dich" bei loophafter Wiedergabe zur mechanistischen Performance ohne emotionalen Resonanzraum gerinnt), entsteht durch Hinwendung auf das momenthafte Detail eine neue Konkretizität, die jeden vorschnell, und auch dieser Tage wieder oft geäußerten Zynismus vergessen und sich mithin gerade auch gegen diesen in Stellung bringen lässt.
September 11, 2001: What We Saw mag ähnlich wirken. Es handelt sich um eine Hobbyaufnahme des Ereignisses von zwar nicht unmittelbarer, aber doch hinreichend gegebener Nähe. Die Einstellungen sind oft quälend lange, zumal der Ablauf der Dinge bekannt ist. Im Off hört man Entsetzen; eine Sprache für dieses zu finden ist langfristig Sache der Kunst und also der Geschichtsschreibung überlassen, im Moment aber steht nur die Unfähigkeit zur adäquaten Artikulation des Entsetzens als Zeuge für dessen Ausmaß - oh my god, immer nur dieser eine Ausspruch. Wo jegliche Routine einer Semantik der Ereignisse außer Kraft gesetzt ist, wo Weltverlust herrscht, da verschlägt es die Sprache und das Bild erhebt sich.
Man kennt die Bilder - und kennt sie nicht: Sie sind perspektivisch verschoben und dehnen sich in der Zeit aus, wo sonst nur unter dem Diktat der warenförmigen Nachricht Screenshots und kurze News-Snippets die Konkretizität des Ereignisses zerfasern und leicht einsortierbar machen. Man merkt das erst, wie Erfahrung kaputt gemacht werden kann, wenn man selber minutenlang auf die klaffende Lücke im World Trade Center starrt, wo der Qualm heraussteigt; das zweite Flugzeug naht nicht heran, der Turm stürzt nicht ein. Die News und Headlines werden in fast schon Bazin'schen Einstellungen rückübersetzt in das faktisch sich ereignet Habende, zumindest was die Dauer betrifft.
Erst jetzt, zum fünften Jahrestag von 9/11, wurden diese Aufnahmen in fast uneditierter Form der Öffentlichkeit übergeben. Ich halte diesen Beitrag für wichtiger und wertvoller als alle Wortmeldungen der ewig Nölenden und Berufszyniker und Ideologen, die sich dieser Tage selbstgefällig durch Abgeklärtheit gegenseitig zu übertrumpfen versuchen; allzumal noch schlimmer wenn dies im Namen eines bequemen und nur vermeintlichen Humanismuses geschieht, der Zahlen aufwiegt, miteinander verrechnet und auf anderes verweist, auf was sonst nicht im Traum verwiesen würde. Da werden die Toten aus anderen Gräbern nochmals hervorgezerrt, um andere herunterzuspielen. Ein gewalttätiges Possenspiel.
Als historisches Ereignis scheint 9/11 hinter wenigen ikonisch verdichteten Bildern gleichsam verschwunden zu sein - die Macht des ewigen Loops. Als eine konkrete, traumatisierende Erfahrung ist 9/11 kaum mehr nachvollziehbar; umso wichtiger sind meiner Meinung nach Aufarbeitungs- und Erinnerungsversuche, die sich gegen das Ikon wenden. Eine Ausstellun wie seinerzeit "This Is New York", die Tausende von Privatfotos versammelte, ist da ein erster Versuch: Vom Panoramablick der (ohnehin warenförmigen) Berichterstattung befreit, weitet sich der Blick aufs Detail, auf das Konkrete und subjektiv Erfahrbare; wenn ein Nachrichtenloop im steten Zermahlen eines Bildes ihm selbst jede Signifikanz raubt (so wie ein auf Tonband gesprochenes "Ich liebe Dich" bei loophafter Wiedergabe zur mechanistischen Performance ohne emotionalen Resonanzraum gerinnt), entsteht durch Hinwendung auf das momenthafte Detail eine neue Konkretizität, die jeden vorschnell, und auch dieser Tage wieder oft geäußerten Zynismus vergessen und sich mithin gerade auch gegen diesen in Stellung bringen lässt.
September 11, 2001: What We Saw mag ähnlich wirken. Es handelt sich um eine Hobbyaufnahme des Ereignisses von zwar nicht unmittelbarer, aber doch hinreichend gegebener Nähe. Die Einstellungen sind oft quälend lange, zumal der Ablauf der Dinge bekannt ist. Im Off hört man Entsetzen; eine Sprache für dieses zu finden ist langfristig Sache der Kunst und also der Geschichtsschreibung überlassen, im Moment aber steht nur die Unfähigkeit zur adäquaten Artikulation des Entsetzens als Zeuge für dessen Ausmaß - oh my god, immer nur dieser eine Ausspruch. Wo jegliche Routine einer Semantik der Ereignisse außer Kraft gesetzt ist, wo Weltverlust herrscht, da verschlägt es die Sprache und das Bild erhebt sich.
Man kennt die Bilder - und kennt sie nicht: Sie sind perspektivisch verschoben und dehnen sich in der Zeit aus, wo sonst nur unter dem Diktat der warenförmigen Nachricht Screenshots und kurze News-Snippets die Konkretizität des Ereignisses zerfasern und leicht einsortierbar machen. Man merkt das erst, wie Erfahrung kaputt gemacht werden kann, wenn man selber minutenlang auf die klaffende Lücke im World Trade Center starrt, wo der Qualm heraussteigt; das zweite Flugzeug naht nicht heran, der Turm stürzt nicht ein. Die News und Headlines werden in fast schon Bazin'schen Einstellungen rückübersetzt in das faktisch sich ereignet Habende, zumindest was die Dauer betrifft.
Erst jetzt, zum fünften Jahrestag von 9/11, wurden diese Aufnahmen in fast uneditierter Form der Öffentlichkeit übergeben. Ich halte diesen Beitrag für wichtiger und wertvoller als alle Wortmeldungen der ewig Nölenden und Berufszyniker und Ideologen, die sich dieser Tage selbstgefällig durch Abgeklärtheit gegenseitig zu übertrumpfen versuchen; allzumal noch schlimmer wenn dies im Namen eines bequemen und nur vermeintlichen Humanismuses geschieht, der Zahlen aufwiegt, miteinander verrechnet und auf anderes verweist, auf was sonst nicht im Traum verwiesen würde. Da werden die Toten aus anderen Gräbern nochmals hervorgezerrt, um andere herunterzuspielen. Ein gewalttätiges Possenspiel.
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Thema: festivals
12. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Wundervolles Internet: Gestern sind auf youtube.com zwei Videos vom Q&A nach der kürzlich in Toronto erfolgten Premiere von Werner Herzogs neuem Spielfilm Rescue Dawn (in dem Herzog jene Geschichte, die er bereits in der Dokumentation Little Dieter Needs To Fly schilderte, nochmals fiktional erzählt; hier der Trailer) aufgetaucht und nun also auch hier:
[via]
[via]
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Thema: Kinokultur
12. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
"I will oppose the ban," he says, without hesitation. "My work is to make movies. And I will do so until someone stands in front of my camera and tells me I must stop. It is my fundamental right."Regisseur Lou Ye im Interview für Guardian. Ich wünsche Lou Ye viel Erfolg und Kraft dabei und fordere nochmals alle auf, sich mit dem Regisseur eindeutig zu solidarisieren.
Nachtrag: Die chinesische Botschaft in Deutschland ist unter chinaemb_de@mfa.gov.cn per Mail zu erreichen. Ich habe soeben eine Mail aufgesetzt und abgeschicht. Sollte ich Antwort erhalten, werde ich dies im Blog vermerken. Es steht natürlich jedem frei, sich ebenfalls an die Botschaft zu wenden.
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Thema: Kinokultur
12. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Hervorragende und hochauflösende Materialien hier. Zu der wundervollen Dokumentation über Vogel und seinen legendären Filmclub in New York hatte ich hier bereits etwas geschrieben; ich würde den Film unwahrscheinlich gerne mal wieder sehen, hoffentlich erschient hier bald eine DVD. Hier gibt es noch mehr zu lesen (und von dort habe ich auch den Link).
Nachtrag: Dort gibt es auch ein Transkript der Gespräche aus der Dokumentation, sowie ein kleines snippet, wenn man auf "watch the clip" klickt. Fein!
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Thema: Weblogflaneur
11. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Als es noch kein Internet gab, führte man ja bekanntlich Offline-Weblogs. Manche nannten sie auch Tagebücher oder Journale, was später aber nur zu einem Missverständnis führen sollte, da man dann nämlich in sehr langweiliger, da lediglich sequenziell-chronologischer Time Axis-Denke darauf kam, Weblogs aus heiterem Himmel 'Internet-Tagebücher' zu nennen, wo doch eine medienhistorisch rückwirkende Umbenennung nötiger gewesen wäre [man sagt ja auch "Höhlenmalerei", was ja einige Implikationen mit sich bringt, und nicht etwa *grunz*, wie das damals wohl bezeichnet wurde]. Da sollte man mal freier mit umgehen, zumal das Aufschreibesystem 1900 ja doch gerade diese wundervolle Time Axis Manipulation gestattet, in der es von hinten, wie nach vorne geht.
Egal aber auch, jedenfalls war eine besonders begeisterte Offline-Bloggerin Susan aus New York, die von uns allen so geliebte und ja doch viel zu früh von uns genommene. Auszüge aus deren Blog werden nun von der NY Times veröffentlicht und dabei auch gleich der angemessene Mediensprung vollzogen.
[und kommt auch als Buch.]
Egal aber auch, jedenfalls war eine besonders begeisterte Offline-Bloggerin Susan aus New York, die von uns allen so geliebte und ja doch viel zu früh von uns genommene. Auszüge aus deren Blog werden nun von der NY Times veröffentlicht und dabei auch gleich der angemessene Mediensprung vollzogen.
[und kommt auch als Buch.]
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Thema: Alltag, medial gedoppelt
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Ich bewege mich ja im noch recht traditionellen Feld, was Computer betrifft. Heißt, mein Rechner steht kaum von mir beachtet neben einem Schreibtisch, wirklich evident sind mir nur die klassischen Schnittstellen, also MonitorKeyboardMaus. An ein Notebook ist schon aus finanziellen Gründen nicht zu denken, ich bin also reichlich immobil. [Was gewissermaßen auch den Vorteil bringt, dass /draußen/ eben /draußen/ ist und nicht /Ach, ich könnte ja mal eben noch.../, aber dann halt] Dennoch war das gestern schon fulminant, zum Kaffee und Kuchen auf einem fremden Balkon zu sitzen, in einer Ecke achtlos ein kleines Notebook und es spielte in diese, für mich ja vollkommen computer-enthobene, Sphäre nichts anderes als mein "Weblogradio" von dort rechts hinein. Und wenn das Gespräch auf etwas kam, was man im Internet noch verdeutlichen könnte, wurde das Gerät herangeholt, ganz fix, und war schnell auch wieder weg. Das war so, ich weiß nicht, sexy.
Ich will jetzt auch so ein mobiles Ding.
Ich will jetzt auch so ein mobiles Ding.
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Thema: radio
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11. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Surgery Radio mit neuer Podcast-Folge (am Anfang etwas mäßig, im weiteren Verlauf aber sehr charmant).
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Thema: videodrome
10. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Ein User auf youtube.com hat viel Mühe aufgebracht und ein sehr schönes Archiv mit Preziosen aus allen Epochen und Ländern des Avantgarde-, Experimental- und Animationsfilms zusammengestellt. Über 120 Filme schon und ein Beitrag liebreizender als der andere.
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Thema: Hinweise
10. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Eine ganz wundervolle Ressource ist diese ästhetisch zwar am Web von '98 orientierte, inhaltlich aber fulminante Zusammenstellung von Links rund um Stan Brakhage. Zahlreiche Essays, Kritiken, auch Nachrufe und Analysen zu einem der spannendsten Avantgarde-Filmemacher lassen sich finden.
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Thema: Asienticker
Lange hat er's nicht bei seinen Wurzeln ausgehalten. Wer meinte, dass der Regisseur von Hero und (dem doch schon leicht überzuckerten) House of Flying Daggers mit seinem letzten Film, dem beschaulichen Drama Riding Alone for Thousands of Miles, seinen Weg zurück zum gemächlichen Arthouse-Kino gefunden hätte und nun dort weiterhin wirke, der hat geirrt. Der neue Film von Zhang Yimou hört auf den Titel Curse of the Golden Flower, ist mal wieder ein auf Bombastik angelegtes, chinesisches Historiendrama und verspricht von allem so viel mehr, dass sich die Balken biegen, und dann auch noch den lange verschwundenen Chow Yun-Fat.
Ich bin ja angesichts der beiden Teaser, die nun online stehen, eher skeptisch. Schon die fliegenden Dolche ließen mich eher abwinken, doch Curse scheint wirklich noch ein paar Scheite drauflegen zu wollen. Immerhin, ein Film gewordener Hirnriss wie der unglaublich debile Wu Ji, den uns Chen Kaige diesen Frühling vorsetzen zu müssen meinte, scheint nicht ins Haus zu stehen.
Nachtrag: Mittlerweile stehet eine offizielle Website bereit, auf der man sich ein Feature und zwei Trailer ansehen kann. Auf twitch sind 20 Stills zu sehen.
Ich bin ja angesichts der beiden Teaser, die nun online stehen, eher skeptisch. Schon die fliegenden Dolche ließen mich eher abwinken, doch Curse scheint wirklich noch ein paar Scheite drauflegen zu wollen. Immerhin, ein Film gewordener Hirnriss wie der unglaublich debile Wu Ji, den uns Chen Kaige diesen Frühling vorsetzen zu müssen meinte, scheint nicht ins Haus zu stehen.
Teaser (klein) Teaser (groß)

Nachtrag: Mittlerweile stehet eine offizielle Website bereit, auf der man sich ein Feature und zwei Trailer ansehen kann. Auf twitch sind 20 Stills zu sehen.
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Thema: radio
09. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Auch erst jetzt bemerkt, dass Southern Records ja ebenfalls einen hübschen Podcast mit monatlicher Lieferung anbietet. Die ersten drei Folgen sind auch schon gut geraten. Geht ja auch gar nicht anders: Ein Podcast, der die großartigen Circus Lupus spielt, die ja keiner mehr kennt, was eine rechte Schande ist, ein solcher Podcast kann ja nur toll sein.
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Weitere Basteleien am Blog, ich habe ja schließlich sonst nichts zu tun: Da links unter den Blogrolls gibt's nun die kleine Sektion "Wohnzimmertisch". Wer nicht scrollen will, springt per Anchor-Link dort hin: Gleich links neben diesem Post in der Navigation, Wohnzimmertisch. Das ist so ein bisschen ein Furl-Ersatz, weil ich mit Furl-als-Ticker nie so recht zufrieden war - Furl ist für mich eher eine Art online geführter Zettelkasten, in den ich auch meine allgemeinen Recherchen ablege; und es war mir dann doch zu mühsig da noch extra einen tag für eine Art Ticker einzuführen, der dann wieder nur hier dargestellt wird and so on and so forth. Und ich will ja auch nicht alles, was mal eben interessant scheint, im Archiv ablegen.
Deshalb jetzt diese Lösung per del.icio.us, ein für solche Zwecke idealer Service. Auf dem Wohnzimmertisch landet, was ich gerade interessant finde, schöne, unter Umständen gar lesenswerte Artikel mit, und das ist mir wichtig, Filmbezug. Und Newsmeldungen natürlich. Wer Geduld mitbringt und den Mauszeiger über einem Link kurz verharren lässt, kriegt unter Umständen noch einen Kommentar dazu. Und ich mag ja die Vorstellung von Weblogs als Wohnzimmer, die vollgepackt sind, in denen man wühlen und suchen kann. Wohnzimmer als Wunderkammern. Und auf Wohnzimmertischen sollte immer aktuelles liegen, was eben den Blick fixiert oder zwischendurch mit Muse gelesen werden kann. Deshalb der Name, vielleicht gefällt's ja.
[Ja, ich weiß, super-heiß ist das nicht, nur mäßig 2.0 und hey, also die eine Meldung da ist ja schon Monate alt. Ist mir aber egal!]
Und dann habe ich an den Fuß meines kleinen Blogs noch eine Art zweite Blogroll gesetzt, die da den Monitor nicht zukleistert, trotzdem da ist und den Verlinkten ein bisschen mehr Google Juice abgibt: Movieblogs, bzw. filmaffine Blogs. Zuvor hatte ich da ja ein eigenes verlinktes Posting mit einer solchen Liste, aber ich finde das eigentlich schon besser, wenn Blogrolls auch auf jeder Seite zu finden sind (nur möchte ich eben auch keine ellenlange Roll an der Seite haben). Nach und nach werde ich da weitere Blogs "sammeln", wobei ich auch explizit welche aufnehmen werde, die ich nicht unbedingt für super halte, die aber ihr Ding durchziehen und unter Umständen dennoch den einen oder die andere interessieren: Durchreiche, sozusagen (und wer mich jetzt per Mail um Aufnahmebittet nervt, darf sich sicher sein, geschmäht zu werden). Meine Faves bleiben weiterhin da links in der bisherigen Blogroll. Auch hier wieder eine direkte Anwahl per Anchor möglich, findet sich unter der Blogroll als "movies"-Link.
So, was mache ich jetzt? Wer sagt mir, wie ich mein Blog in die Mitte des Bildschirms kriege? Diese Linksbündigkeit nervt mich langsam a weng..
Deshalb jetzt diese Lösung per del.icio.us, ein für solche Zwecke idealer Service. Auf dem Wohnzimmertisch landet, was ich gerade interessant finde, schöne, unter Umständen gar lesenswerte Artikel mit, und das ist mir wichtig, Filmbezug. Und Newsmeldungen natürlich. Wer Geduld mitbringt und den Mauszeiger über einem Link kurz verharren lässt, kriegt unter Umständen noch einen Kommentar dazu. Und ich mag ja die Vorstellung von Weblogs als Wohnzimmer, die vollgepackt sind, in denen man wühlen und suchen kann. Wohnzimmer als Wunderkammern. Und auf Wohnzimmertischen sollte immer aktuelles liegen, was eben den Blick fixiert oder zwischendurch mit Muse gelesen werden kann. Deshalb der Name, vielleicht gefällt's ja.
[Ja, ich weiß, super-heiß ist das nicht, nur mäßig 2.0 und hey, also die eine Meldung da ist ja schon Monate alt. Ist mir aber egal!]
Und dann habe ich an den Fuß meines kleinen Blogs noch eine Art zweite Blogroll gesetzt, die da den Monitor nicht zukleistert, trotzdem da ist und den Verlinkten ein bisschen mehr Google Juice abgibt: Movieblogs, bzw. filmaffine Blogs. Zuvor hatte ich da ja ein eigenes verlinktes Posting mit einer solchen Liste, aber ich finde das eigentlich schon besser, wenn Blogrolls auch auf jeder Seite zu finden sind (nur möchte ich eben auch keine ellenlange Roll an der Seite haben). Nach und nach werde ich da weitere Blogs "sammeln", wobei ich auch explizit welche aufnehmen werde, die ich nicht unbedingt für super halte, die aber ihr Ding durchziehen und unter Umständen dennoch den einen oder die andere interessieren: Durchreiche, sozusagen (und wer mich jetzt per Mail um Aufnahme
So, was mache ich jetzt? Wer sagt mir, wie ich mein Blog in die Mitte des Bildschirms kriege? Diese Linksbündigkeit nervt mich langsam a weng..
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Thema: Trailerpark
08. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Das Sequel von The Mission:
imdb ~ some first reviews
imdb ~ some first reviews
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Thema: videodrome

Zumindest der westliche Comic - Manga gehen anders vor - weist ein paradoxales Verhältnis zur erzählten Zeit auf. Er neigt grafisch zur epischen, bzw. ikonischen Dichte des einzelnen Panels: Ein eingefrorener Moment - a thin slice of time -, der offensichtlich Augenblicklichkeit suggeriert, wird durch ausführliche, oft mehrmals wechselnde Dialoge in den Sprechblasen bis zum Zerreißen gedehnt. Das ist bezeichnend für die auf vielen Ebenen strukturelle Hybridität des Comics: Die dialogisch-sequenzielle Ausdehnung in die Tiefe der erzählten Zeit reibt sich an der jeglicher Zeitlichkeit enthobenen, an die Fotografie angelehnten 'Jetzthaftigkeit' des Bildes. Vor allem die klassischen Comics aus den Zeitungen und aus dem Golden Age der frühen Heftcomics sind hierfür ein Musterbeispiel; zugleich ermöglicht diese Asynchronität die besondere Lesehaltung beim Comic, die sich des minutiösen Nachvollzugs immer wieder in Zeitinseln entzieht, das zeitlich angeordnete Lesevergnügen also selbst organisiert: das Verweilen beim einzelnen Moment, das Erkunden des einzelnen Panels nach versteckten Indizien oder Details: Die narrative Informationen wurde aufgenommen und verarbeitet, doch ist der Schritt zum nächsten Panel noch nicht zwingend geboten; wie kaum ein zweites Erzählmedium ist der Comic auch eines des Zurückblätterns.
Lange Rede, kurzer Sinn: Auf ZeroTV findet sich ein ganz wundervolles Kurzfilmprojekt, das sich gerade dieses charakteristische Verhältnis der Comicform zu seiner Erzählzeit - und wie diese organisiert ist - für die eigene Gestalt unter filmischen Bedingungen zu Nutze macht. Nachgestellt werden klassische Comicpanels aus Zeitungsstrips, vornehmlich aus der Zeit, als sich der Zeitungscomic als familienkompatibles Unterhaltungsangebot für die Mittelschicht etablierte. Dabei geht es allerdings nicht um das vielleicht handwerklich ausgefeilte, gerne auch stylishe, künstlerisch aber unsäglich plumpe Nachspielen lediglich ikonografischer Reizangebote, wie das bei Sin City zu beobachten war. Vielmehr richtet sich hier die Länge einer Einstellung strikt nach der dialogischen Informationsbreite eines Panels, alldieweil die handelnden Figuren zur ikonisch verdichteten Nahezu-Regunglosigkeit verdammt sind.
Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, bizarr. Die ins Unheimliche entrückte Tonspur tut ihr übriges. Imagine Bergman meets Lynch. Große Kunst. [via]
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Thema: DVDs
08. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

PanikHouse bleibt auch weiterhin eines der interessantesten und besten internationalen DVD-Labels, wenn es um klassisches japanisches Genrekino aus den schäbigeren Seitenstraßen geht. Und man gönnt sich dort keine Ruhe: Nachdem das Tochterlabel CasaNegra, das sich mit Horrorkino vor allem aus dem lateinamerikanischen Raum beschäftigt, schlagartig mit zwar zahlenmäßig wenigen, qualitativ aber herausragenden Releases etabliert wurde, darf nun das Mutterschiff wieder punkten: Im firmeneigenen Blog werden nicht weniger als sieben weitere japanische Action- und Horrorreißer aus dem Hause Toei angkündigt, auf die ich mich jetzt schon freue. Unter dem sicher marketingträchtigen Label "Pinky Horror" werden Teruo Ishiis Horror Of The Malformed Men (1969) und Snake Woman's Curse (1968) auf den Markt gebracht, letzterer ein von Nobuo Nakagawa co-inszenierter Geisterfilm. Als Proto-Filme der Pinky Violence-Reihe werden schließlich Sexy Deadly Legend: Female Demon Ohyaku, Sexy Deadly Legend: Quickdraw Okatsu, Sexy Deadly Legend: Okatsu's Epic Journey, Wandering Ginza Butterfly und Wandering Ginza She-Cat Gambler veröffentlicht. In den beiden letzten Filmen spielt die großartige Meiko Kaji die Hauptrolle, die gerade dank jüngerer Veröffentlichungen von Rapid Eye Movies (Lady Snowblood und die großartigen Sasori-Filme) auch hierzulande ein kleines Comeback erlebt.
Damit dürfte die nächste Dosis Grindhouse Cinema jedenfalls gesichert sein.
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Thema: radio
Was die da können, kann ich schon lange! Da rechts unten gibt's jetzt ein kleines "Radio". Vorher war da so eine Notlösung per del.icio.us, aber so recht rund fand ich das nicht. Das Ganze ist auch recht easy: Den kleinen Player gibt es hier (lädt man sich am besten direkt aufs Weblog), eine kleine Anleitung dort. Und die Playlist erstelle ich mir per webjay.org (überhaupt eine hübsche Sache: Da kann man sich playlists anderer Leute in den Player laden und, schwupps, tönt die Mucke aus den Boxen). Kleine Frickelei, aber dann geht das glatt. Etwas schade natürlich, dass man das Ding nicht so einfach füttern kann wie die del.icio.us-Lösung das einem gestattet. Aber so isses schon hübscher, näch?
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Thema: videodrome
07. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: literatur
Ach, also das ist ja schön: Hanns Heinz Ewers' 1906 verfassten Essay über den großen Edgar Allan Poe kann man hier online und obendrein auch noch in bibliophil sehr ansprechender Form lesen. Und da holt man sich das eingescannte Buch in Form eines pdf-Files in hübscher Auflösung auf den Rechner. Ach, Internet, was nur alles in Dir haust, eine rechte Freude ist das! [via]

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Thema: Blaetterrauschen
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07. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Die Gammelfleisch-Lobby randaliert wie auf BSE:
Sie fordert Fritz Pleitgen, den Indentanten des Senders WDR auf, "die Zuschauer mit weiteren Folgen dieser Sendung zu verschonen".Dass man ein TV-Gerät auch ausschalten oder sogar den Sender wechseln kann, hat sich dort noch nicht rumgesprochen. Alter und Technik, ich sag ja. Und überhaupt: Ach herrje, wie schrecklich spröde. Dabei sind doch mehr Beleidigungen im TV nachgerade zu begrüßen.
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Thema: Kinokultur

Es ist mal wieder soweit: Drei Monate sind ins Land gezogen und also liegt wieder pünktlich eine neue Ausgabe des allseits bekannten und beliebten Berliner "Magazins für den unterschlagenen Film" im Briefkasten. Und wie stets ist's proppenvoll gestopft und schon beim ersten Durchblättern spannend anzusehen.
Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger hat sich diesmal das Cape des rasenden Reporters umgeworfen und berichtet exklusiv vom 10. Pifan-Festival in Südkorea, wo es nicht nur Filme, sondern auch Frühstück gab. Auch Christian Keßler hat diesmal wieder entlegene Gefilde, wenn auch filmhistorischer Art, besucht und präsentiert eine kunterbunte Auswahl von Filmen, in denen es stets um die Wurst geht, weil man zu solcher im, genau, Kannibalenfilm nämlich gemacht werden soll, wenn man nicht aufpasst. In der DVD-Ecke schreibt er dann noch mehrseitig über Schlingensiefs Filmtreiben, das nun, der Filmgalerie 451 sei Dank, gebündelt auf DVD vorliegt. Überhaupt die DVD-Ecke: Was da in letzter Zeit alles rauskommt - es ist ja schier nicht zu fassen - Splatting Image hilft und orientiert! Selbes gilt auch für die Bücherecke, wo allerneueste Filmpublizistik zu Woo, Lee, Miyazaki - neben einigen anderen - besprochen wird. In der Pornoecke hingegen wird ein neuer Regisseur der Alt.Porn-Szene nicht etwa besprochen, sondern angesprochen: Im Gespräch gibt Benny Profane ordentlich Auskunft über sich selbst. Jung mutiert sich's schließlich bei den Jungmutationen der Ausgabe: Ein Amateurfilm namens Moabit Vice klemmt sich schamlos ans aktuelle Hochpreiskino - ich vermute niedere Beweggründe! Und Mise en Abyme von Björn Last, der auch Mitternachtskino.de macht, ist so ein höllisch guter Kurzfilm geworfen, da habe ich ihn kurzerhand selbst besprochen - und ich sage mal: Anschauen sollten Sie den auch. Ansonsten das übliche Gekröse in der Rubrik: Blut und Zeug aus deutschen Wohnzimmern wohin man schaut, das ist doch nicht mehr schön.
Was sonst noch? Natürlich noch zusätzlich massenmäßig Kritiken zum aktuellem Filmgeschehen, davon einiges aus Asien. Obligatorisch liegt wieder die neue Lieferung der Ergänzung zum Die Angst sitzt neben Dir-Kompendium bei und in der Baddie Ecke gibt es vorbildlich Schlechtes zu bemäkeln. Auf einer Seite gibt's Wissenswertes über den Stand der DVD-Dinge zum berühmtesten japanischen Gummianzug. Und von meiner Wenigkeit gibt es ebenfalls das eine oder andere zu lesen, quer über alle Rubriken verstreut - und zwar exklusiv nur dort!
Bestellbar wie immer über die Website und hie und da auch im gepflegten Einzelhandel erhältlich. Viel Spaß beim Lesen!
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Thema: ad personam
07. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Rémy Belvaux, Regisseur des Indie-Klassikers Mann beißt Hund, ist am Montag im Alter von 40 Jahren verstorben. Zuletzt hatte er Werbeclips gedreht, Mann beißt Hund blieb sein einziger größerer Film. Nicht viel Genaueres weiß diese (von Google übersetzte) Meldung zu berichten. (Nachtrag: Eine weitere Meldung gibt es nun auf reuters.com)
Sehr schade, ich hatte ja immer gehofft, dass da noch mal was kommt. Seinerzeit, Mitte der 90er, als ich den Film zum ersten Mal sah, kam der schon einer Initialzündung für mich gleich; ich lebte ja im letzten Nest und war froh über jeden Film, der wenigstens so irgendwie einen Underground appeal hatte. Und dann gleich ein solcher Film. Tod durch Anschreien, noch immer eine der Glanzszenen eines schwarzen Kinos.
Sehr schade, ich hatte ja immer gehofft, dass da noch mal was kommt. Seinerzeit, Mitte der 90er, als ich den Film zum ersten Mal sah, kam der schon einer Initialzündung für mich gleich; ich lebte ja im letzten Nest und war froh über jeden Film, der wenigstens so irgendwie einen Underground appeal hatte. Und dann gleich ein solcher Film. Tod durch Anschreien, noch immer eine der Glanzszenen eines schwarzen Kinos.
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Thema: videodrome
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Thema: Blaetterrauschen
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Das ja irgendwie doch Tolle an Internetz und Weblogs ist mithin ja, dass so alte Männer, früher tonangebend, nun mehr sichtlich Wurscht werden. Quasi Gammelfleisch. So zu beobachten heute in den Interviews mit Reich-Ranicki und Diederichsen, an unterschiedlichen Stellen. Und wenn Sie die wissen wollen, dann müssen Sie schon selber news.google.deen. Aber, ehrlich, ist egal, das ist ja das Schöne daran.
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Thema: Kinokultur
Die chinesische Kinematographie mag viele Preziosen bergen; immer aber auch ist sie, dem dort herrschenden Regime ist's gedankt, zensiert, genehmigt, abgesegnet. Die Machtinhaber lassen sich eben von kleinen Filmemachern - und wenn sie auch nur für Festivals drehen - nicht ins Gehege kommen.
Erneut hat es nun den Regisseur Lou Ye getroffen. Bereits sein schöner Suzhou River brachte ihm eine Sperre ein, da er es wagte, den Film noch vor der Genehmigung durch die Staatsbehörden auf dem Rotterdamer Filmfestival zu zeigen. Ähnliche Streitigkeiten hatte es vor dem Festival in Cannes gegeben, wo Lou Ye erneut einen Film präsentieren wollte, ohne noch das leidge "Ok" der Bürokraten einzuholen.
Nun liegt die Quittung auf dem Tisch: Wenn es nach den Zensoren in China geht, darf der Regisseur fünf Jahre lang keinen Film mehr drehen. Die Sperre wurde auch auf den Produzenten des Films, Nai An, ausgeweitet. Kaiju Shakedown hat weitere Informationen zu dem Vorfall.
Lou Yes Verhalten war richtig und notwendig; eine solche Gängelung der Kunst durch den bürokratischen Apparat eines diktatorischen Regimes ist in keiner Weise hinzunehmen. Ich fordere alle sich der Film- und Kinokultur verpflichteten Institutionen dazu auf, gegen dieses faktische Berufsverbot zu protestieren und Lou Ye und Nai An gegebenenfalls soweit zu unterstützen, dass es ihnen möglich ist, weiter Filme zu drehen. Und wenn ich schon mal dabei bin, darf sich auch China aufgefordert sehen, seine Zensurbehörden ersatzlos abzuschaffen und seinen Filmemachern die Möglichkeit einzuräumen, frei Filme drehen und präsentieren zu können. Und die Internetzensur soll auch weg.
Nachtrag: Lou Ye äußert sich in diesem Interview.
Erneut hat es nun den Regisseur Lou Ye getroffen. Bereits sein schöner Suzhou River brachte ihm eine Sperre ein, da er es wagte, den Film noch vor der Genehmigung durch die Staatsbehörden auf dem Rotterdamer Filmfestival zu zeigen. Ähnliche Streitigkeiten hatte es vor dem Festival in Cannes gegeben, wo Lou Ye erneut einen Film präsentieren wollte, ohne noch das leidge "Ok" der Bürokraten einzuholen.
Nun liegt die Quittung auf dem Tisch: Wenn es nach den Zensoren in China geht, darf der Regisseur fünf Jahre lang keinen Film mehr drehen. Die Sperre wurde auch auf den Produzenten des Films, Nai An, ausgeweitet. Kaiju Shakedown hat weitere Informationen zu dem Vorfall.
Lou Yes Verhalten war richtig und notwendig; eine solche Gängelung der Kunst durch den bürokratischen Apparat eines diktatorischen Regimes ist in keiner Weise hinzunehmen. Ich fordere alle sich der Film- und Kinokultur verpflichteten Institutionen dazu auf, gegen dieses faktische Berufsverbot zu protestieren und Lou Ye und Nai An gegebenenfalls soweit zu unterstützen, dass es ihnen möglich ist, weiter Filme zu drehen. Und wenn ich schon mal dabei bin, darf sich auch China aufgefordert sehen, seine Zensurbehörden ersatzlos abzuschaffen und seinen Filmemachern die Möglichkeit einzuräumen, frei Filme drehen und präsentieren zu können. Und die Internetzensur soll auch weg.
Nachtrag: Lou Ye äußert sich in diesem Interview.
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Thema: literatur
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Blöd. Trotz dem mir Neal Stephenson nun schon von mehreren Seiten - und zwar dringend und gerade mir - empfohlen wurde, kann ich ihn einfach nicht lesen. Mehrere Versuche. Klappt nicht, komm ich nicht rein. Das ist eine Art des Schreibens, die ich mal, was jetzt böser klingt, als gemeint, geschwätzig nennen möchte, die mir jeden Nerv raubt. Ein einfacher Transit von einem Ort zum nächsten wird da auf vier Seiten aufgeblasen; weil alles beschrieben wird, was nur beschreibbar ist. Ziel soll wohl ein Bild sein, das einem Filmbild nachempfunden ist: Reich an Eindrücken, da blanke Äußerlichkeit (noch schlimmer treibt das Dan Brown, den ich wirklich für unlesbar halte). Vergessen wird dabei - so dies denn die Intention ist -, dass ein Filmbild chockartig einfach da ist, als Eindruck unmittelbarer Evidenz. Und das ist das Gegenteil von drei, vier Seiten lang alles mögliche beschreiben, damit ich weiß, wie das da aussieht. Der Eindruck ist nicht evident, er ist vollgestellt. Nicht aber im Sinne einer Entropie, die sich bei Pynchon ergibt; einfach vollgestellt, zugeschrieben. So kommt man zwar auf 1200 Seiten; aber immer ist da dieser nagende Zweifel, dass ein Autor, der eben geradlinig schreiben würde, der einfach einen Punkt zu benennen weiß, dass ein solcher Autor den selben inhaltlichen Effekt auf, sagen wir, 400 Seiten zeitigen würde.
Nach 200 Seiten habe ich Cryptonomicon weggestellt. Mir schien da nichts zu holen; exakt zehn Seiten, die ich inhaltlich interessant fand, und dann immer wieder literarisches Stellwerk, Mobiliar. Das Gefühl, mich zu quälen, wo ein - ich will ja nicht sagen: talentierterer, vielleicht ja aber doch - anderer Autor eine knackige Exposition auf 40, 50 Seiten hingekriegt hätte. Dann auch immer dieses pausbäckig-verbrüdernde in Stephensons Tonfall, diese leicht zur Selbstgefälligkeit neigende /Kenntnis einer Sache/, die da transportiert werden soll, während mangelnde literarische Ambition immer mal wieder als Bodenständigkeit zu vermitteln versucht wird, um zu rechtfertigen, dass man sich durch Beschreibungswust durchzukämpfen habe, die manche Leute sich von einem Beststeller vielleicht ja sogar versprechen.
Ich halte es da lieber mit David Morrell, dem Autor jenes sehr guten Soldatenthrillers, der später mit Sylvester Stallone verfilmt wurde. Der meinte mal sinngemäß, dass viele Autoren versuchen, ihre Bücher mit vielen Beschreibungen zu füllen, wohingegen er soviel Beschreibung wie möglich herauszieht, um den Erzählraum für den Leser zu öffnen. Ich will zwar keiner Ellroy'schen Lakonie das Wort reden (auch wenn die, in ihren Momenten, viel für sich hat), aber: Das hat schon was. Wer mehr als 400 Seiten für seinen Roman veranschlagt, sollte einen guten Grund dafür mitbringen [das ist ja, letzten Endes, auch immer die Tragik bei Clive Barker, der in den Büchern des Blutes ja so ein begnadeter, einfallsreicher Erzähler ist, ganz einfach, weil das short stories sind, in die er sein ganzes Herzblut legt; wohingegen ihm in den letztenn Jahren kein Buch mehr unter 800 Seiten geraten darf und dann fängt er an Luft zu holen und anzuheben... ...und glücken tut's fast nie].
Ganz andere Baustelle dann heute nachmittag: Die ersten Seiten von Rainald Goetz' Kontrolliert. So jenseits aller ausgestellter Bodenständigkeit mit Beschreibungslust, so vollkommen jenseits jeder Langeweile. Ein faszinierendes, druckvolles Dickicht.
Nach 200 Seiten habe ich Cryptonomicon weggestellt. Mir schien da nichts zu holen; exakt zehn Seiten, die ich inhaltlich interessant fand, und dann immer wieder literarisches Stellwerk, Mobiliar. Das Gefühl, mich zu quälen, wo ein - ich will ja nicht sagen: talentierterer, vielleicht ja aber doch - anderer Autor eine knackige Exposition auf 40, 50 Seiten hingekriegt hätte. Dann auch immer dieses pausbäckig-verbrüdernde in Stephensons Tonfall, diese leicht zur Selbstgefälligkeit neigende /Kenntnis einer Sache/, die da transportiert werden soll, während mangelnde literarische Ambition immer mal wieder als Bodenständigkeit zu vermitteln versucht wird, um zu rechtfertigen, dass man sich durch Beschreibungswust durchzukämpfen habe, die manche Leute sich von einem Beststeller vielleicht ja sogar versprechen.
Ich halte es da lieber mit David Morrell, dem Autor jenes sehr guten Soldatenthrillers, der später mit Sylvester Stallone verfilmt wurde. Der meinte mal sinngemäß, dass viele Autoren versuchen, ihre Bücher mit vielen Beschreibungen zu füllen, wohingegen er soviel Beschreibung wie möglich herauszieht, um den Erzählraum für den Leser zu öffnen. Ich will zwar keiner Ellroy'schen Lakonie das Wort reden (auch wenn die, in ihren Momenten, viel für sich hat), aber: Das hat schon was. Wer mehr als 400 Seiten für seinen Roman veranschlagt, sollte einen guten Grund dafür mitbringen [das ist ja, letzten Endes, auch immer die Tragik bei Clive Barker, der in den Büchern des Blutes ja so ein begnadeter, einfallsreicher Erzähler ist, ganz einfach, weil das short stories sind, in die er sein ganzes Herzblut legt; wohingegen ihm in den letztenn Jahren kein Buch mehr unter 800 Seiten geraten darf und dann fängt er an Luft zu holen und anzuheben... ...und glücken tut's fast nie].
Ganz andere Baustelle dann heute nachmittag: Die ersten Seiten von Rainald Goetz' Kontrolliert. So jenseits aller ausgestellter Bodenständigkeit mit Beschreibungslust, so vollkommen jenseits jeder Langeweile. Ein faszinierendes, druckvolles Dickicht.
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Thema: Kinokultur
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Was macht man als Filmjournalist aus deutschen Landen mit Bezahlposten, wenn man auf einem internationalen Festival hockt und nicht so recht weiß, was man eigentlich schreiben soll? Richtig. Lamentieren, dass "der deutsche Film" mal wieder nicht mit rotem Teppich, Kusshand, priviliegierten Programmschienen, Vorab-Laudationes und Hernach-Honorationes begrüsst und allgemein verbindlich abgefeiert wurde. Geht immer, zieht immer, und die Kulturbeflissenen können dann mal wieder alle artig nicken und jammern. Es sind halt immer alle gegen Deutschland.
Weiß der Henker, warum es interessieren sollte, wie es "dem deutschen Film" geht. Das ist ein Filmfestival und kein Wettbewerb der Kulturförderanstalten. Ich will solche Blockwarterei im Dienste Neumann'scher Kulturverwaltung nicht lesen müssen, schon gar nicht als Filmjournalismus getarnt. Ich will wissen, welche Güte Filme - und dann gerne auch welche aus Deutschland - haben. Möglichst viele deutsche Filme auf einem Festival machen noch lange keine Freude, nur weil es sich dabei um deutsche Filme handelt. Was für eine, mit Verlaub, debile Anspruchsdenke steckt hinter solchem Quatsch? Wie wird man mit solchem Denken Filmjournalist und nicht vielmehr Botenjunge bei Bernd Neumann?
Der größte Hohn dann freilich der letzte Satz. In Locarno waren 17 deutsche Filme zu sehen, in Venedig ist's indes nur einer. Ein "gewisses Missverhältnis" sei darin zu erkennen, und weil es ein "gewisses" ist, handelt es sich dabei freilich auch nicht um die ja schon durch bloßen Augenschein erkennbare Asymmetrie der Zahlenverteilung, die man nun Missverhältnis nennen mag oder halt auch nicht. Nein, das "gewisse" Missverhältnis, so darf die Raunerei durchaus zu verstehen sein, ist implizit auch Vorwurf. Darüber darf man sich freilich auch nur wundern; so lange schon ist man doch nun Filmjournalist - und noch immer nichts begriffen? Dass die deutsche Filmproduktion beispielsweise stark limitiert ist, was den zahlenmäßigen Output per anno betrifft, dass die großen Festivals zueinander in Konkurrenz stehen, dass sie deshalb selten und ungerne auf jene Titel zurückgreifen, die von anderen Festivals bereits genutzt wurden, dass zahlreiche Gesellschaften gezielt für Festivaltermine produzieren? Davon indes kein Wort. Denn es sei "gewiss", dieses Missverhältnis, so raunt sich's jedenfalls in den deutschen Hain, und wie so oft, wenn daselbst mancherlei Gewissheiten geraunt werden, ist man von Vernunft und eben Gewissheiten mit am weitesten entfernt.
Weiß der Henker, warum es interessieren sollte, wie es "dem deutschen Film" geht. Das ist ein Filmfestival und kein Wettbewerb der Kulturförderanstalten. Ich will solche Blockwarterei im Dienste Neumann'scher Kulturverwaltung nicht lesen müssen, schon gar nicht als Filmjournalismus getarnt. Ich will wissen, welche Güte Filme - und dann gerne auch welche aus Deutschland - haben. Möglichst viele deutsche Filme auf einem Festival machen noch lange keine Freude, nur weil es sich dabei um deutsche Filme handelt. Was für eine, mit Verlaub, debile Anspruchsdenke steckt hinter solchem Quatsch? Wie wird man mit solchem Denken Filmjournalist und nicht vielmehr Botenjunge bei Bernd Neumann?
Der größte Hohn dann freilich der letzte Satz. In Locarno waren 17 deutsche Filme zu sehen, in Venedig ist's indes nur einer. Ein "gewisses Missverhältnis" sei darin zu erkennen, und weil es ein "gewisses" ist, handelt es sich dabei freilich auch nicht um die ja schon durch bloßen Augenschein erkennbare Asymmetrie der Zahlenverteilung, die man nun Missverhältnis nennen mag oder halt auch nicht. Nein, das "gewisse" Missverhältnis, so darf die Raunerei durchaus zu verstehen sein, ist implizit auch Vorwurf. Darüber darf man sich freilich auch nur wundern; so lange schon ist man doch nun Filmjournalist - und noch immer nichts begriffen? Dass die deutsche Filmproduktion beispielsweise stark limitiert ist, was den zahlenmäßigen Output per anno betrifft, dass die großen Festivals zueinander in Konkurrenz stehen, dass sie deshalb selten und ungerne auf jene Titel zurückgreifen, die von anderen Festivals bereits genutzt wurden, dass zahlreiche Gesellschaften gezielt für Festivaltermine produzieren? Davon indes kein Wort. Denn es sei "gewiss", dieses Missverhältnis, so raunt sich's jedenfalls in den deutschen Hain, und wie so oft, wenn daselbst mancherlei Gewissheiten geraunt werden, ist man von Vernunft und eben Gewissheiten mit am weitesten entfernt.
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Thema: videodrome
03. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Kinokultur
03. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Heute vor fünf Jahren starb die Filmkritikerin Pauline Kael. Das Weblog If Charlie Was A Gun Slinger... stellt aus diesem Anlass das mp3 einer ihrer Radiosendungen aus den frühen 60ern online bereit.
Pauline Kael, March 27, 1963, Pacifica Radio
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Thema: DVDs
03. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Aus Bollywood kommen bekanntlich nicht alleine slicke Musicals mit dramatischen Liebesgeschichten. Auch in anderen Genres wurde weiland fröhlich genistet und gewütet. Sehr viel verspreche ich mir deshalb von den Horrorstreifen, die dort in den 60ern und 70ern entstanden sind; als Genre des ohnehin Grotesken mag der Horrorfilm mit der Lust am Exzess, die typisch für Bollywood ist, manch hübsche Bündnisse eingegangen sein. Umso schöner, dass Mondo Macabro, das internationale Expertenlabel für World-Cinema-Horror vergangener Dekaden, für Ende September die erste Lieferung einer Bollywood-Horror-Kollektion angekündigt hat. Noch besser allerdings, dass sich das Label als Web2.0-kompatibel erweist und im eigenen Account auf youtube.com zwei je recht lang ausgefallene Specials zum fröhlichen Beschauen bereit gestellt hat,die mir schon recht viel Vergnügen bereiten:
Ich bin mir sicher, in diesem entlegenen Archiv wird's noch einiges zu heben geben!
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Thema: Asienticker
»With Tears of the Black Tiger and Citizen Dog director Wisit Sasanatieng wrapping up production on his new horror feature Unseeable it's time to start looking towards his other upcoming projects, in this case Armful, the seventies style one armed kung fu revenge picture he's signed on to make with Singaporean production house One Ton Cinema. The film has been doing the pre-sale rounds for about a year now looking to pick up outside investment and they just landed a big fish in Andy Lau's Focus Features.«Mehr bei twitch und hier bei Kaiju Shakedown. Oh boy!

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Thema: TV-Tipps
Am 05.09. (in der Nacht zum 06.) auf arte. Das Konzept der Reihe - zwei Künstler treffen sich in einer Metropole, deren Nachtleben sie gemeinsam durchstreifen, dabei ergeben sich, zumeist, sehr angenehme, zuweilen intime Gespräche - finde ich ohnehin schon sehr toll, meistens sind die Sendungen auch sehr ansprechend. Diese Konfiguration nun aber verspricht doch eine Glanzstunde öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Der mit ordentlich Skandal-Kolorit beschlagene Autoren-Horrorfilmer, Hörspielregisseur und Filmkritiker Buttgereit trifft auf Bruce La Bruce, die Ikone des schwul-transgressiven Pornos. Gemeinsam werden Pornokinos und Dominas besucht und, offenbar, über Underground-Filme und die Kunst filmischer Transgression geschnackt.
Hier der ausführliche Programmtext.
Hier der ausführliche Programmtext.
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Thema: Trailerpark
01. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Pan's Labyrinth, der neue Film von NeoHorror-Mastermind Guillermo Del Toro, rückt langsam näher. Nachdem der Film in Cannes Premiere feierte und dort auf sehr gute Resonanz stieß (Pressespiegel) , ist nun die US-Kinoauswertung für den Dezember angekündigt worden. Und weil so Fantasy-Effektezeug zu Weihnachten immer gut zieht, würde es mich wundern, wenn er hierzulande nicht zum selben Zeitpunkt ins Kino kommt.
Und was soll ich sagen? Der Teaser, den chud.com exklusiv präsentiert, stellt mal wieder einen Leckerbissen erster Klarinette in Aussicht. Im euphorischen Ankündigungstext wird Pan's Labyrinth denn auch in Del Toros Werk nahe bei The Devil's Backbone einsortiert, jenem wunderbar elegischen und dunklen Geisterfilm, dem hierzulande leider viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Als Freund eines gediegenen phantastischen Kinos - man bekommt ja doch alleweil einen rechten Schmonz vorgesetzt - kann ich natürlich gar nicht anders als: mich hemmungslos zu freuen!






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Thema: Blaetterrauschen
Das ist überraschend genug: Thüringens Ministerpräsident Althaus fordert 800 Euro bedingungsloses Bürgergeld für alle. Damit hievt sich eine unbedingt führenswerte Debatte endlich auch auf das Tapet der oberen politischen Kreise. Ich will nicht ganz ausschließen, dass es sich hierbei lediglich um eine Kampagne handelt, sich ins Gespräch zu bringen; aber die Forderung steht im politischen Raum und muss jetzt kommentiert und diskutiert werden. Alleine schon das ist begrüßenswert.
Deshalb verlinke ich gerne noch einmal auf ein Weblog, das eine Tagung zum Thema in Videoform dokumentiert hat: grundeinkommen.tv; damit's am Ende nicht heißt, das wäre eine Idee der CDU gewesen...
Deshalb verlinke ich gerne noch einmal auf ein Weblog, das eine Tagung zum Thema in Videoform dokumentiert hat: grundeinkommen.tv; damit's am Ende nicht heißt, das wäre eine Idee der CDU gewesen...
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Thema: DVDs
01. September 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Janus Films, der Verleih hinter Criterion (wenn ich das richtig verstehe...), feiert diesen Herbst seinen 50. Geburtstag, und das ist Anlass genug, eine fürwahr luxuriöse Medienkombination zusammenzustellen.Aus dem letzten Criterion Newsletter:
»This fall, celebrate the fiftieth anniversary of Janus Films, the legendary distributor in the United States of foreign and classic films. Janus Films opened American viewers' eyes to the pleasures of Ingmar Bergman, Federico Fellini, and François Truffaut at the height of their artistic powers. Founded in 1956 the Janus collection continues to offer the greatest of international cinema to the American public, from the art-house canon to the undiscovered gems, from Kurosawa to Louis Malle to Gus Van Sant.Mehr Informationen hier.
Coming in October: Essential Art House: 50 Years of Janus Films, an expansive collectors’ box set featuring fifty classic films on DVD and a lavishly illustrated hardcover book that tells the story of Janus Films through an essay by film historian Peter Cowie, a tribute from Martin Scorsese, and extensive notes on all fifty films, plus cast and credit listings and U.S. premiere information.«
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Thema: DVDs
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Das neue DVD-Label projekt b hatte ich vor kurzem schon vorgestellt. Mittlerweile bin ich auch einer URL habhaft geworden, unter der man das Unternehmen auch online erreichen kann: Bitte hier entlang.
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Thema: DVDs
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren

Erscheint im Oktober bei Universum. Beinhaltet Bande à part, Une femme mariée und als Bonus JLG/JLG. Mehr Infos hier.
Und, ich sage mal, das "No. 1" im Titel, das macht ja hoffen, nicht?
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Thema: Hinweise
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
»In den achtziger Jahren waren sie überall zu haben, türkische Filme für den Migrantenmarkt in Deutschland. Arsel Film, Kalkavan Video, Telestar, Erdgas Production... alle hatten sie eine Dependance in Kraut Rock Country. Hunderte von Filmen strömten ins Land - exploiter, dramen, western, exploiter - keiner von ihnen deutsch synchronisiert oder mit verständlichen Untertiteln versehen. Wenig verwunderlich interessierte sich daher, bis auf ein paar findige Staatsanwälte und ausgesuchte Feingeschmäckler, kaum ein Einheimischer für den hereinbrechenden Kulturschock aus dem vorderen Orient. Namen wie Cüneyt Arkin, der in seiner Heimat bis heute bei mehr als 300 Filmen vor und hinter der Kamera stand, oder Çetin Inanç, dem wohl gigantischten Regie-Cinarchisten aller Zeiten, waren wenig vertraute Begriffe für den schnauzbärtigen Currywurst Claus. Für die Türken jedoch waren sie Gottheiten und sind es selbst heute noch. Bei seinen gelegentlichen Auftritten im Ruhrgebiet zum Beispiel füllt Cüneyt Arkin, welcher nebenbei bemerkt nicht nur Träger des schwarzen Gurtes in Karate ist, sondern auch einen Doktortitel in Medizin besitzt, noch immer riesige Hallen und verwandelt sie in brodelnde Dönerbuden. Von der ´großen´ Kinoleinwand allerdings sind sie mittlerweile genau so verschwunden, wie die Flut ihrer Filme vom deutschen Markt. Lediglich auf Flohmärkten oder bei Internetauktionshäusern findet man hin und wieder noch Relikte dieser versunkenen Epoche.«Torsten und Axel über Exploitatives vom Bosporus, ursprünglich erschienen im Bierfront-Fanzine.
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Thema: Jukebox
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Mediathek , sort of.
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Thema: visuelles
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
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Thema: Blaetterrauschen
31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
... vor Nazis spielen mussten und keiner hat uns geholfen.
Da musste ich ja erst an Blues Brothers denken, so von wegen "Wir spielen hier beide Richtungen. Country und Western". Witzig ist das natürlich trotzdem nicht, eher mal so, ich sag mal, beklemmend. Einmal Hölle und zurück. Aber von den davongetragenen Blessuren, und waren sie auch nur nervlicher Art, kann man sich dann doch eines Tages mal 'nen schönen Mythos zimmern. Naja.
Kopf hoch, Jungs. Eure Mucke ist prima, auch wenn ich damals nicht als Keyboarder eingesprungen bin. Warum auch, ich kann das schließlich gar nicht. Und Eure Website ist mittlerweile auch vorbildlich krank, Gratulation.
Da musste ich ja erst an Blues Brothers denken, so von wegen "Wir spielen hier beide Richtungen. Country und Western". Witzig ist das natürlich trotzdem nicht, eher mal so, ich sag mal, beklemmend. Einmal Hölle und zurück. Aber von den davongetragenen Blessuren, und waren sie auch nur nervlicher Art, kann man sich dann doch eines Tages mal 'nen schönen Mythos zimmern. Naja.
Kopf hoch, Jungs. Eure Mucke ist prima, auch wenn ich damals nicht als Keyboarder eingesprungen bin. Warum auch, ich kann das schließlich gar nicht. Und Eure Website ist mittlerweile auch vorbildlich krank, Gratulation.
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Thema: Hinweise
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31. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Jungle World gestern in der aktuellen Ausgabe mit Google-Schwerpunkt.
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Hallo, Bildblog!
Mit "überklebender Werbung" bei Euch wäre ich eindeutig nicht einverstanden. Selbst wenn ich sie per Buttonklick deaktivieren könnte.
Dabei habe ich (zunächst) nichts gegen Werbung, nur etwas gegen einzelnes Werbeverhalten. Wird Werbung penetrant und vermindert sie eindeutig die Möglichkeit zur Rezeption oder Lektüre eines Medieninhalts, dann schalte ich um / lege die Zeitung weg / verlasse die Website. Würde ich in der Zeitung erst einen Aufkleber von einem Artikel ziehen müssen, um an den eigentlichen Text zu kommen, würde ich dies als blanken Hohn empfinden. Selbst wenn ich am Kiosk gezielt nach einer Ausgabe fragen könnte, die "ohne Aufkleber" kommt, wäre ein solches Verhalten mir gegenüber ein Grund, die Zeitung nicht mehr zu kaufen. Der auf diese Weise Werbung schaltende Produktanbieter bekäme darüber hinaus einen "internen" Makel: Ich kaufe einfach keine Produkte, deren Werbung mich ungebührlich nervt oder mich über das erträgliche Maß hinaus bei der Medienrezeption einschränkt. Es wäre schön, wenn dies bei PR-Agenturen auch mal endlich begriffen werden könnte, dass man Menschen auch vergraulen kann. Nur klappt das wohl nicht, weil in dieser Branche offenbar ohnehin die Ansicht vorherrscht, dass die Mitmenschen eh nur aus dummen, blökenden Schafen bestehen, deren Verhalten man nur mittels geschickter Lancierung steuern müsste.
Die Cookie-Lösung ist aus verschiedenen Gründen nicht akzeptabel:
01. Ganz generell wird einer Werbekultur im Internet Vorschub geleistet, der man sich doch nachgerade in den Weg stellen müsste. Es kann nicht angehen, dass man im Web zunehmend von Werbung angeschrien, angegackert, mit debiler Musik bespaßt oder bei seiner Lektüre durch irgendwelche Stroboskop-artigen Flacker-Pop-Ups behelligt wird, die es einem im zunehmenden Maße erschweren, sich überhaupt zu orientieren und zu konzentrieren. Websites, die auf solche Reklame-Partnerschaften verzichten, machen sich dabei besonders verdient und genießen mittel- bis langfristig ein höheres Ansehen: Hier fühle ich mich als interessierter Leser ernstgenommen und komme gerne wieder. Da Medien mehr und mehr zum Begleiter durch den Tag werden, ist eine solche "Hygiene-Entscheidung" sogar eine Entscheidung für ein Stück mehr Lebensqualität. Wer mich hingegen meint, mich mit Terror-Flackereien und Vorschub-Animationen bespassen zu müssen, die mir erst irgendwelche Klickereien abverlangen, bekommt mich in erster Linie von hinten ansichtig. Nur so als Hinweis: Man kann einen solchen Verzicht auch werbewirksam für sich selbst kommunizieren.
02. Cookies sind weiterhin zwar eine praktische Sache. Aber sie werden im hohen Maße missbräuchlich genutzt und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Überwachung und Profilerstellung. Das will ich vom Bildblog-Cookie zwar nicht behaupten, aber es geschieht doch und alltäglich: Schon bei mühsigem Hin- und Her-Surfen hat man sich schnell einen ganzen Batzen überwachender Langzeit- und Profilcookies eingefangen, die sich gerne bis zum Sanktnimmerleinstag bei einem einnisten wollen und derer man sich deshalb auch umgehend entledigen sollte. Das ist schon eine Sache der persönlichen Computer- und Internethygiene, dass man Cookies überhaupt nur im begrenzten Maße zulässt (wenn überhaupt, ich ziehe eine Zwischenweg vor: "Bis zum Ende der Sitzung", mit einzelnen Ausnahmen) und sie dann auch nicht allzu lange auf seinem Rechner behält. Eine Löschung aller Cookies, ungeachtet ihrer Herkunft, sollte mindestens alle zwei, drei Tage erfolgen, wenn nicht häufiger. Es sei denn, man will sich vollkommen zum Horst machen und täglich Hunderte von Cookie-Ausnahmeregeln basteln und sich damit den Browser vollkleben, der ja bekanntlich auch nur ein Mensch ist. Solche Fuchserei will verständlicherweise keiner auf sich nehmen, deshalb in schöner Regelmäßigkeit weg mit dem Krempel. Folge: Man müsste sich alleweil ein neues Cookie fürs Bildblog besorgen, wenn man sich nicht regelmäßig die halbe Platte mit Hunderten von weit über das gebührliche Maß hinaus an Gott und die Welt Auskunft erteilenden Kerlchen vollhauen will. Das macht doch keinen Spaß!
Weiterhin halte ich es ja für schwer bedenklich, dass Sie offenbar Werbung für ein pinkfarbenes Kommunikationsunternehmen zu machen gedenken. Das ja immerhin wichtiger Partner von Bild ist. Das ist eigentlich unüberlegt, finden Sie nicht?
Schöne Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Mit "überklebender Werbung" bei Euch wäre ich eindeutig nicht einverstanden. Selbst wenn ich sie per Buttonklick deaktivieren könnte.
Dabei habe ich (zunächst) nichts gegen Werbung, nur etwas gegen einzelnes Werbeverhalten. Wird Werbung penetrant und vermindert sie eindeutig die Möglichkeit zur Rezeption oder Lektüre eines Medieninhalts, dann schalte ich um / lege die Zeitung weg / verlasse die Website. Würde ich in der Zeitung erst einen Aufkleber von einem Artikel ziehen müssen, um an den eigentlichen Text zu kommen, würde ich dies als blanken Hohn empfinden. Selbst wenn ich am Kiosk gezielt nach einer Ausgabe fragen könnte, die "ohne Aufkleber" kommt, wäre ein solches Verhalten mir gegenüber ein Grund, die Zeitung nicht mehr zu kaufen. Der auf diese Weise Werbung schaltende Produktanbieter bekäme darüber hinaus einen "internen" Makel: Ich kaufe einfach keine Produkte, deren Werbung mich ungebührlich nervt oder mich über das erträgliche Maß hinaus bei der Medienrezeption einschränkt. Es wäre schön, wenn dies bei PR-Agenturen auch mal endlich begriffen werden könnte, dass man Menschen auch vergraulen kann. Nur klappt das wohl nicht, weil in dieser Branche offenbar ohnehin die Ansicht vorherrscht, dass die Mitmenschen eh nur aus dummen, blökenden Schafen bestehen, deren Verhalten man nur mittels geschickter Lancierung steuern müsste.
Die Cookie-Lösung ist aus verschiedenen Gründen nicht akzeptabel:
01. Ganz generell wird einer Werbekultur im Internet Vorschub geleistet, der man sich doch nachgerade in den Weg stellen müsste. Es kann nicht angehen, dass man im Web zunehmend von Werbung angeschrien, angegackert, mit debiler Musik bespaßt oder bei seiner Lektüre durch irgendwelche Stroboskop-artigen Flacker-Pop-Ups behelligt wird, die es einem im zunehmenden Maße erschweren, sich überhaupt zu orientieren und zu konzentrieren. Websites, die auf solche Reklame-Partnerschaften verzichten, machen sich dabei besonders verdient und genießen mittel- bis langfristig ein höheres Ansehen: Hier fühle ich mich als interessierter Leser ernstgenommen und komme gerne wieder. Da Medien mehr und mehr zum Begleiter durch den Tag werden, ist eine solche "Hygiene-Entscheidung" sogar eine Entscheidung für ein Stück mehr Lebensqualität. Wer mich hingegen meint, mich mit Terror-Flackereien und Vorschub-Animationen bespassen zu müssen, die mir erst irgendwelche Klickereien abverlangen, bekommt mich in erster Linie von hinten ansichtig. Nur so als Hinweis: Man kann einen solchen Verzicht auch werbewirksam für sich selbst kommunizieren.
02. Cookies sind weiterhin zwar eine praktische Sache. Aber sie werden im hohen Maße missbräuchlich genutzt und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Überwachung und Profilerstellung. Das will ich vom Bildblog-Cookie zwar nicht behaupten, aber es geschieht doch und alltäglich: Schon bei mühsigem Hin- und Her-Surfen hat man sich schnell einen ganzen Batzen überwachender Langzeit- und Profilcookies eingefangen, die sich gerne bis zum Sanktnimmerleinstag bei einem einnisten wollen und derer man sich deshalb auch umgehend entledigen sollte. Das ist schon eine Sache der persönlichen Computer- und Internethygiene, dass man Cookies überhaupt nur im begrenzten Maße zulässt (wenn überhaupt, ich ziehe eine Zwischenweg vor: "Bis zum Ende der Sitzung", mit einzelnen Ausnahmen) und sie dann auch nicht allzu lange auf seinem Rechner behält. Eine Löschung aller Cookies, ungeachtet ihrer Herkunft, sollte mindestens alle zwei, drei Tage erfolgen, wenn nicht häufiger. Es sei denn, man will sich vollkommen zum Horst machen und täglich Hunderte von Cookie-Ausnahmeregeln basteln und sich damit den Browser vollkleben, der ja bekanntlich auch nur ein Mensch ist. Solche Fuchserei will verständlicherweise keiner auf sich nehmen, deshalb in schöner Regelmäßigkeit weg mit dem Krempel. Folge: Man müsste sich alleweil ein neues Cookie fürs Bildblog besorgen, wenn man sich nicht regelmäßig die halbe Platte mit Hunderten von weit über das gebührliche Maß hinaus an Gott und die Welt Auskunft erteilenden Kerlchen vollhauen will. Das macht doch keinen Spaß!
Weiterhin halte ich es ja für schwer bedenklich, dass Sie offenbar Werbung für ein pinkfarbenes Kommunikationsunternehmen zu machen gedenken. Das ja immerhin wichtiger Partner von Bild ist. Das ist eigentlich unüberlegt, finden Sie nicht?
Schöne Grüße und weiterhin viel Erfolg!
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Thema: Hinweise
30. August 06 | Autor: thgroh | 0 Kommentare | Kommentieren
Bei meinen Furlereien hatte ich per Kommentar schon darauf hingewiesen, dass es um die bestehende Netzneutralität - die da besagt, dass beim Transport kein Byte über dem anderen steht - derzeit schlecht bestellt ist. Was hierzulande kaum, oder nur in geekigen Newsmeldungen, thematisiert wird, betrifft nichts Geringeres als die Zukunft des Kulturraums Internet und der Beweglichkeit darin. Und geht somit unser aller Interesse unmittelbar an. Sonst hat es sich bald kreuzweise mit schönen Videos for free in Blogs, ja überhaupt mit der Selbstverständlichkeit eines freien Publizierens im Web. Von trafficintensiven Projekte wie tollen Archiven und Datenbanken mal ganz abgesehen - Eintritt nur nach Zahlemann, willkommen in der größten Shopping Mall der Welt, formerly knows as the Internet. Die Dimension wird vielleicht deutlich: Die Weichen und Schaltungen, die hier gerade still und heimlich in Vorstandsetagen umzulegen versucht werden, entsprechen einem, und hier ist das Wort erlaubt, Klassenkampf schlechthin: Unsere Interessenslage gegen die ihre. Und liberal geschwätzige Allesversteher und Abwäger dürfen sich aus diesem Kampf gerne fernhalten; die Interessen sind klar verteilt und ergeben sich aus der jeweiligen gesellschaftlichen Position. Wer meint für privatwirtschaftliche Einzelinteressen versöhnlich-abwägend Partei ergreifen zu müssen, darf sich gerne mal von einem Konzernvorstand ein Eis spendieren lassen, wenn es ihm so sehr nach Anerkennung gelüstet. Ansonsten möge er aber bitte die Klappe halten, Danke.
SaveTheInternet.com ist eine Website, die sich gegen die Bestrebungen der Telekommunikationskonzerne, eine Hierarchie von Bytes einzuführen, wehrt. Und wer sich in dieser Sache nicht ebenfalls wehrt - und wenn es nur Öffentlichkeitsarbeit ist -, dem ist kaum mehr zu helfen.
Mehr Videos hier. Und wer's noch immer nicht verstanden hat: Die gute Seele hinter askaninja.com findet wie immer die richtigen Worte, um schlicht und ergreifend alles zu verstehen:
SaveTheInternet.com ist eine Website, die sich gegen die Bestrebungen der Telekommunikationskonzerne, eine Hierarchie von Bytes einzuführen, wehrt. Und wer sich in dieser Sache nicht ebenfalls wehrt - und wenn es nur Öffentlichkeitsarbeit ist -, dem ist kaum mehr zu helfen.
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